Erne hat geschrieben: ↑

23. Juni 2022, 12:47

Hallo @Phlong1337, willkommen bei uns im Ameisenforum.

Derzeit nur eine Puppe ist ungewöhnlich für diese Art.
Gib ihnen etwas mehr Zeit um sich vom Transport zu erholen, wenn sonst alles in Ordnung ist, sollten bald Eier gelegt werden.
Verschließe den Reagenzglaseingang soweit das die Ameisen mit z. B. einer Fliege noch durchpassen, gerne werden dafür Strohalmstücke verwendet.
Etwas Substrat (Erde) kann auch schon helfen, damit sie selber den Eingang zubauen können.
Achte darauf dass es nicht zu trocken oder zu warm wird.

Normal verwerten diese Ameisen Futtertiere nicht vollständig, es bleibt was über, irgendwo werden sie diese Reste lagern.
Denke auch an etwas Zuckerwasser und Trinkwasser.

Ab und an vorsichtig schauen, möglichst ohne Erschütterungen oder helleres Licht, schadet nicht.
Hier findest Du einen Bericht https://www.ameisenforum.de/haltungsber ... 58215.html

Danke für die Antwort, Erne! Den RG-Eingang haben sie schon sehr gut alleine zugebaut mit dem in der Arena rumliegenden Sand. Honig und Wasser steht immer in der Arena bereit. Auch ein externes Gipsnest stelle ich den Ameisen zur Verfügung. Dort waren sie aber noch nicht drin, zumindest konnte ich das noch nicht beobachten. Sie sind generell schon eher inaktiver, was aber vermutlich normal für eine kleine Kolonie ist.
Wie oft würdest du ins RG schauen? Hab mir halt gedacht, dass wenn ich zu oft reinschaue (jeden 2. Tag z.b.) die Gyne gestresst wird und keine Eier legt. Eigentlich wollte ich sogar alle 7 Tage reinschauen. Aber denke, dass 4 Tage auch ein gutes Intervall sind. Aber ja, mich wunderts, dass noch keine Brut da ist... Kann mich noch damals vor 5 Jahren dran erinnern, dass das RG schon mit Eiern angekommen ist und früh auch direkt viele weitere Eier gelegt wurden.

Und eine weitere Frage zu Proteinen: Würdet ihr weiterhin Futtertiere anbieten, auch wenn die alten Futtertiere noch im Nest liegen? Z.B. liegt im Nest gerade noch Reste einer Spinne vom 15. Juni und ein paar Fliegenteile vom 19. Juni.

Wann ist aktuell die beste Zeit für die Gynensuche an Waldwegen (Schotter)? Bei der Hitze nach einem Gewitter? Einfach am Abend wenn es etwas kälter wird? In der prallen Sonne? Handelt sich übrigens um einen Wald aus Nadelbäumen, gelegen in Oberfranken, Bayern auf ca. 650M ü. NN

Werden Arbeiterinnen von Formica cf. fusca öfter so groß? Ich habe diese schon für eine Gyne gehalten
Umgebung: Mischwald nahe Köln
Mal wieder ein schlechtes Bild, die Ameise war aber deutlich größer als 1cm

@Leander

Solange das Wetter im Ramen ist (warm bis sehr warm, nicht zu windig) ist die Lage meiner Erfahrung nach wichtiger als der Zeitpunkt
(mit Ausnahme von z.B. Lasius emarginatus, welche nach Sonnenuntergang schwärmen oder den Myrmica-Massenschwarmflügen
nach Einbruch der Dunkelheit, aber bis dahin ist es noch eine Weile).

Wenn du mitten im tiefen Wald unterwegs bist, stehen die Chancen gut, eine Waldameisen-Gyne zu finden, aber das bringt dir wenig.
Offenere Waldbereiche mit Wiesen/Feldern/Weiden und sonnenverwöhnte Waldränder sind da meiner Erfahrung nach deutlich
vielversprechender.

Du hast nicht erwähnt, auf welche Art(en) du aus bist, aber im Moment findet man vor allem Formica- und Lasius-Gynen.
Die meisten nicht geschützten Formica-Arten schwärmen ziemlich früh und ich habe persönlich nie eine Serviformica-Gyne
nach ~4 Uhr zu Gesicht bekommen. Andere teilen diese Erfahrung aber gar nicht und finden selbst Abends noch welche.

Formica sanguinea legen nach dem Schwarmflug teils enorme Strecken zurück (viele kehren zum Mutternest zurück) und man
kann sie zu so ziemlich jeder Uhrzeit finden (Tipp: nach wütender Gyne Ausschau halten).

Wenn Lasius niger und Co. erst einmal richtig in Schwung kommen, besteht die Schwierigkeit eher darin, ihnen auszuweichen,
als sie zu finden, wobei ich hier aus irgendeinem Grund nie Lasius flavus-Gynen sehe.

Meine wahrscheinlich größte Erkenntnis, was diese Sache anbelangt ist, dass man sich nicht zu sehr fokussieren sollte. Oftmals macht
man die interessantesten Funde, wenn man weder darauf aus war, noch damit gerechnet hat.

boturio hat geschrieben: ↑

23. Juni 2022, 23:07

Werden Arbeiterinnen von Formica cf. fusca öfter so groß?

Man kann die Arbeiterin nicht sehr gut erkennen, aber ich meine sie hat einen roten Thorax und rote Beine oder irre ich mich?

Ist halt leider schlecht zu erkennen, aber die Ameise ist komplett schwarz, glänzend.
Gruß

Bei den dunklen Serviformica sind mir schon ein paar Brummer aufgefallen, aber die größten Exemplare habe ich bisher bei
Formica cunicularia gesehen (welche ja teils auch fast schwarz sein können).

Phlong1337 hat geschrieben: Wie oft würdest du ins RG schauen? Hab mir halt gedacht, dass wenn ich zu oft reinschaue (jeden 2. Tag z.b.) die Gyne gestresst wird und keine Eier legt. Eigentlich wollte ich sogar alle 7 Tage reinschauen. Aber denke, dass 4 Tage auch ein gutes Intervall sind.

Alle 4 Tage sind in Ordnung, immer schön vorsichtig dann geht das klar.

Phlong1337 hat geschrieben:Und eine weitere Frage zu Proteinen: Würdet ihr weiterhin Futtertiere anbieten, auch wenn die alten Futtertiere noch im Nest liegen? Z. B. liegt im Nest gerade noch Reste einer Spinne vom 15. Juni und ein paar Fliegenteile vom 19. Juni.

Leider lassen Ameisen Futtertiere im Nest liegen.
Diese können vertrocknen oder gammeln, taugen nicht mehr als Futter.
Wenn es wachsende Larven gibt, bzw. wachsendende Larven geben soll, muss trotzdem weiter gefüttert werden.
Was gemacht werden kann, den Zeitraum zwischen den Fütterungen verlängern und weniger anbieten.
Manche Futtertiere nehmen Ameisen nicht gerne, auch wenn sie dies eintragen oder zerlegen sollten, findet keine Verwertung statt, das Zeug bleibt auch schon mal liegen.

Grüße Wolfgang