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Pygmäen sterben früher?

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Serafine

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#17 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Serafine » 1. März 2017, 19:27

Wie alt Ameisen werden hängt auch extrem stark von der Art ab. Camponotus leben in der Regel sehr lange, Feuerameisen nicht. Ein Arbeiter bei Solenopsis invicta lebt im Schnitt 3-4 Monate, das ist selbst für Ameisenverhältnisse kurz (und für Ameisenhalter lästig, weil man ständig Haufen toter Arbeiter wegräumen muss - vor allem wenn man bedenkt wie bekloppt schnell die Kolonien dieser Art riesige Ausmaße annehmen und wie schmerzhaft es ist wenn man gestochen wird).
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#18 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Maddio » 1. März 2017, 19:36

Das ist definitiv richtig. Im Seifert werden als Extremfall für kurzlebige Ameisen die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) und Linepithema humile angeführt, deren Königinnen im Mittel nur 0,7-1,2 Jahre alt werden sollen. An selber Stelle wird auch erwähnt, dass Arbeiterinnen bei keiner Ameisenart im Freiland älter werden können als 5 Jahre. Was ja auch schon sehr beachtlich ist. (Angaben finden sich im Seifert, Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas, auf der Seite 21).



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Serafine

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#19 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Serafine » 1. März 2017, 20:08

Maddio hat geschrieben:Das ist definitiv richtig. Im Seifert werden als Extremfall für kurzlebige Ameisen die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) und Linepithema humile angeführt, deren Königinnen im Mittel nur 0,7-1,2 Jahre alt werden sollen.

Bei denen macht es aber auch nichts, die Kolonien beider Arten sind ja hochgradig polygyn und können sich sogar selbst neue Königinnen nachziehen. Insbesondere die Argentines gehören nicht ohne Grund mit zu den schlimmsten invasiven Spezies auf dem Globus.

Maddio hat geschrieben:An selber Stelle wird auch erwähnt, dass Arbeiterinnen bei keiner Ameisenart im Freiland älter werden können als 5 Jahre.

Habe letztens irgendwo eine Studie gelesen bei der es hieß dass Arbeiter von Camponotus pennsylvanicus bis zu sieben Jahre alt werden können. Die Regellebenserwartung lag aber auch da bei nur 4-5 Jahren, Ausreißer nach oben kann es da schon mal geben. Gibt auch auch immer noch genug Menschen die über 100 werden, auch wenn für die meisten bei 85 Schluss ist.



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#20 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Maddio » 1. März 2017, 20:21

Serafine hat geschrieben:Bei denen macht es aber auch nichts, die Kolonien beider Arten sind ja hochgradig polygyn und können sich sogar selbst neue Königinnen nachziehen. Insbesondere die Argentines gehören nicht ohne Grund mit zu den schlimmsten invasiven Spezies auf dem Globus.


So ähnlich steht es im Buch ;).

Serafine hat geschrieben:Habe letztens irgendwo eine Studie gelesen bei der es hieß dass Arbeiter von Camponotus pennsylvanicus bis zu sieben Jahre alt werden können. Die Regellebenserwartung lag aber auch da bei nur 4-5 Jahren, Ausreißer nach oben kann es da schon mal geben. Gibt auch auch immer noch genug Menschen die über 100 werden, auch wenn für die meisten bei 85 Schluss ist.


Erneut die Frage, ob du dazu einen Beleg hast. Ich habe jetzt nur das hier gefunden:

Sterile female workers can live for a few months to several years, even 7 years or more. (Loiacono and Margaria, 2003; Morgan, 1997)


http://animaldiversity.org/accounts/Camponotus_pennsylvanicus/

Dabei sind die beiden Quellen für mich alles andere als stichhaltig...die erste Quelle ist zwar mit 2003 angegeben, wurde aber lediglich in dem Jahr verlegt. Es scheint sich nur um einen Enzyklopädie-Eintrag von 1969 zu handeln.

Die zweite Quelle ist ein Informationsblatt für Schädlingsbekämpfer.

Ich kann aus den beiden Quellen nicht ersehen, auf welcher Grundlage und mit welcher Methode die Behauptungen aufgestellt wurden :confused:.
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#21 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von trailandstreet » 1. März 2017, 20:29

Ich denke, manches ist wohl der rein subjektive Eindruck ausschlaggebend.
Am Anfang kann man ja gut die kleinen von den bereits größeren Arbeitern unterscheiden und man weiß auch seit wann man sie hat.
Wie aber will man feststellen, wie alt die normalen Arbeiterinnen werden, wenn man schon 100 davon hat oder kennt sie etwa jemand beim Namen?
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#22 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Harry4ANT » 1. März 2017, 20:39

Also ich ruf alle beim Namen, wobei es mit dem abrufen, sitz, platz, aportieren vom Sandkorn und stillhalten fürs Leckerlie nicht bei allen zuverlässig klappt :(
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#23 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Serafine » 1. März 2017, 20:59

Maddio hat geschrieben:Erneut die Frage, ob du dazu einen Beleg hast.

Nope. Hab das irgendwo beim querbeetsurfen aufgestöbert kann es aber selber nicht mehr finden. Bin aber auch davon ausgegangen, dass das Ausreißer waren zumal die durchschnittliche Lebenserwartung mit 3-4 Jahren ja deutlich niedriger angegeben war.
Dass eine einzelne Methusalem-Königin von Lasius niger 28 Jahre alt geworden ist bedeutet ja auch nicht dass alle Königinnen (oder auch nur ein Bruchteil) die 20 erreichen.

trailandstreet hat geschrieben:Ich denke, manches ist wohl der rein subjektive Eindruck ausschlaggebend.
Am Anfang kann man ja gut die kleinen von den bereits größeren Arbeitern unterscheiden und man weiß auch seit wann man sie hat.
Wie aber will man feststellen, wie alt die normalen Arbeiterinnen werden, wenn man schon 100 davon hat oder kennt sie etwa jemand beim Namen?

Zumal ja auch die normalen Arbeiterinnen bei den meisten Arten alles andere als isomorph sind und zudem noch in fließenden Größen daherkommen (selbst Tetramorium denen man jetzt nicht gerade Polymorphismus unterstellt haben Arbeiterinnen die doppelt so groß sind wie andere). Da zu erkennen welche exakt die kleinsten sind wird irgendwann auch echt schwer.



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#24 Re: Pygmäen sterben früher?

Beitrag von Maddio » 1. März 2017, 21:12

Serafine hat geschrieben:Nope. Hab das irgendwo beim querbeetsurfen aufgestöbert kann es aber selber nicht mehr finden. Bin aber auch davon ausgegangen, dass das Ausreißer waren zumal die durchschnittliche Lebenserwartung mit 3-4 Jahren ja deutlich niedriger angegeben war.


Ok, bei uns hier im Forum ist es üblich, endgültige Aussagen so gut wie möglich zu belegen. Schau doch noch mal, ob du die Studie wiederfindest, es würde mich zumindest sehr interessieren.

Serafine hat geschrieben:Dass eine einzelne Methusalem-Königin von Lasius niger 28 Jahre alt geworden ist bedeutet ja auch nicht dass alle Königinnen (oder auch nur ein Bruchteil) die 20 erreichen.


Vergleiche dazu Seifert, Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas, S. 21:

[...] Lebenserwartungen von 15-22 Jahren sind für viele Lasius- und Formicaköniginnen ganz normal.



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