Wurde bei dem Experiment auch berücksichtigt, dass wir bei der Ameisenhaltung wohl einen schleichenden Anstieg der entsprechenden Gase über Monate und Jahre haben und das in ihrem über diesen Zeitraum gewohnten Nest?In Experimenten wurde immer wieder gezeigt: Sobald die Konzentration über einen bestimmten Wert steigt, verlassen die Kleinen die Räumlichkeiten. Warum sollten Sie lieber (wissentlich) im Nest sterben, statt eine Evakuierung vorzunehmen?
Ameisenfarm Belüftung?
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Harry4ANT
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#25 Ameisenfarm Belüftung?
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#26 Ameisenfarm Belüftung?
Ich möchte hier mal einwerfen, dass jedes Lebewesen (Sauerstoffatmer) einen CO2 Detektor hat, der Alarm schlägt, wenn sich zuviel CO2 im Blut befindet. Sicherlich gibt es auch einen gewissen "Gewöhnungseffekt", aber spätestens ab einem bestimmten Wert, der lebendsbedrohlich wird, gibt es Gegenmaßnahmen. Die lassen sich auch nicht mehr bewusst unterdrücken:
- schnellere Atmung
- höherer Puls
- Suche nach einem Ausweg
Interessanterweise gibt es keinen O2 Detektor. Wer also ein anderes, nicht reizendes Gas einatmet, z.B. Helium oder Stickstoff, bemerkt keinen Unterschied - außer dass ihm schwindelig wird, danach ohmächtig und dann verstirbt (deswegen im Bergwerk -> Kanarienvogel).
Sollen Insekten/Ameisen keinen CO2 Detektor haben? Wenn nein, warum nicht? Wäre von der Evolution her kein Vorteil.
Das wirkt wieder wie eine sinnlose Grundsatzdiskussion zu Themen wie Rote Folie™ oder Fütterung bei claustraler Gründung™. Klassiker.
Wenn Ameisen in "zu langen" Schläuchen umkippen, dann halte ich das eher für eine Ameise, die sich vom Nest entfernt hat um zu sterben oä. Wie gesagt, der CO2-Detektor ist für jeden Sauerstoffatmer eine Notwendigkeit, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können - er dient ja nicht primär dafür, außenstehende Luftqualität zu messen, sondern vor allem die im Blut gelösten Gase. Darauf basierend werden dann Körperreaktionen eingeschaltet, um Abhilfe zu schaffen. Z.B. bei anstrengender körperlicher Arbeit wird mehr CO2 im Körper produziert und das muss raus. Dieser Detektor ist ein grundsätzliches Prinzip der Energiegewinnung.
- schnellere Atmung
- höherer Puls
- Suche nach einem Ausweg
Interessanterweise gibt es keinen O2 Detektor. Wer also ein anderes, nicht reizendes Gas einatmet, z.B. Helium oder Stickstoff, bemerkt keinen Unterschied - außer dass ihm schwindelig wird, danach ohmächtig und dann verstirbt (deswegen im Bergwerk -> Kanarienvogel).
Sollen Insekten/Ameisen keinen CO2 Detektor haben? Wenn nein, warum nicht? Wäre von der Evolution her kein Vorteil.
Das wirkt wieder wie eine sinnlose Grundsatzdiskussion zu Themen wie Rote Folie™ oder Fütterung bei claustraler Gründung™. Klassiker.
Wenn Ameisen in "zu langen" Schläuchen umkippen, dann halte ich das eher für eine Ameise, die sich vom Nest entfernt hat um zu sterben oä. Wie gesagt, der CO2-Detektor ist für jeden Sauerstoffatmer eine Notwendigkeit, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können - er dient ja nicht primär dafür, außenstehende Luftqualität zu messen, sondern vor allem die im Blut gelösten Gase. Darauf basierend werden dann Körperreaktionen eingeschaltet, um Abhilfe zu schaffen. Z.B. bei anstrengender körperlicher Arbeit wird mehr CO2 im Körper produziert und das muss raus. Dieser Detektor ist ein grundsätzliches Prinzip der Energiegewinnung.
Wer nicht fliehen kann, stirbt. Das ist unabhängig von der Detektion von CO2.AfroIV hat geschrieben: ↑12. August 2023, 12:09[...]
Und denk mal etwas weiter: Was machen die Ameisen in der Winterruhe? - Bei 15° oder 10°C läuft der Stoffwechsel der Ameisen und auch der Mikroorganismen im Nest weiter, zwar langsamer als bei 25°, aber dennoch. Und in Monaten der Winterruhe kann sich dabei ohne weiteres recht viel CO² ansammeln, ohne dass die Ameisen die Chance zu einem Umzug hätten.
Oder bei Ãœberwinterung z. B. im RG: Wohin sollten sie umziehen?
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#27 Ameisenfarm Belüftung?
Irgendwie läuft das hier aus dem Ruder.
Damit Menschen nicht zu Schaden kommen gibt es Co² Messgeräte mit Alarmfunktion.
Solche Geräte gibt es relativ günstig, auch mit guter Auflösung.
Wer so ein Messgerät hat, kann folgende Messreihen anstellen.
Im Haus, in der Wohnstube den Co² Gehalt am Boden und an der Decke messen.
Das Gleiche nochmals wenn sich mehre Leute eine Zeit lang in diesem Raum aufhalten.
Wird interessante Ergebnisse bringen.
Auch sind Ameisen meines Wissens ziemlich gut darin CO2-Konzentrationen wahrzunehmen (ist in der Natur ja überlebenswichtig), weshalb sie in solchen Fällen den Bau evakuieren sollten.
Wo ist das her, was ist da dran, gibt es darüber was Nachlesbares?
Luftknappheit (Sauerstoff) in Schläuchen oder zu hohe Co² Konzentrationen eher nicht.
Kondenswasserbildung kann es geben.
Kleinere Ameisen können darin verkleben und manche Arten packen gern ihren Müll ins Kondenswasser.
Wenn schädlich dann Ausdunstungen von Inhaltsstoffen der Schläuche die sich ansammeln und auf konzentrieren können, ob diese schädlich für Ameisen sind?
Co² ist schwerer als Luft und sammelt sich immer an den tiefsten Orten.
Über längere Zeiträume erheblich, resultierend aus atmenden Ameisen und Mikroorganismen die organische Stoffe zersetzen.
In eine Arena, in der länger oder eine größere Anzahl an Ameisen gehalten werden, gehört immer unten (im tiefsten Bereich) und oben eine Belüftung.
Das schwere Co² kann dadurch „abfließen" und Luft kann durch die Farm strömen.
Grüße Wolfgang
Damit Menschen nicht zu Schaden kommen gibt es Co² Messgeräte mit Alarmfunktion.
Solche Geräte gibt es relativ günstig, auch mit guter Auflösung.
Wer so ein Messgerät hat, kann folgende Messreihen anstellen.
Im Haus, in der Wohnstube den Co² Gehalt am Boden und an der Decke messen.
Das Gleiche nochmals wenn sich mehre Leute eine Zeit lang in diesem Raum aufhalten.
Wird interessante Ergebnisse bringen.
Auch sind Ameisen meines Wissens ziemlich gut darin CO2-Konzentrationen wahrzunehmen (ist in der Natur ja überlebenswichtig), weshalb sie in solchen Fällen den Bau evakuieren sollten.
Wo ist das her, was ist da dran, gibt es darüber was Nachlesbares?
Luftknappheit (Sauerstoff) in Schläuchen oder zu hohe Co² Konzentrationen eher nicht.
Kondenswasserbildung kann es geben.
Kleinere Ameisen können darin verkleben und manche Arten packen gern ihren Müll ins Kondenswasser.
Wenn schädlich dann Ausdunstungen von Inhaltsstoffen der Schläuche die sich ansammeln und auf konzentrieren können, ob diese schädlich für Ameisen sind?
Co² ist schwerer als Luft und sammelt sich immer an den tiefsten Orten.
Über längere Zeiträume erheblich, resultierend aus atmenden Ameisen und Mikroorganismen die organische Stoffe zersetzen.
In eine Arena, in der länger oder eine größere Anzahl an Ameisen gehalten werden, gehört immer unten (im tiefsten Bereich) und oben eine Belüftung.
Das schwere Co² kann dadurch „abfließen" und Luft kann durch die Farm strömen.
Grüße Wolfgang
- martin_
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#28 Ameisenfarm Belüftung?
Ich denke, dass es sich bei den Ameisen genau so verhält, als wenn das Nest über mehrere Monate und Jahre unter Wasser gerät. Da werden die Tiere auch nicht einfach stumpf ertrinken, weil es langsam passiert.Harry4ANT hat geschrieben: ↑12. August 2023, 14:11Wurde bei dem Experiment auch berücksichtigt, dass wir bei der Ameisenhaltung wohl einen schleichenden Anstieg der entsprechenden Gase über Monate und Jahre haben und das in ihrem über diesen Zeitraum gewohnten Nest?In Experimenten wurde immer wieder gezeigt: Sobald die Konzentration über einen bestimmten Wert steigt, verlassen die Kleinen die Räumlichkeiten. Warum sollten Sie lieber (wissentlich) im Nest sterben, statt eine Evakuierung vorzunehmen?
Quellen habe ich dafür nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein solches Experiment nicht durchgeführt wurde, da zeit-intensiv und das Ergebnis recht klar.
Susanne Foitzik - Weltmacht auf sechs Beinen - erste Auflage, Seite 104Kannst Du wiss. Veröffentlichungen dazu zitieren, dass Ameisen den CO² – Gehalt messen können, und dazu, dass sie ggf. das Nest verlassen?
Bernhard Seifert - Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas - 2007 - Seite 16
Hölldobler, Bert ; Wilson, Edward O. - Auf den Spuren der Ameisen - Seitenzahl unbekannt da mir das Buch aktuell nicht vorliegt.
Ich möchte deine Erfahrungen nicht in Zweifel ziehen, würde aber vom Bauchgefühl eher auf die Menschen hören, die zusammen mehr als 150 Jahre in die Erforschung von Ameisen vorweisen können und deren Werke (teilweise) als aktueller Stand der Forschung angesehen wird.
Den Rest hat katzenhai2 beantwortet. Es handelt sich nicht um ein Problem mit CO², sondern darum, dass die Tiere vor einer Gefahr nicht fliehen können, da der Mensch den Fluchtweg verschlossen hat.
@Erne : Ich finde die Diskussion eigentlich ganz spannend und erhoffe mir durchaus einen Erkenntnisgewinn.
Ich verstehe auch, was du mit dem Messgerät versuchst zu verdeutlichen, aber sollte dann aber auch der reale Verbrauch/die Erzeugung von CO² durch die Tiere und die Größe des Zimmers/Nestes berücksichtigt werden.
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#29 Ameisenfarm Belüftung?
Ameisen sind oft ein bisschen wie Computerprogramme, wird Schwelle X überschritten erfolgt Reaktion Y (besonders gut zu beobachten wie Körnersammlern wie Pogonomyrmex - trifft eine Sammlerin morgens innerhalb von einer Minute X Kundschafterinnen, die mitteilen dass sie Futter gefunden haben, verlässt sie das Nest und macht sich auf den Weg zur markierten Stelle). Oft variiert der zur Verhaltensauslösung erforderliche Wert bei individuellen Arbeiterinnen ein bisschen, man möchte ja nicht, dass bei einem schwächeren Signal gleich die komplette Kolonie reagiert, aber die Vorgänge sind insgesamt schon sehr starr.Harry4ANT hat geschrieben: ↑12. August 2023, 14:11Wurde bei dem Experiment auch berücksichtigt, dass wir bei der Ameisenhaltung wohl einen schleichenden Anstieg der entsprechenden Gase über Monate und Jahre haben und das in ihrem über diesen Zeitraum gewohnten Nest?In Experimenten wurde immer wieder gezeigt: Sobald die Konzentration über einen bestimmten Wert steigt, verlassen die Kleinen die Räumlichkeiten. Warum sollten Sie lieber (wissentlich) im Nest sterben, statt eine Evakuierung vorzunehmen?
Für CO2 bedeutet das einfach, sobald Konzentration X überschritten ist wird begonnen die entsprechenden Kammern zu evakuieren - da ist es völlig egal wie schnell oder langsam das ganze ging.