@Sajiki
Danke für den Tipp mit den Fliegenmaden/ -kokons - werde das mal so ausprobieren!

Im Prinzip mache ich mir nicht wirklich Sorgen um die Ameisen. Ich finde es nur spannend, mir diese Fragen zu stellen und möchte gerne mehr über diese Tiere lernen. :-)

Die Eier mögen es wohl auch nicht so feucht, könnte ich mir denken, denn in den durchnässten Bereichen des Nestes wird zZt. eigentlich nur die Stubenfliege aufbewahrt und zerlegt. Die Königin wechselt immer mal wieder ihre Position und mit ihr die Beschützungstruppe. Momentan sitzt sie wieder im Bereich gleich hinter dem Schlauch. Anscheinend hat sie auch neue Eier gelegt.

Der Eingang zum Schlauch wurde inzwischen mit kleinen Sandkörnern verengt und es sieht schon ziemlich ulkig aus, wenn da immer mal wieder ein kleiner Ameisenkopf hinausspäht.

Habe heute probehalber einen Tropfen wachsweiches Eigelb dargeboten. Es wurde jedoch bisher ignoriert.

Das heute angebotene Zuckerwasser wurde, nach einem Tag ohne Kohlehydrate, sehr gut aufgenommen. Danach waren die Kleinen richtig hyperaktiv. ;-)

Die Fliege wurde inzwischen fast komplett verfüttert und zum Glück konnte ich gestern eine Spinne dingfest machen. Die wird dann die nächsten Tage dran glauben müssen.

Was mir ein wenig Sorgen bereitet: Die Reste der Fliege, also Beinchen, Flügel, Borsten, der Kopf, etc. werden in die Ritzen zwischen Plexiglas und Ytong eingelagert. Die sind aus diesem kleinen Spalt nicht rauszubekommen und da sie sich in der untersten, feuchtesten Kammer befinden, befürchte ich, dass es bald zu gammeln anfangen wird.

Kann man die Ameisen irgendwie dazu bringen, ihren Müll wegzuräumen? Schimmel hätte ich wirklich ungern im Ytongnest, nicht nur wegen der Geruchs- und Gesundheitsbelastung, sondern auch aus Angst um die Kolonie...

Bis jetzt modert es zum Glück noch nicht.

Habe heute den ersten Kokon entdeckt. Die Larven betteln unaufhörlich um Nahrung, die ich alle 3 Tage etwa in Form eines Insekts darbiete. Derzeit wird unter massiven Bemühungen (seit etwa 2 Stunden) versucht, einen riesigen Brummer durch das 8 mm-Loch zu zwängen. Beine wurden schon abgesägt, aber da die Kleinen sich den Eingang schön mit Sand verengt haben, müssen sie jetzt erstmal alles freiräumen. Dumm gelaufen! ;-)

Ansonsten scheint alles top in Ordnung zu sein. Ich bin gespannt, wann der erste Kokon aufbricht!
Das systematische Versanden der, ohnehin schon flachen, Wasserstelle nervt ein wenig, aber da will eben jemand auf Nummer sicher gehen - das soll ihm nicht zum Vorwurf gemacht werden, Sicherheit geht vor. ;-)

Im Nachhinein hätte ich die Gänge im oberen Bereich des Nests gleich frei geben können, da sie als einzige trocken sind und die Ameisen ohnehin Speisereste in den Gängen lassen. Nächstes Mal bin ich klüger und so oder so wollte ich zum nächsten Jahr ein neues Ytong-Nest anfertigen, was ich im Frühjahr 2016 anbieten werde (sofern die Kleinen die Winterruhe überstehen und keinen Anfänger-Fehlern zum Opfer fallen. *hoff*

Am Wochenende war ich im Wald auf der Suche nach Leptothorax oder Temnothorax, leider vergebens. Würde mir gerne noch so eine kleine Kolonie anschaffen mit Material aus dem Wald, um den Gegentest zum relativ "sterilen" Nest der formica fusca zu machen/ neue Erfahrungen zu sammeln.
Hat jemand einen Tipp? Ich war im Mischwald, es war sonnig und angenehm warm. Ich habe kleine Stöcken am Wegrand untersucht, sowie tote Holzstämme und Nussschalen. Leider ohne Erfolg. Hatte ich nur Pech?

Panter hat geschrieben:Hat jemand einen Tipp? Ich war im Mischwald, es war sonnig und angenehm warm. Ich habe kleine Stöcken am Wegrand untersucht, sowie tote Holzstämme und Nussschalen. Leider ohne Erfolg. Hatte ich nur Pech?

Grundsätzlich würde ich Eichen empfehlen, egal ob als Solitärbaum oder im Wald. Je älter die Bäume, umso besser.
Ansonsten findet man auch so, egal welche Bewaldung (so lange es keine stockfinstere Fichtenmonokultur ist), diese Ameisen vor. Manchmal ist es ein uralter Ast, ein kleiner morscher Baumstumpf oder andere Sachen wie ausgehöhlte Hirschkäferkörper usw. Einfach suchen (Pech kann man immer haben, besonders dann, wenn man sich einen Fund fest vornimmt ^^)

Und was deine fusca angeht, hört sich das ja eh prima an!

Das stimmt. Oft reicht ein relativ in Ruhe gelassener Eichenbestand aus um Nester zu finden. Ich hab meine Kolonien direkt neben der Straße in der Böschung gefunden.

Weiterhin ist es eine Freude und ein wahrer Ruhepol im Alltag, den Ameisen bei der Staatenexpansion zuzusehen. Der Konsum an Insektenproteinen nimmt zu, die Kleinen verfüttern alle 2 Tage einen Mehlwurm, wobei Stubenfliegen besser anzukommen scheinen.

Zwar ist die Überwinterung noch in relativer Ferne, dennoch: Am Liebsten hätte ich die Kleinen im Kühlschrank, wo ich selbst ein Auge drauf haben kann. Einen Garten/ Keller/ Balkon habe ich leider nicht. Ich hätte noch die Möglichkeit, sie zu meinen Eltern zu bringen (die einen Balkon haben), im Vertrauen darauf, dass die sich um den Wasserstand kümmern, wobei ich mich dabei nicht besonders wohl fühle.

Nun müsste ich aber ein neues Nest bauen, da das jetzige mit seinen Maßen zu hoch für meinen Kühlschrank wäre. Das wäre auch momentan wohl noch denkbar, da das jetzige Nest etwas überdimensioniert scheint. Allerdings fällt es mir mangels Erfahrung schwer, einzuschätzen, welche Größe des Nestes artgerecht wäre.

Ein Ytong-Block mit den Maßen 25x20 cm, durchzogen mit Gängen... für welche Koloniengröße ist der maximal (in etwa) ausreichend? Derzeit sicher kein Problem, da etwa 40-50 Arbeiterinnen, allerdings reichlich Brut, d.h. die Kolonie wird in ein paar Wochen schon schätzungsweise 150 Frau stark sein.