Heyho,
sehr gute Fragen, die du da stellst!
In der Natur sieht es natürlich so aus, dass es kalte, lange Winter gibt, und auch mal recht warme Winter mit wenig Niederschlägen und vielen Wärmeperioden. Für die Ameisen also gute und schlechte Winter, könnte man sagen. Das ist halt die Natur. In der Haltung versucht man, da optimale Bedingungen, wie sie eine durchgehende
Winterruhe von ca. 5 Monaten für einheimische Arten zu sein scheint, zu bieten. Kurzes Aufwärmen, z.B. bei einem Versand, oder mal 4 statt 5 Monate
Winterruhe werden auch in der Haltung die Kolonie nicht um die Ecke bringen, darauf müssen Ameisen eingestellt sein.
Genauso ist zu beachten, dass viele Arten bei größerer Kälte, als wir empfehlen, gut gedämmt/geschützt sind, in der Erde zum Beispiel. Bei Farmen, Ytongs etc. ists oft nur ne hauchdünne Scheibe.
Geringe Minusgrade machen den Ameisen aber auch in der Haltung wohl nicht allzu viel aus, das sind sie gewöhnt - gefährlich wirds zB dann, wenn Wassertanks bersten etc.
Wer Ameisen in der
Winterruhe sieht, kann auch erkennen, dass sie sich kaum bewegen, eng zusammen im Nest sitzen und wärmere Temperaturen abwarten. Äußere Einflüsse scheinen sie bei so niedrigen Temperaturen nicht so stark zu stören wie im Winter, vermutlich ist ihre Wahrnehmung und/oder Reizschwelle herabgesetzt. Bei den neueren Geräten ist das "Rappeln" ohnehin nicht mehr so schlimm, und beim Türe auf- und zumachen entstehen auch keine so großen Erschütterungen, das die Tiere bei diesen Temperaturen in Panik ausbrechen (das kann wohl jeder Halter selbst beobachten, die Ameisen reagieren darauf nicht/kaum). Wenn du natürlich nen Kühlschrank aus der Vorkriegszeit hast, der lustig in deiner Küche auf und ab hüpft, wird das nicht das Optimale sein, schätze ich
lg, chrizzy
Edit: Kottan war schneller, aber er hat im Prinzip die gleichen Beobachtungen gemacht.