Niederschlag und Sonnenschein!
Zuerst der Niederschlag zu den diesjÀhrigen Versuchen:
Die
Robinien sind wie erwartet schwierig innen zu kultivieren, wĂ€hrend sie eine massive Traube LĂ€use tragen. Inzwischen geht meine zweite Robinie zur Neige und ich muss die LĂ€use ein drittes Mal auf eine frische Pflanze siedeln lassen. Das geht zwar recht problemlos, ist aber ein Mehraufwand, der ja eigentlich bei diesen Versuchen gelöst werden soll. Es mĂŒssen Reservepflanzen nebenher gehalten werden und das Umsiedeln der LĂ€use bringt auch eine Verkleinerung der Kolonie mit sich. Die Lebensdauer einer lausbesetzten Robinie liegt bei mir jetzt zwischen 4 und 6 Wochen, das ist schlechter als die Rosen letztes Jahr, wird aber durch einen deutlich geringen Aufwand beim Vorbereiten der Pflanzen ausgeglichen.
Das Ziel ist es aber am Ende, eine
einzige jahresbestÀndige Pflanze mit einer durchgÀngigen Lauskolonie zu haben. Die Robinie ermöglicht dies nicht aus meiner Sicht und diese Pflanze werde ich ab nÀchstes Jahr nicht mehr verwenden.
Nun zum
Ahorn: In dem jetzt recht kalten Juli hat sich die Zahl der LĂ€use am Ahorn deutlich verschlechtert, etwa um den Faktor 10. Da die Kolonien sowieso nicht besonders groĂ werden und die LĂ€use auch hoch mobil sind und sich ungern an einem Ort aufhalten, werde ich schweren Herzens auch die Ahorn-Experimente einstellen. Eine leichte Pflanze zur Aufzucht und Vorbereitung, aber die LĂ€use sind nicht sehr zahlreich selbst unter optimalen Bedingungen, und produzieren auch bisher den wenigsten Honig von allen Arten, die ich in Haltung hatte.
Doch es gibt einen Lichtblick. ZufĂ€llig ist mir im Juli der heilige Gral ĂŒber den Weg gelaufen: Die
Efeu-Laus. Efeu ist natĂŒrlich ein Traum, wenn es um unkomplizierte Pflanzen geht. Eine sehr bestĂ€ndige Pflanze, die sowohl in knaller Sonne als auch gröĂtem Schatten gedeiht. Nur eine kleine Lauskolonie konnte ich finden, eine einzige Traube von etwa 50 Tieren. Inzwischen habe ich diese auf mehrere tausend Tiere und ein dutzend Jungpflanzen bekommen.
Diese LĂ€use bilden ĂŒberschaubare, aber dennoch zahlreiche Trauben aus 50-100 Tieren und besetzen nicht die frischen Triebe, sondern eher die verhölzerten, stabilen Abschnitte der Pflanze. Dazu produzieren sie Honig in einer unvorstellbaren Menge. Man kann mit bloĂem Auge sehen, wie die Kolonie sekĂŒndlich Honigtropfen von der Pflanze schieĂt, die bis zu 20cm weit fliegen können.
Könnte dies die Antwort sein? Die perfekte Kombination aus Pflanze und Laus? Ein StrauĂ aus Stecklingen mit etwa 1000 LĂ€usen insgesamt ist bereits (als Trostpreis fĂŒr den Ahorn) seit zwei Wochen bei den Formica. Da ich bereits Besuch von kleinen Schlupfwespen auf den ungeschĂŒtzten Kolonien hatte, sind die Formica wahrscheinlich zwingend notwendig, um die Tiere zu beschĂŒtzen. Mal schauen, welche Kolonie mehr gedeiht: Die ohne oder die mit Ameisen.
Im September schreibe ich ĂŒber diese Versuche einen Bericht. Daumen drĂŒcken!
Die Formica cunicularia Kolonie hat jetzt etwa 400 Arbeiterinnen und hat seit dem Tag, an dem sie die LĂ€use bekommen hat, nicht einen einzigen Arbeiter zum Zuckerwasser geschickt.