Moderne Ameisenhaltung der heutigen Zeit, mit fachlichen und praxisnahen Informationen sowie Diskussionen, für jeden Interessierten den Umgang mit Ameisen zu erlernen
Kalinova hat geschrieben:Sofern es keine erwähnenswerten Ereignisse gibt, welche ich vorher berichten möchte...
Hätte ich mir ja denken können, dass die kleine Rasselbande nicht solange warten möchte wieder im Rampenlicht zu stehen. Heute 18.12.2016 ist wieder ein Heizkabeltag und ich hatte erstmals die Möglichkeit beim Schlupf einer Puppe zusehen zu können. Genau genommen wurden mindestens 3 Puppen ausgepackt und genau das zeigt auch das erste Bild. Entschlossen wird die Puppenhülle mit Hilfe der Mandibeln aufgeschnitten und entfernt - anschließend und währenddessen wird die neue Arbeiterin ausgiebig geputzt und von der Puppenhaut befreit. Auf dem zweiten Bild liegt eine der neuen Arbeiterinnen auf dem Rücken und ist noch nicht vollständig von der Puppenhaut befreit, ohne Hilfe würde sie so wohl nie laufen können aber ihre Schwestern werden das sicherlich noch erledigen.
Und weil ich seit langem mal wieder die Makrolinse drauf hatte, gibt es noch ein paar Bonusbilder.
Edit: nun hat sich sogar die königliche Frau Mama am Wärmespot eingefunden. Dies habe ich noch nie gesehen und denke auch, dass es das erste mal ist. Grund zur Beunruhigung oder geniest sie einfach nur den warmen Tag? Sie macht einen fitten Eindruck auf mich hat sich füttern lassen und lief etwas herum, wobei sie aber immer dicht beim Pulk blieb. (letztes Bild nachträglich eingefügt)
Nach inzwischen schon 4 Monaten der Haltung und eben solange seit der ersten Pygmäe, habe ich heute 29.12.2016 mal wieder ins RG geschaut. Die erste Media-Arbeiterin ist geschlüpft (vermutlich sogar 2 aber ich habe keine komplette Einsicht wegen des Strohhalms) anbei ein paar Bilder von ihr. Sogut es eben durch die verschmutzte Scheibe des RGs geht. Die kleinen Dreckspatze. Auf dem zweiten Bild ist auch gut erkennbar eine große Larve, die sicherlich auch zu einer Media-Arbeiterin wird. Auf Majore hoffe ich erstmal noch nicht, das kann sicher noch etwas dauern. So wie ich meine Kleinen kenne, jedoch nicht allzulang .
Im Vergleich zum Rest des Körpers ist der Kopf sehr groß und auch die Mandibeln erscheinen mir massiver, wobei ich aber glaube das die Augen genausogroß sind wie bei den Minor-Arbeiterinnen. Der Kopf ist noch recht hell, zumindest der vordere Bereich, daher denke ich, dass sie erst in den letzten Tagen geschlüpft ist und sich innerhalb der nächsten Woche die sonst schwarze Färbung dieser Art vollständig ausprägen wird. (oder gibt es dazu andere Erfahrungswerte?)
Brut ist weiterhin in allen Stadien reichlich vorhanden. Aktuell müssen es dann schon 2 Goldfliegen am Tag sein, wobei ich 1-2mal pro Woche auch kein frisches Futter gebe wenn sie noch an den alten rumkauen. Honig gibt es wie immer steht's neu sobald der Teller leer ist, was aktuell ca. alle 1,5 Tage ein großer Tropfen ist.
Ich bin sehr gespannt darauf, wann ich die Media in der Arena sehen werde. Momentan sind sie allerdings in einer Plastikbox ohne Deko, Sand oder sonstigem untergebracht (Wasser und Futter gibts natürlich weiterhin). Da die neue Anlage im Bau ist und ich versuche in der alten Arena das neue Nest zu bauen. Das von mir bereits vor Monaten gebaute Nest ist leider dem Koloniewachstum nicht angepasst und würde wohl nicht lange von nutzen sein. Schade eigentlich ich fand es recht gelungen . Nachdem der erste Versuch mit Gips nicht erfolgreich war, (ich hab es einfach nicht herausbekommen und musste es zerstören um zumindest die Miniarena behalten zu können) werde ich nun ein Sand-Lehm-Nest bauen da dieses Material auch sehr fest wird solange es trocken bleibt. Zudem muss ich nicht bangen ob es mir beim Aushärten die Arena sprengt. Ich bin gespannt wo dieser Versuch enden wird und ob ich damit ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis erzielen kann. Die neue Arena wurde heute von einem gestalterisch begabten Freund, in einem 20x30cm Becken, mit Sand-Lehm-Gemisch modelliert und darf jetzt erstmal trocknen. Bilder gibt es dann im nächsten Bericht wenn ich die komplette neue Anlage vorstelle. Ich kann nur soviel sagen, so toll hätte ich das alleine nie hinbekommen und bin von dem Ergebnis wirklich begeistert. Dazu dann aber beim nächsten mal mehr, eigentlich wollte ich auch nur von den neuen Media berichten und nun ist schonwieder soviel Text dabei herausgekommen .
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Sodala, es sind nun auch schon wieder 2 Wochen seit meinem letzten Update vergangen, daher gibt es heute, 13.01.2017, nochmal einen kleinen Zwischenbericht.
Die Kolonie lebt noch immer in der Plastikbox. Da auch 2 weitere Versuche scheiterten, dass neue Nest in die alte Glasarena zu bauen. Im vierten Anlauf habe ich es jedoch nun geschafft, allerdings ist das Nest nun in einer Plastikbox. Die Kammern und Gänge sind ausgearbeitet und das Nest liegt zum Trocknen auf der Heizung. Ich kann also davon ausgehen, dass es im laufe der kommenden Woche bezugsfertig ist und die neue Anlage in Betrieb genommen werden kann. Dann gibt es dazu auch ein ausführliches Update.
Wie geht es den Ameisen im provisorischen Lager? Soweit ich es beurteilen kann, geht es ihnen super. Obwohl ich ihnen derzeit keine Wärmequelle anbiete und sie mit der Zimmertemperatur (~22°C) vorlieb nehmen müssen. Es gibt massig Eier und viele Puppen, gestern bei der Fütterung konnte ich auch wieder eine große Larve erkennen (Bild 2). Die Brut wird gern außerhalb des RGs gelagert, also genau vor dem Eingang, wie auf Bild 1 zu erkennen. Gestern hat es sich dort auch Frau Mama gemütlich gemacht. Zum Stand der Kolonie kann ich auch heute keine genauen Angaben liefern da mir der Einblick fehlt. Ich kann die Anzahl der Arbeiterinnen vermutlich nicht mal annähernd schätzen. Jedoch kann ich mit Sicherheit sagen, dass mehr als 100 Eier vorhanden sind. Denn diese wurden kürzlich so schön an der Wand der Box gelagert, dass ich sie anhand von Fotos zählen konnte. Die Kolonie hat also einiges vor. Ich hoffe auf eine gute Nesteinsicht sobald die Kolonie umgezogen ist um dann wieder genauere Werte liefern zu können.
Als kleines Schmankerl gibt es noch ein drittes Bild vom Schlupf einer Arbeiterin. Ganz aktuell aufgenommen, wenn auch leider etwas unscharf.
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Die neue Anlage ist in Betrieb, das provisorische Lager geräumt und das neue Nest bezogen. ENDLICH
Nestbau: Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich mit dem Nestbau so meine Schwierigkeiten hatte. Im letzten Anlauf ist es dann aber doch noch geglückt. Nicht ganz so wie ich es mir erhofft hatte, denn ich habe den Gips mit Lehmwasser angerührt, damit dieser die Färbung übernimmt. Wie man unschwer erkennen kann, habe ich aber bei weitem nicht genug Lehm im Wasser aufgelöst und der Gips blieb weiß. Nicht weiter tragisch, dann wird halt nachträglich angepinselt. Zuallererst habe ich mir eine günstige Plastikbox geholt und ein Loch hineingeschnitten. Unter Zuhilfenahme eines Bohrers und Cuttermessers war das ganze dann auch recht fix geschafft - ein Danke hier an meinen Freund. Dann habe ich den Schlauchverbinder dort installiert und mit Frischhaltefolie umwickelt, damit kein Gips ausläuft. Danach kam der Gips hinein und das ganze durfte aushärten. Am nächsten Morgen habe ich den Gipsblock herausgeholt und mit dem Gestalten der Gänge und Kammern begonnen. Diese ziehen sich über alle 4 Seiten des Nestes. Dann wurde das Ganze noch leicht mit Lehm bepinselt, wodurch eine schöne dezente Marmorierung entstand. (Auf dem ersten Bild noch sehr deutlich zu erkennen, weil noch feucht - in trockenem Zustand ist die Färbung aber eher dezent) Der Gipsblock brauchte einige Tage zum vollständigen Trocknen, bei 50°C im Ofen habe ich dies dann beschleunigt. Die Kammern haben eine geschätzte Tiefe von ~1,5cm vereinzelt auch bis fast 2cm die Gänge sind jeweils 2-5mm weniger tief. Der gesamte Nestblock misst ca 13x20cm und ca 8 cm Hoch. Ich bin gespannt wie lange die Kleinen brauchen um diesen komplett zu bevölkern.
Arenabau: Bild 2 zeigt die neue Arena, im Prinzip wurde diese der ersten Arena nachempfunden und auch mit einem Sand-Lehm-Gemisch gestaltet. Dazu Sand, Lehm und etwas Wasser so vermengen, dass eine homogene Masse entsteht, welche leicht Formbar ist jedoch nicht verläuft. Ein Freund von uns hat dabei sein gestalterisches Talent mal wieder voll ausgelebt. Ein paar Eyecatcher in Form von Steinen, kleinen Dekohölzern und den extra bestellten Tillandsien runden die Minilandschaft sehr gut ab, wie ich finde. Den Faden, welcher durch den Schlauch läuft und den Ameisen als Kletterhilfe dienen soll haben wir in einem der "Berge" verankert - nachdem das Gemisch trocken war sitzt dieser Bombenfest.
Die Kolonie: Die Kolonie ist heute umgezogen, und ich habe noch ein Bild angehängt wie diese nun im neuen Nest sitzen. Leider habe ich da wo das Nest nun steht keine optimale Beleuchtungsmöglichkeit für Bilder (da lass ich mir noch was einfallen) daher ist es nicht besonders gut geworden. Eine grobe Volkszählung habe ich dennoch durchgeführt und kann einen annähernd genauen Stand bezüglich Arbeiterinnen und Puppen geben, Larven kann ich nur schätzen, da ich davon so wenige sehe und diese oft vereinzelt liegen.
Aktueller Stand: 1 Königin ~60-70 Arbeiterinnen (davon ca 3-5 Größere) ~35-45 Puppen ~ 3-5 große Larven (geschätzt) ~ 10 mittlere Larven (geschätzt) ~ 100+ Eier/Minilarven (aus dem letzten Update übernommen)
vorsichtige Wachstumsprognose: Wenn alle derzeit vorhanden Puppen geschlüpft sind wird die Kolonie die 100er Marke überschritten haben (in ~2-3 Wochen). Wenn alle vorhandenen Eier und Larven ihre Entwicklung abgeschlossen haben wird sich diese Zahl nochmal mindestens verdoppeln, meiner Einschätzung nach wird dies in 2-2,5 Monaten der Fall sein (bei Beheizung entsprechend früher, jedoch ist die Kolonie aktuell stabil genug, dass ich darauf wohl vorerst verzichten werde).
Anregungen, Kritik und sonstige Kommentare sind gern gesehen, sogar erwünscht. Nutzt dafür bitte den Diskussionsthrad.
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Die Rasselbande hat mir mal wieder einen strich durch die Rechnung gemacht, aber dazu später.
Der endgültige Aufbau der Anlage ist für euch auf dem ersten Bild festgehalten. Das Nest ist nach hinten an die Rückwand des Regals gewandert und der Schlauch (1m) verläuft S-Förmig von dessen rechter Seite zur linken Seite der Arena. Das Heizkabel wurde entfernt und wurde auch nur zum Anlocken der Kolonie eingeschaltet, d.h. ich halte sie bei Zimmertemperatur von ~20-22°C. Die meisten Kammern des Nestes sind mit Pappe abgedeckt und dadurch verdunkelt, nur die 2 vorderen rechten hatte ich nicht verdunkelt und die Seiten ebenso nicht. Genau dort hat sich die Kolonie jedoch eingenistet (Bild 2). Um das ganze etwas Wohnzimmertauglicher aussehen zu lassen hat eine Pflanze den Platz vor dem Nest eingenommen.
Wer genau hingeschaut hat, hat es bereits auf dem ersten Bild erahnen können. Die Kolonie bewohnt das Gipsnest nicht mehr. Keine lust auf liebevoll eingerichtetes Kellergeschoss, nein! Meine Kleinen wollen das Penthouse und sind Kurzerhand vor 2 Tagen wieder in die Arena gezogen. Dort Leben sie nun Teilweise im Schlauchanschluss und ansonsten unter der Palme und lassen es sich gut gehen. Den Wasserspender haben sie auch zum Auslaufen gebracht, man erkennt die Verfärbung des Bodens (Bild 1). Nun gut dadurch erspare ich mir für ne weile das besprühen der Pflanzen . Gebuddelt wird an der feuchten Stelle nicht und auch "bewohnen" sie einen trockenen Teil der Arena. Ich halte es für Zufall das beide Ereignisse (Wasserspender und Umzug) so Zeitnah passierten, aber wer kann das schon mit Sicherheit sagen.
Auf dem dritten Bild seht ihr die Kolonie wo sie nun "wohnt", die Königin ist auch zu erkennen. Ihr Gaster ist inzwischen nich mehr geschwollen. Dem entnehme ich, dass sie nun eine Pause einlegt vom Eierlegen. Ich hoffe es liegt nur an der Temperatur, sprich die Kleinen machen "Winterpause" (eher Diapause) was von mir ja auch so angestrebt war. Demnach möchte ich eigentlich erst in ~ 2 Monaten wieder beheizen. Allerdings werde ich wohl demnächst vorab das Nest um zumindest einige Grad erwärmen damit die Kolonie dort wieder einzieht und einen ruhigen Nestbereich hat. Ich denke da an ca 23-24°C wodurch die Temperatur definitiv höher ist als in der darüber liegenden Arena, aber hoffentlich nicht so hoch, dass die Diapause beendet wird. Ob und wie mir dies gelingt wird sich dann zeigen.
Zu den letzten Bildern: Auf dem vorletzten Bild ist gut der Größenunterschied zwischen einer normalen Minorarbeiterin und einer der großen Arbeiterinnen erkennbar. Für diejenigen welche den Diskussionsfaden nicht lesen: Es steht die Vermutung im Raum, dass es sich dabei bereits um eine kleine Majorform handelt und nicht um eine Media. Wie bereits zu Beginn des HBs erwähnt werde ich zu den verschiedenen Arbeiterinnen noch Bilder machen sobald die Kolonie eine gewisse Größe erreicht hat. Dann kann man da vielleicht genauer Definieren. Bis dahin werde ich aber nur zwischen großen und kleinen Arbeiterinnen unterscheiden.
Auf das letzte Bild bin ich schon irgendwie stolz , es Zeigt eine große Larve wie sie sich einspinnt (verpuppt). Die Larve viel mir schon einige Tage auf, weil sie so groß wirkte. Einige Stunden vor dem Bild wurde die Larve mit Puppen "zugebaut" wodurch sie wohl mit dem Verpuppen begann oder beginnen konnte. Es müsste auch diese Puppe sein, welche auf dem dritten Bild bei der Königin liegt.
Weitere Beobachtungen: Ich konnte die Königin bei der Versorgung von Larven sehen, genauer gesagt beim Füttern (wie ich vermute). Das Erscheinungsbild der Eipakete hat sich verändert wodurch ich annehme, dass es sich dabei nun hauptsächlich um Minilarven handelt und nur noch wenige Eier vorhanden sind. Solange das Gipsnest bewohnt war, ging die Aktivität in der Arena merklich zurück, hauptsächlich Pygmäen und hin und wieder auch Minorarbeiterinnen waren dort aktiv (5-10 Tiere insgesamt). Große begegneten mir in der Zeit dort nicht.
Es bleibt also spannend und meine Kleinen halten mich gut auf Trab.
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Es ist ja nun schon einige Zeit vergangen seit dem letzten Update. Schuld waren technische Schwierigkeiten (ein Windowsupdate hat mein Handy ausgesperrt und ich konnte keine Bilder mehr auf den PC laden), aber jetzt funktioniert wieder alles.
Heute 18.03.2017 hat sich auch mal eine der großen Arbeiterinnen vor dem Nesteingang gezeigt, leider hat sie mir dabei den Hintern zugewandt (Bild 3). Weiter weg vom Nest habe ich noch keine der Großen beobachten können, jedoch ist sehr häufig ein großer Kopf im Nesteingang zu erkennen. Sie werden also aktuell eher als Wachposten und vermutlich Nahrungsspeicher sowie Leibgarde der Königin eingesetzt. Es dürften wohl schon 10 dieser Arbeiterinnen vorhanden sein (eher mehr als weniger) aber ein Zählen ist mir aktuell nicht möglich. Damit ihr einen Eindruck bekommt wovon ich hier schreibe...
Dieses Video entstand vor 3 Tagen, da habe ich seit langem mal wieder ins RG geschaut. Moment RG? Die hatten doch ein Gipsnest! Ja hatten sie bzw haben sie immernoch, jedoch wollten sie dort nichtmehr einziehen und aufgrund von übergriffen auf einzelne Arbeiterinnen durch andere Arbeiterinnen habe ich dann kurzfristig ein neues RG angeboten, in welchem sie seit etwa einem Monat leben. Dazu hatte ich ein seperates Thema aufgemacht. Dieses RG beheize ich seither fast täglich für wenige Stunden um die Mittagszeit. Demnächst werde ich eine Beheizung für das Gipsnest instalieren und natürlich auch darüber berichten.
Zu den Reibereien: Eigentlich dachte ich, es wäre ausgestanden. Jedoch habe ich heute erst wieder ein derartiges Verhalten beobachtet. So ganz vom Tisch ist das ganze also nicht, jedoch scheint es nur noch sehr selten aufzutreten und wird von den neu aufgezogenen Arbeiterinnen kompensiert. Daher halte ich einen erneuten Umzug in eine sterile Box derzeit für nicht Sinnvoll.
Fütterung: Die Kolonie bekommt eine TK Fliege frisch überbrüht pro Tag, hin und wieder lasse ich mal einen Tag aus (ca 1mal die Woche). Der Honigkonsum ist lächerlich, ein großer Tropfen reicht für 2-4 Tage. Hin und wieder haben sie dann aber doch Heißhunger auf Honig wie das Bild 4 zeigt.
Die Fliegen habe ich selbst "aufgezogen", dafür hole ich mir im Angelbedarf Fliegenmaden und lasse sie verpuppen und schlüpfen, dann kommen sie ab in den Tiefkühler. Wenn ihr wollt kann ich dazu auch einen Bericht schreiben. Informiert mich einfach per PN oder im Diskussionsthread. -->Klick mich!<--
Was gibt es sonst noch zu berichten? Es gibt sehr viele Puppen und einige Larven, die Eier scheinen sie gut vor mir zu verbergen. Die Koloniegröße kann ich nur schätzen und liege damit vermutlich um einiges daneben, aber ich behaupte einfach mal es handelt sich um ~150 Arbeiterinnen, mindestens 50 Puppen und 10-20 große Larven. Kleine Larven und Eier sind, glaube ich, vorhanden aber ich wage nicht da eine Zahl zu nennen.
Es ist für mich immer besonders toll, wenn die große Arbeiterin vor der Haustür steht und freue mich schon wenn die Arbeiterinnen dieser Größe anfangen die Arena unsicher zu machen. An den Fliegen habe ich sie noch nie gesehen, aber ich denke das ist nur eine Frage der Zeit, die ersten der großen Arbeiterinnen sind ja nun auch schon bald 3 Monate alt.
Die allgemeine Aktivität hat zugenommen, es sind selten weniger als 20 Arbeiterinnen in der Arena. Das Gipsnest und der Schlauch werden scheinbar überhaupt nicht mehr belaufen.
Was gibts sonst noch? Hmm nur eine Erkenntnis: Viele Fliegen machen viel Müll! Ein absammeln der Müllberge mit der Pinzette bringt keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr. Ich werde mir also einen weiteren Schlauch kaufen und diesen als Verlängerung für den Staubsauger benutzen um die Müllecken zu beseitigen
Abschließend noch ein Video von einer Fütterung:
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Heute, 04.04.2017, habe ich wieder ins Nest(RG) geschaut. Viel hat sich nicht geändert seit dem letzten Einblick vor ~3 Wochen. Mit ziemlicher Sicherheit sind seit dem jedoch Puppen geschlüpft und Larven haben sich verpuppt. Den Proteinhunger der Kolonie würde ich als gesunden Appetit bezeichnen, werde demnächst mal für Fliegennachschub sorgen. Würde auch gern mal Schokoschaben versuchen, allerdings ist mir (und meinem Freund erst recht) nicht wohl dabei diese lebend in der Wohnung zu haben (selbst für den kurzen Weg von der Wohnungstür zum Tiefkühlfach). Eigentlich wollte ich auch mal andere Futtertiere besorgen aber nachdem ich mir diese angeschaut habe, lasse ich die lieber für die Echsenhalter. Bleibt also vorerst bei Fliegen aus dem Angelbedarf und später im Jahr vermutlich ein paar Wildfängen. An den täglichen Futtermengen hat sich soweit nichts geändert.
Was sich geändert hat, ist die Beheizung. Das Heizkabel ist aus und weder Arena noch RG werden seit dem Wochenende beheizt. Stattdessen habe ich nun eine Heizfolie (4W) am Gipsnest montiert. Genauer gesagt klebt diese Folie von unten an einem Bilderrahmenglas welches ich dafür zweckentfremdet habe, auf dem Glas steht das Nest und die Folie deckt in etwa 1/3 der Grundfläche des Nestes ab. Das Glas liegt auf 4 Abstandshaltern und somit ca. 1cm über dem Regalbrett. Die Folie wird durch eine digitale Zeitschaltuhr im Stundentakt ein und ausgeschaltet, ich werde aber vermutlich zu einem 30 Minutentakt übergehen. Ich habe einen Testlauf unternommen bei dem ich den Temperaturverlauf geprüft habe. Bleibt die Folie längere Zeit durchgehend angeschaltet wird es ab ca. 2h doch ordentlich heiß.
Als Anreiz zum erneuten Erkunden des Gipsnestes gab es einen Honigklecks am Schlauchende. Ob dieser oder mein rumgewackel am Schlauch nun ausschlaggebend waren kann ich nicht sagen. Aber das Nest wurde direkt erkundet und während des Tages tummeln sich auch stets 3-4 Arbeiterinnen in den beheizten Kammern. Ein Umzug steht jedoch noch aus. Als Anreiz dafür verschwand heute im Zuge der Nestkontrolle auch das Backpapier welches als Verdunkelung für das RG diente. Upsi Nachts bleibt die Folie übrigens aus.
Was ergab die Nestkontrolle? Wie immer, einen großen Haufen mit Puppen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Larven in allen möglichen Größen, selbst Minilarven und Eier habe ich diesmal sehen können. Ich bin der Meinung, dass es auch unter den großen Arbeitern Größenunterschiede gibt, sicher bin ich mir da allerdings nicht. Jedoch nehme ich schon an das die Arbeiter im allgemeinen noch größer werden können, ist es doch bei Camponotus häufig so, dass die großen Majorarbeiterinnen an die Größe der Königin herankommen können. (sofern ich hier nicht falsch informiert bin) Geschlechtstiere gibt es keine, wäre aus meiner Sicht auch reichlich früh. Soll aber bei dieser Art schon vorgekommen sein. Die Gaster vieler Arbeiterinnen sind gut gefüllt, bei manchen wirklich seeehr voll. Tut das nich weh?
Eine Volkszählung ist mir weiterhin leider nicht möglich, ich habe aber die Hoffnung das dies beim Umzug ins Gipsnest wieder möglich wird.
Sonstige Beobachtungen: Es traute sich in den letzten Tagen immer mal eine größere Arbeiterin aus dem Nest und erkundete sogar die nähere Nestumgebung. Mit der Wassertankgang* hat sie sich auch schon angefreundet und gammelte häufig bei diesen rum.
Beim letzten besprühen der Arena vor 1 oder 2 Tagen hat die Wassertankgang umgehend angefangen in der Ecke zu buddeln, weit gekommen sind sie aber nicht bis das Sandlehmgemisch wieder trocken war. (ca 3-5mm) Dies bestätigt mich in der Annahme, dass es im RG langsam etwas eng wird. Auch wenn oft gesagt wird, dass sich Ameisen gut stapeln können, kommt es mir so vor als ob hier langsam ein Punkt erreicht ist an dem mehr Platz benötigt wird. Also Mädels, ich hab da mal was vorbereitet...
Auch diesmal möchte ich den Bericht nicht ohne Bilder Enden lassen. Auf dem zweiten Bild im linken Bereich sitzen 3 Arbeiterinnen bei denen die Größenunterschiede vor allem der Köpfe gut sichtbar sind.
Wassertankgang* = Meine Bezeichnung für eine Gruppe von Arbeitern, welche es sich in der linken vorderen Ecke der Arena (beim Wasserspender) gemütlich gemacht haben und dort oft regungslos verharren.
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Wie auf den Bildern ersichtlich, das RG ist geräumt, die Kolonie ist heute Nacht umgezogen. Knapp 2 Wochen haben sie es ohne Verdunkelung ausgehalten, doch ich denke ausschlaggebend war die mollig-warme Temperatur im neuen Nest. Überraschend lange haben sie mich warten lassen, wurden warme Ecken in der Vergangenheit doch zügig genutzt.
Und so habe ich den Umzug beobachtet: Gestern zum Nachmittag hin, habe ich nach meiner kleinen Rasselbande geschaut und festgestellt das irgendwie mehr los ist und irgendwie war der Ameisenpulk im RG kleiner als sonst. Ein blick in den Schlauch 4-5 Arbeiterinnen welche sowohl in die eine als auch in die andere Richtung unterwegs waren. Kurz darauf konnte ich sogar ein Ameisentaxi (eine Arbeiterin trägt eine Andere) in Richtung des neuen Nestes sehen. Vermutlich die Phase in der Arbeiterinnen zum neuen Nest gebracht werden um dieses zu beurteilen. Dies zog sich über mehrere Stunden und ich habe entschieden die Heizfolie ausnahmsweise über Nacht eingeschaltet zu lassen (im Halbstundentackt). Gegen Mitternacht war der Umzug dann beschlossene Sache und reges treiben im Schlauch. Den Umzug der Königin habe ich leider verpasst, dachte die würde eher zum Ende mit umziehen aber nein, dies geschah etwa bei 50%. Bis 3 Uhr habe ich durchgehalten und immer mal wieder geschaut. Zu der Zeit waren nur noch wenige Arbeiterinnen und eine handvoll Larven im RG. Ich gehe davon aus, dass der Umzug um 4 Uhr abgeschlossen war.
Im neuen Nest haben sie sich auf mindestens 3-4 Kammern verteilt, Brut liegt auch verteilt auf mindestens 3 Kammern. Die Kammern auf der Rückseite des Nestes sind für mich nicht einsehbar ohne das ich das Nest bewege. Zum Nächsten Update werde ich versuchen Bilder von besserer Qualität zu machen und eine Volkszählung durchzuführen. Jedoch lasse ich die kleinen jetzt erstmal in Ruhe ankommen in ihrem neuen/alten Zuhause und hoffe, dass sie nicht wieder in die Arena zurückziehen wie beim letzten mal
Das RG lasse ich noch ein paar Tage in der Arena liegen und werde es wohl nach Ostern herausnehmen.
Das wars auch erstmal, ich wünsche euch und euren Ameisen ein Frohes Osterfest.
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