Solenopsis beschleunigt Echse

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DermitderMeise
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#1 Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von DermitderMeise » 22. Januar 2009, 15:37

Hallo,
das möchte ich euch nicht vorenthalten:
Ameise lässt Echsen beschleunigen
Das Wirken der Evolution kann binnen kurzer Zeit erkennbar werden. Das belegen die Beobachtungen einer amerikanischen Biologin. Seit vor 70 Jahren eine aggressive Feuerameise nach Nordamerika gelangt ist, haben sich Verhalten und Körperbau einer kleinen Echse merklich verändert.
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PHiL
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#2 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von PHiL » 22. Januar 2009, 15:48

Tag,

äußerst interessant, mich wundert wie schnell so etwas von statten geht- ein weiteres Beispiel hierfür ist in Australien- das Gift der eingeschlepten Agakörte beispielsweise hat Schlnagne und andere Reptilien dazu gebracht, die Tiere nicht mehr anzugreifen. Auch Vögel haben sich an die Kröte dort angepasst, und picken gezielt ungiftige Gedräme raus. Äußerst seltsam, dabei können es ja nur ein paar Generationen sein?

Gruß PHiL



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swagman
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#3 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von swagman » 22. Januar 2009, 16:58

Hallo PHiL.

Leider stimmet es nicht ganz, dass die Tiere diese Kröten nicht mehr angreifen. Sehr viele Schlangenarten verschwinden in den betroffenen Gebieten, da sie an dem Krötengift sterben. Vermutlich sind schon einige Arten deshalb ausgestorben. Die Kröten kommen bisher in den feuchten Tropen Australiens vor, dementsprechend gibt es Tierarten welche nur dort leben.
Eine Schlangenart, ich weiß leider nicht mehr welche, hat sich dagegen angepasst. Die Schlangen zeigen eine deutliche Veränderung des Körperbaus im vergleich mit Exemplaren, welche noch nicht mit den Kröten zu tun hatten.
Die Schlangen haben einen längeren Körper und kleinere Köpfe bekommen. Durch den kleinen Kopf können sie nur noch kleinere und damit nicht ganz so giftige Kröten fressen. Der längere Körper hilft das Gift besser zu verteilen, so dass die Schlangen es abbauen können und nicht daran sterben. Die Exemplare mit größeren Köpfen und kürzeren Körpern sterben und können so keine Nachkommen mehr in die Welt setzen.



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#4 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von PHiL » 22. Januar 2009, 17:04

Ja, danke für die Verbesserung- habe das nurnoch so ungefähr im Kopf gehabt ;) Das Prinzip aber sollte damit klar sein- und das mit den kleineren Köpfen sollte doch nur bedingt etwas damit zu tun haben, oder? - schließlich stellen auch junge Kröten eine optimale Form einer Beute dar. Oder bin ich da auf wieder auf "Übertriebenheiten" des Fernsehs reingefallen?



Necturus
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#5 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von Necturus » 22. Januar 2009, 17:19

Heyho!
So verwunderlich ist eine schnelle "Reaktion" garnicht! Tiere, die zu langsam waren, wurden einfach getötet oder verletzt, und haben so keinen (oder weniger) Einfluss auf die nächsten Generationen gehabt. Nach ein paar Generationen war von dem genetischen Programm "tarnen und ausharren" nichts mehr im Genpool ;) Ähnlich erwähnt ja auch am Ende des Textes. Die Variation der Beinlänge ist ja scheinbar nicht allzu stark: ein bischen längere Beine als der Artgenosse zu haben, hilft eher bei einer langen Flucht vor einem Räuber, als bei dem relativ schnellen Entkommen aus dem Einzugsgebiet der Ameisen. Daher hat das Verhaltensprogramm sicher größeren Einfluß auf das Überleben des Individuums.



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swagman
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#6 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von swagman » 22. Januar 2009, 17:34

Versteh dich nicht ganz PHiL.
Klar stellen die kleinen Kröten eine gute Beute dar. Die Schlangen können aber nicht zwischen heimischen(harmlosen) und eingeschleppte(giftigen) Arte unterscheiden. Eine frisch metamorphierte Agakröte ist nur so um die 2 cm groß, dennoch schon giftig. Wenn die Schlange jetzt eine kleine Agakröte frisst, ist dass zwar übel, aber die Schlange überlebt. Ist die Agakröte aber schon etwas größer, stirbt die Schlange unter umständen. Darum haben sich nur die Schlangenabkömmlinge mit kleinen Köpfen durchgesetzt. Jede Schlange mit einem großen Kopf frisst auch größere, tödlich giftige Agakröten und stirbt.



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nicminpat
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#7 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von nicminpat » 22. Januar 2009, 22:03

Ich sehe das als natürliche Auslese...

Schlangen mit kleineren Köpfen schaffen es nicht, die giftigen Kröten zu essen, somit pflanzen sich nur die Tiere mit entsprechend kleinen Köpfen fort. Innerhalb weniger Generationen ändern sich somit regional ganze Populationen.

Das gleiche ist passiert auch mit den Echsen, Tiere mit ausgeprägterem Fluchtverhalten und längeren Hinterbeinen überleben, während die anderen Tiere auf ihre Tarnung vertrauen und getötet werden.

Dinosaurier verschwanden ja auch in kurzer Zeit von der Bildfläche, hm... oder leben diese heute auch noch, nur kleiner als vor langer Zeit?:confused:

Das ist Evolution, Leben.


Ich halte Lasius cf. niger,
1 Gyne
17 Formicidaen

PHiL
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#8 AW: Solenopsis beschleunigt Echse

Beitrag von PHiL » 22. Januar 2009, 22:40

swagman hat geschrieben:Klar stellen die kleinen Kröten eine gute Beute dar. Die Schlangen können aber nicht zwischen heimischen(harmlosen) und eingeschleppte(giftigen) Arte unterscheiden. Eine frisch metamorphierte Agakröte ist nur so um die 2 cm groß, dennoch schon giftig. Wenn die Schlange jetzt eine kleine Agakröte frisst, ist dass zwar übel, aber die Schlange überlebt. Ist die Agakröte aber schon etwas größer, stirbt die Schlange unter umständen. Darum haben sich nur die Schlangenabkömmlinge mit kleinen Köpfen durchgesetzt. Jede Schlange mit einem großen Kopf frisst auch größere, tödlich giftige Agakröten und stirbt.

Naja, das kann jetzt sein, dass meine folgenden Aussagen auf unwissenheit beruhen;
Aber tut ein kleinerer Kopf eigendlich nichts zur Sache? Ich meine, Schlangen renken ihren Unterkiefer aus, und bekommen so ziemlich alles runtergeschluckt, was sie wollen.
Kann mir irgendwie schlecht vorstellen, dass deshalb der kleinere Kopf etwas mit der Auslese zu tun hat. Und selbst wenn: Die kleinen Kröten würden immer noch gefressen werden. Und soweit ich weiß, besitzen auch die kleinen ein tödliches Gift, dass eine Schlange umbringt. Gut, es kommt auf die Schlange drauf an, aber auch z.B. in der Dokumentation hieß es, dass schon die Kaulquappen giftig sind, und sogar Krokodile an den Gift verenden. Das hat mWn wenig mit der Körperrelevation zu tun.
Das worauf ich am Anfang hingewiesen habe, stammt aus so einer Doku darüber- man hat in dem Video eine Schlange und eine Agakröte zusammengesetzt- obwohl die Kröte die Schlange sogar gereizt hat durch auf ihr herumtrampeln, wurde sie nicht angegriffen.
Und in dem Video wurde das so gedeutet, dass diese Schlangen die bösen Kröten erkennen und in Ruhe lassen.
Aber wer weis, inwiefern die These da überhaupt richtig ist- shcließlich gibt es da ja kaum noch heimische Kröten....

Gruß PHiL



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