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Formica fusca - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Formica
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chris1994
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#17 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 12. September 2011, 22:43

Hallo Zusammen


Der Umzug ist beendet, alle Tiere sind in einer Nacht am 17.08 ins neue Nest umgezogen. Lange waren sie noch unschlüssig, wechselten fast täglich die Kammern, doch jetzt nach 4 Wochen haben sie sich gut eingelebt.

Man sieht, dass sie sich auf die Winterruhe vorbereiten, da sie seit zwei Wochen keine Brut mehr haben, und sich ihre Aktivität leicht vermindert. Trotzdem, dass sie keine Larven mehr haben ist der Proteinbedarf noch immer hoch. Fast zwei Wochen lang wurden gar keine Futtertiere angenommen, jetzt tragen sie aber wieder alles ein was ihnen vor die Fühler kommt.

Alle Tiere sehen gut genährt aus und so habe ich auch absolut keine Bedenken für die Winterruhe.

Natürlich gibts auch noch ein paar Bilder von der neuen Wohnsituation.

1: Ganzes Nest
2: Blick in eine Kammer
3: Gyne wird gefüttert



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Diskussionsthread: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/41190-diskussionsthread-zum-haltungsbericht-formica-fusca.html#post268045



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chris1994
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#18 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 15. September 2011, 23:39

Wie man sich doch täuschen kann...


Das neue Nest wurde meiner Ansicht nach gut akzeptiert, Platz war genug vorhanden und die lieben Ameisen machten einen entspannten Eindruck.

Als ich heute morgen das Nest mit 10mL Wasser befeuchtet habe, konnte ich natürlich nicht ahnen, dass sie zum Feierabend alle unters Nest gezogen sind!

Jetzt steh ich da mit leerem Nest und ordentlich Sandauswurf im Becken.

Kommt mir das nur so vor oder ist Formica wirklich eine der störrischen Gattungen?? Camponotus ligniperdus bezieht ein Nest und bleibt auch dort, Lasius niger wohnt im Ytong und nur dort. Formica fusca wollen zuerst nicht aus dem trockenen und verschimmelten RG, und dann ab unter die Erde. Das erste was Formica sanguinea tun ist ein tiefes Loch zu graben und auf das RG zu sch****en.

Ich hab jetzt absolut keine Ideen wie ich sie wieder ins Nest locken sollte.

Nest feuchter machen -> unterm Nest wirds feucht -> sie bleiben.

Nest erwärmen -> unterm Nest wirds kuschelig warm -> sie bleiben.

Deshalb mein Fazit am Ende dieses Updates: Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann bietet euren Formica fusca ein externes Nest an.

LG Christian



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chris1994
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#19 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 12. März 2012, 19:56

[font=Calibri]Hallo Zusammen[/font]
[font=Calibri]Lange ist es her seit dem letzten Bericht, deshalb möchte ich etwas zusammenfassen was in der letzten Zeit so alles passiert ist.[/font]

[font=Calibri]Als erstes sei gesagt, ich hab es geschafft die Kolonie wieder zurück ins Nest zu Locken. Nachdem alle eingezogen waren habe ich das Nest kurz entfernt und einen vorbereiteten Wassertank aus Gips angeklebt. Ausserdem wurde das ganze Nest auf eine Plexiglasplatte geklebt. So gelangt keine Feuchtigkeit vom Wassertank mehr unters Nest. Seit dieser kleinen Modifikation sind die Tiere ihrem Nest treu.[/font]

[font=Calibri]Die anschliessende Winterruhe verlief problemlos, überwintert wurde auf dem Dachboden bei durchschnittlich 3-8°C. Vor einer Woche hab ich sie in den Keller zum langsamen auswintern gestellt. Gestern bekamen sie dann wieder ihren Platz im warmen Zimmer.[/font]

[font=Calibri]Der Start nach der Winterruhe verlief ausgezeichnet. Sofort wurde Honig und eine Fliege angenommen. Noch immer ist ihre Eigenschaft zu beobachten alles was sie an Futter finden einzutragen. Heute, einen Tag nach der endgültigen Auswinterung hat die Gyne die ersten Eier gelegt. Ich bin begeistert von dieser schnellen Entwicklung.[/font]

[font=Calibri]Ihre Scheu scheint mit zunehmender Koloniegrösse immer mehr abzunehmen. Wenn sich vor einem Jahr noch gerade ein Tier vor die Tür traute, sind es heute zu Futterzeiten bis zu zwanzig. Sie wurden von mir auch gleich an ein neues Futtertier, das Heimchen, gewöhnt. Am Anfang war die Skepsis gross, doch der Hunger was grösser und so wurde ihr erstes Heimchen aufgefressen.[/font]

[font=Calibri]Hier sind dann natürlich noch ein paar Bilder für Euch:[/font]

[font=Calibri]1,2: Winterruhe[/font]
[font=Calibri]3: Ihr erstes Heimchen wird gefressen[/font]
[font=Calibri]4,5: Blick ins Nest[/font]
[font=Calibri]6: Gyne[/font]
[font=Calibri]7: Eier[/font]


[font=Calibri]Zum Schluss noch der Diskussionsthread, ich freue mich über eure Komentare etc.: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/41190-diskussionsthread-zum-haltungsbericht-formica-fusca.html[/font]


[font=Calibri]Bild[/font]

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Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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chris1994
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#20 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 14. März 2012, 20:31

Hallo

Ich konnte gerade noch ein paar Fotos der Eier machen und wollte euch eins davon nicht vorenthalten.

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Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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#21 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 29. März 2012, 21:15

Hallo

Gar nicht mal so lange her seit dem letzten Bericht, es hat sich aber jede Menge getan.

Das augenfälligste ist die stark gestiegene Aussenaktivität. Von der kleinen, schüchternen Kolonie ist nichts mehr übrig geblieben. Das ganze Becken wird erkundet, das Nest streng bewacht und zu Fütterungszeiten sind gerne mal 20 Tiere unterwegs.

Die zweite Sache ist der grosse Brutschub. Letztes Mal berichtete ich noch von einem kleinen Eierpacket, kaum hatte ich ein paar Tage keine Zeit um nach ihnen zu schauen, schon sind die Kammern gefüllt mit grossen Larven. Formica fusca überraschen mich immer wieder mit ihrer schnellen Brutentwicklung.

Ansonsten geht es der Kolonie gut, sie nehmen viel Futter auf und haben sämtliche (für den Halter) unangenehme Gewohnheiten (Graben, Umziehen) vergessen.

Macht euch am besten selber ein Bild der Lage :)


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LG Christian


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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#22 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 17. April 2012, 14:05

Hallo Zusammen

10 Tage war ich in Ferien und hab die Kolonie der guten Pflege von Bekannten übergeben. Als ich gestern Zuhause ankam und einen Blick ins Nest warf, wurde ich zuerst von einem grossen Puppenberg überrascht. Weiter sind neue Larven vorhanden und auch wieder Eier.

Anhand der Puppen bin ich jetzt sicher, dass es Geschlechtstiere geben wird. Es gibt Geschlechtstierpuppen sowohl im Kokon als auch nackt. Ich stelle das Becken jetzt raus auf den Balkon um die Entwicklung der Geschlechtstiere etwas auszubremsen und an die natürliche Schwarmflugzeit anzupassen. Mein grosses Ziel ist, das die Geschlechtstiere sich dem Schwarmflug im Freiland anschliessen und hoffentlich begattet werden. Dass sie bei der Koloniegrösse (120-140) schon Geschlechtstiere produzieren erstaunt mich sehr. Was ich so in den verschiedenen HBs zu Formica fusca gelesen habe, werden erst mit ca. 300-400 Arbeiterinnen erste Geschlechtstiere grossgezogen. Ich bin sehr zufrieden damit und sehe diese Entwicklung als Bestätigung der Haltungsparameter.

Wenn die Kolonie weiter so wächst wird bald ein neues Nest fällig. Ich denke dabei wieder an ein liegendes Ytongnest auf der anderen Seite des Beckens. Das alte wird entfernt sobald sie dann umziehen. Momentan bin ich aber etwas im Abistress und deshalb müssen solche grössere Projekte etwas warten.


Hier sind auch wieder ein paar Bilder aus dem Nest. (Widerwillig bin ich nun doch auf den Forenuploader umgestiegen.)

1. Zwei Kammern mit Puppen gefüllt
2. Geschlechtstierpuppen neben Arbeiterinnenpuppen
3. Puppenhaufen mit Geschlechtiernacktpuppen
4. Gynenpuppe
5. Eier und kleine Larven
6. Kammer mit grossen Larven


1.Bild 2.Bild
3.Bild 4.Bild

5.Bild 6.Bild



Ihr seid herzlich Eingeladen im Diskussionsthread eure Meinung zum Bericht zu äussern.


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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#23 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 9. Mai 2012, 22:24

Hallo Zusammen

Die Geschlechtstiere sind nun geschlüpft und bei mir macht sich die Ratlosigkeit breit. Es sind ca. 4 Männchen und 10 Gynen. Aber es sind keine "richtigen" Gynen. Sie sind bedeutend kleiner als ihre Mutter und haben bis auf eine, die gerade frisch geschlüpft ist, alle keine Flügel. Die Männchen und eine Gyne haben welche, alle anderen Gynen nicht.
Ich frage mich jetzt, was ist passiert? Handelt es sich um ein Problem beim Schlupf sodass die Flügel verkrüppelt sind oder sich nicht richtig entfalten konnten oder kam es gar zu einer verpaarung im Nest und die Gynen haben schon ihre Flügel abgworfen? Ich habe neulich in Gummibärs Flohmarktanzeige etwas ähnliches gelesen, dass bei ihm auch sehr kleine Gynen vorkommen. Vieleicht habt ihr eine Erklärung dafür. Wäre für eure Einschätzung dankbar. Hier der Diskussionsthread

Die Fotos dazu:

1: Frisch geschlüpfte Gyne mit Flügel, im Hintergrund zwei ohne Flügel.
2: Gyne ohne Flügel


1.Bild 2.Bild


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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#24 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von chris1994 » 8. Juli 2012, 21:04

Hallo Zusammen

Seit dem letzten Update ist viel passiert. Schwarmflug, Koloniewachstum, Grabungen etc. Aber der Reihe nach:

Schwarmflug

Die Kolonie hat wie schon berichtet Geschlechtstiere grossgezogen. Da nur eine der Mikrogynen über funktionierende Flügel verfügte, war sie auch die einzige die Schwärmen konnte und dies auch tat. Eines Tages, es war warmes, leicht schwüles Wetter, konnte ich erhöhte Aussenaktivität im Becken erkennen. Bei näherem Hinsehen brachten die Arbeiterinnen gerade die eine Gyne nach draussen und zerrten sie auf den Stein, den höchsten Punkt im Becken. Dort blieb die Gyne einige Zeit ruhig sitzen und sondierte die Lage eifrig mit den Fühlern. Nach einer halben Stunde war es dann so weit und sie flog ab, in die Weiten der freien Natur. Ein rührender Moment.

Am selben Tag noch entdeckte ich eine dealate Formica fusca Gyne. Ein Zeichen dafür, dass meine Kolonie den Schwarmflug in der Umgebung genau getroffen hat. Ich war sehr erleichtert, dachte ich doch immer dass sie zu früh dran wären und die Gyne ganz allein durch die Gegend fliegt.

Die anderen Mikrogynen sind noch in der Kolonie und verhalten sich mehr oder weniger wie Arbeiterinnen. Sie werden toleriert und betätigen sich bisweilen an der Futtersuche oder dem Nestbau.

Hier die Fotos zum Schwärmen:
1: Gyne auf dem Stein, ca. 30min vor Abflug
2: Gyne bei den ersten Flugversuchen


1. Bild 2. Bild


Koloniewachstum

In der Zeit in der sie die Geschlechtstiere grossgezogen haben, war eher weniger Brut vorhanden. Seit deren Schlupf hat die Kolonie noch einmal richtig zugelegt. Die Kammern sich voll mit Larven und Puppen, ihre Aktivität ausserhalb des Nestes ist sprunghaft gestiegen. Beute wird nicht mehr so oft eingetragen sondern an Ort und Stelle unter grossem Aufgebot an Tieren aufgefressen. Auch ihr Honigbedarf ist recht angestiegen, mit einem Tropfen pro Woche komm ich nirgends mehr hin. Ihre kräftige und schnelle Entwicklung macht Formica fusca zu einer sehr interessanten Art in der Haltung.

Fotos zur Aussenaktivität:
3,4: Formica fusca am Honig
5: Formica fusca zerlegen eine Fliege
6: Gewusel rund um die Futterstelle

3. Bild 4. Bild
5. Bild
6. Bild


Grabaktivitäten

Zum Schluss noch eine eher unangenehme Angewohnheit der Tiere: Sie graben! Wie bei Lasius niger sind auch Formica fusca drauf gekommen, dass wenn sie die Tränke mit Sand zuschütten alles Wasser in den Boden läuft. Im nun feuchten Sand können sie herrlich graben und tun dies auch nach Herzenslust. Nun haben sie ein kleines Zweignest unter dem Stein errichtet von dem sie geschwärmt sind. Die Mehrheit der Tiere ist im Ytongnest, ca. 20-30 Tiere leben unter dem Stein. Das die ganze Kolonie unter den Stein zieht ist wenig wahrscheinlich, da dort schlichtweg der Platz fehlt. Da dies auch langsam in ihrem Nest der Fall ist, mach ich mich jetzt mal drann ein neues zu bauen. Es soll ein stehendes Ytongnest werden und bedeutend mehr Platz bieten.

Das wars dann auch schon wieder für heute, ich halte euch auf dem Laufenden. Für Bemerkungen, Fragen etc. ist hier der Diskussionsthread.

LG
Christian


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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