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w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
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Maddio

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#9 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von Maddio » 26. April 2020, 15:51

Hi,

gibt einen Fall, wo jemand ebenfalls die Idee hatte sein Formikarium "natürlich" zu gestalten, war meine ich im Ameisencafé und ebenfalls eine große Camponotus-Art. In der Walderde war dann ein Steinläufer dabei und später war die Königin tot.

Ich habe ein Formikarium mit Walderde und als Bodenpolizei Weiße Asseln. Das funktioniert wunderbar. Anfangs waren auch große Rollasseln und Springschwänze dabei, aber die haben wohl nicht lange überlebt.
Allerdings habe ich die Walderde vorher in der Mikrowelle und etwaige Hölzer im Backofen sterilisiert.

Du weißt nicht, was du dir mit nicht-sterilisierter Walderde ins Formikarium holst. Es bringt auch nichts, die Erde zu untersuchen, Spinneneier u.ä. sind nicht ohne extremen Aufwand auszusortieren.

Von daher mein Rat, erst eine sterile Einrichtung schaffen, dann selbst ausgewählte Nützlinge oder Mitbewohner hinzusetzen. Während sich in der freien Natur i.d.R. früher oder später ein ökologisches Gleichgewicht einstellt, ist das in einem begrenzten und künstlich erschaffenen Raum wie einem Formikarium leider nicht möglich und es bedarf daher dem Zutun des Halters.

LG Maddio



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#10 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von marcsoziusnb87 » 26. April 2020, 17:03

Hi Maddio,

ja genau den Fall hatte ich auch gelesen.

Du meinst also, lieber alles sterilisieren und dann die Helferlein separat dazu setzen?

Ich würd´s mir durchaus zutrauen, Walderde per Mikroskop auszusortieren, allerdings dürfte das sehr arbeitsaufwendig sein ^^



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Safiriel

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#11 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von Safiriel » 26. April 2020, 19:17

Der Gedanke ist sicher nett, aber auch da kannst du nur aussortieren, was du siehst. Das von Maddio beschriebene natürliche Gleichgewicht im Waldboden bezieht sich ja auch auf das mikrobiologische Gleichgewicht: Einzeller, Bakterien, Pilze usw. Und die kannst du nicht einfach aussortieren.



marcsoziusnb87
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#12 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von marcsoziusnb87 » 26. April 2020, 19:22

Hallo,

ja, das ist natürlich richtig. Allerdings habe ich bisher noch von keinen Bakterien oder Pilzen gelesen, die pathogen für Ameisen sind ?

So oder so, ich werde es sterilisieren und dann die Nützlinge separat zusetzen, sofern die sich bei Messor überhaupt halten können (wegen trop. Springschwänze, da stimmt die Temp ja nicht wirklich...).

Aber falls es Bakterien/Pilze gibt, die Ameisen-pathogen sind... könntet ihr mir das mal verlinken? Dazu hab ich wirklich noch nichts gefunden....


Grüße :)



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Maddio

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#13 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von Maddio » 26. April 2020, 21:17

Hi,
marcsoziusnb87 hat geschrieben: ↑
26. April 2020, 19:22
So oder so, ich werde es sterilisieren und dann die Nützlinge separat zusetzen, sofern die sich bei Messor überhaupt halten können (wegen trop. Springschwänze, da stimmt die Temp ja nicht wirklich...).
Springschwänze und Weiße Asseln dürften mit Messor gut funktionieren. Ich habe die Weißen Asseln bei meinen Camponotus vagus im Waldbecken (Link siehe meine Signatur), und das funktioniert wunderbar. Die Asseln brauchen eine Temperatur von ~25°C um zu gedeihen und sich zu vermehren. Bei Temperaturen weit unter 20°C werden sie auf Dauer eingehen. Ganz wichtig ist auch ein dauerhaft feuchtes Substrat (Asseln sind Krebstiere!).

In der Praxis heißt das, bei Zimmertemperatur können sie problemlos in einem Formikarium leben. Man kann zusätzlich eine Heizmatte verwenden. Bei Ameisen die eine Überwinterung brauchen, sterben die Weißen Asseln dann leider ab, aber dann setzt man zu Beginn der neuen Saison einfach wieder einige Dutzend neue hinzu und bei guten Bedingungen werden die sich schnell vermehren.

Springschwänze hatte ich ursprünglich auch drin, aber die sind schnell verschwunden. Ob die Ameisen sie gejagt haben oder ob sie einfach nicht die richtigen Bedingungen hatten, das kann ich nicht sicher sagen. Die Weißen Asseln machen aber auch ohne sie einen super Job, kein Schimmel, keine Futterreste.

Was andere Mitbewohner angeht, ist die Größe des Formikariums entscheidend und auch die nutzbaren Flächen. Grundsätzlich wird eine große Ameisenkolonie aber fast jeden Mitbewohner auf Dauer stressen oder sogar attackieren/fressen. Wenn du also speziell ein Gesellschaftsbecken planst, dann wären Ameisenarten mit klein bleibenden Kolonien und die wenig aggressiv sind, eine realistische Möglichkeit, das umzusetzen.

Ansonsten macht es u.U. auch einfach Sinn, die Becken getrennt zu halten, also z.B. ein Waldbecken mit Asseln und Tausendfüßern (oder Schnecken...) einrichten und getrennt davon ein Formikarium für die Ameisen. Weiße Asseln und Springschwänze kannst du in beiden Becken als Bodenpolizei dazugeben.

Ich verlinke dir noch den Händler wo ich letztes Jahr meine Bodenpolizei und Rollasseln bestellt hatte. Bei ihm merkt man, dass er mit Herzblut dabei ist und seine Seite ist auch eine ausgezeichnete Informationsquelle:

https://insektenliebe.com/

LG Maddio



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Serafine

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#14 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von Serafine » 26. April 2020, 22:20

Asseln gibt es in sehr vielen verschiedenen Ausführungen, einige sind enorm trockenresistent und dürften sich sogar in einem trocknen Sandlehmbecken halten lassen (die weißen Asseln aus dem Zooladen nicht) solange man ihnen genug saftiges Futter zur Verfügung stellt. Auf Youtube gibt es ein paar gute Kanäle, die sich intensiv mit Asseln (im englischen Isopods) auseinandersetzen, das ist gerade in Amerika ein ziemlich großes Ding, sehr viel größer als die Ameisenhaltung.



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Harry4ANT

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#15 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von Harry4ANT » 27. April 2020, 01:13

Asseln gibt es in sehr vielen verschiedenen Ausführungen, einige sind enorm trockenresistent
Kannst du ein paar Arten nennen die längerfristig auch eher trocken gehalten werden können?
Als ich mal etwas nach Asseln recherchiert habe fand ich nur Arten die zwingend zumindest in einem Teilbereich feuchtes Bodensubstrat benötigten.


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

marcsoziusnb87
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#16 w. Asseln, Springschwänze, Milben und sonstige Mitbewohner

Beitrag von marcsoziusnb87 » 27. April 2020, 04:23

@Maddio danke für den Link und die Info´s :)
Das separate halten hatte ich auch schon überlegt, wobei ich mich da frage, wie die Nützlinge quasi "auf Entfernung" merken sollen, das es da was zu tun gibt ?

@Serafine und Harry4Ant das würde mich auch interessieren, zumal ja vorrangig die weißen Asseln als Nützlinge bzw Bodenpolizei bezeichnet werden ?



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