Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Johnsonn
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#1 Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Johnsonn » 3. April 2019, 18:52

Hallo geehrte Forenmitglieder,

Ich habe bei einem Spaziergang diese Königin unter einem Stein gefunden. Sie war (nahezu) alleine, es krabbelten lediglich einzelne kleine L. niger Arbeiterinnen in der Nähe rum, ich kann allerdings nicht sagen, ob sie zu dieser Königin gehören, oder erst durch das Anheben des Steines Zugang zum Unterschlupf bekommen haben.
Um welche Ameisenart kann es sich bei dieser Königin handeln?

Nähere Informationen:
- 1cm groß
- deckend schwarz gefärbt
- keine sichtbaren Haare
- Die Gaster ist kleiner als ich es von L. niger kenne, eventuell fehlende Energiereserven?
- in Niedersachsen gefunden, auf einer Wiese
- es handelt sich hierbei wahrscheinlich um eine Schuppenameise

Sollte es sich hierbei wirklich um eine abgemagerte Lasius niger handeln, werde ich sie wieder zurück an ihrem Stein aussetzen.
Ich bin für jegliche Hilfe dankbar.

Anbei die Bilder (leider nur Handy-Aufnahmen):
Dateianhänge
Königin.jpg
Königin 3.jpg
Königin 2.jpg
IMG_20190403_181409186_BURST001.jpg



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#2 Re: Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Ameisenstarter » 3. April 2019, 20:03

Hallo Johnsonn.

Ich muss schon sagen, das Tier irritiert mich.

Es handelt sich auf jeden Fall um keine Lasius niger, sondern eher um eine Formica sp.

Doch was für eine Formica genau es ist, kann ich nicht sagen.
Aus der einen Perspektive würde ich vom Habitus her sagen es ist eine Serviformcia, aus der anderen eher Formica sensu stricto. Teilweise sieht es mir auch fast wie beides aus.

Wobei Formica sensu stricto im Normalfall ja rötlich gefärbt sind.


Ich kann mich hier auf nichts festlegen.

Vielleicht hat jemand noch eine Idee, was es mit diesem Tier auf sich hat. :confused:


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#3 Re: Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Johnsonn » 3. April 2019, 22:25

Vielen Dank für deinen Beitrag Ameisenstarter,

Ich habe mich eingelesen und einige Bilder verglichen und bin stark davon überzeugt, dass es sich hierbei um eine Formica fusca Gyne handelt.
Ihr Verhalten und das Auftreten vermeintlicher F. fusca Arbeiterinnen (kleine schwarze Ameisen mit rötlichen Beinen) in der Nähe des Fundorts sind weitere Indikatoren, welche mich überzeugen, dass es sich nicht um eine Waldameise handelt (neben den fehlenden Hügelnestern auf der Wiese).

Kann ich diese Gyne noch morgen in ihre Kolonie aussetzen ohne Abwehrreaktionen der Arbeiterinnen zu erwarten?
Da ich momentan L. niger halte und mir dieses Jahr noch Camponotus sp. fangen wollte, habe ich momentan leider kein Bedürfnis an F. fusca, auch wenn sie sicherlich ihren eigenen Charm besitzen.
Sollte sie über die Nacht jedoch unerwartet Eier legen, werde ich mein Handeln wohl erstmal überdenken.

MfG. Johnsonn



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#4 Re: Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Ameisenstarter » 21. April 2019, 16:31

Hallo Johnsonn.

Tut mir wirklich leid, deinen Beitrag hab ich total übersehen.

Was ist aus der Gyne geworden?

Eine Formica fusca ist es wohl nicht, da ist es noch viel zu früh für Schwarmflüge und der Habitus passt wie gesagt nicht so.

Dass direkt am Fundort keine Hügelnester vorhanden waren hat null Aussagekraft, die Gynen legen beim Schwarmflug sehr lange Strecken zurück.



Liebe Grüße


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#5 Re: Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Johnsonn » 24. April 2019, 21:43

Hallo Ameisenstarter,

Die Gyne hatte am nächsten Morgen eine kleine Menge Eier gelegt gehabt (ca 2-3), worauf ich mich entschieden hab sie erstmal in Ruhe zu lassen.
Ehrlich gesagt befürchte ich, dass ich die Gyne nicht nach ihrem Schwarmflug gefangen hab, sondern ich sie einer (kleinen?) Kolonie entnommen haben könnte.
Ich habe sie zwar unter einem Stein gefunden, allerdings könnte sie unter diesem eine Art Schwesternkolonie gebildet haben.

Mittlerweilen ist ihr Eierpaket zwar gewachsen (ca 6-8), da allerdings schon nahezu 20 Tage vergangen sind und ich weder größere Eier noch Larven auf die Schnelle entdeckte, weiß ich nicht ob ihr die Koloniegründung gelingen wird.

MfG. Johnsonn



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#6 Re: Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Ameisenstarter » 24. April 2019, 23:44

Das bringt Klarheit. :rolleyes:


Kein Wunder, dass mich das Tier etwas verwirrt. Die Arme ist total ausgehungert, so sehr, dass ich sie nicht einmal mehr sicher als Serviformcia erkannt habe.


Von Entnahme aus bestehenden Kolonien würde ich generell abraten. Bei polygynen Kolonien vielleicht, mit Arbeiterinnen, aber eigentlich auch nicht.



Gib eine winzige Menge Honig und eine Fruchtfliege oder ähnliches ins RG, dann kann man nur hoffen, dass sie sich daran etwas stärkt. Ansonsten wäre es ratsam mit ein paar Serviformcia Puppen zu pushen, ich weiß natürlich nicht, inwiefern du da bei der Suche Erfolg hast.



Viel Glück der Gyne und Liebe Grüße
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#7 Re: Um welche Art könnte es sich hier handeln?

Beitrag von Johnsonn » 26. April 2019, 14:30

Danke für deine Hilfe Ameisenstarter,

Ich habe ihr bereits schon Honig und ein bisschen Garnele gegeben gehabt (wobei sie die Garnele ignorierte).

Habe ihr gestern auch eine halbe Mehlkäferpuppe angeboten.

Es war keineswegs meine Absicht sie einer Wildkolonie zu entnehmen.
Ich habe lediglich einen Stein umgedreht und da saß sie, ich hatte nicht daran gedacht, dass sie bereits einer Kolonie gehören könnte.
Sollte sich bis Mitte Mai nichts an der Situation ändern, werde ich ein paar Puppen sammeln gehen, in ihrer Nähe gab es viele F. fusca, die ihre Larven und Puppen unter den Steinen lagerten.

freundliche Grüße,
Johnsonn



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