Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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#1 Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von Referendarin » 11. April 2013, 21:40

Ich bin Referendarin an einer Grundschule und zur Zeit am überlegen, das Thema Ameisen für meine zweite Klasse zu wählen (Oberthema: Lebensraum Wiese).
Nun würde mich interessieren, ob jemand Erfahrungen mit Ameisen (Formicarien) an der Schule hat?
Die Forensuche hab ich schon bemüht, allerdings habe ich von niemandem lesen können, dass er selbst schon ein Formicarium an der Schule hatte.
Da die Beiträge schon recht alt waren, habe ich die Hoffnung, dass sich vielleicht jetzt jemand findet? :-)
Grundsätzlich, welche Art und Koloniegröße würdet ihr empfehlen? (Lasius niger, Lasius flavus oder Myrmica rubra hatte ich angedacht).

Das Thema ist nur für wenige Wochen gedacht, wobei ich mir eine Haltung von Mai-Ende Juli (Sommerferien) vorstellen könnte.
Da das Thema teilweise noch in meinem Prüfungszeitraum (Lehrprobe) liegen wird, möchte ich das Thema erst Recht intensiv durchdenken bevor ich mich dazu entschließe.

Ich freue mich daher sehr über Tipps und Erfahrungen.



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Streaker87
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#2 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von Streaker87 » 12. April 2013, 13:07

Hawksfire ist Referendar an einer Grundschule und hat schon mal seine Ameisen (Camponotus sp. oder Formica sp.) und argentinischen Waldschaben mit in den Unterricht genommen.
Am besten schreibst Du ihn an. Er war aber seit dem 22.03. nicht mehr online.

Ich habe Teile meiner Kolonie (Camponotus fellah) bisher nur mit in die Biodidaktik genommen und dort während einer Unterrichtssimulation vorgestellt. Mit Grundschulkindern habe ich also keine Erfahrung. Ich würde aber alle stechenden Ameisen außen vor lassen, dazu zählt auch Myrmica sp. Selbst die großen Majoren der Gattung Camponotus sp. können schon ordentlich zubeißen.

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Krabbeltierfan
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#3 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von Krabbeltierfan » 12. April 2013, 13:58

Hey,

eine eigene Kolonie für wenige Wochen oder Monate anzuschaffen, dürfte sich wahrscheinlich nicht sonderlich lohnen. Besonders wenn die Kolonie noch klein ist, wird es in diesem Zeitraum nicht viel zu sehen geben.

Die beste Möglichkeit besteht wohl darin, dass man eine größere Kolonie für die dauer des Projektes geliehen bekommt. Hierfür dürften einige Shops, aber auch engagierte Privathalter in Frage kommen.

Folgende Seite kann ich noch empfehlen: http://www.ameisenschutzwarte.de/
Dort ist unter der Rubrik "Literatur für Lehrkräfte" einiges Aufgelistet, was vielleicht nützlich sein könnte.


Grüße
Krabbel



DermitderMeise
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#4 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von DermitderMeise » 12. April 2013, 15:09

Hi,
von mir noch ein paar Links dazu, Anfragen zu Ameisen in Kindergarten oder Schule gibt es immer mal wieder; leider dann ohne längerfristige Rückmeldung ob etwas daraus geworden ist, daher vorab: Wenn du das Vorhaben umsetzt, sind wir sehr an deinem Erfahrungsbericht interessiert!

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/kindergarten-braucht-ameisenfarm-t30621.html

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/44814-wir-stellen-uns-vor.html

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/47322-ameisen-ohne-k-nigin-halten.html

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/44196-ameisen-der-becherlupe-beobachtet-war-das-ein-fehler.html

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/42132-ameisen-als-lehrmittel-im-kindergarten.html

http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/34252-ameisen-der-schule-erfahrungen-gesucht.html

Initiative eines Schülers:
http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/49560-ameisen-f-r-schule.html

Und abschließend unsere Experimentesammlung, noch wild und ungeordnet, aber es ist für jeden Geschmack etwas dabei:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/48896-experimente-mit-ameisen-sammlung.html

Dem Ausschluss von stechenden Arten möchte ich mich anschließen (speziell wg. Allergiker-Risiko), auch wenn das natürlich ebenfalls eine interessante Erfahrung ist. :) Als gut geeignet für die Schule halte ich Formica-Arten, die sind ein Kompromiss aus Größe und Wachstum; sie können zwar auch merkbar zubeißen, schneiden dabei aber nicht gleich in den Finger wie Camponotus-Majore. Wenn du dich entschieden hast sag gerne im Flohmarkt Bescheid, wir ändern dann die Anzeige.



NuEM
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#5 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von NuEM » 12. April 2013, 18:05

Streaker87 hat geschrieben:Hawksfire ist Referendar an einer Grundschule und hat schon mal seine Ameisen (Camponotus sp. oder Formica sp.) und argentinischen Waldschaben mit in den Unterricht genommen.
Am besten schreibst Du ihn an. Er war aber seit dem 22.03. nicht mehr online.

Ich habe Teile meiner Kolonie (Camponotus fellah) bisher nur mit in die Biodidaktik genommen und dort während einer Unterrichtssimulation vorgestellt. Mit Grundschulkindern habe ich also keine Erfahrung. Ich würde aber alle stechenden Ameisen außen vor lassen, dazu zählt auch Myrmica sp. Selbst die großen Majoren der Gattung Camponotus sp. können schon ordentlich zubeißen.

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Huch, dass Camponotus ordentlich zwicken kann, war mir bewusst. Bin selber schon sehr schmerzhaft zwischen die Zehen gebissen worden. Aber dass die Haut tatsächlich durchschnitten wird, habe ich bisher nicht erlebt. Ich glaube, ich werde in Zukunft etwas vorsichtiger mit Camponotus-Majoren umgehen.



Referendarin
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#6 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von Referendarin » 12. April 2013, 21:00

Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Hawksfire habe ich direkt eine Nachricht gesendet und durch die Links habe ich mich auch schon geklickt (die meisten kannte ich zwar schon, aber die Experimenteliste finde ich super, die kannte ich noch nicht und werde sie mir gleich noch genauer ansehen).

Ohje, Myrmica rubra ist also keine geeignete Art? Ich hatte sie von zwei Ameisenshops empfohlen bekommen, aber ihre Aggressivität und das Allergierisiko schrecken mich nun schon ab. Wobei ich momentan keine Gelegenheit wüsste, wo die SchülerInnen den Ameisen hautnah begegnen? Sie würden ja eigentlich im Formicarium, vielleicht mal in einer Becherlupe, bleiben.
Hm, natürlich ist das einzige Kolonieangebot, dass ich bisher habe Myrmica rubra... Und da ich die Ameisen gerne diesen Monat hätte, mache ich mir nun natürlich Sorgen, keine geeignete, größere Kolonie zu finden. Im Flohmarkt habe ich schon ein Gesuch gepostet. Welche Shops könnte ich denn fragen, ob sie Kolonien leihen?



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Gabriel
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#7 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von Gabriel » 12. April 2013, 22:08

Hallo

Wie wäre es mit einer Formica Art? Da empfehle ich Dir Formica fusca. Sie sind von der Grösse her anschaulich und bilden keine Gefahren für den Halter. Auch sind sie relativ leicht zu halten. Falls Du sie dann doch länger hältst wird sie Dir nicht gerade zu gross. (Die Kolonie)
Am besten informierst Du Dich hier weiter:http://www.ameisenwiki.de/index.php/Formica_fusca

Auch empfiehlt es sich noch den Einen oder Anderen Haltungsbericht durchzulesen, falls das Interesse zur Art besteht.

LG Gabriel



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#8 AW: Wer hat Erfahrungen mit Formicarien an Grundschulen?

Beitrag von DermitderMeise » 12. April 2013, 23:03

Guten Abend,
Referendarin hat geschrieben:Ohje, Myrmica rubra ist also keine geeignete Art?

geeignet sind sie schon, eben nur mit den genannten Einschränkungen. Ob du das verantworten möchtest ist allein deine Entscheidung. Nochmal zu den Arten:
- Formica sanguinea ist fast so wie unsere Waldameisen mit den großen Hügeln: groß, zahlreich und kennt keine Gnade - dazu die einzige solche Art die man ohne Genehmigung halten darf;
- Formica cinerea ist ebenfalls groß und aggressiv;
- Formica fusca ist quirlig, wenig aggressiv, eher defensiv (besonders Einzeltiere), aber sehr interaktiv.
- ...
Alle Formica-Arten können rel. gut sehen und reagieren auf Bewegungen in ihrer näheren Umgebung (bis zu einigen Dezimetern), im Gegensatz zu z. B. Lasius und Myrmica.

Weitere Erfahrungen findest du in den Haltungsberichten zu dieser Gattung, die Steckbriefe mit jew. einigen guten Haltungsberichten am Ende verlinkt kennst du vielleicht schon.

Ich hatte sie von zwei Ameisenshops empfohlen bekommen

Mhja, Ameisenshops behaupten auch gerne, dass gewisse Arten keine Winterruhe halten (was oft genug nicht stimmt) und viele andere Kleinigkeiten, die sich verkaufsfördernd auswirken sollen. Im Grunde möchten Shops aber vorwiegend eines: viel verkaufen. Nach der gleichen Logik ist eine Elektronik-Einzelhandelskette auch nicht unbedingt ein guter Ort um sich über Geräte zu informieren ;) - deswegen mach es lieber anders herum: Du solltest am besten vorher schon wissen
- wofür sie eingesetzt werden sollen und
- welche Arten in Frage kommen und
- welche Koloniegröße du ca. haben möchtest.
Was die Größe betrifft: eine Formica-Kolonie mit mehreren 100 Arbeiterinnen ist schon recht groß und es ist meistens genug los.

Wobei ich momentan keine Gelegenheit wüsste, wo die SchülerInnen den Ameisen hautnah begegnen? Sie würden ja eigentlich im Formicarium, vielleicht mal in einer Becherlupe, bleiben.

Erfahrungsgemäß brechen die meisten Tiere die man hält mindestens einmal aus - und hier kann man froh sein, dass die Kolonie als ein "Tier" zählt und nicht die einzelne Ameise. :) Dazu kommen die vielen kleinen Tücken des Alltags: Becherlupe fallen lassen, umschubsen, hineinpusten (dann wird gerannt)... Und Kinder möchten eigentlich immer alles auf die Hand nehmen; die Macht ist zwar mit dir, aber der Drang mit ihnen. ;)
Da du von der Experimentliste begeistert bist kann ich deiner Äußerung auch nicht so ganz Glauben schenken; zumindest würde ich es aber schade finden wenn schon eine Kolonie "herumsteht", denn z. B. Versuche zur Nahrungsmittelweitergabe mit Lebensmittelfarben sind unglaublich einfach und haben einen tollen Aha-Effekt (sogar inkl. Farbenlehre).

Und da ich die Ameisen gerne diesen Monat hätte, mache ich mir nun natürlich Sorgen, keine geeignete, größere Kolonie zu finden.

Dazu noch ein paar Worte: Hektik ist dein Feind. Sich ein paar Gottesanbeterinnen anzuschaffen wie in einem der Themen diskutiert ist deutlich einfacher als eine Kolonie zu bändigen. Sei dir dessen bitte bewusst; fast jeder - auch ich als damals langjähriger Terrarianer - unterschätzt zu Beginn den "eigenen Willen" der Ameisen und auch wenn man gut vorbereitet ist geht immer noch genug schief. Im Gegensatz zu vielen anderen lebenden Demonstrationsobjekten nutzen Ameisen deine Fehler sehr aktiv aus und sind sehr mobil, oft zu ihrem eigenen und deinem Nachteil (für dich: Stress, für die Ameisen: im schlechtesten Fall Tod). Genügend Beispiele finden sich hier, und das ist selbstverständlich nur eine erlesene Auswahl... Ich weiß zwar nicht warum du es derart eilig hast, aber vielleicht magst du das nochmal überdenken, denn das sind schlechte Startbedingungen.

Welche Shops könnte ich denn fragen, ob sie Kolonien leihen?

Fragen kannst du alle, denn das kostet nichts. :)
http://www.ameisenforum.de/linkliste/34985-ameisenshops.html



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