Nobody- hat geschrieben:Wenn wir uns mal den Rest der Terraristik betrachten wird fast keiner auf die Idee kommen ein Tier mit Gefährdungspotential in einem offenen Becken zu halten, keiner würde gar eine Latrodectus hasseltii auf einer Insel halten wollen. Warum riskieren wir in der Haltung der Ameisen so viel ?
Wenn man nicht gerade Ponerinen, Feuerameisen oder andere stechende Arten hält sind Ameisen für Menschen eher ungefährlich. Außerdem werden jedes Jahr genug ausgebüxte exotische Warane, Schlangen und Spinnen aufgegriffen.
Was verantwortungsvolle Terraristiker angeht: Die Rotwangen-Schmuckschildkröte ist das
zweithäufigste Reptil im Ruhrgebiet. Die kommt aber aus Nordamerika und ist in Deutschland garnicht heimisch - jetzt überleg mal wie die da hingekommen sein könnte...
Nobody- hat geschrieben:Jeder weiß das ein aufgetragener Schutz nur bedingt wirksam ist, Öl,PFT und Talkum, da wird herumgedoktert ohne Ende, eine Lösung ist immer kurzfristig und dann geht es wieder von vorne los. Auch die Konstruktionen der Haltung sind mitunter sehr abenteuerlich, da nimmt man jedes Risiko in kauf nur um diese Kolonie zu besitzen.
Hier gibt es zweierlei was bei Ameisen recht einzigartig ist.
- Ameisen sind super leicht zu bekommen. Lasius niger zu verpassen ist praktisch unmöglich. Auch die anfängliche Haltung ist extrem einfach - Reagenzglas, Watte, Plastikbox, passt. Sogar Grundschüler bekommen das hin.
- Ameisen sind zahlreich und winzig. Ein Deckel hilft da nicht immer und alles luftdicht zu versiegeln ist dann doch eher unpraktikabel - dass ab und an mal eine Arbeiterin entwischt lässt sich bei kleineren Ameisen kaum vermeiden. Wann ist dir das letzte Mal eine Schlange oder Eidechse untergekommen die 3-5mm misst?
Nobody- hat geschrieben:Auch den Ansatz mit Feuerwehreinsatz wegen Reptilien lass ich so nicht gelten, wenn es bei Ameisen nach oftmals vielen Jahren zum Fiasko kommt dann kommt Chemie zum Einsatz oder der Abbruchbagger, das ist die Kehrseite der Medaille.
Die meisten Ameisen können im Haus garnicht überleben. Wenn man nicht gerade in einem alten Haus wohnt das perfekte Nestbedingungen und Futter bietet, oder eine Spezies hat die als Hausameise bekannt ist, dann macht es die Kolonie keinen Monat.
Da ist eine entwischte Tarantel ein deutlich größeres Problem, die kann nämlich bis zu zwei Jahre im Haus ihr Unwesen treiben, auch wenn sie nichts zu fressen findet.
Unkerich hat geschrieben:Die „exotischen Tiere" werden immer als gefährlich und nicht artgerecht zu halten dargestellt, da es ja irgendwie fremder klingt und es so mehr Leute glauben.
Dass Meerschweinchen, Hauskatzen, Kanarienvögel und Rennmäuse eigentlich auch Exoten sind, daran denkt keiner...
Hauskatzen töten pro Jahr allein in den USA geschätzt 1-3 Milliarden Vögel und 6-20 Milliarden Kleinsäuger, stehen auf der Liste der weltweit 100 schlimmsten invasiven Tierarten (zusammen mit Ameisenarten wie Linepithema humile (Argentine Ant), Pheidole megacephala (African Bigheaded Ant), Anoplolepis gracilis (Yellow Crazy Ant) und Solenopsis invicta (Red improted Fire Ant) - und werden allein für die Ausrottung von 33 verschiedenen Spezies (Reptilien, Kleinsäuger, Vögel) verantwortlich gemacht...
Zu PETA... die wollten auch mal Felldarstellungen an Warhammer-Plastikfguren verbieten. Ich bin auch für Tierschutz aber PETA ist einfach nur bekloppt. Denen geht es schon lange nicht mehr um den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren, sondern nur darum allen anderen um jeden Preis möglichst aufmerksamkeitsheischend ihre gestörte Ideologie aufzudrücken.