Auf Mauritius sind etwa 10% der Pflanzen, und knapp 50% der dortigen Fauna ausgestorben, seit die Menschen dort vor um die 400 Jahren landeten.
Auch die vielzitierten Dodos wurden keineswegs ausschließlich gegessen: Die Menschen brachten Ratten, Schweine, Affen mit. Die Ratten fraßen die Eier der Vögel und Echsen, die bislang keine Nager zu fürchten hatten, und verdrängten die Insekten, die bis dahin die Aufgabe der Ratten übernommen hatten. Die Affen werden inzwischen zu 10000en gefangen, und an Versuchslabore gegeben. Ein Teil des Erlöses fließt direkt zurück in den Naturschutz, der versucht wenigstens die Bäume zu retten, die sich nicht mehr vermehren können, weil die Affen deren Früchte noch unreif essen.
Die Menschen leben gut auf Mauritius.
Der Guppy ist sogar in Deutschland als Neozoon geführt, inzwischen in jedem tropischen und subtropischen Gewässer vertreten. Dabei haben die bunten Züchtungen die "Originale" so weit verdrängt, dass man es mit Rückzüchtungen versucht.
http://www.kreudenstein-online.de/bibelkritik/einfluss_ortsfremder_tierarten.htmhttp://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Neozoen.htmlHier ein Zitat aus dem zweiten Link:
Beispiele
Das bekannteste Beispiel sind die Wildkaninchen in Australien ist vermutlich kein gutes Beispiel da für die Schädlichkeit auf Flora und Fauna keine wissenschaftlichen Belege vor liegen. Schäden sind vor allem für die Schafzucht nachgewiesen. Wildkaninchen sind auch in Mitteleuropa oder GB nicht ursprünglich sondern mit erheblichem Aufwand etabliert worden.
Der Kartoffelkäfer ist eine Neozoe die zugleich ein Landwirtschaftsschädling ist. Allerdings schadet er der Kartoffel die eine Neophyte ist.
Der Kastanienminiermotte ist vermutlich eine Neozoe die zugleich an der Rosskastanie einer Neophyte Schäden verursacht.
Eine Reihe von Wild beruht auf menschlichen Ansiedlungsversuchen. In Europa bzw. Deutschland z.B. Damhirsch Muffelwild und Fasan.
Die Vorkommen von Schwänen in Europa gehen z.T. auf einen mittelalterlichen Schwanenkult zurück.
Das Austerben vieler Vogelarten in Neuseeland durch die Einbürgerung von mehr als zwanzig fremder Säugetiertarten.
Der Siegeszug der Roten Feuerameisen im Süden der USA
Die Verschleppung der Braunen Nachtbaumnatter ( Boiga irregularis ) auf die zu den USA gehörende Pazifikinsel Guam die extreme Auswirkungen hatte da sie fast die gesamte einheimische Vögelwelt ausrottete.
Die Aussetzung des Nilhechts im Viktoriasee wo er buchstäblich hunderte von Buntbarscharten ausrottete.
Die Ansiedelung des Waschbären in Deutschland Frankreich Weißrussland und im Kaukasus .
Die Auswilderung der Kanadagans in Nordeuropa.
Die Etablierung von Halsbandsittichvorkommen aus entfleuchten Käfigvögeln an vielen Stellen in West- und Südeuropa.
Unterschiedliche Sichtweisen
Da viele der besonders betroffenen Gebiete heute englischsprachig sind ist die negative Einstellung gegenüber Neozoen im englischen Sprachraum besonders ausgeprägt was sich in Bezeichnungen wie "animal pests" und "invader species" ausdrückt. In Kontinentaleuropa sieht man das Phänomen meist wesentlich gelassener einige Experten sehen in der Neuansiedlung von Neozoen sogar eine positive Bereicherung der Fauna.
http://www.hansthiele.de/australia/west-australien/westaus-bild-07.html Zitat dieser Seite:
Bekanntestes Beispiel ist die Einführung der Wildkaninchen durch einen victorianischen Landbesitzer aus Winchelsea, südwestlich von Melbourne. Weil er etwas zum Schießen haben wollte, importierte er 1859 24 Wildkaninchen und ließ sie frei. Wegen der seit Millionen von Jahren währenden Isolierung gibt es weder Feinde noch Parasiten, die die Populationsentwicklung der importierten Tiere kontrollieren und begrenzen könnten. Sprichwörtlich wie die Kaninchen konnten diese Tiere sich ungehemmt vermehren, so dass sie die Landschaft durch ihre Fresslust veränderten und verwüsteten. Erst durch die Einführung der Viruskrankheit Myxomatose - sie ist artspezifisch und befällt ausschließlich Kaninchen - konnte die ungehemmte Vermehrung gestoppt werden. Die wenigen Tiere, die diese Krankheit überlebt haben, sind nun aber resistent gegen diese Krankheit und konnten sich nun stark vermehren. Heutzutage ist man gezwungen, wiederum nach einem geeigneten Mittel gegen die Kaninchen-Plage zu suchen.
Verheerend war auch das Aussetzen von Katzen und Füchsen, die sich nicht nur sehr wohl in allen Landschaften fühlen, sondern auch die Bestände der kleinen Beutler stark dezimieren. Man versucht deren Bestände durch Auslegen von vergifteten Ködern zu dezimieren, die mit einheimischen Pflanzengiften präpariert sind, an die die fleischfressenden Beuteltiere gewöhnt sind. Neuerdings sollen sogar heimlich Füchse nach Tasmanien importiert worden sein, wo sie bisher zum Glück für die Fauna gefehlt haben.
Infos über das sogenannte Projekt Eden auf der Peron Halbinsel mit dem Ziel, in einem begrenzten Gebiet die Populationen heutzutage seltener Beutler durch die Auslöschung der eingeführten Säuger wieder zu beleben.
Erst in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts hat man die Aga-Kröte in Nordqueensland eingeführt, um Parasiten des Zuckerrohres (Zuckerohr-Käfer) zu bekämpfen. Diese hat aber vorgezogen, einfacher zu erreichende Beute zu machen: alles einheimische Kleingetier. Die Vermehrung dieser Kröte ist so ungehemmt, dass sie sich jetzt schon bis Darwin ausgebreitet hat. Zusätzlich produzieren die Kröten in den Drüsen hinter dem Auge ein Herz-Gift, so dass viele größerer Räuber, sogar Krokodile, durch das Fressen von Kröten sterben. (Jede Kröte, warzige Haut, hinter den Augen die Wülste der Giftdrüsen, die man bei Dunkelheit antrifft, ist in Australien eine Aga-Kröte.) Dadurch hat sich die Aga-Kröte zu einer der größten Plagen Australiens entwickelt.
http://www.antennethueringen.de/at_www/pdf/Risiken_Biodiversitaet.pdfBiodiversität ein in Ameisenforen anscheinend völlig ignorierter Begriff, der Naturschützern hingegen keineswegs fremd ist. Oekotrophologen auch nicht, die raten zu ausgewogener, abwechslungsreicher Ernährung, um mal wieder auf die molekulare Ebene zu verweisen.
http://de.wikipedia.org/wiki/NeozoonZuletzt soweit die beobachtete Lage in
Deutschland (Das ist der Ort, an dem die meisten von uns und unserer Nachfahren leben.)
http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/naturschutz/PDFs/Tagung_Neobiota_2009/02_Klingenstein.pdfIn eigener Sache:
Andersrum wird natürlich auch ein Schuh draus, wir züchten hier erfolgreich vom Aussterben bedrohte Tierarten nach und schicken sie in andere Länder mitsamt unseren Parasiten. Das sollte mal jemand einem Zoologen erzählen, der würde vom Glauben abfallen. Und wer weis vielleicht sitzen in den Transportkisten Ameisen die nur darauf warten andere Länder zu besiedeln....
Nachzuchten entstehen aus der Not heraus, eine Art vor der Ausrottung zu retten. Dafür muss einiges in Kauf genommen werden. Der Zweck heiligt viele Mittel, dennoch wird versucht mit Quarantäne, Antibiotika und ähnlichem, den Schaden durch Rückführungen möglichst gering zu halten. Ein Kampf gegen Windmühlen, den man sich hätte sparen können, hätten wir vorher auf die Natur geachtet.
(Edit: Viel Spaß bei der Züchtung von Ameisen.)
Der Natur ist es egal, ob die Miesmuschel am Kiel eines Schiffes klebend, oder bewusst eingeschleppt wird. Die Folgen sind identisch.
Die Absicht ist dennoch entscheidend. Der Mensch ist ein denkendes Wesen, und das sollte er auch tun. Wenn ich morgen auf der Straße einen Menschen überfahre, dann wird sich die Staatsanwaltschaft sehr wohl damit auseinandersetzen, ob es ein Unfall war, ich den Tod eines Menschen in Kauf genommen habe, oder ob mich ein niederes Motiv wie Habgier zur Mörderin gemacht hat.
Hiermit sei nun die
eine Schneide des zweischneidigen Schwertes erklärt. Mit der zweiten Schneide mögen sich Andere beschäftigen. ich bin gespannt, ob die genau so viele Argumente finden, wie ich.