Hallo,

ich würde mir gerne Ameisen zulegen weiß zwar was ich mir für Eigenschaften wünschen würde bin jedoch durch die schiere Anzahl verschiedener Arten und Gattungen etwas überfordert.

Würde mich freuen wenn ihr mir Ameisen nennen könntet welche folgenden Charakteristika aufweisen

1. Aktiv und aggressiv
2. Schnell wachsende Kolonie (möchte ein 60x40x60cm aquarium welches ich zuhause habe umbauen und die hintere 60cm Seite komplett Digfix machen mit Option irgendwann zusätzliche Nester aus Digfix links und/oder rechts auf der 40cm Einrichten zu können)
3. Keine Winterruhe (habe bereits Erfahrung mit diversen Reptilien weshalb ich mir zutraue die benötigte Luftfeuchtigkeit und Temperatur, je nach Anforderung, auf von einer exotischen Art erreichen und halten zu können)
4. Polymorph
5. Große Königin
6. Keine S Ameisen
7. Königin und 20-50 Arbeiter höchstes der Gefühle 100€ (muss nicht direkt verfügbar sein brauche ohnehin einmal Zeit alles zu bauen und einzurichten und bin nicht ungeduldig)

Danke schon einmal für euren Input 😊

Wenn du statt digfix Kork oder sowas ähnliches machen würdest, dann wäre vielleicht Camponotus nicobarensis was für dich.

Hello
hmm groß, aggressive und schnell entwickelnd, da fällt mir auch nur Camponotus nicobarensis ein, nur bei der Art wirst du auf Dauer das "Problem" haben, das die Kolonie viel Platz braucht.

Wenn es nicht unbedingt aggressiv sein muss, dann würden noch viele weitere Camponotus Arten rein fallen, die wachsen zwar vergleichsweise langsamer als andere Familien, haben aber ein breites Spektrum an Varianz.

Und bist du dir sicher mit Digfix? Solche Plattennester sehen zwar schön aus, aber man hat schnell und gerne mal das Problem, dass das ganze Nestmaterial abgebaut wird und man am Ende entweder nur noch wenige große Kammern hat oder gar keine Kammern mehr sondern nur ein großes Loch.

Camponotus nicobarensis kann je nach Fundort bis zu 4 Monate Diapause/Winterruhe machen, das Verbreitungsgebiet der Art ist groß und in Nordchina kann es im Winter ziemlich kalt werden.
Da die wenigsten Händler angeben woher die Ameisen exakt stammen (falls sie es überhaupt iwssen), ist es schwer vorherzusagen, wie die Ameisen sich verhalten werden.

1. Aktiv und aggressiv
2. Schnell wachsende Kolonie (möchte ein 60x40x60cm aquarium welches ich zuhause habe umbauen und die hintere 60cm Seite komplett Digfix machen mit Option irgendwann zusätzliche Nester aus Digfix links und/oder rechts auf der 40cm Einrichten zu können)
3. Keine Winterruhe (habe bereits Erfahrung mit diversen Reptilien weshalb ich mir zutraue die benötigte Luftfeuchtigkeit und Temperatur, je nach Anforderung, auf von einer exotischen Art erreichen und halten zu können)
4. Polymorph
5. Große Königin
6. Keine S Ameisen

Die Kombination aus allem ist schwierig, gerade schnell wachsend und polymorph gibt es eigentlich nur bei tropischen Camponotus (z.B. aus Südamerika), die aber auch extrem groß werden (und so viel Ameisensäure verspritzen, dass es zum Gesundheitsproblem werden kann). Die sind ab einer gewissen Koloniegröße auch eine echte Gefahr für andere Haustiere, gerade für Invertebraten und Amphibien, aber auch für kleinere Reptilien.
Generell kann ich dir auch schon mal sagen, mit einem einzigen 60x40cm-Becken auszukommen dürfte bei den meisten Ameisenarten auf Dauer problematisch werden (mit meinen Camponotus barbaricus zum Beispiel wäre das komplett unmöglich).

Camponotus fedtschenkoi und Camponotus turkestanus würden die meisten Punkte erfüllen (relativ aktiv (nicht am Anfang, logisch), polymorph, keine WR, große Königin, keine S-Ameisen, in der Regel deutlich unter 100€) - die wachsen halt recht langsam und sind eher weniger aggressiv.
Zumindest C. turkestanus mit maximal ein paar Hundert Arbeiterinnen könnte eventuell sogar dauerhaft mit einem einzelnen 60x40-Becken auskommen.

Wenn du sehr viel Platz hast wären afrikanische Messor oder Pogonomyrmex eine Überlegung wert, das sind zwar primär Körnerfresser, die werden ab einer gewissen Koloniegröße aber auch echt aggressiv (Vorsicht bei Pogos, die können sehr unangenehm stechen und stehen auch im Ruf in der Haltung eher anspruchsvoll/speziell zu sein).

Eine Ameise zu finden, die alle gewünschten Punkte erfüllt (und keine anderweitigen Probleme mit sich bringt), dürfte echt schwer werden - wäre gut zu wissen, wo du bereit wärest Abstriche zu machen.

Bin selbst auch ein Liebhaber von afrikanischen Camponotus.
Die sind recht pflegeleicht und es gibt sie in div. Größen (Körpergröße als auch Koloniegröße) und optischer Vielfalt.

Auch passen (je nach Art) alle deine gewünschten Parameter.


Ich poste dir hier mal als Beispiel Clips von meinen C. fellah - da siehst du auch die integrierten Ytong Nester, eventuell eine Alternative zu DigFix:







Hast du prinzipiell noch die Möglichkeit zu Erweitern oder soll es bei dem einen 60x40 Becken bleiben?

Vielen Dank für die Antworten und den konstruktiven Input.

Habe nun leider gelesen, dass sich Camponotus gerne durch das Silikon von Aquarien beißen weshalb ich sie nun eher ausschließen würde oder wie seht ihr das?

Bezüglich des Wachstums habe ich mich schlecht ausgedrückt meine damit nicht das die Kolonien unendlich viele Individuen besitzen muss..würde auch gerne länger nur bei der 60x40 arena bleiben mit den Nestern ggf an 3 Wänden bis zu max 40cm hoch bleiben..aber eine Art wo man relativ schnell die Entwicklung sieht (es werden mehr, es kommen minor major und bauen relativ schnell ihr Nest aus etc.)

Ohne Aggressivität kann ich leben wenn sie ansonsten sehr aktiv sind.

Bezüglich DigFix bin ich darauf gestoßen da ich gerne beobachten würde wie die Kolonie ihr eigenes Nest baut und es für mich allen Anschein nach Vorteile gegenüber Sand-Lehm hat?

Bacardi hat geschrieben: ↑

2. Juni 2023, 22:17

Habe nun leider gelesen, dass sich Camponotus gerne durch das Silikon von Aquarien beißen

Wo hast du denn sowas gelesen? Sicher ist eine große Camponotus-Arbeiterin dazu in der Lage, Silikon zu zerbeißen, aber selbst bei einem großen Becken, wie meinem 200l-Becken, beträgt die Dicke vom Silikon zwischen den Scheiben keine 2 mm; da würde der Kopf einer Major-Arbeiterin gar nicht durchpassen. Und überhaupt sind derart "verzweifelte" Ausbruchsversuche eher ein Symptom mangelhafter Versorgung.