Hi
Imago!
- "Tagsüber ist evtl. ein Sechstel der Aktivität gegenüber der Nacht zu beobachten."
Also diesen Unterschied finde ich schon krass. Meinst Du mit Aktivität wirklich nur das Herumgekrabbel, oder die Zahl an Arbeiterinnen? Denn am Tage sind meine zwar nicht an der Scheibe, laufen dafür im Becken herum. Ich kann gerne noch mehr Bilder und Videos präsentieren, bei mir ist am Tag wirklich mindestens genauso viel los, wie in der Nacht. Deswegen würde ich nicht von dämmerungs- oder nachtaktiv sprechen. Ich glaube, ich werde irgendwann mal meine Kamera aufstellen und jede Stunde ein Bild schießen. Dafür opfere ich auch einmal den Schlaf.
- "Ich denke die Arbeiterinnen Deiner Kolonie sind nur außerhalb des Nestes tagsüber, da sie die Wärmequelle für die Brut nutzen wollen/müssen."
Wie meinst Du das? Die
Brut lagert ja im Nest, die Arbeiterinnen sitzen aber draußen auf dem Nest. Sie tragen die Wärme auch nicht ein o.ä. wie man es bei
Formica spp. kennt.
- "Ich habe nicht eine Ameisen bei mir an den Scheiben, es wird nichteinmal probiert diese zu erklimmen, ich muss aber auch dazu schreiben das ich alle zwei bis drei Tage, acht ausgewachsene Steppengrillen verfüttere und ca. zwei Esslöffel Honig. Befindet sich eine Ameisen an den Scheiben, ist es gewiss ein Todeskandidat."
So viel füttere ich vielleicht in zwei Wochen
. Kein Wunder, dass Du so viel
Brut in Form von
Puppen hast
. Ich weiß auch nicht, wieso ich so verhalten füttere. Ich könnte sie mästen, sie würden es auch annehmen. Führe ich jetzt eine weniger artgerechte Haltung? Finden sie in der Natur auch so viel Nahrung? Vielleicht, denn je größer die Kolonie desto mehr können sie auch auskundschaften - sie müssen es sogar. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich der Kolonie dadurch schade. Die Gastern der Pflegerinnen sind stets gefüllt, die
Majoren platzen förmlich. Wenn die dünnen Kundschafterinnen bei dem Zustand verhungern ist das deren eigene Dummheit.
- "Ich denke Deine Kolonie ist ebenfalls vorrangig nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Das Auschweifen der einzelnen Arbeiterinnen an den Scheiben deutet meiner Meinung stark darauf hin, das sie diese Zeit, wie bei mir auch nutzen um zu furagieren, Nahrung zu erschließen und ihr Terrain zu erweitern."
Bestimmt sind sie das, aber die Beobachtungen zeigen etwas anderes, oder nicht? Beim zweiten Punkt stimme ich Dir auf jeden Fall zu. Am Tag sind die aktivsten Plätze z.B. der Müllhaufen, die Wassertränke und der Nesteingang. Der Rest, immerhin fast 150 Minor-Arbeiterinnen und zwei Media, sitzt eher gelangweilt rum und sonnt sich unter der Lampe. Sie betreiben hauptsächlich Pflege oder
Trophallaxis.
- "Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere unterschiedlichen Beobachtungen zu dieser Art, schlicht und ergreifend daran liegen, dass wir die Haltung dieser Tiere anders gestalten."
Tja, das ist ein Punkt, den ich noch zu verstehen versuche. Welche anderen Parameter außer Temperatur und Feuchtigkeit haben denn einen so großen Einfluss auf das Verhalten ob sie nun nacht- oder tagaktiv sind? Deine Kolonie kam auch von WoA? Sonst hätte man ja andere Habitate vermuten können. Lichtverhältnisse und -rhythmus spielen sicher auch eine Rolle. Diese Daten werden häufig in wissenschaftlichen Arbeiten mit angegeben.
- "Meine Kolonie greift alles an was nicht ganz geheuer ist. Das Becken ist kaum noch sicher."
Dito
. Aber ich will erst 50
Major-Arbeiterinnen mit leerer
Gaster in der Arena rumkrabbeln sehen, dann spreche ich von Aggressionen ^^ Die kleinen Minoren sind doch einfach nur niedlich, wenn sie "angreifen"
. Da könnte selbst
Lasius sp. mithalten. Die
Majoren bei
C. fellah kümmern sich wohl eher um die Speicherung von Nahrung - die reinen Pazifisten eben. Wie groß muss die Kolonie also noch werden bis die "Bulldozer" rauskommen und auch dort bleiben? Bis jetzt sind es eher nur die kleinen Kaliber, die den Eingang bewachen.
Gruß,
und Danke für Deinen Beitrag.