Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
#17 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Und ist dein Teich so angelegt, dass die Schildkröten da nicht rauskommen können?
Weil ansonsten wäre es ja nix anderes wie mit exotischen Ameisen, die man so offen hält, dass sie im Garten furagieren können.
Es geht hier denke ich auch nicht darum, seine exotischen Ameisen irgendwo zu deponieren, wenn man sie nicht mehr haben will, sonst eben um eine Haltung mit Freigang in der Natur
Weil ansonsten wäre es ja nix anderes wie mit exotischen Ameisen, die man so offen hält, dass sie im Garten furagieren können.
Es geht hier denke ich auch nicht darum, seine exotischen Ameisen irgendwo zu deponieren, wenn man sie nicht mehr haben will, sonst eben um eine Haltung mit Freigang in der Natur
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#18 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Es geht hier denke ich auch nicht darum, seine exotischen Ameisen irgendwo zu deponieren, wenn man sie nicht mehr haben will, sonst eben um eine Haltung mit Freigang in der Natur.
Läuft das nicht auf das selbe hinaus?
Zumindest wenn man zum Beispiel von deiner C. vagus Haltung ausgeht, ist es in dem Fall egal ob ausgesetzt oder als Haltung mit Freigang definiert. Draußen ist draußen.
Blattschneider rauszuschicken und die
Daher ist die Frage, ob man die Verantwortung solcher Nachwirkungen tragen mag/kann. Ob sie nun eintreten oder nicht. Das Argument, andere machen dies auch, zählt für mich nicht. Daher kann ich Safiriel nur zustimmen, für mich hat das eine andere Ebene als das einfache Abnicken oder Abstreiten von wissenschaftlichen Äußerungen, je nach persönlichem Interesse.
Grüße
Krabbel
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#19 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Wird das aussetzen von Ameisen, auch anderen Tieren oder Pflanzen dadurch berechtigt, dass es noch "keine nachweislichen Auswirkungen auf unserere Natur gibt?
(Keine nachweislichen Auswirkungen auf unsere Natur trifft ja auch nicht mehr überall zu.)
Solange es keine nachgewiesenen Auswirkungen gibt, darf gemacht werden?
Wie sieht es damit aus?
(Keine nachweislichen Auswirkungen auf unsere Natur trifft ja auch nicht mehr überall zu.)
Solange es keine nachgewiesenen Auswirkungen gibt, darf gemacht werden?
Wie sieht es damit aus?
Grüße WolfgangSorgt nicht die Klimaveränderung dafür, dass die Natur die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten für sich nutzt?
#20 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Krabbeltierfan hat geschrieben:Läuft das nicht auf das selbe hinaus?
Zumindest wenn man zum Beispiel von deiner C. vagus Haltung ausgeht, ist es in dem Fall egal ob ausgesetzt oder als Haltung mit Freigang definiert. Draußen ist draußen.
Naja nicht ganz. Immerhin kann ich die Kolonie jederzeit wieder einpacken, die leben ja in 2 Baumstämmen.
Wenn ich die Kolonie aber irgendwo in der freien Natur aussetze und nie wieder danach sehe, dann weiß ich evtl. gar nicht, wo sie letztlich nisten und kann sie auch nicht einfach wieder mitnehmen.
@Erne
Wenn die Klimaerwärmung so weitergeht, werden wir langfristig hier auch Arten aus Südeuropa haben und unsere derzeit einheimischen Arten werden weiter nach Norden vordringen.
Daher sehe ich auch derzeit keine Gefahr für die Umwelt, wenn tropische Ameisenarten hier freikommen. Die werden nicht überleben und stellen auch keine Gefahr für unsere einheimischen Arten da. Und die Gefahr durch Parasiten und Krankheitserreger kann ja auch nicht so groß sein, immerhin ist sie so gering, dass man bei Pheidole pallidula, die mit Lasius niger in Berührung kommen nichts dazu sagt bzw. ein Auge zudrückt . Doppelmoral lässt grüßen.
Ich frage mich eh, wie groß kann die Gefahr sein, wenn man bei bestimmten Personengruppen beide Augen zudrückt? Wäre die Gefahr wirklich so groß, würde man keine solche Ausnahmen machen.
Aber letztlich braucht man gar nicht darüber diskutieren. Entweder man ist der Meinung, dass die Gefahr so groß ist oder halt nicht.
Es sind ja fast 10 Jahre seit Erscheinen von Risiken und Gefahren zunehmenden internationalen Handels zu Privat-Haltungszwecken vergangen.
Und was ist bis jetzt großartig passiert? Wie viele Ameisenarten sind jetzt neu invasiv durch den Ameisenhandel? Wie viele Ameisenarten wurden durch todbringende Krankheitserreger dahingerafft?
Evtl. wäre es doch mal an der Zeit zu hinterfragen, ob das ganze nicht völlig übertrieben ist?
Immerhin kann ich sagen, dass ich in meiner Meinung konsequent bin, was man ja von der Gegenseite kaum behaupten kann (da ist man ja mal mehr oder weniger tolerant, je nachdem wer etwas tut ).
- swagman
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#21 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Hallo.
Eher ein schlechtes Beispiel?
Mit Natur haben die domestizierten Honigbienen ja leider nicht mehr viel zu tun. Honigbienen werden von Imkern gezüchtet, es findet also keine natürliche Anpassung mehr statt. Befallene Völker müssen behandelt werden, also kann sich auch hier nichts verändern.
Letztlich ein wirtschaftlicher Schaden für den Menschen, in einer vom Menschen veränderten Agrarlandschaft.
Sind Honigbienen als Bestäuber wichtig? Sicherlich, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht des Menschen. Die Natur würde andere Wege und Mittel finden.
Ist nur schwer aus seiner menschlichen Denkweise zu entkommen.
Krabbeltierfan hat geschrieben: Varroamilbe als Paradebeispiel.
Eher ein schlechtes Beispiel?
Mit Natur haben die domestizierten Honigbienen ja leider nicht mehr viel zu tun. Honigbienen werden von Imkern gezüchtet, es findet also keine natürliche Anpassung mehr statt. Befallene Völker müssen behandelt werden, also kann sich auch hier nichts verändern.
Letztlich ein wirtschaftlicher Schaden für den Menschen, in einer vom Menschen veränderten Agrarlandschaft.
Sind Honigbienen als Bestäuber wichtig? Sicherlich, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht des Menschen. Die Natur würde andere Wege und Mittel finden.
Ist nur schwer aus seiner menschlichen Denkweise zu entkommen.
- trailandstreet
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#22
Sicher wirkt dich die Klimaveränderung aus, das ist allerdings ein langwieriger Prozess. Bis sich mediterrane Arten bei uns etablieren fließt noch viel Wasser die Donau runter.
Es werden aber auch andere Gebiete trockener und Arten, die es sozusagen feuchter brauchen werden auch verdrängt oder zurückgehalten. Bisher hat sich auch L humile nicht ins Landesinnere vor gewagt, weil es dort zu trocken ist.
Aber wer kann schon die ganzen zusammenhänge voraussehen ?
Ich sehe auch die Gefahr weniger bei verantwortungsvollen Exotenhaltern, sondern eher durch zufällig eingereiste Arten, die bei unbedarften Laien landen. Da wird einfach mal ein Blumenstock auf den Kompost geworfen, weil Ameisen drin sind und schon nimmt das Unheil seinen Lauf.
Es werden aber auch andere Gebiete trockener und Arten, die es sozusagen feuchter brauchen werden auch verdrängt oder zurückgehalten. Bisher hat sich auch L humile nicht ins Landesinnere vor gewagt, weil es dort zu trocken ist.
Aber wer kann schon die ganzen zusammenhänge voraussehen ?
Ich sehe auch die Gefahr weniger bei verantwortungsvollen Exotenhaltern, sondern eher durch zufällig eingereiste Arten, die bei unbedarften Laien landen. Da wird einfach mal ein Blumenstock auf den Kompost geworfen, weil Ameisen drin sind und schon nimmt das Unheil seinen Lauf.
lorem ipsum
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#23 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Geh ich mal der Reihe nach durch
@swagman:
Natürlich würde sie das. Nun sind wir Menschen und unsere Sicht ist oftmals durch unsere eigene Existenz etwas eingefärbt. Nebenbei ist die Tatsache, dass sich ältere Männer in dieser Gesellschaft fortpflanzen auch eine für den Genpool schlechte Sache, die Natur hätte dafür auch eine Lösung. Gefallen muss sie uns jedoch nicht.
Die Varroamilbe ist ein Beispiel für einen Parasiten, der von einem Kontinent zu einem anderen kommt und negative Folgen hat. (Für domestizierte Bienen und uns Menschen). Mehr nicht. Solche Beispiele betrachtend empfinde ich den Satz von trailandstreet sehr treffend.
Da liegt für mich der Hund begraben. Wir wissen von ähnlichen Fällen. Viele von uns sind Naturfreunde/-interessierte oder zumindest Ameisen zugetan. Wir wissen um unsere Unwissenheit (Je mehr Wissen, desto mehr Wissen über die Unwissenheit, gab es doch so einen Spruch...), und leugnen trotz allem !mögliche! Gefahren wenn es um die eigene Kolonie im Garten geht. Da stellt sich die Frage, wie viel Risiko geht man ein. Was ist für einen Vertretbar. Wie bewertet man die eigene Handlung. Das diskutieren wir letztendlich. (So verstehe ich das).
@barristan:
Der Vorwurf von Doppelmoral hat hier eigentlich nichts zu suchen, weder thematisch noch ist er berechtigt. Ich kann es im Zuge meines Posts gerne erklären und hoffe, dass andere User grob darüber hinweg sehen und sich nicht davon stören lassen:
Der Halter lebt von dem Fundort 100-150 km entfernt. Parasiten könnten diese Distanz leicht überwinden, selber Kontinent kurze Strecke. Die Gefahr für eine Einschleppung solcher Plagegeister ist wohl gering. Schaut man sich zudem geographisch die Lage des Wohnortes an, so kann man erkennen das die Alpen bisher eine Barriere für diese Art darstellen. Es ist anzunehmen, das dies auch weiterhin den Alpen gelingt. Intraspezifische Homogenisierung ist dort mangels Geschlechtspartner ebenfalls nicht möglich.
Wie sieht es nun bei dir aus?
Da werte ich das (Tada!) ungefähr ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass intraspezifische Homogenisierung theoretisch möglich wäre, wobei ich nicht weiß wo deine Tiere herkommen.
Doppelmoral sieht anders aus. Ständige Seitenhiebe müssen deshalb auch in diesem Thema nicht sein. Wir können das auch gern per PN diskutieren. Mag Erne wohl auch lieber
Grüße
Krabbel
@swagman:
Die Natur würde andere Wege und Mittel finden.
Natürlich würde sie das. Nun sind wir Menschen und unsere Sicht ist oftmals durch unsere eigene Existenz etwas eingefärbt. Nebenbei ist die Tatsache, dass sich ältere Männer in dieser Gesellschaft fortpflanzen auch eine für den Genpool schlechte Sache, die Natur hätte dafür auch eine Lösung. Gefallen muss sie uns jedoch nicht.
Die Varroamilbe ist ein Beispiel für einen Parasiten, der von einem Kontinent zu einem anderen kommt und negative Folgen hat. (Für domestizierte Bienen und uns Menschen). Mehr nicht. Solche Beispiele betrachtend empfinde ich den Satz von trailandstreet sehr treffend.
Aber wer kann schon die ganzen zusammenhänge voraussehen?
Da liegt für mich der Hund begraben. Wir wissen von ähnlichen Fällen. Viele von uns sind Naturfreunde/-interessierte oder zumindest Ameisen zugetan. Wir wissen um unsere Unwissenheit (Je mehr Wissen, desto mehr Wissen über die Unwissenheit, gab es doch so einen Spruch...), und leugnen trotz allem !mögliche! Gefahren wenn es um die eigene Kolonie im Garten geht. Da stellt sich die Frage, wie viel Risiko geht man ein. Was ist für einen Vertretbar. Wie bewertet man die eigene Handlung. Das diskutieren wir letztendlich. (So verstehe ich das).
@barristan:
Der Vorwurf von Doppelmoral hat hier eigentlich nichts zu suchen, weder thematisch noch ist er berechtigt. Ich kann es im Zuge meines Posts gerne erklären und hoffe, dass andere User grob darüber hinweg sehen und sich nicht davon stören lassen:
Der Halter lebt von dem Fundort 100-150 km entfernt. Parasiten könnten diese Distanz leicht überwinden, selber Kontinent kurze Strecke. Die Gefahr für eine Einschleppung solcher Plagegeister ist wohl gering. Schaut man sich zudem geographisch die Lage des Wohnortes an, so kann man erkennen das die Alpen bisher eine Barriere für diese Art darstellen. Es ist anzunehmen, das dies auch weiterhin den Alpen gelingt. Intraspezifische Homogenisierung ist dort mangels Geschlechtspartner ebenfalls nicht möglich.
Wie sieht es nun bei dir aus?
Da werte ich das (Tada!) ungefähr ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass intraspezifische Homogenisierung theoretisch möglich wäre, wobei ich nicht weiß wo deine Tiere herkommen.
Doppelmoral sieht anders aus. Ständige Seitenhiebe müssen deshalb auch in diesem Thema nicht sein. Wir können das auch gern per PN diskutieren. Mag Erne wohl auch lieber
Grüße
Krabbel
#24 AW: Intraspezifische Homogenisierung und freisetzen von Ameisen!
Krabbeltierfan hat geschrieben:Der Halter lebt von dem Fundort 100-150 km entfernt. Parasiten könnten diese Distanz leicht überwinden, selber Kontinent kurze Strecke.
Dann interessiert mich aber noch bis zu welcher Strecke sie die Distanz leicht überwinden können und woher hast Du deine Informationen diesbezüglich?
100-150 km sind also ok, wie schaut es mit 300 km aus 600 km, 1000 km? Auch noch ok? Jedenfalls war die bisherige Argumentation so, dass von jeder nicht einheimischen Art eine hohe Gefahr für die Umwelt ausgeht, da wurde bis zu dem Zeitpunkt nicht unterschieden, ob die Art nur in 100 km Entfernung eingesammelt wurde. Deshalb erstaunt mich das ganze ja etwas. Im übrigen war das ja auch nicht die einzige Art, die dort im Gewächshaus gehalten wurde. Messor barbarus wurden dort auch schon gehalten und wer weiß welche Arten sonst noch.
Die Frage ist doch eh, ob es überhaupt Ameisenparasiten und Krankheiten gibt, die in Südeuropa vorkommen aber bei uns nicht? Die nächste Frage ist ob die sich auch auf unsere Ameisen ausbreiten können und die abschließende Frage ist, ob das dann so schlimm für die Ameisen ist, dass es zu einem Massensterben kommen kann. Da man aber bis jetzt nicht einmal einen einzigen Parasiten oder eine Krankheit benennen konnte auf die das bei Ameisen zutrifft, halte ich die ganze Gefahr für unzureichend belegt.
Im übrigen sahen das ja auch schon die Naturschutzbehörden und auch der NABU so.
Warum sollte ich also irgendwelche fragwürdigen Gefahren anerkennen, wenn es nicht mal der NABU und die Naturschutzbehörden tun?
EDIT: Zum Thema Angst, Gefahren, Risiken usw. kann ich jedem den Beitrag aus Abenteuer Forschung: Falsche Propheten empfehlen.