Hallo!
Sah die Situation die ersten Tage doch recht trüb aus, hat sich in den letzten Tagen bewehrt was die Ameisenhaltung für mich interessant macht.
Das Verstehen der Tiere.
Warum geschieht etwas und warum geschieht etwas nicht. Oft werden sich in den Foren die Köpfe zerbrochen, wie wild Beiträge verfasst die sich mehr auf Spekulation und Hoffen beruhen, als auf handfeste Informationen.
Spekulation und Hoffnung ist nicht unangebracht, sogar häufig auch förderlich.
Aber auch nur dann, wenn man weiter berichtet und sich das bewahrheitet oder widerlegt wird, was man vorher spekulativ preisgegeben hat.Die aktuelle Situation:
Allem Anschein nach habe ich die Situation nicht falsch eingeschätzt. Wie man auf den obigen Bildern erkennen kann, war die
Gyne nicht physogastrisch. Das heißt, sie war nicht darauf aus Eier abzusetzen und eine Kolonie zu gründen. Ob dieses rein biologische Gründe hat, oder auch externe Einflüsse eine Rolle spielen kann ich nicht sagen, denke aber der externe Einfluss ist ebenfalls wichtig.
Für eine erfolgreiche Koloniegründung müssen mehrere Faktoren zusammenpielen und übereinstimmen:
Die
Gyne muss ein Nest haben, sonst wird sie keine Eier absetzen.
Sie muss genügend Reserven haben.
Ich halte noch einmal fest und lasse reveu passieren:
1. Gynenfund
2. Reagenzglasnest
3.
Gyne nicht physogastrisch, keine Nahrungsaufnahme
4. Reagenzglasnest Watte zerfetzt
5. Zweites Reagenzglasnest Watte zerfetzt
6. Umzug ins kleine Becken, keine Nahrungsaufnahme
7. Keine Nestannahme, weder Reagenzglas noch Holznest
8.
Gyne verweilt Tage außerhalb der Nester
9. Zugabe exotischer Camponotus- (fellah)
Puppen10.
Gyne zieht mit
Puppen ins Raegenzglasnest, keine Nahrungsaufnahme
11.
Gyne wird physogastrisch
12.
Gyne hat ein Ei abgesetzt
Punkt 12 ist doch super oder?
Die
Gyne hat also tatsächlich angefangen zu gründen. Es wurden die richtigen Reize aktiviert. Es war natürlich zum Teil ein Experiment dennoch hat es gezeigt, dass die
Gyne ihr Verhalten eindeutig geändert hat als
Brut zugegen war. Sie ist in ein anderes Verhaltensmuster gefallen. Sie hat ein Nest angenommen welches vorher verschmäht wurde. Sie wurde physogastrisch und hat bisher ein Ei abgesetzt, daran war vorher gar nicht zu denken.
Ich zitiere mich selbst:
Es wird wohl auch keine Nahrung aufgenommen und die Gyne zeigt keinerlei logische Verhaltensmuster, die auf einen normalen Verlauf hinweisen, sprich: Schwarmflug, Begattung, Nestsuche, Gründung.
Irgendetwas scheint da nicht ganz zu stimmen.
Jetzt gilt es einen neuen Reiz auszulösen, der die Gyne dazu bringt sich ein Nest zu suchen und in diesem (neu?) zu gründen.
Soweit ist alles sehr gut verlaufen!
Ich stelle jetzt die Frage:
Ist es denn tatsächlich ein rein vorgegebener biologhischer Ablauf vom Schwarmflug bis zum Ei. Oder müssen auch die äußeren Bedingungen stimmen?
Wie oben schon geschrieben: Ohne einem geeigneten Nestplatz wird die
Gyne kein Ei absetzen. Ohne die nötigen Reize auch nicht. Bestimmt also doch die
Gyne wann und wo sie gründen wird?
Ich habe die
Gyne lediglich wieder auf Spur gebracht, sie manipuliert.
Hätte sie überhaupt gegründet, wenn ich nicht
Puppen hinzugegeben hätte?
Wie denkt ihr darüber, oder habt ihr evtl. Informationen zu dieser Fragesetllung?
Auch hier ist wieder Spekulation erwünscht!
LG
Imago