KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

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Imago
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#353 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Imago » 11. Juni 2009, 17:34

Hallo Paderborn074!

Für einheimische Arten benötigst Du keine Wärmequelle.

Ansonsten kommt es auf die Größe des Bereiches an, welchen Du erwärmen möchtest. Möchtest Du die Arena komplett erwärmen, oder nur das Nest, hast Du ein Temperatur gefälle geplant, wie groß ist die Arena, wieviel Grad sollen allgemein erreicht werden, möchtest Du nur partiell wärme im Formicarium erzeugen etc..

Um welche nicht heimische Art handelt es sich überhaupt?

LG Imago



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Jacky
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#354 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Jacky » 11. Juni 2009, 17:37

Kommt ganz drauf an welche Art du hältst. Bei einheimischen, mitteleuropäischen Arten ist keine zusätzliche Heizung notwendig und wirkt sogar kontra produktiv. Bei allen anderen solltest du die Temperatur an das jeweilige Vorkommensgebiet anpassen. Die natürlichste Heizform ist die von oben, also mit Spot oder Wärmestrahler.



Paderborn074
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#355 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Paderborn074 » 15. Juni 2009, 08:24

Hallo,

gibt es eigentlich irgendwelche Faustregeln für die Anzahl der Kammmern und die Kammerngrößen, die ich fräsen muss, wenn ich ein Ytongnest baue?
Ich möchte mir gern Lasius niger zulegen. Ich habe schon einige Erfahrungsberichqte gelesen, wo meistens so 5 Kammern eingebaut wurden. Wie lange hält dieses Nest dann etwa bis es zu klein wird?

LG

Paderborn074



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ANTdré
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#356 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von ANTdré » 15. Juni 2009, 08:58

Hallo Paderborn074,

über die Kammer,- bzw. Ganggrößen kann ich Dir folgende Informationen ( siehe unten ) geben, diese stammen aus einem Sammelthread von 'shar'. Willst Du eine begattete Lasius niger Königin nach dem Schwarmflug fangen, oder möchtest Du sie Dir in einem Shop kaufen? Wenn Du die Königin in einem Reagenzglas gründen lassen möchtest, wirst Du wahrscheinlich sowieso warten müssen bis das Reagenzglas für das Volk zu klein wird, denn Lasius niger sind sehr umzugsfaul. Wenn Du ein größeres Nest bauen möchtest bleibt Dir sowieso nur die Möglichkeit die erstmal überschüssigen Kammern oder die Übergänge zu diesen mit Sand oder sehr feinem Kies zu befüllen ( In etwa so wie hier - anklicken! ). Da sonst diese Kammern als Müllkammern dienen und diese dadurch sehr schimmelanfällig sind oder das Volk durch das zu große Nest sich darin nicht sicher fühlt und deswegen nicht umzieht. Also ich finde man erkennt am Besten, dass das Nest zu klein wird, wenn die ersten Imagines in der Arena anfangen sich nach kleinen Spalten oder Ritzen umzusehen oder anhand des Nestfüllungsgrades^^. Mit fünf Kammern der unten angegebenen Größe kommst Du sicher ab Gründung innerhalb des Ytongnestes anderthalb Jahre hin. Aber wie gesagt lieber gleich etwas mehr Kammern und diese verschließen, als ständig ein neues Nest bauen, da sie wie gesagt sehr umzugsfaul sind und wahrscheinlich im Reagenzglas bleiben bis dieses zu klein wird!


Lasius niger

Allgemeines:

Lasius niger errichten Erdnester bis 2m Tiefe, bauen auch flache Hügel aus Nestaushub, gerne unter Steinen, auch morsches Totholz, Strassen werden oft überdacht, bildet bei großen Kolonien Vorposten mit Brut in der Nähe reichhaltiger Futterquellen.
Temperatur: Raumtemperatur
Feuchtigkeit: überwiegend feuchte Bereiche im Nest, Arena trocken
Empfohlene Nester: Erdnest, Farm, Ytong, Gips
Formicariengröße: Minimum 30x20cm für kleine Kolonien


Ytongnest, stehend:

Kammergröße
Höhe: 10 - 15mm
Länge: 20 - 50mm (bei größeren Kolonie auch bis zu 60/70mm)
Tiefe: 10 - 15mm (je tiefer sie ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, daß sie sie ggf. zubauen, daher gebe ich hier als Max 15mm an, kann aber natürlich auch die Werte für die Länge haben)
Info: Es sollte ein Gewisses Verhältnis zw. Tiefe und Länge der Kammern herrschen - so sollte z.B. nicht die Kammer in jede der Ebenen die Maximale Größe haben.

Ganggröße:
Höhe: 5 - 8mm
Tiefe: 5 - 8mm
Beachte: Geschlechtstiere werden größer als die normalen Arbeiterinnen, entsprechend benötigen sie auch etwas größere Gänge, um das Nest zu verlassen.
Info: Ich baue den Eingangsschacht immer etwas größer bzw. gehe an das Maximum und gestallte ihn so, daß die Ameisen diesen leicht mit Sand zubauen können, schließlich wird normal auch Beute in das Nest geschafft

Abstand zur Wasserkammer:
Nasse Kammer: ca. 25mm bis 35mm (geschätzt)
Trockene Kammer: ?
Info: Bei einem Abstand von 15mm zum Wassertank drückt es bei mir das Wasser in die Kammern - erkennbar daran, daß sich die Poren bzw. die Kammern (leicht) mit Wasser füllen


Ich hoffe das hilft Dir ein wenig.

Gruß, André.



Tauber
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#357 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Tauber » 15. Juni 2009, 13:46

Ich hab noch ne kurze Frage zur Myrmica rubra.
Falls eine Kolonie mit nur einer Königin diese verliert, wird dann noch weitergepflegt und auf eine neue Jungkönigin gewartet, die dann den Staat weiterführt?



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ANTdré
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#358 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von ANTdré » 15. Juni 2009, 14:00

Hallo Tauber,

die Brut wird bis zum Ende weiter gepflegt, es kommt nur keine neue hinzu!
Die Polygynie von Myrmica rubra kommt durch Adoption nesteigener begatteter königinnen und / oder nestfremder begatteter Königinnen zu stande, das heißt es ist möglich eine nestfremde begattete Königin dem Volk zuzuführen, aber eine Adoption dieser erfolgt nicht immer mit Erfolg! Du müsstest also mit Verlusten rechnen.

Gruß, André.



PHiL
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#359 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von PHiL » 15. Juni 2009, 17:16

Hallo,

eine weitere Frage meinerseits; Wie sieht es mit der tatsächlich benötigten Nahrung aus? Es geht darum, inwiefern meine Ameisne im meinen Waldterrarium selbstständig sind. Dauerhaft hocken welche an den extrafloralen Nektarien, nun stellt sich mir die Frage, ist das Ökosystem wirklich komplett so dass ich nun nichts mehr hinzufüttern muss?
Denn das war eines meiner Ziele- totale Unabhängigkeit.

Grüße, PHiL



Imago
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#360 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Imago » 15. Juni 2009, 17:43

Hi PHil!

Totale Unabhängigkeit wirst Du in solch einem kleinen "Ökosystem" nur temporär gewährleisten können. Eine stetige Zufütterung in Maßen wäre troztdem ratsam und mit Sicherheit der richtige Ansatz, um das Überleben der Terrarientiere zu gewährleisten. Wer weiß, wer sich noch an der Zufütterung bereichert;)

Stetige Eingriffe werden immer von Nöten sein, um ein Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Um so seltener die Eingriffe werden desto besser läufts natürlich. Aber ohne Eingriffe wirst Du nie auskommen. Entweder musst Du Futter zuführen, oder Maßnahmen ergreifen die, die Versorgung gewährleisten.

LG Imago



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