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Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Sajikii
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#25 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 21. Mai 2015, 21:27

Update:

Wenn man etwas in die Nester blickt, erkennt man immer noch schön Brut und immer mehr Arbeiterinnen. Die Außenaktivitäten nehmen auch deutlich zu, auch die Futterbeschaffung wird nun von rund drei bis vier Ameisen getätigt. Somit tut sich eigentlich immer was, Scouts gibt es auch immer wieder, die gerne mal die Seitenwände oder die Äste absuchen.
Kolonie B vollzog auch erfolgreich den Umzug in das neue Reagenzglasnest. Sie haben auch die Nadellaub-Ãœberdachung wieder komplett entfernt, war wohl nicht mehr notwendig.

Anbei darf ich noch ein Foto der Gyne Pannonia präsentieren:
Dateianhänge
Gyne Pannonia.jpg
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#26 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 22. Mai 2015, 09:41

News:

Man weiß ja, die vagus-Ameisen bewegen sich gerne in athletischer Form, im Astwerk herum.
Gerade erst konnte ich rein zufällig bei Kolonie B eine Arbeiterin dabei beobachten, wie sie an einer Zweigspitze, zuerst daran bemüht, die Lage wohl einschätzend, dann nur noch mit einem Beinchen sich anhaltend und sonst nach unten hängend, schlußendlich gekonnt, sich von fünf Zentimeter Höhe direkt auf das Nest fallen zu lassen - anschließend war keine Verwirrung sondern entschlossenes "nach Hause gehen" angesagt. Ja, warum nicht, Umwege waren immer schon zeitraubend :D.
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#27 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 30. Mai 2015, 16:36

Update:

Die letzten Tage waren schon wesentlich sommerlicher, was natürlich dazu führte, dass die Zimmertemperatur dementsprechend anstieg und so auch für mehr Aktivität bei den Ameisen sorgte. Die Gartenlaubkäfer waren in den letzten Tagen sowieso der aller größte Hit, mit diesem Eifer würde ich sie gerne mal an einer Heuschrecke oder Heimchen sehen :p.
Der Temperaturanstieg erhöhte aber auch die Aufmerksamkeit der Arbeiterinnen. In dieser Art und Weise habe ich das schon länger nicht mehr beobachtet, zumindest verhielten sie sich so, als würden im Nest noch Tausend weitere Geschwister auf Abenteuer warten! Handbewegungen oder das rausnehmen des Futternapfes wurde stets in Augenmerk genommen und gingen rasch in eine Angriffshaltung über oder stürmten die Finger. Sowas macht natürlich gleich wesentlich mehr Spaß, wenn hier mal die Post abgeht :D.

Und ah ja... von Gyne Pannonia gibt es noch nichts Neues, ich... störe sie auch nicht *gg*.



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#28 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 13. Juni 2015, 10:50

Update:

Seit über einer Woche liegen die Tagestemperaturen immer um die 30 Grad, seit gestern krabbelten die Grade auch noch etwas weiter nach oben! Diese heiße Zeit ist natürlich goldwert für Camponotus, die ja sonst richtig wärmeliebend sind und dann besonders hier ihre flinke, gefährliche Art und Weise an den Tag legen können.
Kürzlich beobachtete ich bei einer C. vagus Kolonie, die auf einer gerodeten, neu aufgeforsteten Schwarzkieferwaldfläche lebt, welche Hochtouren sie bei so einer Hitze erreichen können. Ich erwähne einfach nur mal eine imposante Major-Arbeiterin, die vielleicht eine Fläche eines A4 Papiers ablief und kontrollierte... die Sonne brannte auf diese relativ von Wiesenbewuchs freie Fläche, und bei genauer Betrachtung war der Schattenwurf dieses Insekts so wunderbar deutlich erkennbar (wie in einem Horrorfilm, Mandibe...ääähm Messer und so :D), dass wäre ein Foto wert gewesen.
Was hat sie getan, außer extrem schnell diese Fläche, in der Nähe des Nestes, zu bewachen? Jede noch so kleine Bewegung, war es nur eine durch den sanften Wind, kurz schaukelnden Grashalme, oder eine Mücke die sich in der Nähe hinhockte... alles wurde mehrmals, fast mit Sprung und geöffneten Mandibeln attackiert. Der eine Grashalm wurde in diesen zwei Minuten mehrfach angegriffen und die Mücke fand keine Ruh. Tatsächlich bewegte sich auch eine schwarze Lasius plötzlich in dieser gefährlichen Zone, und jep, dass war wohl die schlechteste Entscheidung überhaupt. Die kleine Ameise war sich ihrer Gefahr nicht bewusst, dass gute Sehvermögen der Camponotus machte sie sofort aus... es ging so schnell, ein Ansturm, ein Sprung, ein einziger kurzer Biss, zum zweiten Mal kurz nachgekaut, und die tote Lasius wurde liegen gelassen. Klar, diese Leiche wurde in weiterer Folge, noch mehrmals attackiert,... aaaaaalso, dass bestätigt meine jahrzehntelangen Freilandbeobachtungen... heiße Tage, trockene Luft, und Camponotus, egal welche von den großen Arten: potentielle Gefahrenzone für fast alle Ameisen und andere kleinen Lebewesen, und Grashalme :p !
So, das war jetzt nur ein kurzer Schwenk, jetzt zurück zu meinen vagus:

Um nochmal auf die hohen Temperaturen zurück zu kommen... ganz klar, die hohe Aktivität war wunderbar zu beobachten, Futterinsekten und generell das Futter, werden mit einem Eifer eingetragen, was ja richtig Freude macht. Scouts sind auch ständig am herum suchen, und das Brutgeschäft scheint stetig weiter zu gehen. Die Ameisenanzahl je Kolonie erhöht sich auch immer wieder um ein Stück, die Außenaktivität liegt jetzt immer so bei maximal sieben Ameisen... herrlich oder?

Gyne Pannonia ist noch etwas unrund. Kürzlich machte ich die erste Kontrolle seit dem sie in das RG kam. Leider war sie nur mit der Watte beschäftigt, ständig am herumzupfen. Ich hoffe natürlich das sich das mal wieder legen wird, es wäre extrem schade, würde diese Gründung scheitern. Unruhige Dame!

Momentan bin ich aus beruflichen Gründen sehr eingespannt, hoffe aber, bald mal wieder mit Fotomaterial oder Videos dienen zu können.

LG
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#29 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 21. Juni 2015, 11:32

Update:

Gyne Pannonia hat sich nun doch dazu entschlossen, die Watteberge ruhen zu lassen, und legte in der Zwischenzeit vereinzelte Eier. Ihr Abdomen ist leicht angeschwollen (aber nicht so stark wie man es von C.ligniperdus kennt) und wird womöglich noch das eine oder andere Ei dazu legen :p.

Kolonie A und B haben genug Brut, auch einige Kokons und ja, so wie der Hunger und die Außenaktivität von fünf bis elf Scouts im Schnitt zeigen, läuft wohl alles super. Das einzige, was mich wohl etwas stutzig machte, waren zwei Ameisenleichen bei Kolonie B, ich vermute aber, dass das wohl die allerersten Pygmäen bzw. die Dienstältesten waren. Ich werde das aber wohl etwas im Auge behalten... bin aber guter Dinge!



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#30 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 28. Juni 2015, 08:01

Update:

Kolonie A & B legen besonders dieses Wochenende ein Verhalten an den Tag... das ist wunderbar! Es wirkt so, als wäre im Nest nicht mehr genug Platz und die Dienstältesten müssen raus :p. Wie richtige Wegelagerer besetzen sie die Umgebung des Nesteinganges und halten meist relativ still. Sie wirken sehr entspannt und tun so als würden sie wissen, dass ich ihnen irgendwann wieder Opfer vorwerfen würde ^^. Besonders Kolonie A hat ganze 16 Wegelagerer rekrutiert... und stellt euch einmal vor, was passiert, wenn ich ihnen Futterinsekten reingebe :rolleyes: da bricht die Hölle los, in einer Blitzreaktion wird erbeutet und in Gruppenarbeit teils zerlegt und eingetragen. So machen natürlich schon kleinste Kolonien besonders viel Gaudi!

Herrlich, oder? :D
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#31 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 3. Juli 2015, 09:48

Update:

Bestandsaufnahme:

Kolonie A:
rund 40 Arbeiterinnen (Pygmäen mit Übergang in Minor)
mindestens 15 Larven und 15 Puppen, soweit durch die rote Folie erkennbar war

Kolonie B:
rund 25 Arbeiterinnen (Pygmäen mit Übergang in Minor)
mindestens 20 Larven und 15 Puppen, Eierpaket

Gyne Pannonia:
drei Larven, neun Eier

Obwohl Kolonie A & B die selben Haltungsparameter und Bedingungen haben, ist dennoch die Tatsache sehr überraschend, dass Kolonie B weniger Ameisen besitzt. Hier sieht man mal wieder, wie individuell eine Entwicklung von statten gehen kann.
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#32 Re: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 8. Juli 2015, 10:27

Update:

Kolonie A stapelt seit gestern Puppen und größere Larven unter dem Fichtenzapfen! Scheint so, als wäre es nun wirklich zu eng im RG-Nest. Auch die Außenaktivitäten wirken so, als würden sie die Arena im Gesamten für sich beansprucht haben - sie wirken sehr dominant und reagieren immer sehr schnell auf Fremdeinwirkungen. Nichts bleibt unbeachtet, alles wird kontrolliert und untersucht. An jeder Stelle und jeder Ecke hockt oder läuft eine Ameise. Sieht so aus, als müsste ich spätestens nächstes Jahr eine größere Arena bereit stellen!

Kurzer Hand lag ich einfach ein neues RG-Nest direkt neben dem Alten hin. Einerseits weil der Wassertank im alten RG-Nest bald erschöpft ist und andererseits weil sie womöglich Beschäftigung und weitere Nistmöglichkeiten brauchen.
Unterm Strich macht diese Kolonie schon richtig große Freude, der Wuselfaktor und die Geräusche, die sie machen, wenn sie über die Streuschicht und den Fichtenzapfen laufen... einfach herrlich!

Hier wurde mir wieder klar, was für ein großer Camponotus-Liebhaber ich eigentlich wirklich bin ;).
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