Update:Tag der Auswinterung!
Ab Heute startet offiziell unser Underground-Projekt, dazu möchte ich ein paar Details zu den Ameisen, wie auch zu den Underground-Nestern liefern:
Die Gründerkolonien:Wie schon einmal erwähnt, werde ich eine
Pleometrose-Gründerkolonie wie auch zwei normale Gründer in das Projekt nehmen. Die
Pleometrose-Gründerkolonie (zukünftig als Kolonie grün) besitzt mittlerweile schon sieben Pygmäen und einen guten Brutbestand, die Gynen wirken ok. Bei den beiden normalen Gründern (zukünftig Kolonie rot und Kolonie gelb) gibt es noch keine Pygmäen, dafür einige
Larven. Im Foto-Anhang wird man dann ein paar Eindrücke gewinnen können.
Da alle drei Kolonien grundsätzlich noch wirklich in der Gründerphase sind, werden sie vorerst (so habe ich kurzfristig beschlossen) nicht sofort an die vorbereiteten Underground-Anlagen angeschlossen. Aus Erfahrung kann ich schon sagen, dass selbst bei wenigen Pygmäen keine große Laufaktivität außerhalb des Gynenumkreises statt findet und so vielleicht die einen oder anderen Probleme entstehen könnten (Stichwort gezielte Fütterung usw.). Ich finde das zwar bisschen schade, aaaaaber irgendwie hätte ich damit rechnen müssen. Offensichtlich habe ich den Gründerstatus bei der Erstellung der Nester nicht berücksichtigt - allerdings sollte das keinen Abbruch bedeuten, auf keinen Fall. Kurzer Hand überlegte ich mir eine neue Art der Reagenzglasnest-Fütterung aus und testete diese sofort an den Ameisen. Nach den ersten Beobachtunge zur Folge, sollte es so gut funktionieren (mehr dazu, weiter unten im Bericht). Die Ameisen werden ganz nach dem Prinzip der Studie in völliger Dunkelheit gehalten, in keinster Weise gestört (Licht) und können Nahrung quasi im Untergrund beziehen. Sobald die Gründer genug Arbeiterinnen haben (also im Sommer) werden sie sofort an die Anlagen angeschlossen. Soweit von den Underground-Ameisen!
Parallel führe ich ja noch die Overground-Kolonie mit ins Projekt, die Fotos zeigen ausreichende Details und benötigen nicht mehr Worte zur Beschreibung. Ziel ist hier, eventuell einen anderen Charakter zu erkennen, den womöglich die Underground-Kolonien nicht zeigen könnten (es ist davon auszugehen, laut älteren Berichten).
Zu guter Letzt noch die zwei Gründer in
Pleometrose. Sie werden zwar genauso wie die Underground-Ameisen gepflegt, allerdings werden sie nicht weiters in der Studie miteinbezogen und irgendwann wieder im Garten ausgewildert. Es kann sein, das man ab und zu noch etwas von ihnen lesen wird.
Die Underground-Nester:Grundsätzlich besteht jedes Nest aus den selben dünnen Schläuchen, passende Schlauchverbinder, Reagenzgläser und Orchideenröhrchen (dazu noch später mehr Details). Alles hat natürlich so seine Funktionen/Aufgaben (siehe Fotos). Einerseits gibt es einen Wassertank, ein Orchideenröhrchen das Futterinsekten anbieten soll, wie auch eine Pipette (bin mittlerweile aber unglücklich mit dieser Idee, wird eventuell noch verbessert) die als Zuckerwasser- oder Honigtank funktionieren sollte.
In den dünnen Schlauchgängen sowie in manch Röhrchen wurden kleinste Luftlöcher gestochen, da die gesamte Anlage durch das Steckverfahren doch sehr dicht und geschlossen wirkt, und womöglich wenig Platz für "Atmung" bieten würde.
Da die Gründerkolonien noch so klein sind, machte ich nur ein Beispielsfoto, wie ich rein theoretisch die Kolonie grün anschließen würde. Also Watte raus, und mit Hilfe eines Orchideenröhrchen-Decksel schnell und einfach verbunden... so würde das dann aussehen
.
Ja, und abschließend kann man anhand der Underground-Box sehen, wo sie sonst untergebracht wären - stockfinster, in einer Schachtel, die zusätzlich noch in einen Schrank kommen würde. Keine Chance also für jegliches Licht!
Sonstiges:Schlußendlich möchte ich noch ein paar Details zu den Orchideenröhrchen liefern. Es war irgendwie Schicksal das ich wieder auf diese Dinger kam... ich suchte nunmal nach passendes Material für die Underground-Nester, und wurde eben so wieder auf diesen Artikel aufmerksam. Es gibt sie in allen möglichen Größen, und können vor allem zweckentfremded, viele Aufgaben übernehmen. Wie ich schon oben andeutete, kann man mit ihnen wunderbar Anlagen zusammenstecken, sofern die Größe der Schläuche und Reagenzgläser übereinstimmen. Was diese Dinger so ausmacht? Das dehnbare Loch im Gummideckel, wo normalerweise eine Pflanze durchpassen sollte - wie auch die Grundlage, dass die Röhrchen aus Kunststoff sind und daher einfaches herumbasteln super und schnell von statten geht.
So habe ich auch meine neue Art der Fütterung (wie oben schon erwähnt) mit diesen Dingern erfunden. Am Ende der Röhre stoch ich mit einer winzigen Nadel rund 25 Löcher in einer Doppelreihe ein (wie eben gerne so Blattläuse bzw. Wurzelläuse hocken) und steckte ihn mit dieser verjüngten Seite, mit kristallisierten Blütenwaldhonig befüllt, in die Reagenzglasnester. Die "künstlichen Wurzelläuse" waren somit geboren
.
Von der Idee begeistert, bestückte ich auch alle anderen Formicarien meines Bestandes mit je einem solch befüllten Fütterer, und momentan sieht es so aus, als würde es super klappen. Selbst die Kolonie D fährt voll darauf ab, und irgendwie benehmen sie sich so, als würden sie tatsächlich Blattläuse betreuen!
So, nun zu den Fotos: