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Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

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#81 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Februar 2015, 15:03

01.04.2012

Seit 2 Wochen steht die Kolonie wieder in meiner Wohnung. Damaliger Stand der Anlage:

- die alte Erdfarm (mit weißem Schimmel drin)
- der Y-Tong und
- meine alte Glasarena
- 2 Keramikarenen stehen auf einem Tisch daneben.

Diesmal steht die gesamte Anlage auf einem Tisch.

Vor einer Woche habe ich zusätzlich eine neue Erdfarm angeschlossen. Beklebt ist sie mit einer (angeblich) besseren roten Folie, diesmal allerdings nicht bis ganz oben: ich dachte, dass sie dann evtl. den Ausbruchsschutz nicht wieder aushebeln, in dem sie bis zur Oberkante Erde anhäufen. Die Farm ist unten gut feucht, allerdings zog die Feuchtigkeit leider nicht ganz durch. Ich habe dann aber trotzdem nicht mehr Wasser rein, da ich kein Schlammbecken anlegen wollte. Um die Feuchtigkeit besser abschätzen zu können, habe ich diesmal eine gelbe Sand-/Lehmmischung bestellt. Da sieht man nass/trocken zwar wirklich gut, aber leider nicht durch die neue Folie: durch die sieht man in der Hinsicht gar nix :o .
Vor einiger Zeit habe ich zudem die Pappe vor dem Y-Tong entfernt, um die unattraktiv zu machen. Die alte Farm wurde von ca. 1 Woche mal wieder etwas bewässert, so just for fun......

Ergebnisse:
- Y-Tong: nahezu müllfrei. Hauptmüllsammelstelle: eine Zitze, die in der Glasarena liegt (da wird der Müll zwischen die Schuppen geklemmt); unter einer Tränke, die im Gegensatz zu anderer Deko nicht direkt auf dem Boden, sondern auf kleinen Steinchen steht; in einem Deko-Steinhaufen. Und die neue Farm, die bislang ausschließlich als Müllabladeplatz verwendet wird :mad: .
Für den Aufenthalt beliebt waren zunächst die Kammern unter dem Y-Tong-Wassertank, obwohl ich den nicht mehr bewässere. Faszinierend finde ich, dass sie sogar den weißen Schimmel, der die Toten bedeckt hat, abgetragen haben. V.a. seitdem ich die Pappe vor dem Y-Tong entfernt habe, halten sich jedoch mittlerweile nur noch wenige Tiere darin auf.

- alte Erdfarm: das Bewässern kam wohl nicht so gut an: seitdem lagern Larven und Ameisen im Schlauch. Die Farm selbst ist jedoch auch noch mit Larven bestückt, d.h. vielleicht ist es auch einfach nur ein Platzproblem. Vor dem Eingang zieht sich deutlich sichtbar weißer Schimmel durch die Erde.

Eines der Keramikbecken ist mit grobem Kies ausgelegt. An einer Stelle haben die Ameisen einen Haufen Sand dazu ausgebreitet. Auch die Glasarena ist gut mit Sand bestückt worden. Würde micht echt interessieren, warum.

Die Arenen werden rege genutzt, Fleisch und Honig werden gern genommen. Bislang gab's fast nur Tiefkühlkost (Mehlwurm- und Pinky-Puppen), aus Zeitmangel und v.a. aus wettertechnischen Gründen. Vor 5 Tagen habe ich wieder frische Mehlwürmer gekauft und die ersten zum Verpuppen angesetzt.
Auffällig ist der große Durst: die Tränke ist immer nach ein paar Tagen leer. Obwohl ich die alte Farm eher als sehr feucht einschätze. Ja, das Thema Bewässerung....

Irgendwie muss ich diesen Sommer die Ameisen in die neue Farm kriegen: übern Sommer sehe ich in dem Schimmel kein Problem: so wie sie den im Y-Tong abgetragen haben, werden sie wohl damit fertig. Aber im Winter sehe ich schwarz: da sitzen sie dann da und werden langsam überwuchert. Ich habe jetzt nochmals etwas Wasser in die neue Farm gegeben und Löcher in die Erde vorgebohrt. Den Deckel lasse ich jetzt auch mal weg (vielleicht ist ja dann der Durchzug besser). Wenn das nix hilft, koppel ich sie nochmals ab und wässere sie nochmals komplett durch, schließ sie wieder an und entferne dann schrittweise die Abdeckung von der alten Farm.
Zum Glück hat die Saison ja erst angefangen, ich habe also noch Zeit. Mengenmäßig wüde ich angesichts der Leichenberge, die ich entsorgt habe, sagen, dass sich meine Kolonie in Etwa halbiert hat.
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#82 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Februar 2015, 15:06

02.04.2012

Beim Heimkommen von der Arbeit sowie nach dem Abendessen fand ich jeweils mehrere Ausreißer. Zuerst verdächtigte ich den offenen Deckel der neuen Farm, da eine Ameise an der Ölschicht rumspaziert ist. Also Deckel drauf. Nach dem Essen war's jedoch dasselbe. Mittlerweile tippe ich auf den Weg Deko-Pflanze--> Schauch --> raus, das so auffällig viele auf der Pflanze rumgeturnt sind. Ich habe jetzt den Schlauch verrutscht, mal sehen.
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...und da klettern schon wieder die ersten am Schlauch
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#83 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Februar 2015, 15:12

07.04.2012

Es lag wohl echt am Schlauch. Jetzt erwische ich nur noch ganz selten mal eine Einzelne draußen. Ich konnte sogar den Deckel der Glasarena entfernen, Öl-/Vaseline reicht. Im Schlauch zur (alten ) Farm lagern Puppen und einige dicke, fette Larven.

Fleisch ist heiß begehrt. Heute gab's zum ersten Mal dieses Jahr Frischfleisch: in meine Wohnung hatte sich eine Fliege verirrt (sonst gab's immer nur 2 frische Mehli-Puppen, die restliche Tiefkühlkost vom letzten Jahr). Nach einer Dreiviertelstunde war fast alles abgeräumt und Scharen von Ameisen kreisten durch die Arenen, offenbar auf der Suche nach mehr. Ich habe jetzt extra viele Mehlwürmer angesetzt, das Tiefkühlfutter geht allmählich zur Neige.



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#84 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Februar 2015, 15:24

01.05.2012

In den letzten Wochen musste ich verschieden Ausbruchsquellen stopfen:

- Verbindungsschlauch zur Keramikarena (da lässt das Paraffin irgendwie immer wieder nach)
- Lücke im Silikon vom Y-Tong
- Bewässerungsschläuche alte und neue Farm

Die neue Farm hatte ich zwischenzeitlich nochmals abgekoppelt und durchgewässert. Allerdings funktioniert der Durchzug noch immer nicht, d.h. selbst wenn unten Wasser steht, wird nicht die ganze Erde feucht. Von oben sieht's immer trocken aus und ist auch trocken. Mit einem Holzspieß habe ich Löcher in die Erde gebohrt.
Nun wurde die Farm angenommen, sie haben Gänge angelegt. Und der Ausbruchsschutz funktioniert auch noch :) . Leide sehe ich nicht allzu viel, da vor der Farm der Y-Tong steht. Den konnte ich noch nicht entsorgen, weil immer noch Puppen drin liegen. Einen Tag war er puppenfrei, und grad da kam ich erst spätabends heim und war zu faul....
Die neue Farm habe ich bis jetzt 1x nachbewässert. Durch die rote Folie sieht man wassertechnisch rein gar nichts. Abziehen kann ich sie jedoch auch nicht, weil ich durch den Y-Tong nicht hinkomme. Wenn der nicht bald leer ist, kommt er trotz Puppen weg! Es sind auch nicht mehr sehr viele drin. Die meisten liegen im Schlauch und in der alten Farm.

Futtertechnisch gibt's eher Mehlwurmdiät. Das Wetter ist zwar wärmer, aber ich habe derzeit wenig Zeit zum Sammeln und wie üblich gibt die nahe Umgebung nicht viel her. Es fliegen zwar kleine Mücken umher, aber die erwisch ich nicht. Der Mülltonnenplatz ist aktuell auch fliegenfrei. Einmal konnte ich allerdings Mehlmottenmaden servieren, meine Mutter fand in ihrem Schrank lebenden Gries :). Und gestern habe ich vor dem Haus beim Eingraben einer Primel einen fetten Engerling freigelegt.
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#85 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Februar 2015, 16:09

16.09.2012

Diesen Sommer hatte ich nicht viel von meinen Ameisen (und sie von mir). Wegen diverser anderweitiger Probleme habe ich mich nicht viel um sie gekümmert. Mittlerweile steht die gesamte Anlage (jetzt: 2x Erdfarm, 1 neuer Y-Tong,1x Glasarena, 3x Keramik-bzw. Tonarena) auch auf dem Tisch. Dadurch entfällt der kurze Blick im Vorbeigehen, wie beim Bücherregal, sie stehen jetzt etwas ab vom Schuss. Man bekommt nicht mehr soviel mit.
Gerade in der ersten Sommerhälfte gab's zu Fressen fast nur Mehlwurm-Puppen, meist aus dem Tiefkühlschrank. Insgesamt fütterte ich nur Mehwurmpuppen, Fliegen, Fliegenmaden und Mehlwürmer. Sehr abwechslungsreich.
Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen :( . Generell überlege ich mir, ob Ameisen wirklich die richtigen Haustiere für mich sind: Im Winter habe ich definitiv mehr Zeit als im Sommer, und da sind sie nicht da. Auf keinen Fall würde ich wieder Lasius niger nehmen, die werden mir einfach zu viele bzw. brauchen zu viel Platz. Eher Lasius flavus. Eine 2. Kolonie will ich gar nicht mehr. Das würde mir zu viel. Zu den Ameisen:

- neue Farm: lt. Erdfarbe (zumindest oben und am Rand sieht man etwas) strohtrocken. Allerdings sind unten und am Rand Wassertropfen erkennbar. Ich habe mal wieder das Gefühl, das zieht nicht durch. Da aufgrund eines Erdhügels am linken Rand bis obenhin der Ausbruchsschutz ausgehebelt ist, kann ich den Deckel nicht abnehmen. Es würden Gänge und Kammern angelegt, aber wie die genutzt werden ist durch die rote Folie nicht sichtbar. Da bestimmt 1/3 des Substrates aus der Farm geschafft wurde, bleibt für ein Nest nicht mehr soo viel Platz.

- Y-Tong: diesmal steht der Stein nicht senkrecht, sondern liegt waagerecht, zwecks besserer Umlüftung auf Klötzchen. Damit sich das Wasser besser verteilt, liegt er nicht ganz gerade, sondern etwas schräg. Das Wasser zieht etwas durch 1/3 des Steins. Bislang kein Schimmel erkennbar. Der feuchte Teil ist voller Larven und Ameisen. Der Rest wird kaum genutzt

- alte Farm: dort habe ich schon vor Wochen die rote Folie erst einseitig, dann auf beiden Seiten, entfernt. Zudem wird die Farm nun abends direkt mit einer Schreibtischlampe angestrahlt, ab und zu rüttle ich am Deckel. Mittlerweile haben sie viele Larven etc. rausgeschafft, es scheint auch, als seien in den Kammern weniger Ameisen. Aufgegeben wurde die Farm jedoch nicht

Ansonsten merkt man, dass es Herbst wird: die Außenaktivität nimmt deutlich ab, so als wäre allmählich die Luft raus. In der 3. Tonschale wird seit einiger Zeit kein Wasser/Futter mehr gereicht, diese wird ebenso wie die Glasarena kaum mehr genutzt. Auch die beiden anderen Becken sind nicht gerade überfüllt.

Heute war dann großes Alt-Erdfarm-Aufräumen: ich koppelte die Farm ab und stellte sie in eine Wäschewanne. Deren Rand hatte ich vorher mit mit Vaselineöl beschmierter Frischhaltefolie präpariert. (mit Packband festgeklebt). Beim Öffnen der Farm quollen wider Erwarten keine Massen raus, erst beim Entfernen der Erde. Hier erlebte ich meine erste Überraschung: die Erde war gut feucht, obwohl ich seit mindesten letzten Herbst keinen Tropfen Wasser mehr reinhatte (so schrieb ich damals in meine Originalaufzeichnungen: mittlerweile weiß ich durch's abtippen, dass ich im Frühjahr doch bewässerte). Im Nest waren deutlich mehr Ameisen als erhofft und auch mehr Larven. Zum Glück war die Königin nicht dabei, zumindest insoweit hatten meine Rüttel- und Lichtaktionen Erfolg.
Kurzum: ich leerte die Erde mit einem Schaschlikspieß, schüttelte alle Ameisen raus und schaffte sie via Zeitungspapierfetzen in die Arenen. Leider scheiterte mein Plan, alle Ameisen und Larven in die Becken zu bugsieren und die Erde gesondert zu sammeln: es waren zu viele Ameisen und zu viele Larven. In jedem Löffel Erde fanden sich Larven. Schließlich kippte ich die gesamte restliche Erde mit Inhalt in die vorher leergeräumte 3. (Ton-)Arena. Ein weiterer Haufen befand sich bereits in einer der Keramikschalen. Frei im Zimmer landeten erfreulich wenige Tiere. Wie dann ein ganzer Trupp in meinem Flur gelandet ist, kann ich nicht erklären. Ich rechne nun aber damit, heute und in den nächsten Tagen immer mal wieder einige Spaziergänger in der Wohnung zu finden. Im Hinblick auf die Aktionsgröße gab's nur wenig Tote: eine Reihe ersoff im Öl. Andere erwischte ich falsch mit der Pinzette oder beim Abstreifen in die Becken.
Anders als von mir erwartet stürmten die Ameisen nicht die Wände der Wäschewanne hoch, sondern wollten eher die Larven sammeln und verstecken. Ich hatte und habe dabei kein gutes Gefühl: wie ich sie so rennen sah mit den Larven in den Kieferzangen. Selbst am Boden oder auf dem Tisch bremsten sie auf der Flucht noch ab, wenn eine Larve dalag, nahmen sie mit oder blieben bei ihr. V.a. wenn man im Nachhinein sieht, wozu das alles gut war: der Schimmel entpuppte sich als mehr als oberflächlich, d.h. das Ganze war überflüssig. Die hätten da locker drinbleiben können! Mir tut's schon leid :( .

Der Rest der Meute (also die in den anderen Nestern) blieb erstaunlich ruhig. Nur allmählich versuchten (und versuchen) mehr und mehr ins alte Nest zu gelangen und nagen an dem Wattepfropf, mit dem ich den Anschluss verstopft habe. Die "Obdachlosen" sind aktuell damit beschäftigt, die Larven abzutransportieren. Ich hoffe, dass sie sich nicht in der feuchten aus der alten Farm einnisten, sondern wirklich umziehen, aber nachdem sie gerade die Larven wegschaffen, sieht's ganz danach aus.

Die ganze Aktion hat mit Allem ca. 3 Stunden gedauert. Jetzt (ca. 1,5 Stunden später) ist immer noch ein Riesengewusel und Larventransportieren. Planmäßig möchte ich nächste Woche die andere Erdfarm checken (Bewässerung), allmählich die Arenen räumen (d.h. nacheinander kein Wasser/Futter mehr rein, damit sie nicht mehr genutzt werden) bis nur noch die Glasarena übrig ist, und sie dann in den Keller setzen.



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#86 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 15. Februar 2015, 14:19

26.10.2012

Die Ameisen sind nun seit 1 Woche im Kühlschrank. Vorher standen sie 2 Wochen auf dem Dachboden (Keller war heuer zu warm). Das Ganze lief natürlich mal wieder nicht wie geplant:
Das Räumen der Arenen war nicht so ihr Ding. Letztendlich landeten 2 Farmen (neue Erdfarm und der Y-Tong) sowie die Glasarena auf dem Dachboden. Diese Aktion lief noch relativ problemlos. Dummerweise scheint die Erdfarm jedoch kein Wasser zu ziehen (oben trocken, unten nass); der Y-Tong ist da, wo er auf dem Holzklotz auflag (ich hatte ihn mit Klötzchen schräg gestellt, damit das Wasser in den Stein und nicht aus dem Stein läuft) etwas angeschimmelt. Eigentlich ist eher das Holz geschimmelt. Ich habe das Holz dann durch Plastik ersetzt.
Am Dachboden (14-16 Grad) dachten die Ameisen jedoch gar nicht an Winter. Die Arena war stets gut besucht. Unangemeldete Handwerker, die den Karton mit der Anlage verschoben und außenrum werkelten, brachten sicherlich auch nicht mehr Ruhe rein.
Da ich mit dem manuellen Einsetzen der Ameisen in die Farm schlechte Erfahrungen gemacht habe (für 1, die man reinsetzt, krabbeln 5 raus...) sind jetzt beide Farmen und die Arena im Kühlschrank. Den startete ich bei ca. 12 Grad, mittlerweile läuft er bei rund 8 Grad. Die Teile der Anlage sind nicht miteinander verbunden, das geht platztechnisch nicht. In die Arena habe ein mit Alufolie umhülltes RG mit Wassertank gelegt. Da scheinen jetzt auch fast alle drin zu sein.
Der Y-Tong wird alle 2 Tage bewässert (ich kann mich noch gut an die vielen Vertrockneten im letzten Jahr erinnern...), die Erdfarm gar nicht. Die habe ich am Dachboden nochmals bewässert. So feucht, wie die andere nach 1 Jahr ohne Wasser war, sollte eigentlich Wasser in irgendeiner Form bzw. irgendwo drin sein. Es fällt auf, dass viele Ameisen nicht in der Erde sind, sondern oberhalb am Glas hängen.

Mal sehen, was mich im Frühjahr erwartet, das ganze ist wieder mal wie beim Roulette-Spiel. Im Nachhinein gesehen, war die komplette Räumung der alten Farm letzten Monat wohl ein Fehler. Ich hätte aufhören sollen, als ich merkte, dass die Farm nass und der Schimmel mehr als oberflächlich ist. Danach kam einfach keine richtige Ruhe mehr in den Haufen: in den Arenen war vorher definitiv weniger los, als in den Wochen danach. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.



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#87 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 15. Februar 2015, 14:29

16.02.2013

Gestern krabbelte mir eine Ameise in einem Raum weit von meiner Küche entfernt, entgegen. Tatsächlich saß sie in dem Zimmer, in dem sich das Sommerquartier befindet. Eine Kontrolle ergab weitere Ameisen im und um den Kühlschrank: die Bande war durch den Bewässerungsschlauch der Erdfarm gekrabbelt, der Wattepfropf am Ende hatte sich gelöst. Die Tiere waren ganz schön flott unterwegs, vermutlich war es im Kühlschrank auch relativ warm. Eine Messung nach meiner Sammelaktion ergab 16 Grad, allerdings stand da vorher naturgemäß die Kühlschranktür lange offen. Später am Abend waren's allerdings auch noch 12 Grad und am nächsten Tag auch noch über 10, obwohl ich daraufhin den Regler höher gestellt hatte. Inzwischen bin ich bei genau 10 Grad. Gerade habe ich noch etwas höher gedreht. Bei fast jedem Öffnen der Tür finde ich noch die eine oder andere Ameise. Ich werf' sie alle in die Arena. Dort haben sich übrigens nicht alle ins RG zur Ruhe gebettet: ein Teil geistert schon den ganzen Winter durch das Becken. Auch wird gearbeitet: ein Leichenhaufen, der zunächst in einer Ecke aufgeschüttet war, ist mittlerweile (unter das RG?) verschwunden. Nachdem immer wieder tote in der Arena lagen und ich auf Vertrocknen tippe, besprühe ich auch hier mit Wasser. Einmal habe ich versucht, auch von oben in die Erdfarm zu sprühen, aber da kamen sofort zu Viele hoch. Es halten sich dort immer noch ein ganze Reihe in "Lauerstellung" unter Nähe Deckel auf. Im Y-Tong liegen einige Vertrocknete in den mit Sand verfüllten unteren Kammern weit weg vom Bewässerungsrohr. Weiter oben, wo die Masse und die Larven sind, sieht alles gut aus. Schimmel konnte ich bisher nicht entdecken.



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#88 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 15. Februar 2015, 14:43

23.03.2013

Der Winter ist heuer sehr zäh. Es hat immer noch tagsüber nur um die 5 Grad und nachts oft Frost. Das Ganze lief auch schon die letzten Wochen so, d.h. nach 2 Tagen Sonne und frühlingshaften Temperaturen kam nochmal die arktische Kaltluft. Laut Wetterbericht soll's noch bis Mitte nächster Woche so weitergehen.
D.h. draußen gibt's keine Insekten etc. (nur mal ein paar Bienen, wenn die Sonne scheint), eigentlich ist noch Winter und eigentlich müssten die Ameisen daher im Kühlschrank bleiben. Da ich jedoch das Gefühl habe, die müssten da langsam mal raus, sind sie seit heute trotzdem im Keller. Da sind derzeit 13-14 Grad; der Dachboden ist mit 10 Grad kühlschrankkalt.
Eigentlich sieht's gut aus. In der Arena ein Berg Tote (ordentlich gestapelt hinter dem RG versteckt), im Y-Tong einzelne in den Kammern weit weg vom Wassertank (keine Ahnung, was die da hingetrieben hat). Schimmel ist nur in Form einiger schwarzer Punkte auf der Y-Tong-Unterseite zu sehen, wahrscheinlich noch von dem Holzklotz vom letzten Jahr. Ich seh' aber keinen Hinweis, dass der bis ins Nest geht. Einige Schimmelpunkte in der Arena habe ich zusammen mit dem Totenhaufen grob beseitigt. Am Ende des Bewässerungsschlauches zur Erdfarm befinden sich einige teils angeschimmelte Leichen sowie einige munter herumkrabbelnde Ameisen.
In der Arena stehen Wasser und etwas Honig. Gerade in der Arena fingen die Ersten schon nach kurzer Zeit an herumzulaufen, auch an den Nestausgängen tat sich schnell was. Liegt vielleicht am Transport und dem Rumgefummel an den Schlauchanschlüssen, um alle Teile wieder miteinander zu verbinden. In den Nestern liegen jede Menge Larven.

Das von mir neu eingerichtete leere Nest (d.h. die alte Erdfarm neu bestückt) sieht auch gut aus: ich hab's seit Wochen nicht gewässert, aber wenn man reinstochert, ist's überall genau richtig: das Wasser ist gut durchgezogen. D.h. solange der Deckel drauf ist, hält die Feuchtigkeit scheint's ewig.

Einige Stunden später: viele Ameisen in den Schläuchen und in der Arena. Auch im Y-Tong bewegt sich was. Allerdings ist noch alles sehr ruhig und gemächlich. Manche wirken fast benommen. Das Honig-Schälchen ist gut besucht.



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