Hallo Ameisenfreunde ,

alle meiner Lasius niger Königinnen besitzen mittlerweile Arbeiterinnen .
Aktuell lebt eine Kolonie in einer kleinen Glasschale. Haben die ganze Deko (Grassamen) ins Röhrchen verlegt und das in 40 Minuten und es war nur eine Arbeiterin aktiv!
Die anderen waren zu faul und haben lieber das Zuckerwasser geschlürft

Nun will ich eine der Kolonien in ein Formicarium setzen. Die anderen lasse ich frei, sofern möglich.

Was muss ich alles beachten bei einem Formicarium ?
Was brauche ich, damit es möglichst natürlich ist?
Wie groß muss es sein?
Was für ein Bodengrund ist geeignet?

Bestimmt gibt es dieses Thema schon will trotzdem ein neus Thema erstellen, da es eventuell neue Erkenntnisse oder Meinungen gibt .

Danke für eure Antworten!

Hallo,

das mit dem Freilassen ist so eine Sache :-( im Zweifelsfall würde ich sie lieber behalten, sonst werden sie doch nur Futter für ein eingeführtes Volk.

Was du brauchst: Eine Arena, in der du sie fütterst und sie sich austoben können. Als Bodengrund nimmst du Lehm/Sand-Mischung (Antstore) und ein paar Kieselsteine, um das Reagenzglas zu fixieren. Da das Volk ja noch klein ist, reicht auch eine kleine Arena, 40X30x30 oder weniger. Gibt es alles bei Antstore, auch fertig als Set - sonst vergisst du noch irgendetwas und bestellst zig mal bis du auch den letzten Stopfen hast.
Ein paar Schälchen, ein Paar Steine noch und fertig ist die Laube. Ich würde für das erste Jahr noch kein extra Nest bauen wollen - das Reagenzglas sollte noch eine Weile reichen. Eher nimmst du noch ein zweites RG.

Oleg

Ich habe auch vor ein paar Wochen meine ersten beiden Formecarien in Betrieb genommen. Ich habe einfach ein paar Kieselsteine genommen und Roten Terrariensand, sowie ein 30x20x20 Aquarium von Amazon. Talkumausbruchsschutz drauf, Sand rein, ein bisserl mit Steinchen Verschönert. Die Ameisen scheinen sich bisher wohl zu fühlen. Im Moment habe ich noch das Reagenzglas als Nest darin liegen, da die Kolonien für ein Ytong, meiner meiner Meinung nach, noch zu klein sind. Nach der Winterruhe werde ich die Aquarien zu all-in-one Formecarien umbauen. (ungefähr so: https://www.youtube.com/watch?v=Agp8E1w-6Vo )

Zum jetzigen Zeitpunkt finden aber sowohl meine Lasius niger, als auch meine Serviformica sp. das wohl ok. Eine Kolonie hat die Umsiedlung zwar mehr schlecht als Recht überstanden, aber diese hatte auch beim Einzug vor 3 Wochen schon keine Brut mehr, weshalb ich davon ausgehe, dass das damit nichts zu tun hat.

Hoffe ich konnte helfen.

LG Mimus

Hey,

hier mal noch zwei Bilder: Das eine Mal professionell mit einer Arena von Antstore, mit Ameisentränke, Hygro/Thermometer (man sieht sie nur von hinten) usw. Hier wohnt Camponotus herculeanus - wie man sieht, sieht man nichts denn die Mägen sind voll.


Und mit einer improvisierten Plastikbox. Lasius niger fuselt hier fleißig durch die Gegend.


Oleg

Danke für die Hilfe .

Meine Kolonie würde ich gerne selber ein Nest in der Erde bauen lassen. Also kein Ytong-Nest oder ähnliches.
Muss ich dann einen anderen Boden nehmen?. Pflanzen wären auch ganz schick im zukünftigen Nest.
Ich schau mal beim nächst größeren Tiergeschäft vorbei oder beim Dehner, ob es da ein passendes Formicarium gibt.

Habt ihr noch einen Tipp, was ich den Ameisen als Proteine verfüttern kann?
Am besten was man draußen im Garten auf die schnelle findet

Gruß Marco

Eigentlich soziemlich alles was den Ameisen nicht gefährlich wird. Spinnen würde ich nur tot füttern, da die meistens sehr nervige Fäden ziehen ( ). Hundertfüßer gingen bei mir immer, auch wenn einige mir da vielleicht nicht zustimmen würden.
Die besten Futtertiere sind meiner Erfahrung nach Grashüpfer, diverse Insektenlarven, raupen und anderes was ''nackt'' ist (also ohne Panzer o.ä.), Ohrenkneifer werden auch meistens angenommen. Letztendlich kannst du beinahe alles nehmen was du draußen findest. Ab einer gewissen Koloniegröße spielt die Größe und Gefahrenpotential der Futtertiere auch weniger eine Rolle, da meistens alles überwältigt wird, besonders von Lasius niger.

LG

Oleg hat geschrieben:das mit dem Freilassen ist so eine Sache :-( im Zweifelsfall würde ich sie lieber behalten, sonst werden sie doch nur Futter für ein eingeführtes Volk.

Was genau meinst du denn damit?
Es wimmelt draußen nicht von eigeführten Ameisenkolonien.

Spinoant hat geschrieben:Eigentlich soziemlich alles was den Ameisen nicht gefährlich wird

Da muss ich doch noch kurz ergänzen.

... und nicht selten und geschützt ist!

Natürlich sind die meisten Insekten, die sich draußen so finden, nicht geschützt, doch wenn man nicht weiß, ob ein Insekt nun selten oder geschützt (damit wäre die Entnahme aus der Natur, egal ob lebend oder tot, illegal), sollte man die Finger davon lassen.

Um Futtertiere direkt zu Hause kommt man m.E. auf Dauer in der Ameisenhaltung nicht drum herum.

Eine Mehlwurmzucht ist zum Beispiel nicht kompliziert, mit "einfach draußen fangen", wird es auf Dauer schwierig.

Mxrco hat geschrieben:Ich schau mal beim nächst größeren Tiergeschäft vorbei oder beim Dehner, ob es da ein passendes Formicarium gibt.

Ein Terrarium speziell für Ameisen, also ein Formicarium, wirst du dort nicht finden. Dort gibt es meist Aquarien. Das Problem hierbei sind die großen Silikonnähte an den Ecken, wo Ausbruchschutz kaum angebracht werden kann.
Auch ist bei solchen Becken kein Deckel oder Rahmen dabei.

Terrarien, die speziell als Formicarium gedacht sind, zeichnen sich dadurch aus, dass Silikonnähte möglichst klein gehalten sind, der obere Rand möglichst glatt ist (Deckel etc. hält möglichst dicht) und Bohrungen angebracht sind, um später erweitern zu können.
Ein Deckel oder Rahmen (oder Rahmen mit Deckel zusammen) ist nur zu empfehlen, damit das Becken auch möglichst ameisendicht ist.

Liebe Grüße

Hallo,

das mit dem "freilassen" - ich bin da, ehrlich gesagt, von den heimischen Bedingungen ausgegangen. Im Garten wimmelt es von Lasius und Myrmica. Wenn ich da ein junges Volk freilassen würde, wäre es in Nullkommanichts weggeknuspert.

Oleg