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Milben in der Ameisenhaltung

Sahner
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#1 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Sahner » 17. September 2023, 16:56

Hallo Krabbeltierfreunde.

Ich habe ein Problem,
all meine Kolonien sind mit parasitären Milben befallen. Was für alle Ameisenhalter ein Schick ist, sehe ich hier mal als Chance. Klar werden viele mit den gängigen Hausmitteln um die Ecke kommen. Ich Persönlich stoße da schnell an meine Grenzen. Nun zu meinem Projekt.
Ich habe festgestellt, das es wirklich absolut keine anständigen Mittel gegen das Problem gibt, ohne den Ameisen zu schaden. Mechanische Reinigung fällt für mich komplett aus. Wer tropische Arten hält, wird mir wohl beipflichten, dass das auch völlig Lebensmüde ist. Zitronenschalen halte ich persönlich für wenig hilfreich, da deren Wirkung nirgends wirklich dokumentiert ist. Alle anderen Mittel, welche man im Tierzubehörhandel so findet, sind extrem schädlich oder töten eure kleinen Krabbler.
Meine Idee daher, da ich mich mit ein paar Leuten unterhalten habe und generell ein Mittel gegen Milben gesucht habe, wäre UV-Licht. Dies wäre für mich erstmal ein Testlauf. ich habe 3 Kolonien, welche das Problem aufweisen. Messor barbarus, Camponotus maculatus und Neoponera villosa. Als Test würde ich es erstmal an der Messor-Königin testen. Mehr als die Königin ist von der Kolonie auch nicht mehr übrig, da ich erstmal die Hausmittel getestet habe und erst jetzt auf diese Möglichkeit gestoßen bin. sollte es den gewünschten Erfolg bringen, wäre das für uns alle ein wirklich "erleuchtendes Ereignis". Natürlich bin ich mir bewusst, das UV-Strahlung die Brut von Ameisen ebenso vernichtet wie die Milben. Dessen sollte man sich bewusst sein und entweder nur einzelne Tiere behandeln, das Außenbecken damit bestrahlen, oder den Verlust der Brut in Kauf nehmen. Bei einer Potenten Königin und gut laufenden Kolonie, sollte aber der einmalige bzw Teilweise Verlust der Brut kein großes Problem darstellen.

Ich werde jetzt die Tage mal eine solche Lampe besorgen und mit dem Experiment starten.

Ihr seid herzlich eingeladen zu diskutieren und falls ihr wisst wie es besser funktioniert oder selbst das perfekte Mittel gefunden habt, lasst es mich wissen. Ich denke es gibt viele die sich damit rumschlagen. Ich halte euch auf dem laufenden.



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katzenhai2
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#2 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von katzenhai2 » 17. September 2023, 21:22

UV-Licht? In welchem Strahlungsbereich denn? Wieviel Watt hat die Lampe?
Bedenke bitte, dass diese Lampen mehr UV-Strahlung aussenden können als die Sonne. Wir können uns schützen, indem wir die Augen schließen. Das können Ameisen nicht.
Es wird auch eine enorm starke Hitze durch die Strahlung frei, was ich mit einer Wärmebildkamera gut beobachten konnte.

Ich habe eine 3 Watt UV-Taschenlampe für den 365nm Bereich (für den Haushalt, nicht für Ameisen). Bei Nutzung muss ich eine Schutzbrille tragen!

Was soll die Lampe eigentlich bewirken? Fallen die Milben dann einfach um? Warum nur die Milben und nicht die Ameisen?



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Joachim

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#3 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Joachim » 18. September 2023, 01:04

Wenn Milben die ganze Kolonie befallen bis hin zur Königin, ist die Hoffnung klein. Manche Halter haben das Problem häufiger, viele gar nicht. Viel mehr als die Bekämpfung der Milben (welche sehr wahrscheinlich die Ameisen mit in den Tod nimmt) sind ja die Ursachen von Interesse. Woher kommt bei dir der konstante Befall mit Milben? Was hast du getan, das andere Halter lehren könnte, das Problem besser zu vermeiden? In so eine Richtung wären die Überlegungen aus meiner Sicht deutlich produktiver, als Ameisen mit UV Licht zu rösten.
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#4 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Vlodex » 18. September 2023, 08:22

Also so wie ich es im Internet gelesen habe kommen Milben gerne in lebensräume mit 70-90% luftfeutigkeit zusätzlich steigt die Vermehrung noch bei einer Schlechten Luftzirkulation. Vlt solltest du dort versuchen ihnen den Lebensraum nicht schmackhaft zu machen.
PS: einige Milbenarten benutzen Ameisen auch nur als Transport mittel von A nach B , weißt du ob es wirklich welche sind die deine Ameisen aussaugen ?



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#5 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Serafine » 18. September 2023, 12:55

Niedrige Luftfeuchtigkeit ist der beste Weg Futtermilben loszuwerden, funktioniert aber leider nicht bei allen Ameisen (am einfachsten machbar ist das bei den meisten Arten von Camponotus, bei denen man das Nest überhaupt nicht befeuchten muss).
Gegen parasitäre Milben funktioniert das eher schlecht, die bekommne ihre Flüssigkeit ja direkt von den Ameisen, an denen sie saugen.

Hypoaspis-Raubmilben funktionieren gegen viele Arten von parasitären Milben wohl ganz gut, die brauchen aber hohe Luftfeuchtigkeit, was wiederum Schimmelgefahr erhöht (und die Lebensdauer von Barrieren senkt).

Was du mal versuchen kannst ist einfach einen feuchten Schwamm in die Arena legen, da dürften sich eine Menge Milben sammeln, die man dann einfach entfernen und entsorgen kann.



Sahner
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#6 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Sahner » 18. September 2023, 16:16

Generell geht es um meine Messor barbarus, die Milben haben die komplette Kolonie ausgerottet, bis auf die Königin, welche als Letztes Tier verblieben ist. Diese hat nun auch komplett stagniert, legt keine Eier mehr und frisst auch nicht mehr. Daher ist sie für das Experiment am besten geeignet, da sie über kurz oder lang sowieso versterben wird. Die Messoren habe ich über die letzten Monate trocken gehalten, was an der Situation nichts geändert hat. Meine Camponotus maculatus halte ich jetzt ebenfalls trocken, da die Königin ebenfalls aufgehört hat sich um die Brut zu kümmern und die Puppen eingehen. Die einzige Kolonie welche unvermindert ihrem Tagwerk nachgeht, ist die Neoponera villosa. Alle 3 Kolonien weisen die selben Milben auf. Wobei man bei den C. maculatus und den Messoren ja nichtmal mehr von einer Kolonie sprechen kann. An der Luftfeuchtigkeit kann es nicht liegen, da beides Arten sind die sehr trocken gehalten werden. Die Neoponera ist eine tropische Art und benötigt die selbe Luftfeuchtigkeit und Temperatur wie sie auch Milben lieben. Dennoch werde ich die Kolonie erstmal in ein desinfiziertes Becken umziehen lassen. Ich verstehe die Einwende bezüglich des UV-Lichtes, allerdings gebe ich zu bedenken, das Ameisen in ihrem Alltag ständig Sonnen- und somit auch UV-Strahlung ausgesetzt sind. Vor allem tropische Arten. Es gab sogar einen Artikel einer Wissenschaftlerin die dies explizit untersucht. Niemand redet davon die Ameisen zu rösten. Es geht um eine kontrollierte geringe Bestrahlung der Tiere um festzustellen ob dies Besserung verschafft oder eben nicht. Außerdem habe ich schon anfragen an Ameisenshops gestellt, bezüglich Inkubatoren, welche auch häufig mit UV-Lampen ausgestattet sind. Das UV Licht greift die Milben in ihrer DNS an und sie sterben. Milben meiden Sonnenlicht, sie bevorzugen es Dunkel, warm und Feucht. Somit Orte an welche das Sonnenlicht und die darin enthaltene UV-Strahlung nicht hin kommen. Ameisen sind durchaus sehr viel Sonneneinstrahlung ausgesetzt, vor allem wenn sie in Bäumen oder der Wüste, etc. auf die Jagd gehen. Daraus lässt sich durch Rückschlüsse darauf ziehen, dass Ameisen eine wesentlich höhere Toleranzgrenze gegenüber UV-Strahlung haben. Alle anderen Mittel helfen nicht, daher werde ich diesen Weg jetzt erst einmal gehen. Sollte das Experiment scheitern, bleiben mir ja nichtmehr sonderlich viele Möglichkeiten des Handelns.



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#7 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Joachim » 18. September 2023, 18:10

Man wird sehen, ob die Bestrahlung einen Unterschied macht. Die wirklich interessante Frage hier bleibt aber ungeklärt: Woher kommt dieser konsistente Milbenbefall? Wenn das nicht die letzten Ameisen sein sollen, die du in deinem Leben hältst, sollte das auch für dich die wichtigste Fragestellung sein in dieser Situation. Denn es wird sich ja wiederholen.

Wie konnte es bei getrennten Kolonien dazu kommen? Großer Anwärter wäre die Futterversorgung, wie sah diese aus (Zoohandlung? Lebend? Behandelt/Unbehandelt)? Eine mögliche, aber weniger wahrscheinliche Ursache ist ein spezieller Untergrund, der vielleicht in allen Arenen verwendet wurde, gibt es da etwas auffallendes (Gartenerde, Rindenmulch ect)?



Sahner
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#8 Milben in der Ameisenhaltung

Beitrag von Sahner » 18. September 2023, 18:17

Das einzige was alle Ameisen gemeinsam haben ist das Futter. Ich führe es auch darauf zurück. Ich Füttere hier hauptsächlich Heimchen als Lebendfutter aus der Tierhandlung. Die Neoponera nimmt leider nichts totes. Und als ich wusste das es daher kam, war es schon zu spät.
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