Guten Tag werte Ameisenhalter,

diese Gyne kam mir letztes Jahr (2019) irgendwann zwischen Ende September und Anfang Oktober abends ins Zimmer geflogen.
Ich ging aufgrund der gelbbraunen Färbung und ihrer Körperlänge ca. 1 cm von einer Lasius flavus Gyne aus. Folglich hat sie ohne Brut alleine überwintert und nach der Winterruhe fleißig begonnen Eier zu legen.

Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, habe ich sie in ganz langen Abständen (vor der Einwinterung, nach der Auswinterung, Ende April und am 19. Juni) mit einem Tropfen Honig und noch seltener mit einem kleinen Stück Mehlkäferpuppe angefüttert.
Wie auf den Bildern zu erkennen hat sie eine große Menge Eier und (min.) eine Larve, allerdings entwickeln sich diese seit geraumer Zeit nicht weiter. Die Larve hat sich nach der WR rasch entwickelt, ist seitdem jedoch in ihrer jetzigen Phase geblieben und nicht merklich gewachsen. Die Menge der Eier wurde zwar über die Zeit immer größer, allerdings ist auch da keine Entwicklung zu sehen.
Eventuell habe ich mich in ja in der Bestimmung vertan und habe es mit einer langsam entwickelnden oder sogar parasitären Art zu tun.
Nun bitte ich euch um Hilfe bei der Bestimmung dieser Gyne und eventuell wie ich weiter verfahren sollte.

Ich bin für sämtliche Hilfe dankbar,
MfG. Johnsonn

Hallo liebe Ameisen Freunde

Leider Erkennt man auf dem Bildern die Färbung der Gyne nicht so gut.
Es gibt Lasius umbratus diese sind gelb und lassen sich kaum von flavus unterscheiden gründen aber Sozialparasitär.
Dennoch lassen sich die Gynen leicht unterscheiden wie man hier erkennt: https://ameisencafe.de/cafe/index.php/A ... mage-jpeg/

Deine Gyne scheint aber nach einer Lasius flavus.

Viele Grüße
Anthalter_19

Hierbei handelt es sich ganz sicher nicht um eine sozialparasitäre Art, der Habitus passt absolut nicht und so eine hätte gar nicht erst Eier gelegt, sondern wäre einfach gestorben.


Lasius umbratus ist schon sehr gut von Lasius flavus zu unterschieden, da die eine sozialparasitär, die andere claustral gründet und man das auch sehr eindeutig am Habitus sieht. Zumal es in der Untergattung Chthonolasius (zu der auch Lasius umbratus gehört) mehr als nur eine Art gibt, die sich alle sehr ähnlich sind, da ist an Bildern keine Bestimmung möglich (also selbst wenn könnte man nur von Chthonolasius sp. sprechen, was ja aber nicht der Fall ist).

Das erstmal ganz allgemein.


Jetzt speziell zu dieser Gyne. Das sieht mir eher nach einer claustral gründenden Lasius cf. emarginatus Gyne aus, da der Thorax relativ flach und rötlich-bräunlich ist.

Wieso es so viele Eier gibt: die Gyne könnte unbegattet sein und aus den unbefruchteten Eiern können nur Männchen schlüpfen, die aber nicht aufgezogen werden (den Fall hatte ich ähnlich schonmal bei einer Gyne, wo die Flügel aber nicht abgebrochen waren. Diese hat einige Eier gelegt, die auch schlüpften aber anscheinend nicht wuchsen).



Wie lange ist die Winterruhe denn her?



Liebe Grüße

Danke anthalter und Ameisenstarter für euren Input.

Wirklich schade, dass es sich wohl um eine unbegattete Gyne handelt, die Beschreibung von Lasius emarginatus hört sich nämlich nach sehr interessanten Tieren an.
Ich bin mir nicht sicher wie ich mit ihr weiter verfahren sollte, aber außer Freilassen bleiben mir wohl nicht viele sinnvolle Optionen übrig.

Wie lange ist die Winterruhe denn her?

Ich habe diese Gyne zusammen mit F. fusca und C. ligniperda Anfang März ausgewintert.

MfG. Johnsonn