Japanische Methode der Ameisenhaltung

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Chreisben
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#1 Japanische Methode der Ameisenhaltung

Beitrag von Chreisben » 12. Februar 2006, 17:10

Tag Zusammen

Ich wollte euch hier mal kurz zeigen, wie die japanischen Halter ihre Lieblinge unterbringen. Ich persönlich finde diese Art der Haltung sehr interessant und sie bringt auch einige Vorteile mit sich, die ich später noch erwähne.

Hier nun erstmal ein Bild:

Bild

Auf der linken Seite sieht man das eigentliche Nest. Japanische Ameisenhalter benutzen diese Plastikboxen in vielen verschiedenen Größen und ziehen ihre Kleinen von der Königin bis zur Kolonie in diesen auf. Der Boden der Box wird mit Gips ausgegossen und dient so auch als Wasserspeicher. Man bewässert je nach Bedürfnis der Ameisen und kann so auch verschieden feuchte Bereiche anbieten. Wenn extreme Unterschiede nötig sind schließt man einfach eine weitere Box mittels einem Stück Schlauch an.

Dieses Anschlussverfahren nutzt man auch, um den Ameisen eine Arena zur Verfügung zu stellen. Im Bild sieht man, dass dort Futter angeboten wird. Von der Gestalltung her hält es der Japaner sehr einfach. Kein Bodengrund und keine Pflanzen werden verwendet. Nur bei Arten die diese benötigen wird ein größeres Gefäß angeschlossen, welches dann auch schöner ausgestattet werden kann.

Nun zu den Vor- und Nachteilen:

+ Platzsparend, da die Boxen bequem gestapelt werden können
+ Sehr gute Beobachtungsmöglichkeit
+ Leicht erweiterbar
+ Einfache Einlagerung für die Winterruhe

+/- Immer ein weißer Hintergrund für Fotos

- Unnatürliche Umgebung
- Weniger Gestaltungsmöglichkeiten für das "Formikarium"

Fazit: Im Grunde handelt es sich, um eine sehr "wissenschafltiche" Haltungsmethode, die darauf abziehlt die Entwicklung immer perfekt beobachten zu können. Sie bietet sich vor allem an wenn man nicht viel Platz hat. Wahre Schmückstücke für das Wohnzimmer bekommt man so natürlich nicht zu Stande ;)

Was haltet ihr denn von dieser Art der Haltung? Würdet ihr gern mal einen Versuch mit dieser Methode wagen?

Gruß
Christian



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TheSilence
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#2

Beitrag von TheSilence » 12. Februar 2006, 17:34

Ich denke, für streng-wissenschaftliche Experimente oder Verhaltensstudien ist diese Form der Haltung ideal, doch wie du bereits gesagt hast: schön ist es ja nicht...
Außerdem ist es auch für die Ameisen nicht schön, da sie weder Erde noch Pflanzen haben...--->sehr unnatürlich

Ich persönlich finde, diese Haltungmethode sollte nur für temporäre Haltung eingesetz werden...Für eine dauerhafte Haltung finde ich es nicht artgerecht...


mfg Daniel

Frey
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#3

Beitrag von Frey » 12. Februar 2006, 17:39

Hallo ,

ich muss sagen diese Art der Haltung
gefällt mir sehr gut.
Eines der grössten Pluspunkte ist
meiner Meinung nach der einfache
Aufbau und die gute Einsicht.

Ich werde es bald mal ausprobieren.

Grüsse :)



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Mathis Funke
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#4

Beitrag von Mathis Funke » 12. Februar 2006, 17:54

Ich finde es is eigentlich ne gute Idee! Wenn man bedenkt das es unnatürlich ist würde ich sagen ist diese Methode wie Daniel schon gesagt hat nur Zeitweise zu empfehlen! Am besten in der gründungsPhase! Da bietet dieses System einige Vorteile! Besonders läßt sich die Gefahr vor Schimmel sehr gut einschränken! Da Reste und Anfälle sehr schnell entsorgt werden können!
Ich denke ich werde es mal für ne kleine Kolonie ausprobieren und dann berichten!
Danke Christian das du uns eingeweiht hast wie die da drüben ihre kleinen halten!

Mfg Mathis


"Du Floh am Sack eines toten Kamels, wenn du mich noch einmal ansprichst kastrier ich dich."

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Sobek
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#5

Beitrag von Sobek » 12. Februar 2006, 18:00

Von sowas halte ich garnix. Das sieht so aus, wie in der Dokumentation Ameisen- eine heimliche Weltmacht.

Ich bin dafür, die Tierchen so natürlich und schön wie mögich zu halten, auch wenn es ein wenig mehr Arbeit macht :rolleyes:


Dabei seit 2003 :)

Chreisben
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#6

Beitrag von Chreisben » 12. Februar 2006, 18:12

Ich finde auch, dass es nicht besonders was fürs Auge ist :D

Die Vorteile die durch diese Haltung entstehen, sind aber nicht von der Hand zu weisen. Vor allem bei der Haltung solch kleiner Arten wie z.B. Strumigenys sp. bleibt alles schön übersichtlich und man kann sie perfekt beobachten.

Ich wüsste garnicht, wie ich solch kleine Ameisen besser unterbringen sollte?! In jedem anderen Nest würden sie vemutlich nur die Spalten besiedeln und wären ungemein schwer zu kontrollieren.

Als Arena lässt sich natürlich auch ein schöner eingerichtetes Gefäß anbieten. Dort kann man dann Pflanzen und natürlich auch ein Bodensubstrat verwenden, dass natürlichere Bedingungen bietet. Für viele Arten lässt sich so eine (fast; nichts ist 100%ig) artgerechte Haltung ermöglichen. Bei meinen Strumigenys werde ich aber auch davon wahrscheinlich Abstand nehmen, da ich sonst garnicht mehr ihr Jagdverhalten beobachten könnte.



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Frank Mattheis
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#7

Beitrag von Frank Mattheis » 12. Februar 2006, 18:13

Da schliesse ich mich Georg an.
Für wissensch. Untersuchungen mag diese Art der Haltung aber gut sein. Obwohl ich immer anzweifle, dass Ameisen in solch unnatürlicher, reizarmer und steriler Umgebung natürliches Verhalten in voller Bandbreite zeigen. Sind da die Ergebnisse nicht zweifelhaft?
Grüsse, Frank.



Chreisben
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#8

Beitrag von Chreisben » 12. Februar 2006, 18:19

Für viele Untersuchungen bietet sich gerade eine solche Umgebung an, da man die Verhaltensweisen für sich und nicht im Zusammenspiel mit äußeren Einflüssen beobachten will.

Möchte man Verhaltensweisen in ihrer natürlichen (so wie in der Natur) Form beobachten, muss man dies wohl in der Natur selbst tun. Denn auch unsere schön eingerichteten Becken bieten alles andere als die natürlichen Bedingungen. Sie sind daran angelehnt, was aber nicht bedeutet dass gemachte Beobachtungen eher denen in der Natur entsprechen als solche die in "steriler" Umgebung gemacht wurden.

Das es nicht toll aussieht ist glaub ich unumstritten :D



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