Lasius niger - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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NIPIAN
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#1 Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von NIPIAN » 16. Dezember 2006, 10:39

Nun folge ich dem Ruf von Antastisch und beginne ebenfalls einen Haltungsbericht, in diesem Falle erstmal Lasius niger.

Folgende Daten habe ich zusammengetragen (Ameisenforum.de das Forum zur Ameisenhaltung, www.AMEISENHALTUNG.de - Alles über Ameisen, Ameisen als Haustiere, Hauptseite - Wikipedia, Apocrita Ameisenversand, u.v.a.m.; ...sollte ich irgendwelche Rechte verletzt haben, bitte mich darauf ansprechen...):

Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)
Gattung: Lasius


Der Steckbrief zu dieser Art: Informationen zu Lasius niger


Nahrung: Zoophag (hauptsächlich Insekten), trophobiose (nutzt Blattläuse), Honig (empfohlen), Honig-Wasser (1:1) (empfohlen)
Lebensraum: Europa (weit verbreitet), äußerst anpassungsfähig und extrem robust
Königinnen: Pleometrose möglich, nach einiger Zeit kommt es zwangsläufig zum "Königinnenkampf", dann ausschließlich Monogyn
Winterruhe: Oktober - März (!!!zwingend!!!)
Die Art unterliegt hautpsächlich dem exogenen Jahresrhythmus. Für den Halter bedeutet das: wird die Winterruhe durch Verlegung in eine Umgebung mit etwa -4°C - +8°C nicht eingehalten, reduziert sich Aktivität, es wird jedoch weitergearbeitet. Problem: im darauffolgenden Jahr kommt es zum Rückgang der Eiablage und zu einer verfrühten Sterblichkeit der Arbeiterinnen. Bleibt die Winterruhe längerfristig aus, geht die Kolonie sehr früh zu Grunde.
Schwärmzeit: Ende Juni bis Anfang September. Hauptschwärmzeit von Mitte Juli bis Anfang August; nachmittags


Sonstige Angaben:
Größe:
Königinnen: ca. 8-9mm
Arbeiterinnen: ca. 3-5mm
Männchen: ca. 3,5-4,5 mm

Aussehen/Färbung:
dunkelbraun bis schwarzbraun. Ziemlich dichte, silbrige Behaarung, dazwischen einzelne längere Haare.

Entwicklungsdauer:
Arbeiterinnen
Ei zu Larve: ca. 10-15 Tage
Larve zu Puppe: ca. 10-15 Tage
Puppe zu Imago: 10 - 25 Tage
Insgesamt: 1 - 1,5 (manchmal auch bis 2) Monate


Haltung:
Sehr anpassungsfähig (Y-Tong, Gips, feuchte Sand-/Erde-/Lehmgemische)
schnelle Vermehrung (nach dem ersten Winter)
aggressive Verhaltensweisen überdurchschnittlich im Vergleich zu anderen
verzeiht auch gröbere Anfängerfehler

Formicariengröße: mind. 30x20x20 cm

Haltung in künstlichen Nestern (Y-Tong, Gips...):
Höhe der Kammern: ~ 1,5 cm
Breite der Kammern: 2 - 5 cm
Tiefe der Kammern: 2 - 4 cm
Feuchtigkeit:
Feuchtigkeitsdifferenz ist empfohlen
Temperatur:
Orientierung an natürliche, klimatische Verhältnisse. Das Nest sollte einen kühlen, unteren Bereich um Zimmertemperatur haben, der trockene Teil kann etwas erwärmt sein/werden. Da es praktisch unmöglich ist, eine partielle Erwärmung eines Y-Tongsteines durchzuführen, ist es durchaus möglich, das Nest in zwei Steine aufzuteilen und einen davon leicht per Spot zu bestrahlen, oder eine Heizmatte zu nutzen.



Photos werden folgen.

Derzeit sorge ich für 5 "Kolonien" Lasius niger (allesamt aus Schweinfurt/Innenstadt), sowie eine Camponotus herculeanus aus dem Schwarmflug von 2006, eine weitere Lasius niger aus dem von 2005. Die Ältere hat bisher ausschließlich Pech gehabt, ist sogar weitaus schwächer als die Neuen. Ende August haben sich zwei großkalibrige Destruenten in mein erstes Formicarium eingeschlichen und etwas Wirbel veranstaltet. Ich hatte zwar ne Ausbruchssicherung, die hat allerdings nicht gegen Einbruch geschützt :(.

Die Kolonien sind wiefolgt in die Winterruhe gegangen, nach 100%-ig claustraler Haltung:

Lasius niger 1: Brut, hauptsächlich Larven, 15-20 Pygmäen [EDIT]Q. verstorben ~06.02.07[/EDIT 13.02.2007]
Lasius niger 2: Brut, hauptsächlich Larven, 13-15 Pygmäen
Lasius niger 3: wenig Brut, ausschließlich Larven, 8-12 Pygmäen
Lasius niger 4: viel Brut, alle Stadien, 7-10 Pygmäen
Lasius niger 5: wenig Brut, Königin geflügelt
Lasius niger
2005: keine Brut, 4 Pygmäen

Camponotus herculeanus: wenig Brut, hautpsächlich Larven, 0 Pygmäen


Die Überwinterung erfolgt seit Anfang November im Außenbereich in einer Holzhütte, vor Wintermittagssonne sicher geschützt. Die RG's eingepackt in Isolierfolie (des Zeuch mit den Luftknubbeln :D ) auf einer Schaumstofffläche.

ACHTUNG: Im Außenbereich die Behältnisse NIEMALS auf METALLENE Flächen legen!


Derzeit bereite ich ein Aquarium mit den Maßen 60*30*30 (cm) vor. Der Grund wird Sand (absichtlich >2cm) sein, zuunterst Seramis.
Aufgelockert wird alles mit einigen natürlichen Utensilien (Stein, Baumrinde...). Dazu suche ich noch eine passende Folie mit einem Wüstenmotiv, das ich auf der Rückseite anbringen kann.
Der Y-Tong (25*20*7,5 (cm)) ist äußerst groß proportioniert, vollständig von Gängen und Kammern beidseits durchzogen, mittels Sand größtenteils verschlossen, mit zugeschnittenen Plexiglasscheiben (30*20*0,5 (cm)), von Schrauben zusammengehalten, abgedeckt. Rote Folie inklusive. Bei guter Füllung speichert er ohne weiteres für 1 Woche genug Wasser. Im Falle von Überwässerung steht er auf Plexiglasstelzen (5cm, s.o.), darunter ist Seramis angehäuft.
Zusätzliche Behältnisse, mittels Schlauchsystem verbunden, gibt es nicht.
Damit das Formicarium tragbar wird, habe ich ein kleines Podest gezimmert.

Dafür, dass ich Abiturient bin, finde ich es super gut gelungen :D!


Den zukünftigen Bewohnern des Formicariums lasse ich die Möglichkeit offen, in den Sand umzusiedeln. In dem Falle werde ich Sand hinzugeben.

Soviel für's Erste :).

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#2

Beitrag von NIPIAN » 16. Dezember 2006, 16:56

Nachdem sich mein Rechner verabschiedet hat, während ich die Bilder hochgeladen habe, hat sich mein schöner, mühsam verfasster Beitrag in Luft aufgelöst:

Nocheinmal von vorne, in Kurzform.

Ein Teil meines Werkzeuges:

http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=1751&stc=1&d=1166283556


Das Formicarium während des Bewässerungstests:

http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=1752&stc=1&d=1166284291


Der Y-Tong, gnadenlos überwässert (450ml ex):

http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=1753&stc=1&d=1166284375


Das Winterruhequartier der Kolonien:

http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=1756&stc=1&d=1166284655

http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=1758&stc=1&d=1166284820

http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=1759&stc=1&d=1166284820


Ich frage mich im Übrigen noch immer, wie man Bildanhänge vernünftig einfügen kann. Bin, was das betrifft, DER noob schlechthin.
Deshalb: sorry!!



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#3

Beitrag von NIPIAN » 11. Januar 2007, 15:29

11.01.2007

Ab sofort werde ich die Erfahrungen in diesen Post posten =). Dann dürfte es ein wenig übersichtlicher werden.

Da ich schonmal dabei bin:

In den vergangenen 3 Wochen habe ich mir das Problem der Bewässerung (Menge an Wasser täglich) vorgenommen. Bei der Größe meines Y-Tong-Steines hat sich eine Bewässerung von 20 - 40ml Wasser täglich bewährt.
Der Wassertank ist ein Loch, von der Mitte des Steins nach außen verlagert, mit knapp 100ml Fassungsvermögen, ausgefüllt mit Seramis. Dadurch ist gewährleistet, dass die Kammern in der Nähe des Lochs deutlich stärker durchfeuchtet sind, als die auf der gegenüberliegenden Seite.

Den Ameisen in der Hütte geht es scheinbar prächtig. Bei meinen Wasserreservoirkontrollen alle 1 - 2 Wochen bewegen sich nur die Fühler, ab und zu zuckt ein Bein.

Bei meiner Camponotus herculeanus ist die das Wasserreservoir verschließende Watte leider nach hinten durchgerutscht. Is nu ne wöchentliche Bewässerung per PDA-Kanüle angesagt. So lernt man auch, die Hände ruhig zu halten *g*.


Irgendwie bin ich grad übermotiviert. Liegt vermutlich daran, dass ich nix zu tun hab.
In Sachen Ausbruchssicherung nutze ich die Infos aus dem Ameisenwiki, bei mir wird es wohl eine Kombi aus Talkum unten und darüber PTFE, oder Vaseline. Die Reihenfolge ist logisch: aufgetragen wird zuerst das PTFE, dann das Talkum.

[EDIT] Sorry, seh grad, dass ich mich äußerst unklar ausgedrückt hab: das PTFE wird oberhalb der Talkumumrandung aufgetragen.[EDIT]


13.02.2007

Die Anzahl meiner Staaten hat sich verringert.

Einmal pro Woche muss ich die Kolonien überprüfen, da bei der Camponotus herculeanus die wasserreservoirbegrenzende Watte vollständig nach hinten durchgerutscht ist.

Dabei habe ich vergangene Woche festgestellt, dass sich die Königin der Lasius niger 1 verdächtig in die allgemeine Exitusposition der Insekten- und Spinnentiere begeben hat. Ich habe es zuerst auf einen kurzen Kälteeinbruch, also Kältestarre, in der vorhergehenden Nacht zurückgeführt, bin allerdings letztendlich vorhin enttäuscht worden.

Ich denke, ich werde den Rest der Kolonie mit den anderen zusammen in ein paar Wochen aus dem Quartier holen und sozusagen "zu Tode pflegen". Die tote Königin ist bereits entfernt und dem regulären Kreislauf der Natur zurückgeführt worden.


10.03.2007

Aufgrund der etwas milderen Temperaturen (+ 8-11°C) und des dauerhaften Sonnenscheins, habe ich mich entschlossen die Winterruhe abzumildern. Die Ameisen befinden sich nun im Keller auf einer Fensterbank mit ziemlich konstanten 15°C.

Eine erste kurze Zählung hat folgendes ergeben:

Lasius niger 1: Larven, 12 Pygmäen [EDIT]Q. verstorben ~06.02.07[/EDIT 13.02.2007]
Lasius niger 2: Brut, hauptsächlich Larven, ~10 Pygmäen
Lasius niger 3: ausschließlich Larven, 7 Pygmäen
Lasius niger 4: viel Brut, alle Stadien, 8 Pygmäen
Lasius niger 5: wenig Brut, wenig Larven, 1 Pygmäe
Lasius niger 2005: keine Brut, 3 Pygmäen

Camponotus herculeanus: wenig Brut, hautpsächlich Larven, 0 Pygmäen

Die Verluste halten sich also in Grenzen.

Ich habe begonnen, Honig auf Streichhölzern anzubieten. Lasst es mich so formulieren: er kommt ziemlich gut an. Die Streichhölzer sind in den Wattepads mittig eingerollt, die das RG verschließen. Stabil, leicht zu entsorgen, kann aber kurz zur Fizelarbeit werden. Allerdings ungeeignet, wenn die Kolonie etwas größer geworden ist.


12.03.2007

Alle Kolonien, bis auf die 2005'er Generation, haben scheinbar wieder mit der Eierproduktion begonnen. Die heute angebotenen Fliegen (jeweils eine pro Kolonie) sind sehr gut angekommen.
Allerdings: Trotz des minimaler-Honigtropfen-auf-Streichholz-Verfahrens, hat es tatsächlich eine Pygmäe geschafft, dort zu verenden.
Derzeit ist eine der Königinnen noch geflügelt. Im vergangenem Jahr habe ich gedacht, dass diese unbefruchtet sei, trotz der gelegten Eier. In der Winterruhe ist wohl eine normale Pygmäe geschlüpft. Mal sehen, wann die Flügel endlich abfallen.


17.03.2007
[size=84]
[/SIZE]Gestern habe ich Lasius niger 2 in das Formicarium eingesetzt. Das RG habe ich etwas in den Sand eingegraben. In einem Kronkorken biete ich einen zerteilten Mehlwurm im Zweiten etwas Honig an. Wasser befindet sich im Tank für locker einen Monat. Der Honig hat sich anfänglich als der Renner schlechthin herausgestellt. Nun sind 2 Pygmäen unermüdlich dabei, Sand in das RG zu transportieren. Kein Thema ist schließlich genug vorhanden.
Anfänglich hat alles noch sehr zögerlich ausgesehen, heute geht alles inzwischen sehr sicher. Die Welt der Kleinen spielt sich noch in einem Radius von etwa 5cm ab. Mal sehen, was die nächsten Monate so bringen.

Ok, das möchte ich noch beifügen: Inzwischen konnte ich es zum vierten Mal beobachten: Ein Trottel (Pygmäe) krallt sich ein Sandkorn das etwas größer ist, läuft auf dem RG bis zur Eingangswölbung, dann hinein und fällt an der glatten Innenfläche herunter. Sie verliert das Sandkorn, wuselt herum, findet es und trägt es in aller Seelenruhe in die finsteren Untiefen...


18.03.2007

Nachdem sich die Sandkorntragerei abgeschwächt hat, wollte ich einen kleinen Blick in das RG wagen und habe die Abdeckung entfernt. Inzwischen haben sie den Eingang verbarrikadiert und sitzen alle dicht gedrängt bei der Königin und einem ansehlichen Haufen Brut. Alles kein Problem, sie bekommen ihre Ruhe. Also Sand über das RG geschüttet, sodass darin alles recht dunkel erscheint und ab sofort in Geduld geübt. Für die nächsten Tage wird sich wohl praktisch nichts tun. Mal sehen, ob ich wenigstens diesmal recht behalte^^.


24.03.2007

Na, wie soll's auch anders sein: ich habe natürlich vollständig daneben gelegen. Das "3-Kronkorken-Prinzip" geht auf - jeweils einmal Wasser-, Honig- und Proteinnapf. Der Wassernapf ist mit ner Watte ausstaffiert. Wasser und Honig sind weiterhin standardgemäß hoch frequentiert.
Nun habe ich morgens eine Mehlkäferlarve geteilt (im Camponotus herculeanus - Bericht angeführt) und den Kopfteil in den entsprechenden Napf gegeben. Am Abend ist er dann bereits vollständig ausgehöhlt gewesen und eine der Ameisen hat sich als Lord Helmchen (nix gegen Dich, Lord Helmchen Bild ) versucht o_0.


25.03.2007

Da sich nun das Wasserreservoir des RG's der Lasius niger 2 im Formicarium dem Ende neigt, habe ich ein Zweites, frisches hinzugegeben. Entweder werden sie umziehen, oder zum Wassertransport übergehen. Einen freiwilligen Umzug in das Y-Tong-Nest traue ich denen nicht wirklich zu, jedoch ist auch für diesen Fall vorgesorgt. Dafür ist die Kolonie zu klein. Mal sehen, was passiert.

Die restlichen Kolonien sind jeweils in ihren RG's in kleinen extra Plastikbecken, jeweils mit einem frischen RG (Wasser), Honig- und Proteinkronkorken.

Und weiterhin wird abgewartet Bild.


26.03.2007

Ja nu... ich hab Zuwachs bekommen. Nicht in Form von Ergaten, sondern eine vollständig neue Kolonie. Im vorherigen Forum habe ich mich als Halter von 2 Myrmica sp./n. befr. ausgegeben. Is jetzt nur noch eine. Dafür bin ich nun stolzer Halter einen neuen Lasius sp. Kolonie. Wenn die ersten Imagines schlüpfen, werde ich mir mit der Bestimmung leichter tun. Ja, ja, jetzt wachsen mir die Viecher echt über'n Kopf *fg*. Hätte nicht gedacht, dass die mit dem Eier legen beginnt.

Die anderen Kolonien habei ich heute wieder mit frischen Mehlwurmpuppen versorgt. Erstaunlicherweise stellt es sich nicht als unnötig heraus, auch wenn die Portionen ausgesprochen groß sind. Sie stürzen sich dennoch darauf. Nach etwa 2-6 Stunden. Schließlich müssen die das erst mal schnallen^^.
Gyne Lasius niger 2 hat ihr bescheidenes RG mittlerweile geflutet. Mit Eiern und Larven. Das wird einen ordentlichen Schwung geben, in knapp eineinhalb Monaten...


06.04.2007

In den vergangenen Tagen hat sich die Gabe von Proteinen und Honig bezahlt gemacht.
Lasius niger 3 kleiner Haufen neue Eier, zwischen 8 und 12 Puppen, ~ 9 Ergaten
Lasius niger 4: kleiner Haufen Eier, ~ 10 Puppen, ~ 11 Ergaten
Lasius niger 5 (immernoch geflügelt): großer Haufen Eier, 5 Puppen, 1 Ergate
Lasius niger 2005: 3 (!) Eier, 3 Ergaten
Lasius cf niger 6: kleiner Haufen Eier

Die Lasius niger 2 Kolonie im Formicarium ist extrem viel weiter. Der Wassertank des RG's ist nun leer, die Ameisen haben dafür ihre erste Kammer (Einerseits mit Sand von der RG-Öffnung und andererseits mit der Watte des Wassertanks abgegrenzt) mittels eines Ganges durch die Wasserreservoirwatte um eine zweite Kammer in das ehemalige Wasserreservoir erweitert. Das ist mir aufgefallen, bevor ich den Wassertank wieder auffüllen wollte. Nach etwa 3 Tagen ist der Gang auch schon für die Gyne breit genug und die hat den Tank zur Brutkammer umfunktioniert. Ab sofort dürfen die Ergaten für die Wasserversorgung sorgen. Selbst schuld. Dafür ist der gesamte ehemalige Tank nun mit Eiern, Larven und Puppen voll. Es hält sich darin nur die Gyne und 3 Ergaten auf. Der Rest hockt im Gang und passt sozusagen nich mehr rein XD.



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#4

Beitrag von NIPIAN » 13. Februar 2007, 14:06

Die Anzahl meiner Staaten hat sich verringert.

Einmal pro Woche muss ich die Kolonien überprüfen, da bei der Camponotus herculeanus die wasserreservoirbegrenzende Watte vollständig nach hinten durchgerutscht ist.

Dabei habe ich vergangene Woche festgestellt, dass sich die Königin der Lasius niger 1 verdächtig in die allgemeine Exitusposition der Insekten- und Spinnentiere begeben hat. Ich habe es zuerst auf einen kurzen Kälteeinbruch, also Kältestarre, in der vorhergehenden Nacht zurückgeführt, bin allerdings letztendlich vorhin enttäuscht worden.

Ich denke, ich werde den Rest der Kolonie mit den anderen zusammen in ein paar Wochen aus dem Quartier holen und sozusagen "zu Tode pflegen". Die tote Königin ist bereits entfernt und dem regulären Kreislauf der Natur zurückgeführt worden.




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#6 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von NIPIAN » 10. März 2007, 11:19

So, und jetzt möchte ich noch, dass jeder weiß, dass ich meinen Bericht aktualisiert habe!!!



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#7 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von NIPIAN » 10. März 2007, 11:23

Hm... ab sofort werde ich wohl wieder einzelne Posts schreiben. Dadurch könnt ihr eher erkennen, wann ich den Bericht aktualisiere.
Bei Fragen, Anregungen und Kritik ab in den Diskussionsthread und Luft gemacht *g*!!!



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#8 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von NIPIAN » 12. März 2007, 11:24

16.04.2007

Bevor hier Gerüchte entstehen, meine Kolonien seien eingegangen, werde ich hier kurz mal anführen, wie sie sich bisher machen:

gut.

Spass beiseite. Derzeit lässt sich nichts anderes machen, als regelmäßig zu bewässern, Futter auszutauschen und aufzupassen, das denen nicht der Himmel auf den Kopf fällt. Die Larven und Puppen sind mittlerweile für mich unzählbar geworden (denn ich bin derzeit zu faul dazu) und das Verhalten ist im Moment von Zurückhaltung geprägt. Mal sehen, wann sich die nächsten Imagines blicken lassen.


03.05.2007

Weiter im Text: Die 4 Kolonien entwickeln sich prächtig. Alle, einschließlich der Gyne 2005, haben reichlich Eier, Larven und Puppen. Junge Imagines haben sich inzwischen ebenfalls einige hinzugesellt.

Ich möchte an dieser Stelle wieder einmal bekräftigen, dass die Haltung dieser Art sehr einfach und dennoch/zusätzlich äußerst interessant ist. Geduld gehört einfach mit dazu.

Es wird in der anfänglichen Zeit sehr wenig Platz benötigt und es reicht vollständig aus, einen größeren Nestraum passiv anzubieten. Wann die Gründungsbehausung nicht mehr ausreicht, entscheiden alleine die Ameisen. Und das kann tatsächlich ein Jahr dauern.
Also: immer locker bleiben!


18.05.2007

Weiterhin gilt, die Vermehrung hat alle Kolonien fest im Griff. Durchschnittlich sind es etwa 2 Dutzend Imagines, die nun regelmäßig auf Kohlehydrate und Proteine aus sind. Fliegen und Mehlwürmer werden gevierteilt, Honigschälchen gut frequentiert besucht.

Es zeigen sich bislang keinerlei Schwierigkeiten.


27.05.2007


Die Gaster der Gynen sind auf das etwa doppelte Volumen angeschwollen. Die Mengen der Eier sind beachtlich, es stapeln sich Larven und Puppen. Als neuer Renner haben sich Grashüpfer herausgestellt. Einer reicht, um ein paar Sekunden nach seiner Entdeckung ein interessantes Jagdmuster entwickeln zu lassen. Woran sie allerdings stets scheitern ist der Eingang. Nach etwa einer viertel Stunde des Ziehens, ist das Loch etwa doppelt so groß, der Hüpfer in den unergründlichen Tiefen des Nest verschwunden und nach weiteren 10 Minuten alles wieder beim Alten.

By the way: meine größte Kolonie ist in den Y-Tong umgezogen. Ist dort wohl weitaus angenehmer, als bei knapp 30°C Dachboden-Zimmertemperatur.


14.06.2007

Die Lasius niger 2005 ist ex. Mit einem leichten Bedauern habe ich sie dem Kreislauf der Natur zurückgeführt *schnief*. Trotz Honig, Proteinklumpen und Wasser in verdunkelter Umgebung hat sie sich nicht mehr erholt.
Die Lasius cf niger hat sich als unbefruchtet herausgestellt. Männchen sind das Resultat gewesen. Untypisch, aber leider Realität. Bin mir nicht sicher, was ich machen soll. Werd sie wohl weiterpflegen.

Die übrigen 3 Kolonien machen sich hervorragend. Etwa 4 Dutzend Ergaten pro Kolonie. Die Kolonie im Y-Tong lasse ich munter weitermachen. Wasser, Proteine, Honig.

Bei den beiden anderen Staaten beginne ich einen kleinen Versuch. Abgebrochen wird sofort bei unnatürlich häufigen Verlusten.


Bei Fragen, Vorschlägen und Ähnlichem gehts HIER zum Diskussionsthread!



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