Nestübernahme einer P. rufescens Gyne

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Lifestyler94
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#9 Nestübernahme einer P. rufescens Gyne

Beitrag von Lifestyler94 » 23. Juli 2025, 00:41

Stimmt doch gar nicht - Der Nutzer hier hatte keine Vorstellung eines Preises.
Die Preise kann man über Antcheck oder entsprechende Seller-Gruppen jährlich neu einholen.
Bild_2025-07-23_004226700.png
(wer ist nicht dabei?)
Bild_2025-07-23_004319399.png
Ich biete als Interessent, den Preis, den ich als angemessen betrachte.

Meiner Einsicht nach, hat der Nutzer hier ein gutes Händchen für die Art -
Die Kolonie, welche inseriert worden war, hat sehr gut ausgesehen. Es wäre nur noch eine Zeitfrage der ersten Ei-Ablage gewesen.

Als Hinweis: P.rufescens läuft in der Regel direkt in den nächsten Waldameisenhaufen. Die Königinnen sterben in der Regel so oder so.
Der Nutzer "Boro" könnte hier vermutlich mit seinen Erfahrungen ganze Seiten füllen.

Und eins sei auch gesagt: Man stellt sich nicht freiwillig bei 38-40 Grad in die schwüle Hitze kurz vor Gewitter
um irgendwas für 100€ zu verramschen. Da steckt dann doch ein anderes Interesse hinter.



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Barristan
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#10 Nestübernahme einer P. rufescens Gyne

Beitrag von Barristan » 23. Juli 2025, 08:32

Die Empörung hier halte ich für völlig übertrieben.

Ich habe seine Videos angesehen und das ist bis jetzt das EINZIGE Video dieser Art, wo sich zwei Gynen von P. rufescens bekämpfen und eine davon stirbt. Es ist zumindest nach meiner kurzen Suche auch das einzige Video, das einen Überfall in bewegten Bildern festhält.

Die Art ist bedroht, aber nicht, weil irgendwelche Sammler zu viele Gynen absammeln und damit "Gladiatorenkämpfe" abhalten oder welche davon verkaufen, sondern weil deren Lebensraum immer weiter schwindet. Hätte man die beiden Gynen nicht eingesammelt, wären sie aller Wahrscheinlichkeit eh gestorben.

So hat man einen Überfall und das Töten der Gyne festgehalten und auf YouTube geteilt.

Wir leben übrigens im Kapitalismus, da bekommt man für alles Geld und mit was man Geld verdient, kann jeder selbst entscheiden. Die einen töten Hunderte oder gar Tausende Kolonien für meist recht belanglose Forschung, um ihre Forscherkarriere zu fördern, die anderen verkaufen eben Ameisen.

Und ich habe sogar gehört, dass es Menschen gibt, die Tiere in kleinen Ställen in Massen züchten, sie an einen Schlachter verkaufen und man das Fleisch isst. Wie kann man nur mit dem Töten von empfindungsfähigen Säugetieren Geld machen? 7).



AfroIV
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#11 Nestübernahme einer P. rufescens Gyne

Beitrag von AfroIV » 23. Juli 2025, 21:42

Barristan: „Die einen töten Hunderte oder gar Tausende Kolonien für meist recht belanglose Forschung, um ihre Forscherkarriere zu fördern, die anderen verkaufen eben Ameisen.“
Vielen Dank mal wieder für Ihre treffende Beurteilung der Forscher-Gilde! Ohne die vielen Hundert Ameisenforscher seit – sagen wir – Linnés Zeiten vor ca. 250 Jahren wäre der Welt viel unnützes Wissen erspart geblieben. Und noch heute sind weltweit Hunderte von Ameisenforschern aktiv, treiben solche „meist recht belanglose“ Forschung und konkurrieren bedauerlicherweise mit den Ameisenhändlern um die Deutungshoheit, was Namen, Lebensweise, Eigenheiten und ökologische Bedeutung der Ameisen anbelangt.

Die wahren Erkenntnisse über Ameisen verdankt die Menschheit seit dem späten 20. Jh., seit Erfindung der Antfarms durch Uncle Milton’s Toys, und seit ca. 2000 durch Sammler, Händler und die minutiösen, bestens dokumentierten Erfahrungen und Beobachtungen der Ameisen durch die Ameisenhalter. Nicht umsonst wirbt die Branche mit der „education“, Lern- und Bildungsfunktion der Heimhaltung auch von Ameisen.
Da ich wohl zu der Gilde der Forscher zähle, fühle ich mich betroffen. Und bin schuldig am Verbrauch Tausender von Ameisenkolonien für meine Karriere. Das geschah im Zeitraum von ca. 1960 und bis gegen Ende meiner Berufstätigkeit, das immerhin bereits > 20 Jahre zurückliegt. In diesem Zeitraum gab es noch Insekten in Massen („windshield phenomenon“, um nur eine bekannte Info-Quelle zu nennen); Naturschutz steckte lange Zeit noch in den Kinderschuhen. Meines Wissens war meine Tätigkeit nicht gesetzlich verboten. Forschung an und über Insekten war sogar durch öffentliche Mittel (Universitäten und
z. B. DFG) gefördert, Grundlagenforschung ebenso wie angewandte (es gab und gibt schädliche und lästige Ameisen, sowie zahllose Arten, über die man wenig oder nichts wusste).

Sollte ich unwissentlich gegen irgendwelche gesetzlichen Vorgaben verstoßen haben, so tut mir das aufrichtig Leid. Sie, Herr „Barristan“, sind aufgrund Ihrer ja oft hervorgekehrten juristische Bildung gewiss in der Lage zu beurteilen, ob ich mit der Annahme einer Verjährung dieser Taten richtig liege. Im übrigen soll es ja vorkommen, dass sich ein Saulus zum Paulus wandelt. Daher:
Für die Gegenwart und nähere Zukunft ist zu fordern, dass nennenswerte Teile der Forschungsförderung für die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen für Ameisen und generell wild lebende Kleintiere, fortschrittliche Fang- und Transportverfahren, geeignete Ernährung und Unterbringung etc. aufgewendet werden.

Die rapide wachsende Zahl von antshops und antfans kann sich so zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickeln. Steuereinnahmen und Beitragsaufkommen für Kranken- und Pflegeversicherung etc. sind nicht zu vernachlässigen. Durch den Rückgang der natürlichen Fauna wird viel Forschungs-Personal in der Grundlagenforschung ohnehin überflüssig und kann für Ameisen- und Kleintierforschung zu Hobby-Zwecken umgeschult werden. An Universitäten und sonstigen Forschungsinstituten sind entsprechende Personalstellen dafür umzuwidmen. (Herr Trump hat wohl doch Recht mit den Einsparungen im Bildungssystem der USA!)

Noch ein „Barristan“-Zitat: „Wir leben übrigens im Kapitalismus, da bekommt man für alles Geld und mit was man Geld verdient, kann jeder selbst entscheiden.“ – Damit bin ich trotz meines offensichtlichen Sinneswandels nicht ganz einverstanden. Vor allem, wenn es für andere Mitmenschen und/oder für die Natur nachteilig ist; die Schätze der Natur sind doch unser aller „Eigentum“, das nicht nach Gutdünken privatisiert und verscherbelt werden sollte, oder?

MfG Afro – (pensionierter Ameisenforscher, der von seinem „erdienten Ruhegehalt“ lebt und hofft, dass dieses auch weiterhin aus dem Steuer-und Sozialversicherungs-Aufkommen der Spiel-und Spaß-Industrie anteilig mitfinanziert wird).



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