Hallo Dominik,

dass sie eine tote Maus fressen können und würden, wollte ich auch nicht bestreiten.

Allerdings halte ich es für eine nicht so gute Idee, das mit einer Kolonie in der Haltung auszuprobieren.

Jeder wie er meint, natürlich, aber mir wäre das von der Hygiene her nichts, zumal die Ameisen auch ohne Proteine von Säugern problemlos klarkommen.

Gruß, Getulio

Hallo,
@Getulio:Ich bin auch nicht dafür das man unbedingt Säugetiere verfüttern muss.
Und ich denke auch das wenn man eine große Kolonie Pheidole oder halt Crematogaster oder andere zahlenmäßige Kolonie hat kann man da wenn man den eh welche hätte für sagen wir mal Schlangen oder sowas ruhig mal eine anbieten.Ich der keine Mäuse hat würde nie welche kaufen nur um sie den Ameisen zum fressen geben. Dann doch lieber meine Insekten.
Wenn man ordentlich das Formicarium/Terrarium lüftet und keine allzu hohen Feuchtigkeit hat und eve. noch kleine Mitbewohner die den groben Dreck wegfressen schimmelt da auch nichts so schnell...trocknet höchstens aus.
MFG Dominik

Und noch eine weitere Frage und erneut mit einem theoretischen Hintergrund.

Lasius neglectus gehört ja zu den hoch invasiven Arten und es wird deshalb unter allen Umständen davon abgeraten, eine solche Art zu halten.

Angenommen, ich könnte ein 100% ausbruchssicheres Formikarium bauen.
Wäre es dann sinnvoll, eine solche Art zu halten?

Es wurde ja schon viel über diese Art erforscht z.B. durch B. Seibert aber diese fanden in einem wissenschaftlichem Umfeld statt.
So könnte die Private Haltung ja (vermutlich) mehr Aufschlüsse darüber geben, inwiefern selbst Laien diese Art von den heimischen Arten unterscheiden kann.
Halter wären selbst in der Lage, "fremde" Gynen als solche zu identifizieren und den Ursprung ausmachen.

Ähnliches Prinzip wie mit z.B. der Ice-Bucket-Challange.

Ich finde eine dieser Gynen.
Gebe Bescheid.
Sofort ist bekannt, wo sich diese Art mittlerweile sogar schon befindet.
Zeige, wie sie aussieht.
Andere Leute finden Gynen, identifizieren diese als Lasius neglectus und melden das.
So zieht das immer größere Kreise und eine Ausbreitung kann unter Umständen gestoppt oder wenigstens verlangsamt werden.

Oder irre ich mich angesichts dieser Theorie?

Angenommen, ich könnte ein 100% ausbruchssicheres Formikarium bauen.
Wäre es dann sinnvoll, eine solche Art zu halten?

Sinnvoll wäre es nicht! Im Vergleich ,man kann mit 3 Bananen jonglieren warum dann auch nicht mit 3 brennenden laufenden Kettensägen.Und denoch es ist eine Lasius Art, welche immer Volksstarke Kolonieen ausbildet und dann nach ein paar Jahren dem Halter über den Kopf wächst und unbedachte Halter ,ebend solche einfach vor die Haustür setzen.
"Absolut Ausbruchsicher" gibt es nicht, solche stark furagierende Tiere finden immer den Weg.Und wenn dieser sich erst in einigen Jahren eröffnet, aufgrund von Korodierung der Materialien, chronische Unlust wegen "Arbeit" , oder einfach das passiert öfters durch einschleichen von Fehlern wegen Unaufmerksamkeit.


Jain, "man finden eine Lasius neglectus -zeigt ein Foto und auf einmal finden viele Suchende auch ganz dolle diese Art vor Haustüren

Es würde einfach zu konvusen Hysterie kommen und tatsächliche Funde können wegen der entstandenen Ungläubigkeit nicht mehr wahrgenommen werden

Klar knabbern die Ameisen ein kleines Nagetier an, aber herkömmliche Kolonien brauchen für die Verspeisung zu lange. Kommt aber auch vor, dass tausende Ameisen sich in freier Wildbahn auf einen solchen Nagerkadaver stürzen- habe das bisher bei Camponotus, Myrmica sp. sowie einer Formica-Art gesehen, wobei ich nicht wüsste, warum andere Arten dieses Fleisch verschmähen sollten.
Ich sähe auch kein Problem dabei, meinen Ameisen testweise ein Stück Schinken anzubieten, aber Insekten erfreuen sich größerer Beliebtheit.

edit: Sorry, hab ein paar posts übersehen...^^

Also wenn, dann würd ich nur kleine stücke Fleisch anbieten. Ich mach das manchmal mit Huhn. Es sei denn es ist eine wirklich große Kolonie. Man glaubt nicht, was manch kleine Maus auf ein paar Tage für ein Odeur bereiten kann.

Eine neue Frage, die mir gerade durch den Kopf geht:
Inwiefern wäre es hier denn gewünscht, einen Haltungsbericht zu den invasiven Arten Monomorium pharaonis, Lasius neglectus und Linepithema humile (die drei schlimmsten die ich jetzt kenne) anzufertigen?

Ich persönlich denke, dass es schon eine Lücke für ein Archiv ist, wenn es wenig Infos zu einem großen Thema wie diesem gibt.

Haltungsberichte sind allgemein gern gesehen! Das ist ein unverrückbarer Punkt. Allerdings würde dieser Bericht wahrscheinlich mit Adleraugen begleitet und die Kritikfähigleit würde bei vielen Usern anwachsen wenn etwas schief geht...zumindest wäre so für mich! Es ist schlicht verantwortungslos solche Ameisen zu halten ohne wahrhaftige Vorkenntnisse in der Ameisenhaltung! Das Formicarium müsste wirklich 100% ausbruchssicher sein was sich bei solch Ameisen schwer gestalten müsste.
Und die Lücke im Archiv könnte mit wissenschaftlichen Beiträgen gefüllt werden.Die haben zum Teil doch andere Möglichkeiten solche Tiere zu halten.Und wenn doch mal was schief geht bekommen sie den Ärger!
Eine Art die du auch noch benutzen könntest wäre ja neben den drei genannten auch noch Anoplolepis gracilipes welche es sogar zu kaufen gibt. Als sie frisch in den Handel kamen war ich versucht einfach einen Hb zu öffnen um zu schauen wie manch User reagiert...
Also an sich genommen hätte ich nichts dagegen wenn ein User zu solch einer Art ein Hb macht,allerdings mit den richtigen Vorrausetzungen und mit ständiger Beobachtung eines Haltungsberichts.Alleridngs müsste dieser dann auch 100%wahr sein. Wenn welche ausbrechen sollte er dies schreiben oder wenn sonst irgendwas passiert. Viele User schreiben ja auch nicht wenn ihre Kolonie stirbt...vielleicht aus Angst vor Kritik? Oder weil sie alle Lust fahren lassen und nicht mal das aktualisieren wollen?
MFG Dominik