Hallo Zusammen!


Ich starte hier den Diskussionsthread zu meinem Haltungsbericht über die unglaubliche Camponotus ligniperda

Fragen, Kritik, Anmerkungen etc. sind gerne gesehen. Schließlich ist noch kein Profi Ameisenhalter vom Himmel gefallen.


Hier noch der Link zu meinem Haltungsbericht.
https://www.ameisenforum.de/post395250.html#p395250

Glückwunsch zum Zuwachs.

Hast Du beobachten können, was sie mit dem Thunfisch gemacht haben?

Grüße Wolfgang

Vielen Dank


Also der Thunfisch wurde wie gesagt in das Nest gezogen und jetzt liegt er ca. 4 cm Abseits der Brut wo auch der Mehlwurm abgestellt wurde. An dem Thunfisch wird immer noch herumgeknabbert, zwar nicht durchgehend, aber dennoch die meiste Zeit und daher schließe ich, dass sie den Thunfisch doch sehr zu schätzen Wissen. Das ganze war übrigens auch Thunfisch im eigenen Saft und nicht in Öl, falls das noch eine Rolle spielen sollte.

Hier habe ich auch noch ein Bild von gerade eben, wie eine Arbeiterin am Thunfisch herumkaut.



Ich habe den Thunfisch noch mit gelb gekennzeichnet, da man auf dem Bild das ganze nicht wirklich gut erkennen kann. (Lichtquelle von Hinten, lange Belichtungszeit da sonst ISO hochgeht..)

Das Stück ist seit dem ich es reingelegt habe nicht wirklich kleiner geworden, bei einem Mehlwurm oder einer Fliege kann man da doch einen gewissen Fortschritt sehen. Vielleicht ist der Thunfisch nur so eine Art Kauknochen für Ameisen, da ein kleines Stückchen Thunfisch ziemlich schnell austrocknet und hart wird. Wer weiß, wer weiß.


Gruß

Einheimische Ameisen die haben was!
Freut mich immer wieder besonders, wenn ein User darüber berichtet.
Was Du für unser User hier im Forum über diese Art berichtest, ist eine prima Werbung für Camponotus ligniperda, ist Dir prima gelungen.
Tolle Bilder und erst recht das Video.

Grüße Wolfgang

Hallo Wolfgang

Ja, einheimische Arten haben definitiv was. Ich denke ein Teil meiner Begeisterung für einheimische Arten kommt wohl auch von deinen Haltungsberichten deiner Homepage. Diese habe ich vor ca. einem halben Jahr rauf und runter gelesen. An dieser Stelle auch mal ein fettes Danke dafür! Eine Kolonie der Formica Gattung möchte ich mir dieses Jahr beim Schwarmflug auch noch holen. Ich hoffe auf eine rufibarbis, mal schauen ob das was wird. Lasius würde ich mir natürlich auch noch gerne holen, aber mehr als eine Kolonie pro Jahr sollte ich mir erst einmal nicht anschaffen.

Vielen Dank für deine positive Resonanz. Da macht es gleich noch mehr Spaß einen Haltungsbericht mit Videos und Fotos zu führen.

Ich habe auch schon öfter gelesen, dass Camponotus ligniperda ziemlich inaktiv sei. In einem Fall wurde auch eine Kolonie mit bereits über 100 Ameisen schon abgegeben, weil es "zu langweilig" war. Das kann ich selber absolut gar nicht verstehen.
Auch wenn sich nicht viel tut, sprich keine Außenaktivität da ist und kein besonderes Gewusel im Nest, gibt es gerade dann richtig viel zu sehen. Wenn sie sich ruhig verhalten und man sie einige Zeit beobachtet, kommt man irgendwie auf eine Ebene mit diesen Tieren. Die Art wie sie sich bewegen und gegenseitig umsorgen, einfach nur faszinierend. Vermutlich liegt das an der Größe, dadurch kann man Augen, Mund, die einzelnen Haare erkennen und das ganze ohne Lupe. Ich habe mich schön öfters erwischt wie ich mehrere Stunden einfach nur vor ihrem Nest sitze und beobachte. Sind wirklich ganz besondere Ameisen.


Gruß

Die gelben Eier bei C ligniperdus sind normal. C herculeanus würde weiße legen.


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Ich habe auch schon öfter gelesen, dass Camponotus ligniperda ziemlich inaktiv sei. In einem Fall wurde auch eine Kolonie mit bereits über 100 Ameisen schon abgegeben, weil es "zu langweilig" war.

Jeder hat seine Vorstellungen von der Ameisenhaltung, die Vorstellungen, wie aktiv Ameisen sein sollten, geht weit auseinander.
Wer keine Aktivität bei dieser Art, ab ca. 100 Arbeiterinnen beobachtet, geht von falschen Erwartungen aus oder hat nicht die richtigen Haltungsparameter hinbekommen.

Camponotus ligniperda sind, bei geeigneter Temperatur, überaus eifrig am Furagieren und zudem sehr flink auf den Tarsen.
Neigen dazu Insektenfutter in Übermass einzutragen, auch wenn sie dieses nicht benötigen.
Landet später alles mehr oder weniger ausgeschlachtet auf dem Müll.
Graben gerne, reagieren auf Störungen, wie z. B. Atemluft.
Können prima bei der Brutpflege beobachtet werden oder wie sie ihre Brut bei unterschiedlichen Nestfeuchtigkeiten verteilen, umschichten.

Ist halt eine alltägliche Art, die nicht den Stellenwert suggeriert, den exotische Ameisen rüber bringen.
Wer sich davon beeindrucken lässt, der wird früher oder später, mit keiner Art zufrieden sein.

Wünsche allen ein schönes Osterfest.

Grüße Wolfgang

Camponotus vagus ist jetzt auch nicht die über exotsiche Art, aber die sind um einiges aktiver und die Kolonie wächst auch schneller. Bei den ganzen Problemen, die ich in den Foren und auf Facebook mit ligniperda gelesen habe, würde ich die Art keinem Anfänger empfehlen. Wobei ja exotische bzw. südeuropäische Arten auch nicht unbedingt immer besser sind, gibt da auch Arten, die langsam wachsen, also hats eigentlich wenig mit exotisch vs nicht exotisch zu tun. Camponotus barbaricus oder cruentatus würde ich auch keinem Anfänger empfehlen, die sollen ja auch recht zäh im Wachstum sein.