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Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

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Skia

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#113 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 11. April 2015, 21:43

02.04.2015

Ich habe die letzte Woche mal die Öltoten gezählt:

23.03.: 2 + 1 ein ganzes Stück in der Paraffinschicht drinnen
24.03.: 7
25.03.: 1
26.03.: 3 + 1 wieder ein Stück weit im Ölrand
27.03.: 3
28.03.: 1
29.03.: 0
30.03.: 2
31.03.: 3
01.04.: 2 + 4 nach Ausbruch (s.u.)

Live konnte ich keine beim Sterben beobachten. Ich weiß daher nicht, ob die, wie Erne oben angemerkt hat, als Leichen abgeladen wurden, beim Hochklettern draufgingen oder "versehentlich" verklebten: ich sehe immer wieder einzelne Exemplare den Silikonrand entlanglaufen, der den Ölrand nach unten begrenzt. Die könnten schnell mal in einen Tropfen geraten. Nur bei den denen, die weiter oben klebten, musste entweder die Tote oder die Trägerin ein Stück übers Öl gelaufen sein.

Gestern gab's den ersten richtigen Ausbruch. Zum Glück nicht im ganz großen Maßstab: gestern sammelte ich ca. 30-40 ein, heute vielleicht nochmal 10. 6 weitere hängen weit entfernt von der Anlage im Gespinst einer Spinne. Ich hatte noch gar nicht bemerkt, dass die auch schon wieder am Start sind.
Das Leck war der Schlauchabgang in die linke vordere Schale. Trotz Öl krabbelten sie da hoch und eine lockere Straße führte anschließend zur Topfpflanze. Da saßen dann die meisten drin. Natürlich kam ich gerade an dem Tag spät heim und wollte eigentlich nur noch ins Bett....Also Ameisen eingesammelt und Öl neu aufgetragen. Heute morgen hingen dann gleich 4 an eben diesem Schlauchstück im Öl.
Heute abend beobachtete ich eine ca. 5mm den Schlauch hoch auf dem Paraffin. Sie putzte sich minutenlang die Fühler, lief dann waagerecht um den Schlauch herum, wollte weiter nach oben und stürzte dabei ab.

Die anderen Schlauchabgänge, obgleich baugleich, scheinen bislang uninteressant.

Beide Zugänge zu den Schalen (4m-Schlauch sowie die "Steilstrecke") werden rege genutzt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie den kurzen Weg bevorzugen, auch wenn er steiler ist.
Die kleine Glasarena wird kaum noch genutzt, seitdem ich die Tränke in eine der Schalen verbracht habe. Die Watte an den Tränken sowie ein Stück in der Schlaubrücke (über der 2. Schale von links) sind beliebte Lagerplätze. Dort halten sich immer viele Tiere auf. Evtl. versuchen sie sich bei den Tränken auch, in die Watte einzubuddeln.
Lieblingsaufenthaltsort 1...
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und 2
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Futter: täglich Honig, alle 2 Tage Fleisch (1 Mehlwurmpuppe + 1 Pinky-Puppe o.ä. aus dem Tiefkühler). Nachdems draußen gerade auch nix gibt (die ganze Woche stürmisches Wetter mit viel Regen bei 6-8 Grad, teilweise Nachtfrost), will ich's nicht übertreiben. Beim Honig bin ich dazu übergegangen, die Portion auf mehrere Schalen zu verteilen. D.h. sie müssen mehr suchen als früher. Alles Futter wird komplett verputzt.



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#114 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 11. April 2015, 22:01

04.04.2015

Vorgestern gab's mal wieder ein paar Freigänger. Ich vermute, die Schwachstelle war wieder eine der Schlauchabgänge. Habe zwar keine in flagranti erwischt, aber nachdem ich alle eingesammelt und nachgeölt hatte, war das Problem weg. Dafür hingen am nächsten Tag wieder Öltropfen an den Schlauchkanten, teilweise mit Toten. Und eine weitere Entdeckung habe ich gemacht: offenbar tropft wirklich das gesamte Öl nach unten, zumindest von den Schläuchen. Ich habe mit dem Finger über ein Stück Schlauch gestrichen, das eigentlich hätte ölig sein sollen: mein Finger war kein bisschen fettig. Komisch, Glas der Schalen und auf dem Keramik hält es, aber der Schlauchkunststoff ist offenbar irgendwie anders.
Werde die Tage mal nacharbeiten, da ich keine Lust habe, alle paar Tage nachzuölen bzw. auf die Toten in den Tropfen an den Kanten. V.a. im Urlaub hätte ich dann auch ein Problem.

Mein Bogenhanf (Sansiviera trifasciata) setzt gerade zum Blühen an; gestern gab's dessen Nektartropfen. Sie haben's genauso genommen, wie den Honig. Nachdem beim Ostereierfärben jede Menge geplatzter Eier übrig blieben, habe ich auch Eigelb getestet: drangegangen sind sie, es ist aber noch reichlich übrig.

Gestern habe 2 Farmen (die hintere und die rechte) bewässert (je 45 ml). Laut Schaschlikspießprobe waren die zumindest oben trocken. Bei beiden funktioniert der Ausbruchsschutz noch.



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#115 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 11. April 2015, 22:16

10.04.2015

Vorgestern habe ich die Schlauchabgänge mit einer Paraffin-/Vaselinemischung bestrichen. Der Vaselineanteil ist dabei sehr gering, es ging mir nur darum, dass das Öl nicht abtropft. Gestern gab's dann prompt auch mal wieder Freigänger, allerdings nicht viele. Dafür sind sie nicht im Blumentopf gelandet, sondern marschierten gleich durchs Zimmer. Mir wäre das Ganze erst gar nicht aufgefallen, wenn nicht plötzlich eine Ameise auf meinem Laptop gesessen hätte. Daraufhin entdeckte ich eine Handvoll weiterer Krabbler auf dem Tisch und ein paar auf dem Boden.
Schwachpunkt war wieder ein Schlauchabgang, diesmal von der Brücke ganz rechts. Ich hab nochmals drüber gepinselt, seitdem ist Ruhe. Bin ja mal gespannt, wie lange.

Zusätzlich habe übrigens noch Holzspieße als Leiter vom Schlauch zum Boden angebracht. Zwar krabbeln sie problemlos die Schnüre runter, diese streifen jedoch IMMER die Schlauchkanten und damit dann auch das Öl bzw. etwaige Tropfen. Die Spieße kann ich so hinstellen, dass die die Kanten nicht berühren sondern aus der Mitte raus zum Boden führen. Vielleicht kommen sie dann ja auch nicht so schnell in Versuchung, außen durchs Öl zu wollen.
Meine anderen Brücken (Holz und Schnur) funktionieren bisher einwandfrei. Nur eine einzige klebte bislang im Öl genau unterm Holz, also genau an der falschen Stelle abgestürzt/sich fallen gelassen. An den Schalenrändern hängen ab und an noch Ölleichen, hält sich aber alles in engen Grenzen.

Ich glaube, ich muss noch mehr bewässern: die Tränken sind extrem gut besucht und leeren sich deutlich.

Nachts ist wesentlich mehr los, als am Tage. Der "Ruhepunkt Schlauchbrücke vorne links" existiert noch, allerdings überwiegend bei Dunkelheit.



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#116 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 11. April 2015, 22:33

11.04.2015

Heute startete der Morgen mal wieder mit Ameisen aufsammeln. Eine der Pappdeckel, die ich als zusätzliche Verdunkelung vor die Farmen gestellt habe, war nachts weggekippt und berührte einen Halm des künstlichen Grasbüschels in einer der Schalen. Tja, selbst schuld. Ich habe mir schon die ganze Zeit gedacht, ich müsste mal Klammer besorgen, um die Pappen richtig festzumachen.....

Die beiden das letzte Mal schon trockenen Farmen wurden nochmals bewässert (je 135 ml). Den Blick in die 3. Farm habe ich mir gespart, die schien beim letzten Mal feucht genug. Bei der hinteren Farm war nicht viel zu sehen: da die Ameisen mittlerweile über den Bewässerungsschlauch und den Alurahmen an einer Seite hochkommen, konnte ich den Deckel nur ganz kurz auflassen. Von vorne ist durch die dunkelrote Folie so ohne weiteres auch nichts erkennbar. Beim schnellen Reinstochern kam's mir allerdings nicht wirklich feucht vor.
Die rechte Farm war zumindest oben strohtrocken. Da hier praktischerweise kein Alu- sondern ein Glasrahmen vorliegt, den ich nicht beklebt habe und sich die dortige Folie unten ganz gut abziehen lässt, war auch unten erkennbar auch kein Wassernebel/Tropfen etc. vorhanden. Und nachdem sie so an den Tränken hängen, besteht offenbar Bedarf.



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#117 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 19. April 2015, 18:41

17.04.2015

Da die Ameisen weiterhin wie die Löcher getrunken haben, habe ich die mittlere und die rechte Farm nochmals bewässert (je ca. 45 ml).
Die rechte Farm war oben auch definitiv trocken (konnte den Deckel abnehmen und reinstochern), unten sieht man leider nicht wirklich was: durch die rote Folie ist gar nichts zu erkennen und wenn man die abzieht und hinleuchtet, sieht man aufgrund des Lichtfalls auch nicht viel mehr. Für sowas ist der Standort echt ungünstig.
Bei der mittleren Farm kann ich den Deckel nicht mehr abnehmen, ohne das Ameisen rausmarschieren. Nach dem Wässern habe ich unten mal die Folie abgezogen und reingeguggt, da ist's jetzt wohl etwas feucht (etwas "Nebel").

Für die Pappe, die die Nester zusätzlich abdeckt, habe ich zwischenzeitlich Klammern besorgt (eigentlich für Orchideen gedacht). Die halten wunderbar, da kann also auch nix mehr passieren.

In den Schalen brodelt das pralle Leben. Der Rastplatz Schlauchbrücke vorne links hat sich offenbar etabliert. Eine der Tränken hat mittlerweile eine Zweitnutzung als Friedhof.
Rastplatz
Rastplatz

Auch außerhalb der Ameisenwelt geht das Leben weiter: bei meinen "Hausspinnen" füllen sich die Netze. Kann sich dabei allerdings auch um versprengte Ausreiser von den letzten Wochen handeln.

Jäger...
Jäger...


... und Beute
... und Beute


Futter: tgl. Honig, z.Zt. auch noch Nektar vom Bogenhanf. Fleisch gibt's täglich 1-2 Heimchen + 1-2 Pinky-Puppen. Heuer gab's bislang nur Tiefkühlkost. Nächste Woche soll's deutlich wärmer werden, dann zieh' ich mal wieder um die Häuser und such nach was Frischem. Allerdings muss das Tiefkühlzeugs ja auch mal weg.
Heute wurde zusätzlich ein Fetzen (rohes) Schnitzel serviert. Ich habe sie nicht beobachtet, aber abends hingen am dem völlig ausgetrockneten Stück immer noch welche dran.
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#118 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Mai 2015, 16:15

28.04.2015

Alles läuft rund :).

Vor einigen Tagen gab's ein paar Ausreißer: dort, wo der Bewässerungsschlauch in die rechte Farm mündet, gab es in der zur Abdichtung reingestopften Watte eine Lücke. Wahrscheinlich hatte sich beim Bewässern durch die Bewegung die Watte gelockert. Es waren jedoch nicht viele draußen und ich hatte schnell alle wieder eingefangen.

In der linken Farm stapeln sich unten Puppen, d.h. die nächste Generation kommt bald. Gegraben wird auch: in der rechteckigen Glasarena wird munter Erde auf den Abfallhaufen geschichtet.

Ab und an, gibt's mal ne Ölleiche und immer mal wieder Wasserleichen. Es hält sich jedoch alles in Grenzen.

Letzte Woche gab's jetzt auch mal Frischfutter (Fliegen). Ansonsten eigentlich immer nur Tiefkühlfutter. Honig wie gehabt, auch noch vom Bogenhanf. Allerdings habe ich die Portionen etwas aufgestockt, da sich immer sofort Horden an den Näpfen einfanden und ratzfatz alles weg war.



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#119 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Mai 2015, 16:25

11.05.15

Die nächste Generation ist am Schlüpfen: auf dem Abfallberg in der rechteckigen Glasarena liegen leere Puppenhüllen. Auch die Grabungen gehen weiter: nach der Farbe stammt der Aushub aus der rechten Farm.

Der "Rastplatz" im vorderen linken Schlauchstück wurde mittlerweile aufgegeben. Der Durst ist auch nicht mehr so extrem, ist zumindest mein Eindruck. Es gibt immer noch Wasser- und Ölleichen, aber alles hält sich in sehr engen Grenzen.

Die Arenen werden sehr unterschiedlich frequentiert: am beliebtesten ist die, die am weiteste vom Nest entfernt steht. Hier wird (abgesehen von der kleinen rechteckigen Glasarena) auch der meiste Müll abgeladen, allerdings kein Erdaushub sondern nur Leichen.

Ab und an spazieren einzelne Freigänger durchs Zimmer, obwohl kein Ausbruch mehr stattfand. Entweder knacken die das Paraffin oder es bleiben beim Füttern mal welche an meiner Kleidung hängen. Da ich auch die hinteren Arenen bestückte und mich über den Tisch beugen muss, könnte das schonmal passieren. Genauso bei der Kontrolle der Farmen.

Vor einigen Tagen verfütterte ich zermatschte Blattläuse. Zermatscht deshalb, da ich sie als Proteinfutter und nicht zum Melken und zudem keine Blattläuse auf meinen Zimmerpflanzen wollte. Sie kamen bei den Ameisen ganz gut an. Nachschub wird es allerdings so schnell bzw. in der Menge nicht geben: diese Mengen an Läusen sind mittlerweile von meinem Balkon verschwunden. Wie jedes Jahr hielt die Masseninvasion (zum Glück) nur für kurze Zeit an.
Ab und zu gab's auch mal Fliegen, überwiegend jedoch immer noch Tiefkühlkost.
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#120 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 14. Mai 2015, 16:30

13.05.2015

Gestern entdeckte ich eine Spinne, die sich direkt am Verbindungsschlauch linke Farm/eckige Glasarena angesiedelt hatte. Sie hing munter unter dem Schlauch, im Netz bereits einige Ameisen.

Spinne direkt an den Farmen: der größere dunkle Punkt links ist die Spinne, die kleinen alles tote Ameisen. Leider habe ich kein besseres Foto hinbekommen
Spinne direkt an den Farmen: der größere dunkle Punkt links ist die Spinne, die kleinen alles tote Ameisen. Leider habe ich kein besseres Foto hinbekommen


Mittlerweile wohnt die Spinne auf dem Balkon. Da die Kolonie nicht ins unendliche wachsen soll, habe ich im Prinzip nichts gegen einen gewissen Fraßdruck, aber das war mir dann doch etwas zu dreist.



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