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Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

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#9 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Nobody- » 31. Oktober 2017, 13:03

Hi,

war mein Beitrag so unglücklich formuliert ?
Ein Kernpunkt ist und bleibt : Es werden noch immer Offene Systeme eingesetzt obwohl man darum weiß das es sehr unglücklich enden kann, diese Systeme werden verkauft und angepriesen. Das ist z.B. ein Punkt der mich stört. Das mal ein paar Ameisen ausbrechen beim Füttern oder reinigen ist nicht das Problem solange die Gyne zuhause bleibt. Alles was sich theoretisch reproduzieren kann hat nichts außerhalb des Beckens verloren. Es geht auch nicht um schwarze Schafe, die gibt es überall, sondern darum das man solche fragwürdigen Haltungen anpreist. Natürlich muss man auch noch klar unterscheiden zwischen der Einheimischen und der Exotischen Art, wobei eine L. brunneus Kolonie möchte ich auch nicht gerade im Altbau in Freiheit wissen. Deshalb: es sollte zu keiner Zeit eine Verurteilung sein sondern lediglich eine Frage aufwerfen.

Gruß Nobody
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#10 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Kalinova » 31. Oktober 2017, 13:05

Generell sträubt es mir mir oft die Haare wenn ich Geschichten über misslungene Tierhaltung höre.
Einmal berichtete eine Freundin von Bekannten bei denen die Katzen ihr Geschäft in die Blumentöpfe machen, weil das Katzenklo schon zu dreckig ist. Inwieweit dies stimmt kann ich natürlich nicht nachweisen.

Es kommt eindeutig zu oft vor, dass Tiere von Menschen gehalten werden die ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden. Ob es nun um Ausbruchsschutz oder andere Bedürfnisse geht.
Die von mir gehaltenen Tiere habe ich stehts versucht möglichst gut zu halten, meine Wellensittiche durften Tagsüber im Zimmer fliegen und hatten einen Vogelbaum (der größer war als ich) mit Ästen verschiedener Dicke. Zu der Zeit war ich noch recht jung, habe mir Lektüre zum Thema besorgt und alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. So bin ich auch an die Ameisenhaltung herangegangen. Ausführliche Infosuche und dann erst habe ich angefangen. Diese Herangehensweise ist leider nicht besonders verbreitet, ich würde mir wünschen, dass jeder Tierhalter so vorgeht.

Hier können wir nur sensibilisieren, ich denke dies war deine Intention beim verfassen des Threads?

Gruß Kalinova
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#11 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Erne » 31. Oktober 2017, 13:14

Das Ameisen überhaupt ausbrechen, liegt für mich an den Fähigkeiten dieser Tiere.
Weiter daran das es richtig große Völker, auch mit sehr kleinen Ameisen, geben kann.
Unter den größeren Arten gibt es einige die besonders schnell auf den Beinen sind, können diese zudem noch gut klettern, ist das auch nicht immer einfach.

Ameisen sind immer bestrebt, ihren Lebensraum zu erweitern, eine Verhaltensweise die sie alle ihre Möglichkeiten ausnutzen lässt.

Auf der Halterseite sehe ich nicht unbedingt Leichtsinn oder Gleichgültigkeit, eher Unerfahrenheit.
Es braucht seine Zeit, um genügend Erfahrungen zu sammeln, was beim Ausbruchsschutz geht und was nicht.
Erschwerend kommt noch dazu, das Ameisenarten durchaus unterschiedlich mit einem Ausbruchsschutz umgehen.
Wie schon vorab angesprochen, gibt es viele kleine Arten in der Haltung, die quetschen sich durch jedes kleine Loch und so manches Gitter.
Denke da hat sich schon jeder Mal gewundert was Ameisen an Möglichkeiten gefunden haben.
Einige Arten brauchen eine gute Belüftung, bei kleinen Arten mit vielen Arbeiterinnen ist das eine echte Herausforderung, selbst noch nach längerer Ameisenhaltung.

Vergesslichkeit, Gewohnheiten zähle ich auch zu den Ausbruchsmöglichkeiten.

Sicherlich werden mit zunehmender Dauer der Ameisenhaltung Ausbrüche von Ameisen immer seltener werden.
Allerdings sollte man sich da nie zu sicher sein.

Grüße Wolfgang
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#12 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Maddio » 31. Oktober 2017, 13:22

Bin ich der einzige der die ganze Zeit an Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum) aus Jurassic Park denken muss? :D

Das Leben...äh...findet einen Weg.


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#13 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Serafine » 31. Oktober 2017, 19:01

Nobody- hat geschrieben:Wenn wir uns mal den Rest der Terraristik betrachten wird fast keiner auf die Idee kommen ein Tier mit Gefährdungspotential in einem offenen Becken zu halten, keiner würde gar eine Latrodectus hasseltii auf einer Insel halten wollen. Warum riskieren wir in der Haltung der Ameisen so viel ?

Wenn man nicht gerade Ponerinen, Feuerameisen oder andere stechende Arten hält sind Ameisen für Menschen eher ungefährlich. Außerdem werden jedes Jahr genug ausgebüxte exotische Warane, Schlangen und Spinnen aufgegriffen.

Was verantwortungsvolle Terraristiker angeht: Die Rotwangen-Schmuckschildkröte ist das zweithäufigste Reptil im Ruhrgebiet. Die kommt aber aus Nordamerika und ist in Deutschland garnicht heimisch - jetzt überleg mal wie die da hingekommen sein könnte...

Nobody- hat geschrieben:Jeder weiß das ein aufgetragener Schutz nur bedingt wirksam ist, Öl,PFT und Talkum, da wird herumgedoktert ohne Ende, eine Lösung ist immer kurzfristig und dann geht es wieder von vorne los. Auch die Konstruktionen der Haltung sind mitunter sehr abenteuerlich, da nimmt man jedes Risiko in kauf nur um diese Kolonie zu besitzen.

Hier gibt es zweierlei was bei Ameisen recht einzigartig ist.
- Ameisen sind super leicht zu bekommen. Lasius niger zu verpassen ist praktisch unmöglich. Auch die anfängliche Haltung ist extrem einfach - Reagenzglas, Watte, Plastikbox, passt. Sogar Grundschüler bekommen das hin.
- Ameisen sind zahlreich und winzig. Ein Deckel hilft da nicht immer und alles luftdicht zu versiegeln ist dann doch eher unpraktikabel - dass ab und an mal eine Arbeiterin entwischt lässt sich bei kleineren Ameisen kaum vermeiden. Wann ist dir das letzte Mal eine Schlange oder Eidechse untergekommen die 3-5mm misst?

Nobody- hat geschrieben:Auch den Ansatz mit Feuerwehreinsatz wegen Reptilien lass ich so nicht gelten, wenn es bei Ameisen nach oftmals vielen Jahren zum Fiasko kommt dann kommt Chemie zum Einsatz oder der Abbruchbagger, das ist die Kehrseite der Medaille.

Die meisten Ameisen können im Haus garnicht überleben. Wenn man nicht gerade in einem alten Haus wohnt das perfekte Nestbedingungen und Futter bietet, oder eine Spezies hat die als Hausameise bekannt ist, dann macht es die Kolonie keinen Monat.
Da ist eine entwischte Tarantel ein deutlich größeres Problem, die kann nämlich bis zu zwei Jahre im Haus ihr Unwesen treiben, auch wenn sie nichts zu fressen findet.

Unkerich hat geschrieben:Die „exotischen Tiere" werden immer als gefährlich und nicht artgerecht zu halten dargestellt, da es ja irgendwie fremder klingt und es so mehr Leute glauben.
Dass Meerschweinchen, Hauskatzen, Kanarienvögel und Rennmäuse eigentlich auch Exoten sind, daran denkt keiner...

Hauskatzen töten pro Jahr allein in den USA geschätzt 1-3 Milliarden Vögel und 6-20 Milliarden Kleinsäuger, stehen auf der Liste der weltweit 100 schlimmsten invasiven Tierarten (zusammen mit Ameisenarten wie Linepithema humile (Argentine Ant), Pheidole megacephala (African Bigheaded Ant), Anoplolepis gracilis (Yellow Crazy Ant) und Solenopsis invicta (Red improted Fire Ant) - und werden allein für die Ausrottung von 33 verschiedenen Spezies (Reptilien, Kleinsäuger, Vögel) verantwortlich gemacht...


Zu PETA... die wollten auch mal Felldarstellungen an Warhammer-Plastikfguren verbieten. Ich bin auch für Tierschutz aber PETA ist einfach nur bekloppt. Denen geht es schon lange nicht mehr um den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren, sondern nur darum allen anderen um jeden Preis möglichst aufmerksamkeitsheischend ihre gestörte Ideologie aufzudrücken.



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#14 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Nobody- » 31. Oktober 2017, 21:44

Hi,

was mir persönlich auffällt ist die Tatsache das eigentlich die meisten versuchen das System zu rechtfertigen, aber irgendwo vermisse ich den Lösungsgedanken.
Es werden immer wieder die gefährlichen ausgebrochenen oder gar wie bei der Schmuckschildkröte ausgesetzten Reptilien angeführt.Aber keiner kommt auf die Idee mal die Haltung zu hinterfragen, vielleicht sogar die eigene. Keiner ging auf die Gefährdung ein die daraus resultieren kann.Aber genau das kann man in jedem Fachforum genau gleich erleben.....

es ist nicht ideal aber schau mal was x oder y macht...

Ich denke jeder kann es für sich einigermaßen sicher machen wenn er möchte, eine Entschuldigung gibt es weder bei Reptilien noch bei Insekten wenn man geschlampert hat. Und ja es gibt heute die Möglichkeit seine Tiere sicher zu halten wenn man möchte, der aufwand bei der Versorgung ist wenn überhaupt minimal höher, die Kosten für den Bau solcher Behälter sind natürlich etwas höher. Aber wer seine Verantwortung kennt weiß was ich meine. Hier steht für mich Klasse statt Masse.
Das ganze hier gilt natürlich in der Hauptsache für exotische Arten. Den Ansatz das eine exotische Kolonie hier in Freiheit nicht überleben können lasse ich so nicht gelten, die Berichte darüber lehren uns etwas anderes. Ob eine Gefährdung daraus resultiert wissen wir nicht da es leider nur zu gerne hochgekocht wird, Fakten sind spärlich. Wenn jeder ein wenig auf seine eigene Haltung achtet wird dieses Hobby noch sehr lange Spaß machen.
Weiterhin handelt es sich hier um meine Meinung die sich so gebildet hat in über 30 Jahren Terraristik, ich erhebe keinen Anspruch darauf das auch nur einer meine Meinung mittragen muss.

Gruß Nobody



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#15 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Maddio » 31. Oktober 2017, 21:48

Was ich nicht verstehe, du hast doch in deinem Eingangspost den Vergleich zu den Reptilienhaltern selbst ins Spiel gebracht und sie unterschiedlich gewichtet. Dann ist es doch naheliegend, dass die Diskussion diesen Verlauf nimmt.
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#16 Re: Ausbruchschutz, wer braucht das schon ?!

Beitrag von Nobody- » 31. Oktober 2017, 21:56

Maddio hat geschrieben:Was ich nicht verstehe, du hast doch in deinem Eingangspost den Vergleich zu den Reptilienhaltern selbst ins Spiel gebracht und sie unterschiedlich gewichtet. Dann ist es doch naheliegend, dass die Diskussion diesen Verlauf nimmt.



Richtig, aber war das die einzige Frage um die es ging ?



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