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Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

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Myrmecophaga tridactyla
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#17 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 1. Januar 2009, 15:04

Schildkroet hat geschrieben:Hallo!

der Prozess der Einwinterung zieht sich ja schon über einen etwas längeren Zeitraum hin!
___Schildkroet



Ach so. Aha. Ohhhh, Wunder. Und das soll einfach sein?
Blubbb !! Is ja für Anfänger auch voll zu empfehlen, langsam die Temperatur zu senken und kontrolliert in die Winterruhe überzugehen. Muß ja auch richtig einfach sein. Vor allem, weil es duzende Parameter gibt, die man falsch - äh, ich meine doch - richtig machen kann.

MfG



Imago
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#18 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von Imago » 1. Januar 2009, 16:40

Hallo Myrmecophaga tridactyla!

Das Einleiten der Winterruhe heimischer Arten ist eigentlich gar kein Problem.

Ausgangspunkt: Zimmertemperatur berägt zwischen 18 und 21 °C.

Wenn draußen die Temperatur fällt, ist es kein Problem die Ameisen entweder in ein unbeheiztes Zimmer zu stellen, kann auch ein Keller sein, Garage etc. der Raum sollte eine Temperatur von ca. 15°C. aufweisen.

In dieser Zeit wird meißt noch Nahrung aufgenommen, Wasser- und Futterquellen sollten wie gewohnt angeboten werden!

Sollte es keinen alternativen Raum geben, der zur Verfühgung steht kann man die Ameisen auch nach draußen stellen. Terasse, Laube, Garten etc.! Achtung vor Vögeln, Katzen etc. schützen! Z.b. Karton rüber, Löcher für Lichteinfluss lassen. Ist es warm genug nachts, können die Ameisen auch ohne Probleme draußen bleiben.

Die Ameisen sollten ca. 2 Wochen einer Temperatur von ca. 10-15°C. ausgesetzt werden. Diese exogenen Reize veranlassen die Vorbereitung auf die Winterruhe, wenn dieses nicht schon endogen geschehen ist. Die Vorbereitung auf die Winterruhe ist z.T. endogen gesteuert, das Abhalten der Winterruhe exogen. (Camponotus ligniperda, wie Camponotus herculeanus bestreiten das Einleiten der Winterruhe, so wie diese selber nach endogenen Reizen, was nicht bedeuten soll, diese bei Zimmertemperatur zu gestalten)!

In diesen zwei Wochen haben die Larven wenn vorhanden Zeit sich einzudicken um etwaige Minustemperaturen zu überleben. Die Larven verringern ihren Flüssigkeitshaushalt. Von Minustemperaturen würde ich in der Privaten Haltung wenn möglich absehen, obwohl es Arten gibt, die diese durchaus verkraften. Die Ameisen haben in diesen zwei Wochen Zeit, noch einmal wenn nicht schon geschehen genügend Nahrung für die Wintermonate aufzunehmen und zu speichern, sehr gut zu sehen ist dies an den beigen Streifen zwischen den Segmenten an der Gaster die dann prall gefüllt ist. Auch die Ameisen werden in diesen zwei Wochen schon anfangen ihren Stoffwechsel herunterzufahren. Innen- wie Außenaktivität dürften im Idealfall deutlich abnehmen.

Nach diesen 2 Wochen Zwischenstopp ist es kein Problem sie bei ca. 6°C. in die Winterruhe zu schicken.

Es ist auch kein Problem wie oben schon geschrieben die Ameisen auf den Balkon etc. runterzukühlen, und sie draußen bei bestimmter Vorkehrung, wie später noch beschrieben, überwintern zu lassen. Möglichkeiten gibt es dem nach immer!

Indikatoren für die Bereitschaft der Winterruhe nach den zwei Wochen Zwischenstop:

1. Die Gaster sind prall gefüllt
2. Larven (wenn vorhanden) weisen kein Wachstum mehr auf. Nicht alle Arten überwintern mit Larven manche komplett ohne Brut!
3. Eier werden nicht mehr gelehgt und sind auch nicht mehr vorhanden, Puppen sind ebenfalls keine mehr vorhanden.
4. Innen- und Außenaktivität haben merklich abgenommen
5. Nahrung wird nicht mehr aufgenommen

Jetzt kann man das Nest von dem(n) Becken trennen, es verschließen und es z.B. in einen seperaten Kühlschrank tun, auf die Terasse in einer Styrporbox vor Minusgraden geschütz oder in die Garage, wichtig ist das der Stellplatz eine Temperatur von ca. 6 Grad aufweist. Da die Ameisen inerhalb der Winterruhe weder Nahrung noch Wasser aufnehmen ist es wichtig das Nest stehtig je nach Art zu befeuchten.

Also Myrmecophaga tridactyla wie Du siehst beginnt fast jeder Satz mit: Es ist kein Problem.. . Die Winterruhe sowie das Einleiten dieser ist keine große Sache. Eigentlich brauchst Du sie nur bei entsprechender Temperatur auf z.B den Balkon stellen, die Natur kühlt sie dementsprechend langsam herunter. Im Winter vor Frost schützen, befeuchten, fertig!

Alle zwei Wochen würde ich mal nach dem Rechten schauen und in das Nest gucken. Ein starker plötzlicher Lichteinfall, oder ein Ruckartiges bewegen des Nestes, kann gerade im Anfangsstadium der Winterruhe als Neststörung interpretiert werden, also auch da sollte Vorsicht geboten sein.

LG Imago



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Myrmecophaga tridactyla
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#19 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 2. Januar 2009, 00:13

Also, Imago, so einfach erscheint mir das nicht zu sein mit der Winterruhe. Und was macht man dann mit den Ameisen im Winter? Da sieht man ja nichts von denen. Du hast die Kolonie quasi nur 6 Monate im Jahr. Im Rest ziehen sie sich zurück. Also, ich würde da das Interesse verlieren. Und zudem erscheint mir das ziemlich schwierig.
Und was machst Du mit einer Lasius niger Kolonie für die nächsten 25 Jahre? 25 Jahre !!!!! Auch Lasius flavus wird - wie alt? 15?
Anochetus ghilianii, Cataglyphis velox brauchen nur eingeschränkte Winterruhe, Polyrachis dives oder tropische Camponotus Arten gar keine.
Viele tropische Arten sind gar nicht so schwer zu halten.
Interessant wäre es, eine leicht zu haltende Art zu finden, die nicht in diesen Ameisenläden angeboten wird und bei der man nicht mit Winterruhe kämpfen muß.

MfG



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supi004
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#20 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von supi004 » 2. Januar 2009, 00:44

Ich habe jetzt schon fast alle deine Beiträge gelesen und so langsam bekomme ich echt die Kr(e)ise!!!
Die Winterruhe ist ein ganz einfaches Ding. Du machst nur das, was der Imago da oben geschrieben hat und gut ist. Und ja, von einer einheimischen Ameisenkolonie sieht mal wirklich nur 6-7 Monate im Jahr was. Es wird immer wieder gepredigt, dass man als Ameisenhalter Geduld haben muss. Diese Ansicht vertrete ich nicht ganz so, aber wenn du nicht mal warten kannst bis deine Ameisen ausgeschlafen haben, solltest du die vielleicht einen dieser Glaskästen kaufen, in denen man Fische halten kann.
Und zu deinen exotischen Arten sollte man vielleicht noch anmerken, dass es weitaus schwieriger ist diese Arten zu halten als z.B. Lasius niger mit eine Winterruhe. Und wenn du uns nicht glaubst was wir dir sagen warum, fragst du denn dann überhaupt???


Mit mehr oder weniger freundlichen Grüßen
Danii



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Myrmecophaga tridactyla
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#21 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 2. Januar 2009, 02:07

supi004 hat geschrieben:Und ja von einer einheimischen Ameisenkolonie sieht mal wirklich nur 6-7 Monate im Jahr was. Es wird immer wieder gepredigt, dass man als Ameisenhalter Geduld haben muss. Danii



Naja, aber 6 MONATE? 6 Monate (fast) nix zu sehen. Wer hält das durch? Vor allem welcher Anfänger hält Tiere, von denen er weiß (wissen sollte), daß sie 25 werden?
Und was tut Lasius niger so bedeutungsvolles? Rumlaufen und Nahrung sammeln. WOW...toll. Tu ich jeden Tag beim Fernsehen. :yellowhopp:

Im Vergleich dazu:
- Crematogaster rogenhoferi baut Papiernester, ähnlich der Wespen. Ist das nicht wunderschön? (Ja, ich weiß, daß die gerne ausbrechen, laut den Haltungsberichten)
- Pheilole pallidula hat eine Soldatenkaste
- Cataglyphis velox ist mit langen Beinen sehr schön anzusehen und sieht sehr gut; Ameisen, die man von Hand füttern kann, weil sie einen sehen können
- Polyrachis dives baut Gespinstnester mit Grashalmen - is doch faszinierend
- Anochetus ghilanii hat als europäische Art Schnappkiefer


Allenfalls Camponotis ligniperda ist als europäische Art interessant, eben weil sie so groß wird. So was sieht man nicht überall, eine Ameise mit - wieviel - 18mm und Lasius flavus, weil die 'Meisterexperten' hier diese anscheinend ungern halten. Fragt sich wieso. Wahrscheinlich, weil die so zahlreich werden, wie man sagt.
Temnothorax nylanderi ist vielleicht so eine Art, die man als Anfänger halten kann, an der man nicht die Lust verliert, und die nur eine eingeschränkte Winterruhe braucht und sehr klein bleibt.
Und....ihr Name klingt einfach wunderschön. Prost Neujahr !:beer:

MfG



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TRIA
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#22 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von TRIA » 2. Januar 2009, 10:30

Also, Imago, so einfach erscheint mir das nicht zu sein mit der Winterruhe.

Wie oft den noch? ich lese das in jedem Beitrag in dem du schreibst.Winterruhe ist einfach, FAKT.
Naja, aber 6 MONATE?

Es sind eh keine echten 6 Monate.Meine sind meist bis ende Okt. aktive und Anfang März werden sie langsam wieder hochgewärmt, wirklich Ruhe im Becken, ist ca. 3-4 Monate. Winterruhe hat auch Vorteile:
Man kann in Ruhe neues bauen und fürs Frühjahr bereitstellen.
Umbauten im Becken sind kein Problem, sie sind ja in Ruhe.
Ich brauche kein Futter sammeln, ergo auch kein Problem wo ich es her bekomme.

Es würde mich echt freuen, wenn du nicht jeden Beitrag mit diesem Thema zustopfst. Ich denke langsam haben dir alle ihre Meinung dazu geschrieben, wie oft willst du es noch hören?


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

chrizzy
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#23 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von chrizzy » 2. Januar 2009, 12:35

Hallo,

[ironie] stimmt, die schwierige Winterruhe... ich bekomme jede Nacht Schweißausbrüche wenn ich daran denke, das ich hin und wieder das Nest befeuchten muss (sehr deutlich weniger als im Sommer, ihm Kühlschrank hält sich die Feuchtigkeit im Nest meiner Erfahrung nach enorm gut... habe während der bisherigen Winterruhe die Nester nur wenige Male bewässern müssen) und sonst nix. Ach ja genau, hin und wieder ein Kontrollblick ins Nest ob alles o.k. ist, das ist auch nicht gerade einfach ;)

Da ist Exotenhaltung im Winter natürlich merklich einfacher und auf jeden Fall zu empfehlen!! [/ironie]

So, jetzt zum Thema: 5-6 Monate werden empfohlen, 5 Monate sollten es schon sein. Anfang Oktober einwintern, da ist die Aktivität meiner Erfahrung nach eh schon deutlich zurückgeschraubt und man verpasst nicht so viel. Dann kann man sie Anfang/Mitte März wieder auswintern, und die Ameisen haben wohl geruht ;)

3-4 Monate sind laut Ameisenwiki nicht mehr zu empfehlen, evtl. sind negative Auswirkungen zu beobachten.

lg, chrizzy



PHiL
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#24 AW: Ameisen in die Winterruhe zurücksetzen?

Beitrag von PHiL » 2. Januar 2009, 12:43

chrizzy hat geschrieben:3-4 Monate sind laut Ameisenwiki nicht mehr zu empfehlen, evtl. sind negative Auswirkungen zu beobachten.

Glaub ich nicht wirklich. Wenn man sich nach den Temperaturen draußen richtet- also bei uns kanns im März schon warm genug werden. 10°C und ein paar Grad mehr reichen ja schon aus.
Im übrigen, bei Waldameisen scheint Winterruhe eine ganz andere Bedeutung zu haben. Wer im Forum der ASW liest, kennt sicher den Thread "Aktivitäten im Dezember"; Waldameisen scheinen aktiv zu sein, sobald es warm genug ist, egal ob Winter oder nicht. Könnte mir gut vorstellen, dass es bei Ameisenarten, die nicht zu tief in der Erde überwintern ähnlich ist- z.B. eine Themnothorax sp. Weiß das jemand? Finde das schon sehr interessant...
Ist an meinen Ãœberlegungen was falsch?


Grüße, PHiL



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