Ja, es gibt sie noch. Kann sich überhaupt noch jemand erinnern?
Ich habe mir vor Ewigkeiten vorgenommen, ein Update zu posten, sobald ich die Frontscheibe geputzt habe, aber da ich ein notorischer Aufschieber
bin, wenn es ums Putzen geht, wurde daraus nichts und dass sie zu jeder Zeit von zahlreichen Arbeiterinnen belaufen wird, macht die Sache natürlich
nicht einfacher. Aber genug mit den Ausreden; was gibts neues?
Erst einmal muss gesagt werden, dass der Platz langsam wirklich knapp wird im Becken, wovon ich nicht zu träumen gewagt hätte, als ich mir diese
Art angeschafft habe, welche "bis zu 300 Tiere" in der Heimhaltung hervorbringt (man kann es nicht oft genug zitieren).
Ich würde die Größe der Kolonie aktuell auf etwa 5.000 oder mehr schätzen, aber da viele außer Sichtweite unter dem Ast hausen, könnten es noch
einige mehr sein.
Allein auf den beiden "Balkonen" tummeln sich um die 1.000 Arbeiterinnen.
Das Ytong-Nest zu befeuchten, ist inzwischen nicht mehr möglich, weil... naja.
Das scheint ihnen überhaut nichts auszumachen, aber es wird nun seit einer Weile der größte Teil der
Larven im "Erdgeschoss" gelagert.
Die
Puppen nicht wie früher oben sondern mittig.
Ihre Hoheit; physogastrisch wie eh und je...
Vom DigFix bin ich insgesamt etwas enttäuscht; es lässt sich nicht besonders gut befeuchten, egal ob von oben oder unten, und die kleinen bearbeiten
das Zeug einfach nicht so gerne. Immerhin ist hier ein bisschen extra Platz für größere
Larven und vor allem
Puppen.
Es wird jetzt aber wirklich Zeit für ein großes, neues Nest und ich habe die Sache auch schon in Angriff genommen, aber fertig wird es erst nach meinem
Urlaub. Darin sollten locker ein paar Tausend Arbeiterinnen unterkommen. Sie buddeln eben nur dann gerne, wenn ich aus Versehen was auf dem Sand-
Lehm-Boden in der Arena verschüttet habe.
Im Nachhinein hätte ich keinen Kies unter die Mischung gepackt; dann könnte die Arena jetzt als
großes Nest dienen, aber ich wusste ja nicht, dass es mehr als "bis zu 300 Tiere" werden...
Was noch... obwohl ich eigentlich ein Geizhals bin, habe ich mir ein paar anständige Tränken fürs Zuckerwasser zugelegt! Ich hätte lieber deutlich größere
genommen, denn diese muss ich fast täglich auffüllen. Dazu muss ich erstmal ungefähr diese Menge an Arbeiterinnen mit einem Papierstreifen von
den Tränken fegen:
Bei der Prozedur kommt richtig zur Geltung, wie aggressiv diese Ameisen (zumindest ab einer gewissen Koloniegröße) sind. Es wird jede Menge Säure
versprüht, welche auf der Haut ziemlich reizend wirkt und wenn eine größere Arbeiterin es schafft, mich zu beißen und Säure in die Wunde zu injizieren,
kommt der Schmerz kurzzeitig an einen Wespenstich heran. Manchmal frage ich mich, ob ich sie noch alle habe.
Die Säure verätzt auch das Plastik der Tränken:
Ich würde sie nicht mit Waldameisen oder
Raptiformica vergleichen, was die Aggression angeht, aber sie haben schon ein ordentliches Temperament.
Wenn ich eine schlechte Angewohnheit an mir habe, dann ist es, andauernd das selbe zu essen... Ich komme buchstäblich mit 2-3 Gerichten aus und
wie der Halter, so auch die Ameisen; sie bekommen immer noch andauernd nur Schokoschaben aus dem Gefrierfach (naja und die ein oder andere
nervtötende Fliege zur Abwechslung). Ich wollte dieses Jahr eigentlich Drohnenbrut klar machen, aber dazu bin ich natürlich nicht gekommen...
Der Speiseplan bleibt also erstmal, wie er ist. Wirklich was dagegen zu haben scheinen sie nicht:
Aber ich sollte mir vielleicht mal ein Beispiel an
@Rapunzula nehmen.
Gibts noch was?
Mein Vermieter hat mich freundlichst darauf hingewiesen, dass ich mehr Strom verbrauche als ich bezahle und ich habe kurzer Hand die originale
Aquariumbeleuchtung mit den beiden T5 Röhren (welche zusammen auf 90W kommen!!
) gegen eine 30W LED-Leiste ersetzt. Gleiche
Lichtausbeute bei einem Drittel des Verbrauchs. So wie es aussieht, wird das aber bald auch zu viel sein...
Ein Problem, welches mir die Kolonie in den letzten Monaten bereitet hat, sind ständige Ausbrüche. Als Schwachstellen haben sich die Ecken der
Abdeckung herausgestellt, wo das Talkum nicht besonders gut haftet. Nun vor dem Urlaub habe ich die problematischen Stellen mit Wasser und
Isopropanol gut gereinigt und frisches Talkum aufgetragen. Das sollte eine Weile sicher sein, also hoffentlich.
Ansonsten habe ich die kleinen nun nochmal
wirklich gut mit Zuckerwasser und Schaben versorgt und sie sollten die nächsten zwei Wochen
eigentlich überleben. Meinem Nachbarn wollte ich die Sache mit den Kakerlaken im Kühlschrank nicht beichten...
Und das Fleisch, dass er
ihnen letztes mal gab, fanden sie eher uninteressant. Wird schon.
Da der Wasserverbauch der Kolonie nun ziemlich hoch ist, habe ich zusätzlich zu den Tränken noch drei solche Monster-Reagenzgläser reingelegt.
Das sollte eigentlich reichen:
Hoffentlich kann ich ein paar interessante Ameisen-Aufnahmen aus Kreta für euch mitbringen. Bis dahin alles Gute und eine ameisige Zeit!