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Liometopum microcephalum aber schwarz?

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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chemol
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#1 Liometopum microcephalum aber schwarz?

Beitrag von chemol » 14. Juni 2020, 02:51

Hallo.

Ich habe vor ein paar Tagen ein paar verschiedene Arbeiterinnen aufgelesen und sie heute Abend versucht zu bestimmen. Dabei gibt mir eine ziemliche RĂ€tsel auf. Ich hatte sie sogar eingesammelt, weil sie mir ungewohnt vorkam.

Nach dem SchlĂŒssel von Seifert bin ich halbwegs klar bei Liometopum microcephalum rausgekommen, nur ist die auf allen Bildern die ich gefunden habe rot im Throrax-Bereich, wĂ€hrend mein Exemplar monochrom schwarz-dunkelbraun ist.

Meine eigentliche Frage ist, ob es es sich trotzdem um Liometopum microcephalum handeln kann oder ob das ausgeschlossen ist. Es kommt mir unwahrscheinlich vor, aber mir ist aufgefallen dass Farben in dem BestimmungsschlĂŒssel kaum eine Rolle spielen.

Hier noch zwei Bilder von ihr, leider ist die Kamera ziemlich mĂ€ĂŸg:
mystery-ant1.jpg
mystery-ant2.jpg
Das Gaster hat vier Segmente und ist nicht eingeschnĂŒrt. Der Petiolus ist eingliedrig und ich glaube eine dorsale Petiolusschuppe zu sehen. Der Clypeus hat keine Einbuchtung vorne und ist vorn leicht konvex. Die GrĂ¶ĂŸe ist knapp 2mm. Um Dolichoderus quadripunctatus handelt es sich auch nicht, weil ich genau von der Art ein sehr eindeutiges Exemplar bestimmen konnte und das sich wesentlich unterscheidet. Gefunden habe ich sie in Berlin am Nachmittag am Wegesrand auf dem Boden.



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Guppy
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#2 Liometopum microcephalum aber schwarz?

Beitrag von Guppy » 14. Juni 2020, 09:27

Hallo chemol,
Bei deiner Arbeiterin handelt es sich eindeutig um eine Arbeiterin der Gattung Lasius, wahrscheinlich ist es Lasius niger oder eine der Àhnlichen Arten.
Du kannst ja Mal genauer die Gattung Lasius durchgehen, vielleicht schaffst du es die Arbeiterin sicher einer Art zuzuordnen.


GrĂŒĂŸe Guppy



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Serafine

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#3 Liometopum microcephalum aber schwarz?

Beitrag von Serafine » 14. Juni 2020, 15:50

Guppy hat geschrieben: ↑
14. Juni 2020, 09:27
Bei deiner Arbeiterin handelt es sich eindeutig um eine Arbeiterin der Gattung Lasius, wahrscheinlich ist es Lasius niger oder eine der Àhnlichen Arten.
Und zu dieser Erkenntnis kommst du aufgrund von...?


Edit: Vielleicht Tapinoma?
Tapinoma erraticum sieht der Ameise im Bild zumindest einigermaßen Ă€hnlich und hat einen Gaster aus 4 Segmenten.



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Guppy
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#4 Liometopum microcephalum aber schwarz?

Beitrag von Guppy » 14. Juni 2020, 17:21

Serafine hat geschrieben: ↑
14. Juni 2020, 15:50
Und zu dieser Erkenntnis kommst du aufgrund von...?
....einerseits die Lasius cf. niger typisch rötlich-braun gefÀrbten Mandibeln und andererseits der Lasius typisch geformten Gaster welcher zudem auch noch dicht behaart ist was ebenfalls ein Merkmal der Gattung Lasius ist. Tapinoma hingegen weisen eher einen glÀnzend schwarzen Gaster.
Da mir aber nur Fotos als Grundlage vorliegen ist es natĂŒrlich nicht möglich eine Arbeiterin zu 100% sicher zu bestimmen muss ich meinen ersten Beitrag in der Hinsicht revidieren das es nicht so eindeutig ist auch wenn ich mir trotzdem relativ sicher mit der Bestimmung bin, aber ich kann natĂŒrlich auch komplett falsch liegen das will ich gar nicht abstreiten.


GrĂŒĂŸe

Guppy



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Ameisenstarter

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#5 Liometopum microcephalum aber schwarz?

Beitrag von Ameisenstarter » 14. Juni 2020, 20:36

Zu der Frage, ob es sich hierbei um Liometopum microcephalum handeln kann...

Nein, eindeutig nicht.


Der Habitus passt nicht und wenn eine Petiolusschuppe vorhanden ist, kann es keine Dolichoderinae sein (womit auch Tapinoma auszuschließen wĂ€re, aber da mĂŒsste man genau schauen oder ĂŒberprĂŒfen, ob ein Borstenkranz am Acidoporus zu sehen ist, womit man auf eine Formicinae schließen könnte).

Und, auch wenn Farben im BestimmungsschlĂŒssel kaum eine Bedeutung haben (da sie einfach zu variabel sind) kann sie bei einer so gut erkennbaren Art wie Liometopum microcephalum doch als Unterscheidungsmerkmal nĂŒtzlich sein.



Besser wĂ€re es ĂŒbrigens immer, mehrere Arbeiterinnen einer Kolonie zusammen, wenn man sicher bestimmen möchte, da gewisse VariabilitĂ€ten auftreten, die sich erst bei einer höheren Arbeiterinnenzahl relativieren.


Liebe GrĂŒĂŸe :)
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chemol
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#6 Liometopum microcephalum aber schwarz?

Beitrag von chemol » 20. Juni 2020, 11:33

Vielen Dank fĂŒr die Antworten.

FĂŒr Lasius Niger kam mir das Exemplar zu groß vor, mit ihren ca. 2mm und eben wegen dem Borstenkranz am Acidoporus, den ich nicht ausmachen konnte, hatte ich Formicinae ausgeschlossen. Aber möglicherweise war meine Lupe einfach nicht gut genug (auch wenn ich den Borstenkranz bei anderen Arten schon entdecken konnte).

Ich werde ab jetzt immer mehrere Arbeiterinnen mitnehmen.



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