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Messor barbarus - Haltungserfahrungen

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fehlfarbe
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#1 Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 30. Juli 2010, 13:39

Hallo Leute,

ich hab mir jetzt endlich eine Messor barbarus Kolonie geholt und möchte hier über ihre Entwicklung berichten.

Fotos und Informationen über ihr Formikarium, gibt es in diesem Thread.


Koloniestand:
1 Gyne
4-5 Pygmäen
ein paar Eier oder Larven. Leider schlecht zu sehen


Als ich die Racker das erste mal gesehen habe, war ich wirklich sehr überrascht, wie winzig die Pygmäen doch sind. Da war ich von meinen Camponotus ligniperdus anderes gewohnt ;)
Nichts desto trotz haben sie trotzdem ordentlich Kraft. Ich habe sie gestern abend (29.07.2010) in ihr neues zu Hause gesetzt und ein paar Grassamen vor ihrem Eingang verteilt. Wenige Minuten später sind 2 Arbeiterinnen herausgestürmt und haben die Gegend im Umkreis von 30cm erkundet und alles, was verwertbar schien mitgenommen. Es lagen sogar noch einige andere Samen und tote Mücken im Sand, die mir wohl nie aufgefallen wären. Sie scheinen im Sand, den ich aus unserer Sandgrube habe, drin gewesen zu sein oder sie sind beim Bau des Formikariums herein gekommen (ich hab es draußen gebaut).
Sie scheinen auch die Dunkelheit zu mögen. Als ich die Beleuchtung auf Rotlicht umgeschaltet hatte, kamen gleich wieder 2 Arbeiterinnen herausgstürmt und haben fast das gesamte Formikarium erkundet.


So, ich bin dann mal Samen sammeln ;)

Hier geht's zum Disskussionsthread!

Grüße,
Marcus
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#2 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 3. August 2010, 15:35

Mal ein kleines Update:

Die Außenaktivität ist recht hoch. Es sind oft 1-2 Arbeiterinnen draußen und sammeln Sand und Samenkörner. Heute habe ich auch wieder eine kleine Fliege verfüttert, die sofort reingeschleppt wurde :)
Die Königin ist recht träge und hängt meist an der Watte herum. Die Brut erkennt man leider nur sehr schlecht im Reagenzglas. Ich hoffe, dass es sich da nicht nur um ein paar weiße Samenkörner handelt ;)

Anbei noch ein paar Makroaufnahmen der Arbeiterinnen.


Grüße,
Marcus
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fehlfarbe
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#3 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 9. August 2010, 14:22

Die Außenaktivität ist zurzeit recht niedrig, was aber auch daran liegen kann, dass 2 Arbeiterinnen "verschwunden" sind. Ich hab zumindest gestern und heute nur 3 Arbeiterinnen zählen können und vorgestern ist eine recht wild immer wieder die Scheibe hoch gerannt, am Paraffin abgerutscht und nach einer kurzen Saubermachpause ging es wieder los.
Dafür konnte ich jetzt definitiv ein Brutpaket ausmachen. So wie ich es erkennen konnte, handelt es sich dabei auch schon um Larven. Die Fliege, die ich letztens verfüttert habe, wurde - vor allem von der Königin - sauber zerteilt und verfüttert :)

Koloniestand:
1 Gyne
3 Pygmäen
ein paar Eier und Larven


Update:
4. Arbeiterin lebendig gefunden! Jetzt fehlt nur noch eine...



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#4 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 12. August 2010, 15:23

Die Außenaktivität ist gleich 0. Eine Mücke, die ich vorgestern vor das Reagenzglas gelegt habe, liegt immer noch unberührt herum (sie zehren wohl noch von den Fliegenteilen). Der RG Eingang wurde fast komplett zurgebaut. Faul sind die Arbeiterinnen jedoch keineswegs. Sie räumen das RG schön auf und "trennen die Spreu vom Weizen". Zumindest liegen jetzt alles zerbröselten und geknackten Samen schön ordentlich auf einem Haufen. Daneben noch ein kleiner Haufen Fliegenteile.
Die Brut ist jetzt ganz gut zu sehen. Ich kann sehr deutlich 2 Larven erkennen. Die 2. ist etwas größer als die Pygmäen. Die Königin verliert auch langsam ihre Schreckhaftigkeit. Zumindest dreht sie nicht mehr bei jedem kleinen Stoß gegen den Schrank oder den Fußboden durch wie vorher :)

Koloniestand:
1 Gyne
4 Pygmäen
2 Larven
vermutlich Eier an der Watte



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#5 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 24. August 2010, 13:50

Die Außenaktivität ist wieder gestiegen. Man sieht oft abends, wenn nur die rote Nachtbeleuchtung an ist, eine Arbeiterin die Arena erkunden. Eine kleine Fliege, die ich in die Nähe des Nesteinganges gelegt hatte, wurde auch reingetragen. Die 2 Larven haben sich prächtig entwickelt. Die eine ist jetzt rund und sieht aus wie ein riesiges Ei und die andere hat schon die Form einer Ameise. Da werden ich wohl in 2 Wochen meine erste neue Arbeiterin begrüßen dürfen :spin2:
Ich würde auch behaupten vorgestern ein kleines Eier- oder Larvenpaket entdeckt zu haben, aber es wäre auch möglich, dass das wieder nur ein paar Samenkörner waren.

Koloniestand:
1 Gyne
4 Pygmäen
0 Larven
2 Puppen



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#6 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 29. September 2010, 23:59

Dass die Gründung bei Messor barbarus etwas schwierig ist, kann ich nur bestätigen! Die 2 Puppen haben sich zwar zu schön großen Arbeiterinnen entwickelt (wobei es sogar mal so aussah, als wäre eine Puppe verschwunden) aber dafür sind 2 Pygmäen spurlos verschwunden. Ich hab das ganze Formi durchsucht, aber keine Leichen gefunden :confused:
Die Außenaktivität ist gleich null. Wenige Zentimeter vor dem RG Eingang biete ich derzeit Nachtkerze, Körnermischung und Mücken an. Bis jetzt scheinen sie sich noch nicht dafür interessiert zu haben. Es liegen aber 2-3 Sesamkörner im RG, die auch zerteilt wurden.
Brut scheint vorhanden zu sein. Leider sitzen Gyne + Arbeiter die ganze Zeit an der Watte, daher kann ich selbst mit einer Lupe kaum was davon erkennen. Ich meine aber eine Larve und eine Nacktpuppe gesehen zu haben.
Das RG wird derzeit von der Seite mit einer 7W Heizmatte beheizt (45min heizen, 15min Pause, morgens und abends jeweils 30min und in der Nacht ganz aus) und liegt so bei 25-28°C.


Koloniestand:
1 Gyne
2 Arbeiterinnen
2 Pygmäen
mind. 1 Larve
mind. 1 Puppe
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IMG_7503.jpg



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#7 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 26. Oktober 2010, 00:03

Langsam geht es aufwärts mit meiner Kolonie! Vor einigen Tagen habe ich eine neue Arbeiterin bemerkt, die so groß wie die anderen 2 Pygmäen ist. Die Außenaktivität war zu dieser Zeit auch recht hoch. Eine der Pygmäen ist durch das ganze Formicarium gewandert und ich hatte schon Angst, dass sie auch bald verloren geht so wie ihre Vorgängerinnen, die vor ihrem Tod große Strecken in der Arena zurück gelegt haben (Hat mich etwas an das totlaufen bei C. ligniperdus erinnert). Ein paar Nachtkerzensamen haben sie nun auch in ihr Nest getragen, da ihr Samenvorrat wohl alle war. Eine von den 2 größeren Arbeiterinnen hat auch versucht eine kleine Fliege ins Nest zu tragen, ist dann aber am Nesteingang gescheitert. Frische Mücken und Zitterspinnen mögen sie wohl auch nicht. Derzeit liegt ein Zophobas Morio Puppenkopf (Ich hatte die Heizung bei meiner Zucht leider etwas zu hoch eingestellt und die Puppen damit wohl "gebrutzelt") in der Arena, an dem sie sich bedienen können.
Heute ist mir auch noch eine weitere Arbeiterin in der Größe einer Pygmäe aufgefallen und eine Hand voll Larven oder sogar Nacktpuppen.
Ich hoffe, der Anfang ist nun überwunden und sie kommen so langsam in Fahrt. Die Winterruhe werden sie wohl entweder im Formicarium verbringen, da es ohne Heizmatte, die die Gegend um das RG derzeit auf ca 25-27°C erwärmt, so 15-20°C in ihrer Ecke wird. Vielleicht werde ich sie auch im RG ins Schlafzimmer nebenan bringen. Da hat es zwischen 5 und 15°C.

Koloniestand:
1 Gyne
6 Arbeiterinnen / Pygmäen
Puppen oder Larven vorhanden



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#8 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 12. Dezember 2010, 17:37

Mal wieder eine Meldung von mir: Die Heizmatte habe ich vor ein paar Wochen aus gemacht, sodass die Temperaturen zwischen 12-18°C liegen. Je nachdem ob ich gerade da bin und die Heizung an ist ;)
Außerhalb des Reagenzglases habe ich höchstens mal eine Arbeiterin gesehen, die ein paar Körnchen rein getragen hat. An Proteinen haben sie derzeit wohl kein Interesse. Aber jetzt kommt's: Der Wasservorrat im Reagenzglas war nun fast vollkommen erschöpft, daher habe ich ein frisches RG direkt neben das alte gelegt. Gestern Abend hab ich beim täglichen Kontrollblick mehrere Arbeiterinnen außerhalb des RGs gesehen und einige haben auch das Ytong Nest erkundet. Darauf hin, habe ich den Ytong auch gleich etwas befeuchtet. Als eine Arbeiterin dann gemerkt hat, dass es in der unteren Kammer Feuchtigkeit gibt, hat es nicht lang gedauert, bis auf einmal 6-8 Arbeiterinnen da unten herum gerannt sind und Wasser aufgenommen haben und ins RG zurück gerannt sind. Wenig später haben die größeren Arbeiterinnen angefangen den Nesteingang des RGs zu vergrößern, während die kleineren schon mal die Brut in den Ytong getragen haben. Danach ging es mit den Körnern weiter und zuletzt haben sie die Gyne ins neue Nest "getrieben". Die hat sich nur mit sehr viel Gewalt aus dem RG buchsieren lassen und ist sogar 2mal wieder zurück gerannt :D
Die ganze Aktion hat ca 2 Stunden gedauert.
Jetzt sitzen alle in der neuen Nestkammer direkt neben dem Wassertank und räumen ihre Körner in die trockenen Kammern.
Beim Umzug konnte ich auch endlich mal die Kolonie zählen und bin auf 12 Arbeiterinnen, 3 Nacktpuppen und 3 Larven gekommen.

//Edit:
Ich hab noch fix ein paar Bildchen gemacht
Im ersten sieht man die Kolonie in ihrer neuen Kammer. Eine Ebene höher haben sie in der Kammer über dem Wassertank und in einem Gang einige Körner gelagert.
Bild 2 und 3 zeigt eine Arbeiterin, die gerade den Ytong Eingang verschließt / verkleinert


Koloniestand:
1 Gyne
12 Arbeiterinnen / Pygmäen
3 Puppen
3 Larven
Dateianhänge
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