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Problem mit Pachycondyla astuta

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Meve
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#1 Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von Meve » 14. Januar 2014, 08:15

Hallo,


ich bin neu hier, heiße Michael und komme aus Mainz.
Ich habe Probleme mit meinen Pachycondyla astuta, weshalb ich mich hier angemeldet habe.

Ich habe seit einigen Wochen eine Kolonie der oben genannten Art. Die Gyne und ca. 30 Arbeiterinnen.

Das Terrarium ist ein 30cm Würfel mit theoretisch allen wichtigen Parametern.
- Der Bodengrund besteht aus einem Sand-Lehm-Gemisch
- Es befindet sich außen an der Rückwand eine Heizung, die die Nesttemperatur (26°C) gewährleistet
- Beregnungsanlage läuft mehrfach täglich für einige Sekunden. Tagsüber 50-70% Luftfeuchte, Nachts ca. 80%.
- 2 Spotstrahler, die tagsüber eine Temperatur von 26-28°C erzeugen.

- Würde gerne ein Bild hochladen, doch es kommt ein Time-Out Fehler. Probiere es nachher nochmal.

Als die Ameisen einzogen, haben sie sofort fleißig das Formicarium erkundet und sind dann unter ein Stück Rinde und von da aus in die Erde gezogen. Nachdem es dann ein kleines Missgeschick mit der Beregnungsanlage gab und das Formicarium ziemlich nass wurde, fingen die Tiere stark an zu graben. Daraufhin habe ich die Beregnungszeiten erhöht.
Nun ist es so, dass ich von der angeblich hohen Tagaktivität nicht viel merke. In den ersten Wochen liefen 1 bis 2 Tiere noch herum und sammelten Futter ein, doch das ließ auch nach.
Inzwischen sehe ich tagsüber keine Ameise mehr und bei sporalischen nächtlichen Einblicken war auch nur manchmal eine Arbeiterin zu sehen.
Das Futter verschwindet aber weiterhin.

Futter:
Sie zeigen absolut kein Interesse an Zucker/Honigwasser oder süßen Früchten.
Sie bekommen in erster Linie tote Insekten.
- kleine Heimchen
- Drosophila
- Fliegen wenn man welche findet
- letztens hat einen auch einen ganzen Mehlwurm mitgenommen

Nun haben sie in den letzten Tagen einige Drosophila liegen gelassen und das Becken wirkt sehr verwaist und ich mach mir Sorgen um meine Ameisen.
Zwar ist letzte Nacht ein kleines totes Heimchen verschwunden, aber ich habe heute morgen auch eine erste tote Arbeiterin gefunden :(

Hat jemand eine Idee was ich falsch mache?

Danke und viele Grüße

Michael



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AIS
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#2 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von AIS » 14. Januar 2014, 10:43

Moin Michael,
es fällt in diesem Fall tatsächlich schwer, die Situation einzuschätzen. Bei einer Kolonie mit 30 Arbeiterinnen ist eine sehr geringe Außenaktivität nicht ungewöhnlich. Es handelt sich außerdem um eine Art, die überwiegend am Boden unter Blättern etc. aktiv ist. Viele Pachycondyla Arten interessieren sich nicht für Zuckerwasser, auch Pachycondyla astuta ernähren sich fast ausschließlich von Insekten und der Bedarf ist auch recht hoch. Dass sie das Zuckerwasser scheinbar nie anrühren, ist also kein Grund zur Sorge! Anbieten sollte man es natürlich trotzdem, denn ab und an versorgen sie sich auch damit.

Eine einzelne tote Arbeiterin ist auch erstmal nicht bedenklich, aber beobachten solltest du die Lage natürlich genau. Schade ist, dass du ohne Nesteinblick natürlich nicht sehen kannst, ob sie Brut aufziehen. Einige der "Standart-Arten", die aus Asien angeboten werden, und ich denke Pachycondyla astuta kann man getrost dazu zählen, werden von einigen Händlern gar nicht selber ausgegraben, sondern wie viele andere Kolonien auch zugeschickt. Aus Asien kommen dann riesen Pakete mit Kolonien, daher die "günstigen" Preise. Da kann auch mal eine Kolonie in einem weniger guten Zustand dabei sein, oder man hat Glück und erwischt eine gesunde. Was ich nur sagen möchte ist, dass du dir wegen eins, zwei gestorbenen Arbeiterinnen erstmal keinen Kopf machen musst, wer weiß wie alt sie schon waren (vllt. wurden sie ja sogar schon mit der Kolonie ausgegraben?).

Fotos wären zu guter Letzt natürlich super, um die Lage besser einschätzen zu können, denn natürlich sollte man bei anhaltendem Sterben die Ursachen in der Haltung suchen und versuchen etwas zu verändern. Wegen einer gestorbenen Arbeiterin würde ich das aber noch nicht machen.

LG, AIS :)


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kkloete
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#3 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von kkloete » 14. Januar 2014, 22:09

Wie AIS schon geschriebe hat, ist eine so kleine Kolonie doch noch recht inaktiv. So lange noch regelmäßig Proteine genommen werden und nicht von heute auf morgen viele Arbeiterinnen Sterben, wirst du nicht all zu viel falsch machen.
Ein Erdnest, genug wärme und Feuchtigkeit (nicht zu viel des Guten!), absolut regelmäßige Proteingabe in ausreichender Form.. und viel viel Zeit. Dann läuft das schon! Wenn du den Beitrag noch um ein paar Fotos ergänzen könntest, könnte man dir bestimmt auch besser helfen.

Grüße
Kkloete



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#4 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von Winzer » 15. Januar 2014, 16:43

ich habe mir vor Weihnachten die selbe Art gekauft.
bekommen habe ich eine Königin mit 27 Arbeiterinnen und ohne Brut
nach 3-4 Wochen haben sie bekommen die ersten Eier zu legen.
die Aktivität ist aber immer noch sehr gering
Für diese Art habe ich gemerkt dass man wirklich einiges an geduld braucht



Meve
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#5 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von Meve » 15. Januar 2014, 18:45

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten! Bin jetzt wieder etwas optimistischer :)
Zudem konnte ich nach längerem leichte Grabaktivitäten feststellen und nachdem sie einige Tage wenig Hunger hatten, sind heute Nacht auch wieder 2 kleine Heimchen verschwunden. Läuft wieder besser.

Genug Wärme haben die Tiere auf jeden Fall und zu feucht ist es auch nicht. Die Beregnungsanlage läuft immer nur wenige Sekunden und hält die Luft feucht. Die Erde hat denke ich die richtige Feuchtigkeit. Vor allem da die Heizung die Erde ja auch trocknet.

Da der Upload immernoch nicht geht habe ich schnell 3 Bilder hochgeladen. Live sieht das Formicarium allerdings deutlich besser aus. Ich will noch etwas Moos einbauen, aber ich habe noch kein passendes gefunden.

http://www.directupload.net/file/d/3503/lo6easqm_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3503/om4dbyye_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3503/ruimle8y_jpg.htm

Gruß Michael



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kkloete
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#6 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von kkloete » 15. Januar 2014, 23:03

@Winzer
Kann sein, dass du noch nen halbes Jahr warten musst bevor du ein bisschen merh zu sehen bekommst... Leider bin ich kein Experte für die Art, aber je nach dem wie lange es vom Ei bis zur Arbeiterin dauert.. und je nach dem wie die Legerate deiner Königin ist, dauert es einfach :).



Winzer
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#7 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von Winzer » 16. Januar 2014, 17:16

hallo kkloetekkloete
ich denke dass du leider recht haben wirst aber da kann man nichts machen
gehört zur Ameisenhaltung
ich finde es aber komisch dass die Kolonien immer ohne brut versendet werden.
Werden die Kolonien Pushen ? oder fressen die Ameisen ihre einer beim Versand wegen des Stresses?



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kkloete
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#8 AW: Problem mit Pachycondyla astuta

Beitrag von kkloete » 16. Januar 2014, 20:32

Das kann viele Gründe haben:
Zum einen sind diese Kolonien wild gesammelt, also haben die schon eine ganze Menge Kilometer gemacht bis die bei dir sind. Natürlich kann der Stress des Transport zu Brutfraß führen. Ist bei vielen Arten sogar nicht unwahrscheinlich.
Dann gibts da natürlich noch die Möglichkeit, dass der Händler solche Kolonie "zusammen schustert". Arbeiterinnen und Gyne zusammen führt. Mal klappt es, mal klappt es nicht.. ist ja auch halb so wild, werden ja ne Menge gesammelt.... Kann auch sein, dass es sich dabei um Teilkolonien handelt. Es werden also nicht alle Arbeiterinnen eingesammelt. Ein großes reifes Nest beinhaltet meist viel zu viele Arbeiterinnen, als dass es sich für den handel lohnen würde.... Auch das kann sich SEHR negativ auf so eine Kolonie auswirken. Immerhin gibt es in einer gewachsenen Kolonie immer ein Gleichgewicht zwischen Brut, Arbeiterinnen und auch dem was die Ovarien der Gyne zu leisten vermögen. Ist die Gyne aus einem großen Nest entnommen, hat aber zu wenig Arbeiterinnen mitbekommen, kann es passieren, dass sie unterversorgt wird. Das endet dann im schlimmsten fall mit dem Tod dieser Gyne...

Und es gibt mit Sicherheit noch eine ganze menge anderen Schmu der so praktiziert wird.

Eine gesunde, wohl gepflegte, Kolonie vom Händler zu kaufen kann durchaus mit Glücksspiel verglichen werden. Vor allem bei den schwierigeren exotischen Arten. Muss es aber nicht!
Entweder kennt und vertraut man seinem Dealer, oder man erschließt neue Quellen (vertrauenswürdige (was auch immer das heißen mag ;) ) Privatleute die Kolonien abgeben..) oder man macht sich selbst auf die suche, was wiederrum bei den Exoten nicht für jederman möglich ist.

Grüße
Kkloete



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