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[Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

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#1 [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 14. April 2013, 10:45

Aber hey, zum ersten Mal seit Jahren ist kein Blut geflossen und ich habe mir keine Gliedmaßen abgetrennt.
Mit diesem Satz endete mein Baubericht vom letzten Jahr. Gerade eben habe ich mir volles Rohr in den Finger gesägt. Mit 'ner sch**ß Puksäge. Ich schreie. Ich schreie LAUT! Es blutet wie Sau. Meine Freundin eilt herbei. Der Finger ist bestimmt ab :fluchen:... Nur wenig später wird sich die Verletzung als winzig kleiner Kratzer herausstellen. Aber es hat echt voll weh getan. Alles wieder gut. Wie peinlich... :o :D


Baubericht 2013



Dieses Jahr plane ich 2 wesentliche Dinge:

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1. Den groben Kies gegen ein Sand-Lehm-Gemisch austauschen[INDENT] Ich hoffe der Boden lässt sich besser reinigen, wenn die Abfälle nicht zwischen kleinen Steinchen versinken. Ich habe keine Lust mehr dem Volk mühsam hinterherzuräumen.
[/INDENT]2. Ein neues größeres Nest[INDENT] Ich plane ein neues groooßes Nest im Deltabecken, links von meinem Monitor. So habe ich meine Ameisen immer gut im Blick und der Abfallhaufen wandert hoffentlich auf die andere Seite der Anlage. Letztes Jahr war es genau umgekehrt und statt Ameisen hatte ich nur Abfälle meinem Sichtfeld... :huh:
[/INDENT]Den ganzen Baubericht stelle ich in den nächsten Tagen etappenweise online. Der Diskussionsthread steht euch natürlich schon zur Verfügung.
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#2 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 15. April 2013, 17:59

Die Nest-Idee

Es war in diesem Jahr ziemlich schwierig eine gute Idee für das neue Nest zu entwickeln. Das Volk wird immer größer und braucht mehr Platz. Aber ein Nest im größten Becken der Anlage muss auch ein bisschen was hermachen. Es soll sich gut in die gesamte Anlage einfügen und natürlich möchte ich an meinem Schreibtisch einen schönen Ausblick haben.

Weiterhin möchte ich gerne mal ein Nest mit Sichtfenstern aus gewölbten Uhrglasschalen bauen, die einige von uns gerne als Futternapf verwenden. Runde gewölbte Fenster würden bestimmt gut aussehen! Irgendwie organisch. :)


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Ursprünglich wollte ich das Nest einem Erdhaufen nachempfinden, in den ich einzelne Kammern drücke und diese mit einer Uhrglasschale abdecke. Doch Modelliermasse, 2 Sorten Lehmputz und 2 Sorten Gips konnten mich bei den Versuchen nicht überzeugen. Irgendwie lassen sich damit keine vernünftigen Kammer erstellen. Alles bröselt, schrumpft oder reißt und die gewölbten Glasschalen liegen nicht vernünftig auf. So wird das nichts.

Nur die Kammern mit Holzkern waren eigentlich ganz gut. Wenn ich mehrere davon zusammenschalte bekomme ich bestimmt ein nettes Kammersystem, dass ich nur noch irgendwie gestalterisch einbetten muss. Ein spontaner Entschluss ist gefasst. So mache ich's. Um beim Thema meiner Anlage zu bleiben werde ich also wieder eine Wand aus Gipsfelsen und Erde bauen, aus der viele kleine Kammern hervorgucken, die mit Uhrglasschalen abgedeckt sind.

Weiterhin wird es eine spezielle Beobachtungskammer geben, in die man nur durch eine spezielle Vergrößerungslinse schauen kann. :punk:
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#3 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 16. April 2013, 17:35

[font="]Module bauen
[/font]


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Mit einer Bohrkrone und 2 Sägeblättern schneide ich Scheiben und Ringe aus einer dünnen Sperrholzplatte.


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Die Holzelemente werden ordentlich entgratet und mit Aquariensilikon aufeinander geklebt.


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Jedes Modul bekommt eine Bohrung in die ein halbierter Schlauchverbinder geklebt wird.


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Außerdem erhalten die Module Trennstege um weitere Ebenen erschaffen bzw. um die Kammern etwas aufzulockern.
Die Drahtstift auf der Rückseite dienen der späteren Befestigung im Styrodur.


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Im letzten Schritt werden die gewölbten Uhrglasschalen als Sichtfenster auf die Holzkammern aufgeklebt.

Damit sind die Module für den nächsten Abschnitt vorbereitet :)
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#4 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 17. April 2013, 06:50

Die Linsenkammer


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Das Nest erhält noch ein kleines Highlight. Die oberste und damit erste Kammer nach dem Nesteingang bekommt keine Uhrglasschale als Abdeckung sondern eine Ø60mm bi-asphärische Linse mit 16 Dioptin und 5-facher Vergrößerung. Diese spezielle Linse ermöglicht eine verzerrungsfreie Vergößerung bis in die Randbereiche hinein. Die Kammer selbst besteht aus einem Plexiglasrohr und einem Holzdeckel auf der rückliegenden Seite.


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#5 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 18. April 2013, 06:58

Nestkörper bauen


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Der Grundkörper entsteht aus vielen Ebenen Styrodur. Die Platten werden miteinander verleimt und mit wenigen Schrauben verschraubt.
Das wird recht stabil. Die hintere Ecke bleibt frei. Den Platz werde ich später für Schläuche benötigen.


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Der Styrodurblock wird in Form gebracht geschnitzt. Weil ich ein fauler Hund bin mach' ich das mit meiner Motorsäge.
Das Ding schleudert die Späne durch die ganze Hobby-Werkstatt. Was 'ne Pracht! Aber Vorsicht bei den Schrauben! ;)
Später werden wahllos gebohrten Löcher mit 10mm Schläuchen versehen.


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Die vorbereiteten Holzmodule werden über die eingeklebten Verbinder an die Schläuche angeschossen und mit den Drahtstiften in das Styrodur gesteckt.
Das hält für's erste. Die vielen schwarzen Schraubenköpfe dienen als stabilisierende Anker für die spätere Gipsschicht. Die platzt sonst eventuell wieder ab.


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Auf der Rückseite werden die vielen Schläuche mit Schlauchverbindern zu einem Gangsystem zusammengesteckt.
Viele Verbinder musste ich kürzen, damit alles zusammenpasst.
Unverzichtbar: ein Fön um die Schläuche zu erhitzen. So lässt sich alles sehr viel leichter zusammenstecken.


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Die Freimachungen im Styrodur, in denen die Schläuche liegen, werden ordentlich mit Gips verschlossen,
damit die Ameisen ihr Nest nicht dort einrichten können. Hoffentlich geht das gut... :irre:


Damit sind die Arbeiten am Grundgerüst abgeschlossen. Im nächsten Schritt geht es an die Gestaltung der Oberfläche.
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#6 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 18. April 2013, 18:51

Nestoberfläche gestalten


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Die Nestoberfläche bekommt eine ähnliche Steinoptik wie die große Rückwand vom letzten Jahr. Allerdings kann ich aufgrund des unregelmäßigen Untergrunds keine großen Steine gießen und diese dann vermauern. Ich forme also kleine Gipskugeln die ich mit voller Wucht in eine Form (Kautschukformen von Woodland Scenics, siehe Baubericht 2012) schleudere. So prägt sich die Steinstruktur der Form wunderbar in den Gipsrohling und ich erhalte kleine weiche "Steine" die ich gut zwischen den ganzen Holzmodulen anbringen und formen kann.

Die Kunst ist es, dem Gips die richtige Konsistenz zu verpassen. Ist er zu flüssig bekommt man ihn (trotz Gipspulver als Trennmittel) nicht mehr aus der Form. Ist er zu fest nimmt er die Struktur nicht richtig an. Hier muss man also ausprobieren :bricks:.


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Bevor ich die Steine ansetze bekommt das Styrodur eine Schicht aus dickflüssigem Gips. In diesem Bett halten
die weichen Gipsstücke einigermaßen fest. Gleichzeitig wird die Lupenkammer angegipst (oberste Kammer).


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Nun fehlt dem Nest nur noch ein Deckel um den Schlauchsalat abzudecken. Der besteht aus einem Brett das einfach nur aufliegt und komplett mit eingegipst wird. Ist der Gips trocken wird das Brett abgebrochen. So entsteht ein kaum sichtbarer Übergang im Gipsüberzug und das Nest wirkt trotz abnehmbarem Deckel wie aus einem Guss.

Ein Versuch den feuchten Gips mit Blumenerde abzustreuen habe ich wieder rückgängig gemacht. Das sah nicht gut aus. Bis auf ein paar Reste habe ich alles wegbürsten können. Man wird das später nicht mehr sehen ;).


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Der Gipsstruktur ist fertig. Im nächsten Schritt kommt endlich die Farbe drauf. Erst dann wird sich richtig zeigen ob das Werk gelungen ist... :irre::D

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#7 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 19. April 2013, 07:01

Der Anstrich


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Im ersten Schritt konzentriere ich mich auf die tiefsten Bereiche.
Die Linse für die Lupenkammer fehlt übrigens noch. Sie soll nicht verkratzen.

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Dann erfolgt die schrittweise Farbgebung mit immer helleren Farbtönen.

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Die Farbgebung kann ich leider nicht so richtig beschreiben. Ich glaube hier braucht man wirklich etwas Erfahrung, denn die Art und Weise wie sich die Farbe auf dem Gips verhält ist stark abhängig von der Dichte und der Feuchtigkeit des Gips und von der Viskosität der Abtönfarbe. Trotzdem hier einige Tipps:


  • Prinzipiell sollte man die Farbe sehr stark mit Wasser verdünnen. Wenn dickflüssige Farbe die feinen Strukturen im Gips verkleistert sind die schönen Details dahin. Dann war alle Arbeit umsonst. Lieber 2x öfter pinseln.
  • Am besten mit den tiefsten Stellen beginnen. Sie bekommen sehr dunkle Farbtöne. Im den folgenden Arbeitsschritten wird die dunkel Farbe großteils durch hellere Töne wieder gebrochen und aufgehellt.
  • Farben nie im Grundton verwenden. Die Natur ist nicht einfach nur Schwarz oder Braun. Farben immer mischen! Ich verwende verschiedenste Kombinationen aus Weiß, Schwarz, Braun, Grün, Gelb und Ocker.
  • Möglichst nicht alles mit der gleichen Farbe versehen. Partiell arbeiten und die wässrige Farbe zwischendurch immer wieder nach Belieben leicht abtönen. Ich habe bestimmt ein gutes Duzend verschiedene Farbtöne aufgebracht.
  • Die Farbe hellt stark nach wenn der Gips trocknet.
  • Sich viel Zeit nehmen und den Gips immer wieder (an-)trocknen lassen. Ich habe für die Farbgebung ca. 3-4 Tage benötigt.

Zum Schluss kratze ich mich einem langen Messer über alle Kanten und Erhebungen. So kommt der helle Gips zum Vorschein und das gibt dem Stein noch mehr Realismus. Das sonst übliche "trockenbürsten" mit weißer Farbe ist sehr viel aggressiver und wirkt für meinen Geschmack etwas zu stark. Daher verzichte ich auf Farbe und lasse die Klinge sprechen! :darthmaul:

Eigentlich war mein Plan nun alle Täler und Vertiefungen noch mit einem Gemisch aus Lehm und Erde zu füllen und nur einige Felsspitzen hervorstehen zu lassen. Aber nach meinem Experiment mit der Blumenerde traue ich mich nicht mehr. Der Fels sieht für mein Empfinden schon recht gut aus und ich möchte das Ergebnis nicht ruinieren. Dann leben die Meisen halt im Stein ;)

Als Ausgleich für die fehlende Erde gibt es aber im nächsten Schritt noch eine schöne Ladung Grünzeug.
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#8 AW: [Baubericht] Toblin's Formicarium 2013

Beitrag von Toblin » 19. April 2013, 18:01

Das Grünzeug

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Für das Finish habe ich diesmal fertige Grasbüschel von der Firma Noch verwendet. Die sehen sehr viel besser aus als das platte Modellbahnstreu aus den letzten Jahren. Die Büschel klebe ich mit Silikon auf den Fels. Auf diese Weise kann man auch die ein oder andere verunglückte Stelle im Gips kaschieren.

Nun muss ich nur noch die Linse einsetzen und die dreckigen Uhrglasschälchen-Scheiben putzen. Dann geht's endlich, endlich, endlich raus in die schöne warme Sonne. Bilder machen! Der Winter im Bastelkeller war sooo lang und dunkel. Ich bin halb blind und erfroren...
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