Maddio hat geschrieben:Solange es im Nest dunkel ist, spielt es keine Rolle ob es in der Arena hell ist. Auf diese Weise können sie sich in die Dunkelheit zurückziehen, wenn ihnen danach ist.

Tag zusammen,

erstmal bitte ich um Entschuldigung, dass ich mich hier einfach so dazwischen schiebe aber als Schichtarbeiter habe ich mir schon ähnliche Fragen gestellt.
Ist es wirklich so, dass ein abgedunkeltes Nest ausreicht ?
Ich hatte bisher die Vorstellung, dass die Ameisen auch vom Tag/Nacht- Zyklus beeinflusst werden. In der Natur sind die Nester in der Regel ja auch immer dunkel.
Ich meine auch gelesen zu haben, dass Ameisen vom Stand der Sonne beeinflusst werden. Bei einem Experiment, bei dem (wie auch immer) der Einfallswinkel der (simulierten) Sonnenstrahlen gespiegelt wurde, änderten die Ameisen auf einmal ihre Marschrichtung um 180°.
Den Titel des Buches und die Seite Editiere ich nach sobald ich es nachgeschlagen habe.

Haben Ameisen also ein endogenes Tag/Nacht-Empfinden oder reagieren sie eher auf die veränderten klimatischen Bedingungen (absinken der Temperatur)?

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit

Andre

Steht ja jedem frei etwas zu schreiben jeder Input ist gerne gesehen .

Es gibt defintiv Ameisenarten, die sich am Stand der Sonne orientieren. Dies ist aber nur eine von mehreren Möglichkeiten, die sich einer Ameise zur Orientierung anbieteten.

Es gibt weitere Optionen, wie optische Landmarken, Zählen der Schritte und natürlich die chemische Markierung der Strecke durch Artgenossen oder sogar Tandemlauf und Transport zum Ziel.

Ich stelle mir das so vor, dass (je nach Art) mehrere dieser Optionen parallel Anwendung finden, und es somit kein großes Problem darstellt, wenn eine Option verfälscht wird.

Wir sprechen hier auch von der Haltung, und ich glaube nicht, dass ein geregelter Tag-/Nachtrythmus erforderlich ist, vorausgesetzt es ist im Nest dunkel und es gibt diese Rückzugsmöglichkeit bei Bedarf.

In der Natur sind die Zusammenhänge selbstverständlich erheblich komplexer, und das trifft dann auch auf weitere Bereiche der Haltung zu (z.B. Ernährung, Fressfeinde, Konkurrenten usw.).

Naja in einem Formikarium das bei mir auf dem Schreibtisch steht und der Monitor nachts das Zimmer erleuchtet, ist das offene Ytongnest ja praktisch nie dunkel. Deswegen mein Gedanke mit dem Handtuch oder so als Verdunkelung. Gerade bei meinen L flavus, die ja Dunkelheit, wie ich lieben.

Warum einfach machen wenn es auch kompliziert geht?

Man braucht doch nicht das ganze Formikarium abdecken, damit es im Nest dunkel ist. Einfach das Nest abdunkeln, z.B. mit roter Folie, Alufolie oder einem Stück Pappe...

Sicher. Aber dann sehe ich ja nichts. Ich habe gerade zwei RGs im Formikarium liegen mit roter Folie und zwei Jungköniginnen drin. Und sehe auch nix. Es ist eine fürs menschliche Auge eh dunkle Ecke hier am Schreibtisch. Aber ob die beiden das auch so sehen und deren Nachwuchs?

Ich mache es in dem Fall einfach so, dass ich eine Karteikarte aus Karton / Pappe, zurecht falte und auf das RG lege. Wenn man dann gelegentlich Einblick ins Nest haben will, nimmt man die Abdeckung kurz hoch.

Ob die Ameisen von Licht in der Brutentwicklung gestört werden, ist nicht sicher, zu diesem Thema wurde schon öfter diskutiert. Muss letztendlich jeder selbst wissen, wie er es macht.

Hmmmm......bin weiter unsicher....

Du wirst dich da wohl oder übel entscheiden müssen. Eine Abdunklung durch welche man perfekt durchsehen kann aber welche gleichzeitig kein Licht durchlässt ist meines Wissens noch nicht erfunden.

Und bevor du dir dann ein Handtuch übers Formicarium hängst (durch das man auch nicht sehen kann), wäre es vlt doch einfacher das Nest mit einer abnehmbaren Abdunklung zu versehen.