

Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
#1 Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
Hi
ich wollte hier mal ein PhÀnomen ansprechen, welches ich sowohl bei meiner gegenwÀrtigen M. barbarus Kolonie beobachtet habe, als auch bei einer Kolonie die ich vor einigen Jahren hielt.
NĂ€mlich einem, zumindest gefĂŒhlten, Kausalzusammenhang zwischen âerhöhterâ Protein Zugabe und einem vermehrten Sterben der Arbeiterinnen.
Obwohl ich das gleiche auch schon vor einigen Jahren bei einer anderen Kolonie M. barbarus beobachten konnte und schon damals diesen Zusammenhang zu erkennen glaubte, tat ich letztlich die These als Unsinn ab.
Letztens musste ich allerdings daran denken und hab mal einen kleinen Versuch unternommen.
Kurz Zusammenfassung:
Die Kolonie ist ca. 200-300 Individuen stark mit sehr viel Bruteinheiten(wĂŒrde fast behaupten, dass zurzeit viel mehr Bruteinheiten als Arbeiterinnen vorhanden sind.) und pro Saison betrĂ€gt die Sterberate im Schnitt 5% (zumindest ungefĂ€hr). Diese Saison waren es, jenseits meines Versuches, bisher 9 Tote. Normalerweise bekommen meine M. barbarus 1 bis maximal 2 mal die Woche einen bis zwei MehlwĂŒrmer und Ă€hnliches. Klingt nicht viel, ist es auch nicht. Da sie allerdings genug Körner aller Art zur VerfĂŒgung haben und auch entsprechend viel Ameisenbrot herstellen erscheint mir dies aber als ausreichend. Genaugenommen muss es ausreichen, denn wenn ich mehr Insekten zufĂŒttere beginnt das groĂe Sterben.
Der Versuch:
Also habe ich vorletzte Woche die Proteinzugabe an einem Tag drastisch erhöht. Insgesamt 15 MehlwĂŒrmer, 3 Stubenfliegen, eine groĂe Winkelspinne und ein Regenwurm.
Alles bis auf den Regenwurm wurde eingetragen.
TatsÀchlich hatten sie scheinbar einen solchen Kohldampf auf Proteine, dass ich mich schon in der Rolle des TierquÀlers gesehen habe, der seine Kolonie an der viel zu kurzen Protein-Leine hÀlt.
Also habe ich auch am folgenden Tag nochmal 5 MehlwĂŒrmer und eine Stubenfliege angeboten, wobei diesmal scheinbar nur die Stubenfliege von Interesse war, die MehlwĂŒrmer wurden zwar umhergetragen aber nicht ins Nest verbracht.
Das schlechte Gewissen die Kolonie nicht mit genug Insekten versorgt zu haben, ist aber in den nĂ€chsten Tagen schnell gewichen. Schon am 2 Tag nach der (Ăber-)FĂŒtterung waren die ersten beiden Toten zu beklagen. In den darauf folgenden 4 Tagen starben weitere 9. Dann hörte das sterben wieder auf. Also in 6 Tagen 11 Tote.
Es sind also in eine Woche ungefĂ€hr so viele Ameisen gestorben wie bei dieser KoloniestĂ€rke ĂŒblicherweise in einer Saison.
NatĂŒrlich ist dieser Versuch so nicht reprĂ€sentativ und meine Angaben zur Sterberate(und Umfeld) sind ebenfalls nicht exakt ermittelt.
Allerdings ist doch eine solche AnhĂ€ufung von TodesfĂ€llen innerhalb einer Woche nach âerhöhterâ Proteinzugabe nur schwerlich als Zufall abzutun.
Hat das auch schon mal jemand erlebt, gibt es gar eine bekannte ErklĂ€rung fĂŒr dieses PhĂ€nomen?
Lg
Alimato
ich wollte hier mal ein PhÀnomen ansprechen, welches ich sowohl bei meiner gegenwÀrtigen M. barbarus Kolonie beobachtet habe, als auch bei einer Kolonie die ich vor einigen Jahren hielt.
NĂ€mlich einem, zumindest gefĂŒhlten, Kausalzusammenhang zwischen âerhöhterâ Protein Zugabe und einem vermehrten Sterben der Arbeiterinnen.
Obwohl ich das gleiche auch schon vor einigen Jahren bei einer anderen Kolonie M. barbarus beobachten konnte und schon damals diesen Zusammenhang zu erkennen glaubte, tat ich letztlich die These als Unsinn ab.
Letztens musste ich allerdings daran denken und hab mal einen kleinen Versuch unternommen.
Kurz Zusammenfassung:
Die Kolonie ist ca. 200-300 Individuen stark mit sehr viel Bruteinheiten(wĂŒrde fast behaupten, dass zurzeit viel mehr Bruteinheiten als Arbeiterinnen vorhanden sind.) und pro Saison betrĂ€gt die Sterberate im Schnitt 5% (zumindest ungefĂ€hr). Diese Saison waren es, jenseits meines Versuches, bisher 9 Tote. Normalerweise bekommen meine M. barbarus 1 bis maximal 2 mal die Woche einen bis zwei MehlwĂŒrmer und Ă€hnliches. Klingt nicht viel, ist es auch nicht. Da sie allerdings genug Körner aller Art zur VerfĂŒgung haben und auch entsprechend viel Ameisenbrot herstellen erscheint mir dies aber als ausreichend. Genaugenommen muss es ausreichen, denn wenn ich mehr Insekten zufĂŒttere beginnt das groĂe Sterben.
Der Versuch:
Also habe ich vorletzte Woche die Proteinzugabe an einem Tag drastisch erhöht. Insgesamt 15 MehlwĂŒrmer, 3 Stubenfliegen, eine groĂe Winkelspinne und ein Regenwurm.
Alles bis auf den Regenwurm wurde eingetragen.
TatsÀchlich hatten sie scheinbar einen solchen Kohldampf auf Proteine, dass ich mich schon in der Rolle des TierquÀlers gesehen habe, der seine Kolonie an der viel zu kurzen Protein-Leine hÀlt.
Also habe ich auch am folgenden Tag nochmal 5 MehlwĂŒrmer und eine Stubenfliege angeboten, wobei diesmal scheinbar nur die Stubenfliege von Interesse war, die MehlwĂŒrmer wurden zwar umhergetragen aber nicht ins Nest verbracht.
Das schlechte Gewissen die Kolonie nicht mit genug Insekten versorgt zu haben, ist aber in den nĂ€chsten Tagen schnell gewichen. Schon am 2 Tag nach der (Ăber-)FĂŒtterung waren die ersten beiden Toten zu beklagen. In den darauf folgenden 4 Tagen starben weitere 9. Dann hörte das sterben wieder auf. Also in 6 Tagen 11 Tote.
Es sind also in eine Woche ungefĂ€hr so viele Ameisen gestorben wie bei dieser KoloniestĂ€rke ĂŒblicherweise in einer Saison.
NatĂŒrlich ist dieser Versuch so nicht reprĂ€sentativ und meine Angaben zur Sterberate(und Umfeld) sind ebenfalls nicht exakt ermittelt.
Allerdings ist doch eine solche AnhĂ€ufung von TodesfĂ€llen innerhalb einer Woche nach âerhöhterâ Proteinzugabe nur schwerlich als Zufall abzutun.
Hat das auch schon mal jemand erlebt, gibt es gar eine bekannte ErklĂ€rung fĂŒr dieses PhĂ€nomen?
Lg
Alimato
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#2 AW: M. barbarus (Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate)
Hi,
Die interessante Frage ist ob die Kolonie trotz deiner Proteinzugabe und eine damit verbundene höhere Sterberate in eine Saison mehr Nachkommen produzieren kann als wenn du ihnen einer "ProteindiÀt" unterziehst.
Mann mĂŒsste ein paar Kolonien gleichzeitig aufziehen.
Die eine HĂ€lfte mit wenig Proteinzugabe,
die andere HĂ€lfte mit ĂŒberschĂŒssiger Proteinzugabe.
Mfg Marcel
Die interessante Frage ist ob die Kolonie trotz deiner Proteinzugabe und eine damit verbundene höhere Sterberate in eine Saison mehr Nachkommen produzieren kann als wenn du ihnen einer "ProteindiÀt" unterziehst.
Mann mĂŒsste ein paar Kolonien gleichzeitig aufziehen.
Die eine HĂ€lfte mit wenig Proteinzugabe,
die andere HĂ€lfte mit ĂŒberschĂŒssiger Proteinzugabe.
Mfg Marcel
#3 AW: M. barbarus (Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate)
@Fourmie
Ja aber diese Frage kommt erst viel spÀter.
Zuerst geht es darum ob es ĂŒberhaupt einen Zusammenhang zwischen Futter und Sterberate gibt. Auch wenn sich das Ergebnis mit meinen sonstigen Beobachtungen deckt, gibt es immernoch eine vielzahl anderer möglicher ErklĂ€rungen fĂŒr den scheinbaren Zusammenhang.
Ich saug mir mal schnell nen blödsinn aus den Fingern als Beispiel: Stell dir vor, dass Messor barbarus bei geringer Proteinzufuhr ihre eigenen Toten verwerten wĂŒrde, dann wĂŒrde man kaum Tote in der Arena finden, bekĂ€men sie dann wieder ausreichend Proteine wĂŒrden sie ihre Toten wieder rausbringen und es erschiene so als ob die Sterberate plötzlich anstiege.
Ist zwar quatsch aber zeigt das es nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen Proteinen und Sterberate geben muss.
WĂŒrde mich aber interessieren, ob es eine plausieble ErklĂ€rung gibt.
Lg
Alimato
Ja aber diese Frage kommt erst viel spÀter.
Zuerst geht es darum ob es ĂŒberhaupt einen Zusammenhang zwischen Futter und Sterberate gibt. Auch wenn sich das Ergebnis mit meinen sonstigen Beobachtungen deckt, gibt es immernoch eine vielzahl anderer möglicher ErklĂ€rungen fĂŒr den scheinbaren Zusammenhang.
Ich saug mir mal schnell nen blödsinn aus den Fingern als Beispiel: Stell dir vor, dass Messor barbarus bei geringer Proteinzufuhr ihre eigenen Toten verwerten wĂŒrde, dann wĂŒrde man kaum Tote in der Arena finden, bekĂ€men sie dann wieder ausreichend Proteine wĂŒrden sie ihre Toten wieder rausbringen und es erschiene so als ob die Sterberate plötzlich anstiege.
Ist zwar quatsch aber zeigt das es nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen Proteinen und Sterberate geben muss.
WĂŒrde mich aber interessieren, ob es eine plausieble ErklĂ€rung gibt.
Lg
Alimato
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#4 AW: Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
Ist kein Quatsch was du da sagst.
Aber halt auch "nur" ne These.
Ich seh mal vielleicht find ich was in einem Buch.
Lg
Aber halt auch "nur" ne These.
Ich seh mal vielleicht find ich was in einem Buch.
Lg
- Boro
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#5 AW: Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
Hallo Alimato!
Meine Messor barbarus-Kolonie ist schon einige Jahre alt und ich habe in der Vergangenheit einige Male verzweifelt ĂŒber die Bevölkerungsexplosion berichtet! Meine Messor bekamen kaum jemals Proteine und seit einem Jahr garnichts mehr. Ich hoffte damit das Wachstum einzudĂ€mmen, allerdings ist alles ganz anders gekommen:
1. Das Wachstum des Volkes geht weiterhin rasant vor sich.
2. Sie sammeln wie verrĂŒckt alle möglichen Samen und zwar v. einheim. Wiesenpflanzen und -krĂ€utern (z. B. Löwenzahn, WiesengrĂ€ser, Breit- u. Spitzwegerich, Nachtkerze, Klee, Veilchen usw. )
3. Inzwischen rĂŒhren sie probeweise angebotene frischtote Insekten nicht mehr an.
Ich komme somit zum Schluss, dass diese Messor-Art kein tierisches Eiweià benötigt.
L.G.Boro
Meine Messor barbarus-Kolonie ist schon einige Jahre alt und ich habe in der Vergangenheit einige Male verzweifelt ĂŒber die Bevölkerungsexplosion berichtet! Meine Messor bekamen kaum jemals Proteine und seit einem Jahr garnichts mehr. Ich hoffte damit das Wachstum einzudĂ€mmen, allerdings ist alles ganz anders gekommen:
1. Das Wachstum des Volkes geht weiterhin rasant vor sich.
2. Sie sammeln wie verrĂŒckt alle möglichen Samen und zwar v. einheim. Wiesenpflanzen und -krĂ€utern (z. B. Löwenzahn, WiesengrĂ€ser, Breit- u. Spitzwegerich, Nachtkerze, Klee, Veilchen usw. )
3. Inzwischen rĂŒhren sie probeweise angebotene frischtote Insekten nicht mehr an.
Ich komme somit zum Schluss, dass diese Messor-Art kein tierisches Eiweià benötigt.
L.G.Boro
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#6 AW: Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
@boro
aus wissenschaftlicher Sicht aber bedeutet dies gar nichts im bezug auf die KoloniegröĂe
Das sie Proteine nicht zwingend brauchen wissen wir.
Aber es ist nicht geklÀrt ob eine Kolonie sich mit dauerhafter Proteinzugabe schneller entwickelt als ohne....
lg
aus wissenschaftlicher Sicht aber bedeutet dies gar nichts im bezug auf die KoloniegröĂe
Das sie Proteine nicht zwingend brauchen wissen wir.
Aber es ist nicht geklÀrt ob eine Kolonie sich mit dauerhafter Proteinzugabe schneller entwickelt als ohne....
lg
- Attafive
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#7 AW: Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
GrĂŒezi Boro !
Zu Deiner Pflanzensamenliste darf ich vielleicht noch folgendes anfĂŒgen: Vor "-zig" Jahren fĂŒhrte ich ja Felduntersuchungen ĂŒber den Samentransport durch Ameisen durch und ermittelte damals 27 Ameisenarten, die insgesamt an der Verbreitung von 112 myrmeochoren Pflanzensamenarten, verteilt auf 55 Gattungen, beteiligt waren. Dabei beschrĂ€nkte ich mich auf die Gebiete im und rund um den Nationalpark (Kt. GraubĂŒnden) und im ""wohnnahen"" Mittelland (inkl. WĂ€lder) in den Höhenlagen von 560 - 2140 m. NatĂŒrlich interessierten sich die Ameisen vorwiegend auf die AnhĂ€ngsel, Elaiosome ! - Dabei stellte ich u.a. fĂŒr Messor structor fest: Cytisus scoparius (= Besenginster) und Lamium amplexicaule (= RundblĂ€ttrige Taubnessel). [Im "alten" Forum hatte ich damals etwas darĂŒber berichtet !].
@Alimato: Deine Beobachtung am Messor-Nest dĂŒrfte möglicherweise darauf beruhen, dass Messorsp . nicht umsonst "Ernteameisen" genannt werden, die zwar vornehmlich Kohlehydrate durch die eingetragenenen Körner konsumieren, und nur gelegentlich zum Proteinbedarf auch ""Frischfleisch"" zum Verzehr fouragieren : nach Beobachtungen von H. Kutter et al. pro Woche etwa eine bis zwei kleine Fliegen. Fazit: ich vermute, dass Deinen Messor-Arbeiterinnen diese einseitige ErnĂ€hrung nur mit Fleischhappen darum nicht sonderlich bekommen ist (MangelernĂ€hrung !).
Dazu vielleicht noch dies: E.O. Wilson & T. Eisner publizierten 1952 (Insectes Sociaux, IV/2 p. 157-166) einen interessanten Bericht ĂŒber ihre Experimente ĂŒber die "Verteilung von Nahrung im Ameisennest", durchgefĂŒhrt an sechs Ameisenarten. Sie kamen dabei zum Ergebnis, dass vorwiegend die Arbeiterinnen, artspezifisch mehr oder weniger schnell, spĂ€testen aber nach 30 Stunden, mit dem markierten Honig verköstigt wurden, wĂ€hrend die "Königinnen und Larven , wenn ĂŒberhaupt, nur minimale Mengen bekamen".
Vieleicht trĂ€gt das ein kleines StĂŒck zur Diskussion bei !
GrĂŒsse Ryk
Zu Deiner Pflanzensamenliste darf ich vielleicht noch folgendes anfĂŒgen: Vor "-zig" Jahren fĂŒhrte ich ja Felduntersuchungen ĂŒber den Samentransport durch Ameisen durch und ermittelte damals 27 Ameisenarten, die insgesamt an der Verbreitung von 112 myrmeochoren Pflanzensamenarten, verteilt auf 55 Gattungen, beteiligt waren. Dabei beschrĂ€nkte ich mich auf die Gebiete im und rund um den Nationalpark (Kt. GraubĂŒnden) und im ""wohnnahen"" Mittelland (inkl. WĂ€lder) in den Höhenlagen von 560 - 2140 m. NatĂŒrlich interessierten sich die Ameisen vorwiegend auf die AnhĂ€ngsel, Elaiosome ! - Dabei stellte ich u.a. fĂŒr Messor structor fest: Cytisus scoparius (= Besenginster) und Lamium amplexicaule (= RundblĂ€ttrige Taubnessel). [Im "alten" Forum hatte ich damals etwas darĂŒber berichtet !].
@Alimato: Deine Beobachtung am Messor-Nest dĂŒrfte möglicherweise darauf beruhen, dass Messor
Dazu vielleicht noch dies: E.O. Wilson & T. Eisner publizierten 1952 (Insectes Sociaux, IV/2 p. 157-166) einen interessanten Bericht ĂŒber ihre Experimente ĂŒber die "Verteilung von Nahrung im Ameisennest", durchgefĂŒhrt an sechs Ameisenarten. Sie kamen dabei zum Ergebnis, dass vorwiegend die Arbeiterinnen, artspezifisch mehr oder weniger schnell, spĂ€testen aber nach 30 Stunden, mit dem markierten Honig verköstigt wurden, wĂ€hrend die "
Vieleicht trĂ€gt das ein kleines StĂŒck zur Diskussion bei !
GrĂŒsse Ryk
#8 AW: Zusammenhang zwischen Proteinzugabe und Sterberate bei Messor barbarus
@Boro
Danke fĂŒr deine EindrĂŒcke,
diese decken sich auch mit meinen Erfahrungen bei meiner ersten Kolonie (ab dem zweiten/dritten Haltungsjahr---Bevölkerungsexplosion trotz geringer Proteinzugabe)
Allerdings hat meine momentane Kolonie von Anfang an regelmĂ€Ăig Proteine angeboten bekommen und im Grunde hat sie sich zumindest nicht merklich anders entwickelt als meine erste Kolonie.
Im ersten Jahr(2009) stagnierte die Entwicklung und ich befĂŒrchtete schon das ich die Kolonie nicht durchbringen kann.
Im zweiten Jahr(2010) stabelisierte sich die Population bei mĂ€Ăigem Zuwachs.
Das dritte Jahr(2011) stetiger aber immernoch moderater Anstieg der Individuenanzahl, wobei jetzt gegen Ende der Saison soviel Bruteinheiten vorhanden sind, dass wenn nur die jetzt vorhandenen Eier,Larven und Puppen sich fertig entwickeln, die KoloniegröĂe sich verdoppeln, wenn nicht verdreifachen, wĂŒrde.
Prognose: Im vierten Jahr gibt es eine Bevölkerungsexplosion.
TatsĂ€chlich glaube ich, weder daran, dass M. barbarus auf extra Proteine angewiesen sind, noch dass man durch Proteinzugabe oder Proteinentzug besonders groĂen Einfluss auf das Koloniewachstum nehmen kann.
Hat eine M. barbarus Kolonie die GrĂŒndung erstmal ĂŒberstanden, heiĂt es Platz bereit stellen, denn ab jetzt wird sie wachsen und wachsen.
Warum ich dennoch regelmĂ€Ăig Proteine anbiete, begrĂŒndet sich in meiner Vorstellung das M. barbarus zwar eindeutig keine JĂ€ger sind(eher Angsthasen), allerdings in der Natur dann und wann ĂŒber ein totes Insekt stolpern und dies dann eintragen und ich gehe davon aus, dass dies in der Natur hĂ€ufiger vorkommt als einmal die Woche. Deswegen biete ich wenigstens einmal die Woche eins bis zwei Insekten(meist MehlwĂŒrmer) an, im glauben dadurch ein StĂŒck NatĂŒrlichkeit in den Koloniealltag einzubringen.
Die Frage die mich beschÀftigt Zielt also nicht auf die Beeinflussung des Koloniewachstums durch Regulierung des Proteinhaushaltes ab,
sondern
welchen unmittelbaren oder mittelbaren Zusammenhang, zwischen erhöhter Proteinzugabe und dem direkt im Anschluss erhöhten erscheinen von Toten in den Arena ,gibt es?
Da scheinbar keiner bislang die gleichen Beobachtungen gemacht hat und ich langsam glaube, dass ,obwohl unwahrscheinlich, die zwei Kausalketten FĂŒttern und Sterben der Arbeiterinnen sich doch nur zufĂ€llig gekreuzt haben,;-jedes mal-.;
Könnte vielleicht jemand von euch der eine ausreichend groĂe M. barbarus Kolonie hat, sich nicht mal den SpaĂ erlauben und der Kolonie entsprechend ihrer GröĂe eine riesige Menge Proteine anbieten und beobachten ob er/sie in den folge Tagen mehr Tote in der Arena findet als sonst ĂŒblich und die Beobachtungen hier mitteilen.
Lg
Alimato
Edit:@Attafive
Das wĂ€re zwar eine ErklĂ€rung(MangelernĂ€hrung) aber es ist ja nicht so dass die Kolonie ihre Kornkammern ignoriert und das Herstellen von Ameisenbrot einstellt. Sie haben also noch ihre eigentliche Nahrung somit immer verfĂŒgbar, die Proteine kommen ja lediglich hinzu.
Danke fĂŒr deine EindrĂŒcke,
diese decken sich auch mit meinen Erfahrungen bei meiner ersten Kolonie (ab dem zweiten/dritten Haltungsjahr---Bevölkerungsexplosion trotz geringer Proteinzugabe)
Allerdings hat meine momentane Kolonie von Anfang an regelmĂ€Ăig Proteine angeboten bekommen und im Grunde hat sie sich zumindest nicht merklich anders entwickelt als meine erste Kolonie.
Im ersten Jahr(2009) stagnierte die Entwicklung und ich befĂŒrchtete schon das ich die Kolonie nicht durchbringen kann.
Im zweiten Jahr(2010) stabelisierte sich die Population bei mĂ€Ăigem Zuwachs.
Das dritte Jahr(2011) stetiger aber immernoch moderater Anstieg der Individuenanzahl, wobei jetzt gegen Ende der Saison soviel Bruteinheiten vorhanden sind, dass wenn nur die jetzt vorhandenen Eier,
Prognose: Im vierten Jahr gibt es eine Bevölkerungsexplosion.
TatsĂ€chlich glaube ich, weder daran, dass M. barbarus auf extra Proteine angewiesen sind, noch dass man durch Proteinzugabe oder Proteinentzug besonders groĂen Einfluss auf das Koloniewachstum nehmen kann.
Hat eine M. barbarus Kolonie die GrĂŒndung erstmal ĂŒberstanden, heiĂt es Platz bereit stellen, denn ab jetzt wird sie wachsen und wachsen.
Warum ich dennoch regelmĂ€Ăig Proteine anbiete, begrĂŒndet sich in meiner Vorstellung das M. barbarus zwar eindeutig keine JĂ€ger sind(eher Angsthasen), allerdings in der Natur dann und wann ĂŒber ein totes Insekt stolpern und dies dann eintragen und ich gehe davon aus, dass dies in der Natur hĂ€ufiger vorkommt als einmal die Woche. Deswegen biete ich wenigstens einmal die Woche eins bis zwei Insekten(meist MehlwĂŒrmer) an, im glauben dadurch ein StĂŒck NatĂŒrlichkeit in den Koloniealltag einzubringen.
Die Frage die mich beschÀftigt Zielt also nicht auf die Beeinflussung des Koloniewachstums durch Regulierung des Proteinhaushaltes ab,
sondern
welchen unmittelbaren oder mittelbaren Zusammenhang, zwischen erhöhter Proteinzugabe und dem direkt im Anschluss erhöhten erscheinen von Toten in den Arena ,gibt es?
Da scheinbar keiner bislang die gleichen Beobachtungen gemacht hat und ich langsam glaube, dass ,obwohl unwahrscheinlich, die zwei Kausalketten FĂŒttern und Sterben der Arbeiterinnen sich doch nur zufĂ€llig gekreuzt haben,;-jedes mal-.;
Könnte vielleicht jemand von euch der eine ausreichend groĂe M. barbarus Kolonie hat, sich nicht mal den SpaĂ erlauben und der Kolonie entsprechend ihrer GröĂe eine riesige Menge Proteine anbieten und beobachten ob er/sie in den folge Tagen mehr Tote in der Arena findet als sonst ĂŒblich und die Beobachtungen hier mitteilen.
Lg
Alimato
Edit:@Attafive
Das wĂ€re zwar eine ErklĂ€rung(MangelernĂ€hrung) aber es ist ja nicht so dass die Kolonie ihre Kornkammern ignoriert und das Herstellen von Ameisenbrot einstellt. Sie haben also noch ihre eigentliche Nahrung somit immer verfĂŒgbar, die Proteine kommen ja lediglich hinzu.