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Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Lesmoo
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#1 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Lesmoo » 13. Juni 2023, 10:49

Hallo zusammen,

ich hoffe das Thema ist hier richtig platziert. Vorab: Ich habe keine Probleme mit Ameisen und finde die Tiere faszinierend. Und die Tierchen töten ist sicherlich das letzte was ich will.
Jedoch haben wir, ich will schon fast sagen, seit ein paar Wochen erst vereinzelt, nun aber soviele Ameisen im Haus rumflitzen dass es inzwischen zur Plage geworden ist. Alleine gestern etwa 100 Stück. Wir laufen nervlich inzwischen auf dem Zahnfleisch.

Und zwar ploppen die Tiere, völlig willkürlich, also ohne ein "Eingangstor", im ganzen Erdgeschoss unter den Fussleisten hoch.Wir haben vor 2 Monaten den Fußboden im komplett befallenen EG gemacht, und zwar einen neuen Vinylboden mit Holzfußleisten und neuen Türen + Zargen. Versiegelt wurden diese nur stellenweise im Flur, die Zargen noch garnicht. Inzwischen habe ich die Fußleisten alle abgenommen, aber es ist weiterhin kein "Hotspot" ersichtlich.

Ich habe 2 Bilder angehangen, könnt ihr erkennen um welche Ameise es sich handelt? Draußen, im Garten und den am Haus angrenzenden Steinbeeten, habe ich diese Ameisen noch nie gesehen, nur die "gängigen" schwarzen. Die ich beklage kommen ausschliesslich drinnen vor. Sie sind etwa 3,5 mm groß.


Fraßköder, sowohl als Granulat oder Gel, haben wir probiert, das juckt die Tierchen auch nicht- Mir kommt es vor, als wenn sie relativ planlos rumaufen, ohne konkretes Ziel. Kurioserweise interessiert die Tierchen unsere Vorratskammer, die sich auch im Flur befindet, ebenso wenig wie die Küche, wo sie nur vereinzelt auftreten.

Mir ist es wichtig, zu wissen, mit welcher Art ich es zu tun habe und was ich machen kann, damit das Problem für Mensch und Tier in vertretbaren Maßen (insofern das geht) geklärt wird.

Auf Drängen meiner Frau wurde schon ein Kammerjäger bestellt, welcher heute kommen will, der will aber direkt Gift spritzen, was ich nicht für die langfristige Lösung halte- es sei denn man klärt mich auf. Er meint nämlich dass alle Ameisen Kannibalen wären, welche die kranken Tiere auffressen, womit es zur Nestwirkung kommt. Nachdem ich das Internet durchforstet habe wäre mir das neu.



Könnt ihr Licht ins Dunkel bringen?




VG

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Serafine

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#2 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Serafine » 13. Juni 2023, 13:29

Lesmoo hat geschrieben: ↑
13. Juni 2023, 10:49
Ich habe 2 Bilder angehangen, könnt ihr erkennen um welche Ameise es sich handelt? Draußen, im Garten und den am Haus angrenzenden Steinbeeten, habe ich diese Ameisen noch nie gesehen, nur die "gängigen" schwarzen. Die ich beklage kommen ausschliesslich drinnen vor. Sie sind etwa 3,5 mm groß.
Das ist wahrscheinlich Lasius brunneus, die braune Wegameise; möglicherweise auch Lasius emarginatus, die zweifarbige Wegameise, je nachdem wie rot das Mittelstück (der Torso) in der Realität ist (Fotos können da oft viel Farbe schlucken).

Die nistet sich gern in Dämmungen, teilweise auch in Holz, ein und kann durch das abtragen des Baumaterial beim Nestbau längerfristig zu ernsthaften strukturellen Schäden führen. Abgesehen davon, dass man natürlich ständig Ameisen in der Wohnung hat. Die aufploppenden Ameisen sind wahrscheinlich Kundschafterinnen, die nach Futter (und evt. auch Wasser) suchen, wobei Futter alles ist, was ansatzweise essbar ist - also auch sowas wie winzige Kekskrümel auf dem Boden.
Generell sollte man die Böden regelmäßig mit Essigreiniger wischen, um vorhanderen Geruchsspuren der Ameisen zu zerstören und vermeiden ihnen auch nur ansatzweise Futter zukommen zu lassen.

Wichtig wäre zu klären, ob die Ameisen von draußen reinkommen (und wo genau), oder ob sich das Nest selbst im Haus befindet.
Giftköder funktionieren v.a. im Frühjahr sehr gut, wenn es erstmal draußen viel zu futtern gibt ist es schwer die gesamte Kolonie zu erwischen.

Lesmoo hat geschrieben: ↑
13. Juni 2023, 10:49
Er meint nämlich dass alle Ameisen Kannibalen wären, welche die kranken Tiere auffressen, womit es zur Nestwirkung kommt. Nachdem ich das Internet durchforstet habe wäre mir das neu.
Das ist, man verzeihe mir meine Wortwahl, kompletter Bullshit.
Ja, es kommt vor, dass Ameisen ihre Toten fressen, das ist aber eher die Ausnahme - normalerweise werden die mit den restlichen Müll zusammen entsorgt. Die Ameisen leben in einer Miniaturmetropole mit extrem hoher Populationsdichte und haben kein Interesse daran, dass sich Gift oder Krankheiten in ihrer Kolonie verbreiten.
Ameisen geben aber Futter dadurch weiter, dass sie kleine Futtertropfen hervorwürgen, die sie dann mit anderen Ameisen teilen (sieht ein bisschen aus als würden sie sich küssen). In größeren Kolonien wird aber auch das Futter oft erstmal "sicherungsverwahrt" bevor es an die Brut (und vor allem die Königin) weitergereicht wird. Kleinere Kolonien erwischt man mit Giftködern noch ganz gut, je größer die Kolonie, um so schwieriger wirds.
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#3 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Ant88 » 13. Juni 2023, 13:30

Das Ameisen Kannibalen sind hätte ich auch noch nie gehört.
Die sterbenden Tiere entfernen sich eher so weit es geht vom Nest :mrgreen:
Die Art bestimmen können andere bestimmt besser =)*202
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Joachim

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#4 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Joachim » 13. Juni 2023, 19:27

Das ist ein Forum für Ameisenliebhaber und -halter. Tipps zur Vergiftung oder Vernichtung der Kolonie wirst du hier sehr wahrscheinlich nicht finden oder bekommen. Wie du ja aber festgestellt hast, sind allerdings Kammerjäger mit dem Thema Ameisen auch oft nicht bewandert, die meisten spezialisieren sich eher auf größere Tiere wie Mäuse oder Schaben.

Serafine hat ja schon zur Art viel gesagt. Ich möchte noch anfügen, dass die Kolonie nicht immer Essen möchte oder an diesem interessiert ist. Da ja Versiegelungen nicht stattfanden und das auch schon seit zwei Monaten, bietet sich den Ameisen hier ein richtig tolles und frisches "fertiges Nest", über das sie sich natürlich sehr freuen. An die Vorratskammern oder ähnliches werden sie erst gehen, wenn ihre jetzigen Nahrungsquellen nicht mehr ausreichen.

Lasius brunneus im Haus zu haben, oder emarginatus, ist sehr unschön. Das eigentliche Nest zu finden ist wie du schon festgestellt hast gar nicht so einfach, da sie weitreichende Straßen mit vielen Ausgängen anlegen. An dieser Stelle kann ich nur die Daumen drücken. Im Forum der Deutschen Ameisenschutzwarte könntest du noch ein bisschen suchen, ob dort verwandte Themen sind und vielleicht weiterführende Tipps stehen, da immer mal wieder Befallsameisen zur Bestimmung dort hingeschickt werden. Dies ist allerdings auch kein Forum zur Ameisenbekämpfung.
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Lesmoo
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#5 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Lesmoo » 13. Juni 2023, 21:29

Was meinst du mit „fertiges Nest“… mein Haus bzw EG etwa?

Danke für die Antworten. Mir ist sehr wohl bewusst dass ich mit meinem Gesuch hier eigentlich nicht hinpasse. Leider ist die Informationsqualität im Internet nicht hilfreich, Kammerjäger sind bei mir in der Gegend ebenso spährlich gesäht wie Experten auf dem Gebiet. Wobei ich erstere eigentlich gar nicht hier haben wollte. Ich bin schlicht verzweifelt da es um mein Haus und die Gesundheit meiner Familie geht.

Der Kammerjäger der heute da war hatte wie erwartet keine Ahnung und hat Gift gespritzt. Das schlechte Gewissen plagt mich seither. Ich werde nun die breiten Fugen zwischen Boden und Wand versiegeln und hoffe dass das sog. Problem damit erstmal erledigt ist.



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Serafine

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#6 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Serafine » 14. Juni 2023, 02:04

Lesmoo hat geschrieben: ↑
13. Juni 2023, 21:29
Was meinst du mit „fertiges Nest“… mein Haus bzw EG etwa?
Im Prinzip, ja. Lasius brunneus nistet sich gerne in Dämmwänden und warmen Böden ein, wenn das alles nicht versiegelt ist, dann ist das quasi eine Einladung an die Ameisen sicht dort niederzulassen.
Lesmoo hat geschrieben: ↑
13. Juni 2023, 21:29
Danke für die Antworten. Mir ist sehr wohl bewusst dass ich mit meinem Gesuch hier eigentlich nicht hinpasse.
Kann man so eigentlich nicht sagen, auch Ameisenhalter haben Probleme mit "wilden" Ameisen.
Wir in Zentraleuropa sind da (aktuell noch) sehr verwöhnt, aber auch bei uns kommt das vor - wenn man in den etwas internationaleren Bereich geht (da reicht schon Südeuropa), dann liest man regelmäßig über Probleme, dass die gehaltenen Ameisen von Argentinischen Ameisen, Pharaoameisen oder Feuerameisen angegriffen und gefressen werden.
Lesmoo hat geschrieben: ↑
13. Juni 2023, 21:29
Ich bin schlicht verzweifelt da es um mein Haus und die Gesundheit meiner Familie geht.
Da kann ich dich zumindest mal ein wenig beruhigen. Die Ameisen, die man hierzulande typischerweise hat sind ungefährlich und auch nicht unbedingt bekannt dafür Keime zu übertragen (Ausnahme Pharaoameisen, das ist aber eher in Krankenhäusern ein Problem). Gerade wenn sie ohnehin nicht auf die Lebensmittel gehen sind sie zwar lästig, aber mehr auch nicht. Lasius-Ameisen können nicht stechen und durch die Haut kommen sie mit ihren winzigen Beißerchen auch nicht.

Auch das Haus wird jetzt nicht innerhalb weniger Wochen katastrophalen Schaden erleiden, aber raus sollten sie auf Dauer schon.



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#7 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Lesmoo » 14. Juni 2023, 06:53

Danke, das beruhigt ungemein. Ist den, anhand der gebotenen Informationen, gesagt dass sie bereits ein Nest im Haus haben? Oder sind sie aktuell eher auf der Suche wo sie „expandieren“ könnten?

Wie schon beschrieben hat der Kammerjäger gestern gespritzt, Würde die Zeit jetzt nutzen die Stellen zwischen Boden und Wand mit Essigsilikon zu versiegeln. Zudem bin ich aktiv draußen auf der Suche, wo die Ameisen sitzen könnten.



Lesmoo
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#8 Ameisenproblem im Haus- welche Art & wie lösen?

Beitrag von Lesmoo » 14. Juni 2023, 09:38

Um zum nicht versiegelten Boden was klarzustellen:


Also klar ist der Boden grundlegend versiegelt, vorher war in 2 Räumen Laminat, in den anderen beiden gefliest. Das flog alles raus, es kam ne Ausgleichsmasse drauf ( auf den Estrich bzw. den restlichen fliesenkleber, wo gefliest war) und dann wurde Vinyl geklebt.

Einzig und allein die Ränder, wo das Vinyl eben nicht Plan anliegt, sind zur Zeit noch offen, sprich ich schau da auf die ausgleichsmasse, wo jedoch einige kleine (Luft)Löcher drin sind. Und ich denke da kommen die raus, oder eben aus den Zimmerecken wo vllt nicht genug Ausgleichsmasse hinkam.

Mit versiegeln im eigentlichen Sinne sprach ich eingangs nur, dass die Fußleisten und Türen eben noch nicht mit Acryl abgespritzt wurden, lediglich im Flur Richtung Wand, nicht Richtung Boden.



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