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Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Berichte, Erfahrungen in der Haltung exotischer Ameisen.
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Harry4ANT

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#17 Re: Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von Harry4ANT » 7. Juni 2019, 10:57

Also ich pers. kann nichts auffallendes auf den Bildern sehen.

- Bodengrund ist Terrarien geeignet? Z.B. Sandkastensand hat oft Zusätze ähnlich Insektizide.

- Überhitzung im RG durch die Lampe ausgeschlossen? Das RG steht zwar nicht direkt unter der Lampe aber oft wird die Temperatur an falscher Stelle gemessen.

- Eventuell war der Honig (welchen hast du verwendet) stärker mit Pestiziden belastet? Da gab es hier im Forum schon öfters Diskussionen dazu.

- War die Watte im RG Nest am Wassertank eventuell viel zu dick &/oder zu stark gepresst und hat kein Wasser durchgelassen? Verdursten tun die Tiere recht schnell :/
Wie war das in dem separaten RG das als Tränke fungiert hat?

- Sonst irgendwas verwendet im Formicarium oder zur Fütterung was eventuell schädlich sein könnte?

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen es einfach nochmal zu versuchen - aktuell schwärmen ja auch einige unsere heimischen Arten.
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#18 Re: Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von mrix » 10. Juni 2019, 17:12

Harry4ANT hat geschrieben:Also ich pers. kann nichts auffallendes auf den Bildern sehen.

- Bodengrund ist Terrarien geeignet? Z.B. Sandkastensand hat oft Zusätze ähnlich Insektizide.

- Überhitzung im RG durch die Lampe ausgeschlossen? Das RG steht zwar nicht direkt unter der Lampe aber oft wird die Temperatur an falscher Stelle gemessen.

- Eventuell war der Honig (welchen hast du verwendet) stärker mit Pestiziden belastet? Da gab es hier im Forum schon öfters Diskussionen dazu.

- War die Watte im RG Nest am Wassertank eventuell viel zu dick &/oder zu stark gepresst und hat kein Wasser durchgelassen? Verdursten tun die Tiere recht schnell :/
Wie war das in dem separaten RG das als Tränke fungiert hat?

- Sonst irgendwas verwendet im Formicarium oder zur Fütterung was eventuell schädlich sein könnte?

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen es einfach nochmal zu versuchen - aktuell schwärmen ja auch einige unsere heimischen Arten.
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Vielen Dank für die Antwort!

Der Sand kommt von einem Beachvolleyballplatz, welche für gewöhnlich unbehandelt sind wie ich annahm? oder könnte dies der Grund sein?

Überhitzung kann ich eigentlich ausschließen, da die Lampe wirklich selten in Betrieb war.

Honig wurde handelsüblicher Blütenhonig verwendet, welcher laut Verpackung "naturbelassen" ist.

Das Nest-RG war das Transport RG vom Shop, dieses ist mir immer relativ trocken vorgekommen, allerdings meinte der Shop, dass das schon passt wenn es von ihnen kommt.

Das Tränke RG war weniger dicht und feuchter.

LG



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Harry4ANT

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#19 Re: Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von Harry4ANT » 10. Juni 2019, 20:30

Der Sand wäre eine mögliche Ursache - könnte mir gut vorstellen, dass bei so einem Sportplatz entsprechend etwas beigemischt wird bzw. ein Sand mit Fungizid oder ähnlichem verwendet wird.

Vergiftung passt auch zum Ablauf - Königin hält bei so etwas am längsten durch in der Regel.
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#20 Re: Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von mrix » 10. Juni 2019, 20:32

Erscheint mir aktuell auch die einzig mögliche Erklärung, außer, dass die Kolonie schon verbelastet war.

Werd mir für das nächste mal auf jeden Fall ein Sand-Lehm Gemisch aus einem Shop besorgen.

LG



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#21 Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von Smiddel » 9. Februar 2024, 10:50

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Post nach längerem Mitlesen. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich mich an dieses thematisch quasi identische Thema anhänge. Bitte weist mich darauf hin, wenn ich das oder andere Dinge falsch mache. Danke.

Ich habe nach einiger Vorbereitung, Studium des Themas bzw. Umbau einer Aquariums in ein Formicarium meine erste Camponotus nicobarensis Kolonie bestellt. Anbei einige Rahmendaten:

- Eine Heizmatte mit ca. 30* unter dem Formicarium
- Zwei Gips- und ein Korknest an den Scheiben angebracht
- Arena Temperatur 24°, Nachts ohne Beleuchtung ca. 22°
- Spielsand (gebacken) und Bodengrund Wüste bestellt, vermischt
- Wasser, eine tote Spinne, Jelly, Bodenpolizei vorhanden

Die Königin sowie ca. 10 Arbeiterinnen kamen Morgens per Post, ich habe auf ein Heatpack bei der Bestellung verzichtet. Die Aktivität im RG war sehr gering, zunächst habe ich das verdunkelte RG in den Schrank gelegt (ca. 23° Raumtemperatur). Nachmittags (ca. 6-8 Stunden später) habe mit meinen Kindern zusammen das RG in die Arena gelegt, in die Nähe eines Nesteingangs. Ich habe m. E. hier einen Fehler gemacht, und zwar das RG unverpackt bzw. unverdunkelt reingelegt. Könntet Ihr dazu bitte kommentieren, ob das tatsächlich ein großer Fehler war? Eine Wärmelampe war eingeschaltet, aber entgegengesetzt. RG war also keineswegs direkt angestrahlt sondern eher verschattet. Lampe geht um 22 Uhr aus, 6 Uhr wieder an.

Zunächst tat sich kaum etwas, außer eine einzige Arbeiterin, die das RG verließ und extrem hektisch auf einem beleuchteten bzw. warmen Stein hin und her lief. Sie hat damit gar nicht aufgehört und lief an dieser Stelle sehr hektisch hin und her, fiel immer wieder runter und krabbelte wieder hoch, während die anderen sehr träge im RG blieben. Das ging den gesamten Abend so weiter. Wir haben wenig bis gar nicht gestört, keine Geräusche o.ä. Am nächsten Morgen sah ich, dass die Königin mit allen Arbeiterinnen in das Korknest eingezogen war, und zwar ganz nach unten (ca. 15 cm vom Bodenniveau). Die Aktivität war nach wie vor sehr gering, alle waren auf einem Haufen. Das ging den ganzen Tag so, keinerlei Aktivität in Richtung Erkundung, Futtersuche, etc. Ich war zunächst erleichtert, dass der Umzug geklappt hat, war aber sehr erstaunt dass es so früh passiert war.

Am dritten Tag sah ich zwei tote Arbeiterinnen, eine direkt bei der Königin und eine etwas weiter entfernt, aber auch noch im Nest. Aktivität ist nach wie vor sehr gering, ich habe die Heizmatten-Temperatur etwas erhöht und ein Papier vor das Nest geklebt, so dass es jetzt 100%ig dunkel ist. Der Raum ist dunkel bzw. es gibt nur oben am Aquarium das Wärmelicht.

Ich habe jetzt natürlich Angst, dass das Sterben so weiter geht und es auch die Königin trifft. Ich komme auf keinen Fall an die Ansammlung ran, da sie ganz unten im Korknest sind.

Kann mit jemand helfen, bzw. Verbesserungsvorschläge geben? Vielen Dank.

Viele Grüße



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Joachim

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#22 Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von Joachim » 9. Februar 2024, 11:51

Smiddel hat geschrieben:
9. Februar 2024, 10:50
Hallo zusammen,

dies ist mein erster Post nach längerem Mitlesen. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich mich an dieses thematisch quasi identische Thema anhänge. Bitte weist mich darauf hin, wenn ich das oder andere Dinge falsch mache. Danke.

Ich habe nach einiger Vorbereitung, Studium des Themas bzw. Umbau einer Aquariums in ein Formicarium meine erste Camponotus Nicobarensis Kolonie bestellt. Anbei einige Rahmendaten:

- Eine Heizmatte mit ca. 30* unter dem Formicarium
- Zwei Gips- und ein Korknest an den Scheiben angebracht
- Arena Temperatur 24°, Nachts ohne Beleuchtung ca. 22°
- Spielsand (gebacken) und Bodengrund Wüste bestellt, vermischt
- Wasser, eine tote Spinne, Jelly, Bodenpolizei vorhanden

Die Königin sowie ca. 10 Arbeiterinnen kamen Morgens per Post, ich habe auf ein Heatpack bei der Bestellung verzichtet. Die Aktivität im RG war sehr gering, zunächst habe ich das verdunkelte RG in den Schrank gelegt (ca. 23° Raumtemperatur). Nachmittags (ca. 6-8 Stunden später) habe mit meinen Kindern zusammen das RG in die Arena gelegt, in die Nähe eines Nesteingangs. Ich habe m. E. hier einen Fehler gemacht, und zwar das RG unverpackt bzw. unverdunkelt reingelegt. Könntet Ihr dazu bitte kommentieren, ob das tatsächlich ein großer Fehler war? Eine Wärmelampe war eingeschaltet, aber entgegengesetzt. RG war also keineswegs direkt angestrahlt sondern eher verschattet. Lampe geht um 22 Uhr aus, 6 Uhr wieder an.

Zunächst tat sich kaum etwas, außer eine einzige Arbeiterin, die das RG verließ und extrem hektisch auf einem beleuchteten bzw. warmen Stein hin und her lief. Sie hat damit gar nicht aufgehört und lief an dieser Stelle sehr hektisch hin und her, fiel immer wieder runter und krabbelte wieder hoch, während die anderen sehr träge im RG blieben. Das ging den gesamten Abend so weiter. Wir haben wenig bis gar nicht gestört, keine Geräusche o.ä. Am nächsten Morgen sah ich, dass die Königin mit allen Arbeiterinnen in das Korknest eingezogen war, und zwar ganz nach unten (ca. 15 cm vom Bodenniveau). Die Aktivität war nach wie vor sehr gering, alle waren auf einem Haufen. Das ging den ganzen Tag so, keinerlei Aktivität in Richtung Erkundung, Futtersuche, etc. Ich war zunächst erleichtert, dass der Umzug geklappt hat, war aber sehr erstaunt dass es so früh passiert war.

Am dritten Tag sah ich zwei tote Arbeiterinnen, eine direkt bei der Königin und eine etwas weiter entfernt, aber auch noch im Nest. Aktivität ist nach wie vor sehr gering, ich habe die Heizmatten-Temperatur etwas erhöht und ein Papier vor das Nest geklebt, so dass es jetzt 100%ig dunkel ist. Der Raum ist dunkel bzw. es gibt nur oben am Aquarium das Wärmelicht.

Ich habe jetzt natürlich Angst, dass das Sterben so weiter geht und es auch die Königin trifft. Ich komme auf keinen Fall an die Ansammlung ran, da sie ganz unten im Korknest sind.

Kann mit jemand helfen, bzw. Verbesserungsvorschläge geben? Vielen Dank.

Viele Grüße
Eine gesunde nicobarensis verzeiht viele Fehler und wird trotzdem gedeihen. Gerade in diesem Punkt ist diese Art aber sehr wechselhaft, je nachdem wo sie gefangen wurde und von welchem Shop man sie gekauft hat. Ich habe in den letzten Jahren diverse Kolonien verschiedener Shops bestellt. Von den 6 Starterkolonien, die alle gleich aufgezogen wurden, sind 3 in tolle große Völker gediehen - eines bei mir, eines an meiner Schule und eines bei meiner Freundin.

Die anderen 3 sind über kurz oder lang verkümmert und kamen nie zu Potte, die Völker waren sehr träge und haben kaum Nahrung angenommen oder Brut produziert. Es gab keine Unterschiede in der Aufzucht zu den anderen Kolonien, die inzwischen die 1000 Arbeiter Marke überschritten oder weit überschritten haben.

Ich habe noch nicht gänzlich ergründet, warum da so eine große Diskrepanz ist. Aber ich kann dir beruhigend sagen, dass es besonders in diesem Fall nicht immer ein eigener Fehler sein muss.
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#23 Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von Erne » 9. Februar 2024, 20:41

Joschi spricht den wesentlichsten Punkt, es muss eine gesunde Königin sein, bzw. ein gesundes Gründervolk, ohne diese Voraussetzung wird es nichts mit der Ameisenhaltung.

Camponotus nicobarensis sind Ameisen die bei Stress (Transportbegebenheiten) schnell Ameisensäure abgeben, das kann mitunter zu deutlichen Transportverlusten führen.
Teilweise gelähmte, herumirrende Ameisen sind ein Symptom dafür.

Eine Ameisenart die keinen richtigen Winter kennt, sich nicht darauf vorbereiten kann, aus meiner Sicht ist ein Heatpack immer eine gute Einrichtung um solche Ameisenarten, zumindest besser sie für einen winterlichen Transport zu versorgen.

Geringe Aktivitäten sind als kleines Volk, auch bei Camponotus nicobarensis normal.
Eine Heizmatte mit ca. 30* unter dem Formicarium, ist nur dann angebracht, wenn ihr Nest nicht auf der Heizmatte steht.
30°C sind eindeutig zu hoch für Camponotus nicobarensis.

Abhilfe:
Die Heizmatte nicht im, unter dem Nestbereich positionieren, die Temperaturen in dem Bereich von etwa 24 – 26°C halten.
Diese Art kann als größeres Volk durchaus trockener gehalten werden, als kleines Volk für Feuchtigkeit sorgen.

Grüße Wolfgang
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#24 Camponotus nicobarensis - Arbeiter sterben nach Ankunft?

Beitrag von Smiddel » 10. Februar 2024, 09:14

Vielen Dank für Eure Tipps, Joschi und Wolfgang!

Ich hätte ein Heatpack dazu bestellen sollen, das passiert mir definitiv nicht mehr. Auch die Eingewöhnung werde ich anders machen.

Nach zwei weiteren Tagen ist die Situation unverändert. Es sind m. E. keine weiteren Arbeiterinnen gestorben, aber alle sind nah bei der Königin auf einem Haufen und es ist kaum Aktivität zu sehen. Sie sind immer noch ganz unten im Nest an der gleichen Stelle, es wird gar nicht erkundet. Ob es sich bei einem weißen kleinen Punkt um Brut handelt, kann ich nicht genau erkennen. Oben vor dem Nest liegen alle Annehmlichkeiten, d.h. Wasser, Futter etc.

Wie lange kann die Kolonie so überleben, bzw. müssten sie nicht irgendwann aus der Not heraus auf Nahrungssuche gehen?

Viele Grüße



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