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Das Leben meiner Polyrhachis dives

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Polyrhachis
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Frederick

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#17 Re: Das Leben meiner Polyrhachis dives

Beitrag von Frederick » 12. März 2017, 20:07

Hallo Freunde der Polyrhachis

Heute habe ich das Formicarium erneuert: Dreck raus, Bodengrund rein. Es handelt sich um eine Kokosfasern-Sphagnum-Mischung (ca. 2:1), leicht angedrückt.

Den Ausbruchschutz habe ich komplett auf Talkum umgestellt - Die P. dives haben sichtlich Schwierigkeiten, ihn zu überwinden. Nur wenn sie mit Vollspeed senkrecht darauf zu laufen, schaffen sie es vielleicht einen halben Zentimeter, bevor sie auf dem Boden landen ;)

Außenansicht
Außenansicht


Hier das neue Becken bei Tages- und diffusem Abendlicht

4.jpg


Und hier die Kleenen:

1.jpg


2.jpg


3.jpg



Die Volkszählung hat 25-30 Arbeiterinnen ergeben und einen ordentlichen Haufen Brut!
Ich warte jetzt nur noch darauf, dass sie ausziehen und sich endlich an dem Plattennest zu schaffen machen. Als kleine Starthilfe liegt ganz unten eine kleine Tonschale (umgedreht als Höhle).

Schokoschaben werden nur zerteilt angenommen, über Heimchen und Stubenfliegen machen sie sich her wie sonst was! :fettgrins:
Wenn der Sommer kommt, gibt es zum Glück auch mehr im Garten, mit dem sich experimentieren lässt.
Momentan probiere ich auch Wassergel aus. Ich sehe es kontinuierlich schwinden, aber ob das nun durch Verdunstung oder durch die Ameisen kommt, kann ich noch nicht genau sagen.

Soweit und bis dahin :)
Frederick

edit: Seite 3 geknackt yeah :D
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#18 Re: Das Leben meiner Polyrhachis dives

Beitrag von Frederick » 17. März 2017, 23:18

17.03.2017

Ich konnts ja nicht sein lassen... Nachts juckt es mir sooo sehr in den Fingern, nochmal kurz reinzuleuchten... Ich weiß es ist nicht die feine englische Art, seine Kleenen zu stören...

Die P. dives weben zu dieser späten Stunde fleißig die Tonschale unter dem für sie konzipierten Plattennest zu ;) Ich hoffe auf baldige Bilder!

LG Frederick
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#19 Re: Das Leben meiner Polyrhachis dives

Beitrag von Frederick » 21. März 2017, 21:31

21.03.2017

Hi :)

Viel hat sich getan, nachdem ich das Formicarium generalüberholt habe.
Für mich war die "sterile" Haltung ohne Bodengrund von Anfang an eine Übergangslösung, bis die Kolonie sich soweit wieder stabilisiert hatte.

Seit dem neuen Bodengrund (Sphagnum und Kokosfasern) sind nun leider drei neue tote Arbeiterinnen hinzugekommen. Das ist schade.
Noch fieser ist, dass diese - stereotypisch für die Art - sinnlos herumgeschleppt werden. Ab und zu werden die toten und auch anderer Müll (Futterreste) abgelegt, um dann später wieder aufgenommen zu werden.

Bevor ich das Formicarium erneuerte existierten zwei Müllhaufen in je zwei Ecken. Das hat super geklappt und ich hoffe, dass erneut ein Müllhaufen gebildet wird.
Auch der Lüfter blieb nun einige Zeit aus (ich musste ihn leider verleihen) - ich denke das hat auch noch dazu beigetragen.

3.jpg


2.jpg


Hinzu gekommen ist ein erstes Geschlechtstier - ob Männchen oder Weibchen kann ich nicht sagen, und leider ist auch dieses verstorben, aber seht selbst:

4.jpg


5.jpg



Zum Schluss noch die mit Sphagnum zugewebte Höhle, die anscheinend als Zweignest fungiert, da noch kein vollständiger Umzug aus dem Reagenzglas stattgefunden hat:
1.jpg


Was wird nun also passieren?
Eine genaue Vorhersage kann ich natürlich nicht treffen. Meine Königin ist auf alle Fälle begattet und ich hoffe auch noch weitere Zeit fertil genug, dem Volk mit neuer Brut zu dienen. Es kann gut sein, dass weitere Geschlechtstiere aufgezogen werden.

Da der Lüfter nun wieder integriert ist und im 2,5-Stunden-Takt für jeweils 5 Minuten läuft, erhoffe ich mir weniger Stickluft und dadurch eine geregelte "Müllabfuhr".
Noch möchte ich nicht eingreifen, denn alles in allem wächst die Kolonie soweit gut. Beobachtung und Kontrolle heißt hier das Stichwort.

Ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt bei dem Geschlechtstier und wenn Ihr für Vorschläge habt, bitte in den Diskussionsthread posten:
diskussionen-das-leben-meiner-polyrhachis-dives-t55046.html

Lieben Gruß,
Frederick :)


Edit:
Okay krass, die hatten eindeutig Zuckermangel!
Ganze 18 Stück nur am Honig, keine einzige am frischen Heimchen...

tmp_31338-_20170321_220008711358993.JPG
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#20 Re: Das Leben meiner Polyrhachis dives

Beitrag von Frederick » 26. März 2017, 17:25

26.03.2017

Fast 10 Monate ist es nun her, dass ca. 7 Arbeiterinnen und 2 Königinnen bei mir ankamen. Seitdem hat sich viel getan ;-)

Die letzte, heftige Killerwelle, wenn man es denn so nennen möchte, ist - denke ich - vorbei.

Es war wirklich eindeutig zu sehen, wie sie sich gegenseitig töteten und Verstorbene (sowie teilweise auch Futterreste) sinnlos umhertrugen (zwei unterschiedliche Problematiken - mit derselben Ursache?)
Beides sind Verhaltensmuster, die diese Art u.a. schwer in Verruf brachten und nun auch bei mir zu beobachten waren.

Bevor ich mich nun in Hypothesen stürze, möchte ich einfach ganz sachlich auflisten, was passiert ist:

a) unmittelbar vor dem Einbruch der innerartlichen Aggressionen und dem ständigen Tragen des Mülls:

- Bodengrundwechsel und Reinigung des Formicariums (u. a. auch Müllplätze entfernt), Ausbruchschutz erneuert
- Das erste Geschlechtstier trat auf
- Lüfter ca. zwei Wochen vorher entfernt

b) als Reaktion auf die Probleme:

- Ordentlich zugefüttert (5 Heimchen über Nacht sind eingetragen worden, es herrschte so viel Drang am Honig wie nie)
- Temperatur gedrosselt (Heizstrahler abgestellt)
- Lüfter angeschlossen
- kleines Formicarium angeschlossen, nur mit Kokosfasern als "Müllbecken" - diesmal eine sehr kurze Schlauchverbindung

Was ist mir sonst noch aufgefallen?
- Der neue Bodengrund war sehr feucht, Sphagnum hat einen starken Eigengeruch und soll desinfizierend wirken
- Seit der starken Zufütterung ist wieder weniger Außenaktivität zu beobachten. Unabhängig davon, ob Futtermangel ein Grund für die Aggressionen war, habe ich den Fehler gemacht und die Futtergaben nicht der Wachstumsrate angepasst.

Mittlerweile bin ich auch etwas gelassener geworden und habe die "Handlungssucht" eines Anfängers abgelegt.
Stattdessen habe ich mich vor das Formicarium gesetzt und lange Zeit beobachtet und die Änderungen (oben aufgeführt) erstmal 1-2 Tage wirken lassen.
Jetzt kommt es nur noch vereinzelt zu Übergriffen, es wird weniger Müll getragen und die Außenaktivität ließ auch ein bisschen nach. Das hat also relativ gut geholfen, ich hoffe das bleibt auch so :-)

Volkszählung wird langsam immer ungenauer, da durch das neue Zweignest kein Einblick mehr gewährt wird. Abends fouragieren bei frischer Futtergabe ca. 15-18 Arbeiterinnen unterschiedlichster Größen.

Lieben Gruß,
Frederick
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#21 Re: Das Leben meiner Polyrhachis dives

Beitrag von Frederick » 27. August 2017, 23:03

27.08.2017 - Neue Kolonie

Guten Abend :-)
Längere Zeit war ich in diesem Forum inaktiv, da mich vor allem das Studium zwang, Prioritäten zu setzen.
Nun möchte ich aber diesen Bericht fortführen, da so viele immer abrupt und ohne Abschluss enden, was mich immer ganz fuchsig macht...

Die Kolonie Polyrhachis dives habe ich letztendlich in einem Reagenzglasnest, ohne viel Einrichtung, auf ca. 30-50 Tiere gebracht und verkauft. Typische Anfängerfehler haben nicht gerade dazu beigetragen, der Kolonie den besten Start zu ermöglichen.

Zwischenzeitlich hatte ich also andere Projekte gestartet und bin damit auch soweit sehr zufrieden :)
Trotzdem fehlten mir die Polyrhachis dives immer mehr - die goldene Färbung der Gaster, das Gespinstnest, Polygynie... Diese und noch mehr Eigenschaften haben mich dazu veranlasst, einen zweiten Versuch zu starten.

Es handelt sich um eine kleine Kolonie, die ich in der Nähe persönlich abgeholt habe.
- 3 Königinnen (Backups yay)
- ca. 20 Arbeiterinnen

Das Formicarium ist 30x20 cm groß, der Ausbruchsschutz besteht aus einem Deckel mit Lüftungsgittern und Talkum.
Wasser, Honig und aus dem Garten gefangene Insekten dienen als Nahrung, die gut angenommen wird und ein Gespinstnest ist zwischen Rindenstücken auch schon angelegt. Das sieht soweit super natürlich aus und tarnt die Ameisen perfekt ;-)
Der Bodengrund ist eine Sand-Lehm-Mischung.
Erstaunlicherweise haben die P. dives zum Weben nicht das angebotene Hamstereinstreu verwendet, sondern die Rinde zerkleinert und die Holzfasern bevorzugt.
Geheizt wird aus ca. 20 cm Entfernung mit einem 35 Watt-Spot.

Bilder gibts im nächsten Post, die müssen über mein Handy hochgeladen werden :-)

Bis dahin und viele Grüße,
Frederick



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#22 Re: Das Leben meiner Polyrhachis dives

Beitrag von Frederick » 27. August 2017, 23:24

So, hier die Bilder

Das Formicarium in der Gesamtansicht
Das Formicarium in der Gesamtansicht




Heimchen schnabulieren :)
Heimchen schnabulieren :)




Hier wärmte sich die gesamte Kolonie kurz nach ihrer Ankunft in der Petrischale (die für das Futter gedacht ist), auf. Die Rindenstücke wurden kurze Zeit später integriert.
Hier wärmte sich die gesamte Kolonie kurz nach ihrer Ankunft in der Petrischale (die für das Futter gedacht ist), auf. Die Rindenstücke wurden kurze Zeit später integriert.




Und sofort wurde der Nesteingang verwoben (siehe auch Bild weiter unten). Polyrhachis dives sind wirklich stark Nestuntreu ;)
Und sofort wurde der Nesteingang verwoben (siehe auch Bild weiter unten). Polyrhachis dives sind wirklich stark Nestuntreu ;)




DSC_0194.JPG



Und so sieht dann das Nest momentan aus. Perfekt integriert, wie ich meine :)<br />Der Vorgang hat etwa eine Stunde gedauert, dann waren sie fertig.
Und so sieht dann das Nest momentan aus. Perfekt integriert, wie ich meine :)
Der Vorgang hat etwa eine Stunde gedauert, dann waren sie fertig.



Lieben Gruß,
Frederick
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