Mitterlweile entwickelt sich die Kolonie wieder weitgehend normal finde ich. Der Grund, dass die
Königin wenig Eier gelegt hat, dĂŒrfte denke ich gewesen sein, dass ich ziemlich wenig befeuchtet hab. Bei dem HĂ€ndler von dem ich sie bestellt hab steht, dass ihnen Feuchtigkeit nicht schadet. Aber vermutlich ist das fĂŒr so eine kleine Kolonie offensichtlich dennoch nicht optimal. Jetzt befeuchte ich jedenfalls seit einiger Zeit wieder schön jeden zweiten Tag und ich hab den Eindruck, dass das ganz gut funktioniert. Sind jetzt weiterhin 4 Eierpakete, mehrere
Larven und einige
Puppen. Auch Futter nehmen sie wieder gut an (sofern ich ihnen das gute Zeug gebe
) aber jetzt haben sie ja auch
Larven zu versorgen.
DafĂŒr hatte ich jetzt auch mal Zeit mein Projekt hinsichtlich des neuen Nestes zu realisieren, dass mir ja schon seit vor der
Winterruhe im Kopf herumgeistert ^^
Mein Plan war ein gröĂeres, stehendes Nest aus Ytong zu schaffen, in welchem sich hinten ein nicht sichtbarer Wassertank befindet und auf der schrĂ€g gegenĂŒberliegenden Seite der Bereich mit der WĂ€rmezone.
So sah das Ganze dann erstmal aus:
Auf diese Weise wĂ€re der Plan ihnen fĂŒr jede Brutphase und Situation die besten Bedienungen bieten zu können. Also ein Hochfeuchtigkeitsbereich, eine trockene WĂ€rmezone und eben auch was dazwischen. Um Kondenszonen zu vermeiden habe ich oberhalb der WĂ€rmezone ein Loch gebohrt und dieses mit Gaze versehen. Der Eingang ist in einer der gemĂ€Ăigten Zonen auf mittlerer Höhe.
Im Bereich der WĂ€rmezone hab ich dann eine Aussparung fĂŒr einen Temperatur und Luftfeuchtigkeitssensor gelassen, damit ich die Bedienungen im Nest besser ĂŒberwachen kann als es im alten der Fall war.
RĂŒckseite mit Aussparung fĂŒr Heizmatte und Wassertank. Die Heizmatte wollte ich stehend von hinten zwischen dem Ytong und einer spĂ€ter angebrachten Acrylplatte einklemmen um so eben auch schön groĂflĂ€chig WĂ€rme anbieten zu können.
Der Wassertank wurde einfach komplett von hinten ausgefrÀst und dann ein Rahmen mit der StÀrke einer Acrylglasplatte abgesenkt. Die Acrylglasplatte wurde dann mit Silikon dicht eingeklebt.
Das Abluftloch wurde mit Gaze versehen, welche wiederum mit Silikon angeklebt wurde. Keine Ahnung ob das in der Form was bringt, aber schaden wird es wohl nicht also was solls
Hier hab ich den Sensor eingebaut. Womit hab ich den wohl eingeklebt? Richtig! Mit Silikon!
Die Oberseite des Ytongs und der AuĂenbereich wurde dann mit weiĂer Acrylfarbe angestrichen. Die Kammern selbst hab ich gelassen, da so die Feuchtigkeit besser durchkommen dĂŒrfte. Aus dem gleichen Grund wurde auch der Wassertank nicht ausgestrichen.
Hier mal von oben.
Ansicht von hinten mit der RĂŒckenplatte (mit Silikon angeklebt
)
Bei der Heizmatte hab ich noch eine Aussparung eingefĂŒgt um Hitzestau zu vermeiden.
Ja und das wars dann auch schon. Die Tage darauf hab ich erstmal die Heizmatte eingebaut und vollgas ohne Acrylscheibe laufen lassen, damit der Ytong austrocknet. Dann hab ich noch getestet ob mir die Scheibe anlĂ€uft wenn den Wassertank befĂŒlle, was aber nur sehr sehr geringfĂŒgig rechts oben der Fall war.
Und dann hab ich das Nest angeschlossen
DafĂŒr hab ich erstmal Arena und altes Nest auseinandergestöpselt. In der Arena wollte ich die ZuckertrĂ€nke umbauen.
Wer sich erinnert: Hatte ja zuvor eine einfache NapftrĂ€nke fĂŒr das Zuckerwasser in welcher die Arbeiterinnen immer mal wieder festgesteckt und teilweise ertrunken sind. Hab mir dafĂŒr Ersatz geholt, aber die neue TrĂ€nke hat natĂŒrlich nicht mehr richtig auf die Stelle gepasst.
So hat das ausgesehen und mir eben nicht gefallen.
So siehts jetzt aus
Dann hab ich das alte Nest rechts angeschlossen (war vorher links) und das neue links angeschlossen:
Und das ist das fertige Setup
(Ich brauch dringend mal eine Schublade fĂŒr das ganze Ameisenzeugs^^)
Im neuen Nest sieht man den etwas dunkleren Bereich der Feuchtigkeit vom Wassertrank auch schon ganz gut.
Wenige Minuten spĂ€ter war schon die erste Arbeiterin drin und kurz darauf gleich drei StĂŒck
Als EntschĂ€digung fĂŒr den ganzen Stress gabs dann noch eine leckere Schokoschabe
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Mir ist natĂŒrlich bewusst, dass sie noch kein neues Nest gebraucht hĂ€tten und ihnen das neue wohl noch einige Zeit zu groĂ sein dĂŒrfte. Aber das alte Nest hat mich jetzt schon lĂ€nger gestört weils in vielen Bereich suboptimal war und das ist mit dem neuen jetzt dann endlich vorbei
Jetzt mĂŒssen sie nur noch umziehen, was zumindest die letzten zwei NĂ€chte (trotz ganztĂ€giger Abdunklung des Nests) nicht passiert ist. Will ihnen dafĂŒr aber Zeit lassen und beheize und befeuchte daher momentan beide Nester.
Im neuen Nest treiben sich jedenfalls dennoch stets 2-4 Arbeiterinnen rum und hÀngen da ab, also scheints ihnen schon auch zu gefallen
Das einzige Problem, dass ich noch hatte war, dass sie in dem relativ steilen Schlauch öfter mal abgerutscht sind und sich schwer getan haben rauf zu kommen. Hab daher in einem Schlauch etwas Lehmpulver mit Wasser vermischt eingefĂŒllt, dass es gerade so den Boden bedeckt und dann trocknen lassen. Das scheint bis jetzt ganz gut zu funktionieren, mal beobachten.