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von Serafine » 6. Juni 2023, 17:09
Da es sich bei Harpegnathos um Bewohner des tropischen Regenwalds handelt brauchen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, sowohl im Nest als auch im Becken. Das begünstigt natürlich Milben und Schimmel, man muss also mit dem aufräumen recht hinterher sein.
Beheizung ist auch nötig, die Wärme sollte dabei von oben kommen (Heizlampe/Keramikstrahler), denn Heizung unter dem Becken + feuchter Lehmboden = beschlagene Scheiben ohne Ende + eventuell frittierte Ameisen.
Nest im Reagenzglas geht nicht, aber man kann ein "normales" Ameisennest (Ytong o.ä.) nehmen und es zum größten Teil mit Sand-Lehm-Mischung auffüllen.
Zusätzliche Probleme.
- Da die Kolonien einen ziemlich weiten Weg hinter sich haben (auf dem sie auch oft nicht gerade vorsichtig behandelt werden) und allgemein recht empfindlich sind, sind sie oft in eher suboptimalem Zustand wenn sie beim Endhalter ankommen.
- Störungen im Nestbereich mögen kleine Kolonien überhaupt nicht.
- Aufgrund ihrer guten Sicht (für Ameisenverhältnisse) reagieren sie gerade am Anfang sehr schreckhaft, wenn sich etwas im Raum bewegt, mit der Zeit gewöhnen sie sich aber dran.
- Harpegnathos sind aktive Jäger und können beim Essen durchaus auch mal recht pienzig sein. Nicht so schlimm wie Odonotomachus, aber auch sie nehmen nicht immer alles.
Und dann kommt noch die ganze Geschichte mit den kurzlebigen Königinnen und den Gamergates dazu (wenn die Königin stirbt, fangen die Arbeiterinnen an um die Vorherrschaft zu kämpfen, die Gewinnerinnen paaren sich dann mit Männchen und überehmen die Rolle der Königin, zumindest bei H. saltator können besagte Männchen auch aus der eigenen Kolonie stammen), bei der auch so einiges schiefgehen kann.
Generell hab ich bisher wenige Leute gesehen, die Harpegnathos-Spezies erfolgreich gehalten haben.
Ob es daran liegt, dass die Kolonien schon in schlechten Zustand ankamen oder Haltungsfehler ausschlaggebend waren kann ich aber nicht sagen.