Nesterwärmung für Pheidole pallidula

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ChEiRoN_92
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#17 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von ChEiRoN_92 » 27. August 2010, 12:40

Hallo sayfon,

leider kann ich keine Fotos liefern, da es das Konzept ja noch überhaupt nicht gibt. Es ist alles nur eine Planung.
Allerdings kann ich es versuchen dir zu beschreiben.

Ich habe ein 60x30x30cm Aquarium und möchte in diesem gerne Pheidole pallidula halten. Hierzu möchte ich für eine gute Entwicklung das Nest erwärmen. Ich habe vor einen 29x19x5cm Ytong zu bauen, welcher von innen mit Silikon an die eine Seitenscheibe fixiert wird. Der Ytong soll von oben einen Wassergraben besitzen.

Jedoch würde ich eine Heizmatte nicht gerne innen anbringen, da das Becken kein Loch hat, und ich auch die Pheidole pallidula nicht in meinem Zimmer rumlaufen mag. Ein Stromkabel welches von innen nach außen gelegt werden muss, sieht somit ersten nicht schön aus, und hilft den Ameisen auch beim ausbrechen.

Ich hoffe das hilft dir etwas zu finden, was das Nest erwärmen kann.

Ich dachte halt, dass es am einfachsten ist die Matte von außen anzubringen.

MfG


-Camponotus ligniperda

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syafon
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#18 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von syafon » 27. August 2010, 12:50

Tolga hat geschrieben:Reicht es wirklcih wenn ich sie unter mein 7,5cm dickes Ytong Nest lege um einen Effekt zu erzielen?


Was ganz wichtig ist. Wir müssen hier erstmal zwischen "Leistung" und "Energie" (Arbeit) unterscheiden.

Die Leistung ist bei deiner Heizmatte die 3 Watt.
Die erzeugte Wärmeenergie ist aber immer vom Zeitfaktor abhängig.

Arbeit = Leistung x Zeit

Sprich, wenn du eine 3 Watt Heizmatte 10 Stunden laufen lässt, dann hat sie 30 Wh Energie erzeugt (1 kWh = 3,6 MegaJoule). Wenn du eine 10 Watt Heizmatte nur 3 Stunden laufen lässt, hat diese ebenfalls 30 Wh Energie erzeugt.
Erst diese Kennzahl kann dir sagen, ob es reicht, das Nest zu erwärmen.

Um das dann zu berechnen brauchst du allerdings noch die Geometrie des Ytong Steins. Es müssen Faktoren einbezogen werden, wie der Wärmeabtransport durch die Luft an den Oberflächen des Steins, der Untergrund (wie gut leitet die Matte die Wärme nach unten und nicht in den Stein = Verluste) usw. usw.

Die tatsächliche Temperatur lässt sich bei Wärmeleitung mit dem Fourierschen Gesetz ermitteln (siehe >>Hier<<). Die Formel auf die gewünschte Temperatur umformen (in deinem Fall TW2), Stoffwerte raussuchen (Dicke des Ytongs hast, Fläche abmessen, die Wärmeleitfähigkeit ist eine Stoffeigenschaf -> leicht zu finden), die Temperatur der Heizmatte messen, und berechnen. ;)

lg
syafon


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syafon
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#19 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von syafon » 27. August 2010, 13:21

Hallo!

ChEiRoN_92 hat geschrieben:leider kann ich keine Fotos liefern, da es das Konzept ja noch überhaupt nicht gibt. Es ist alles nur eine Planung.


Das ist schonmal gut, denn wenn du das ganze von vorne herein einplanst, dann gibts auch später weniger Probleme. ;)

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Ich habe ein 60x30x30cm Aquarium und möchte in diesem gerne Pheidole pallidula halten. Hierzu möchte ich für eine gute Entwicklung das Nest erwärmen. Ich habe vor einen 29x19x5cm Ytong zu bauen, welcher von innen mit Silikon an die eine Seitenscheibe fixiert wird. Der Ytong soll von oben einen Wassergraben besitzen.


Lässt sich an dieser Vorstellung noch was abändern? Bei einem externen Nest würde ich eine Heizmatte unterlegen, bei einem innenliegenden Nest ebenfalls.
Bei einem stehenden Nest würde ich dir folgendes empfehlen.

Mach das Nest aus Gips und gieße auf der Rückseite ein paar in Serie (und/oder paralell) geschaltene Widerstände ein. Wie man sowas verschalten kann, hat anfänger007 (>>HIER<<) gut beschrieben. Die Widerstände sollten relativ zentral im Nest eingegossen werden, darüber (also auf der Rückseite) gießt du noch eine 1-2 cm dicke Styroporplatte ein, damit die Wärme auch in erster Linie Richtung Nest geleitet wird. Du dämmst damit die Rückseite ab, wie eine Wärmedämmung im Haus. Regeln kannst das gut mit einem Netzteil, das verschiedene Ausgangsspannungen liefern kann.

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Ein Stromkabel welches von innen nach außen gelegt werden muss, sieht somit ersten nicht schön aus, und hilft den Ameisen auch beim ausbrechen.


Bei der Lösung mit den Widerständen wären das 2 sehr dünne Kabel, die du am besten mit einer sehr feinen Bohrung durch das Glas (irgendwo an der Unterseite) durchziehst und dann das Loch wieder verschließt (Gips, Silikon, whatever). Dann können die Ameisen nicht raus, es stört dich nicht, und es erfüllt seinen Zweck besser als alles andere. Denn damit erwärmst du tatsächlich NUR das Nest. Und außerhalb hängst du dann die Stromquelle dran.
Wenn du ein Gipsnest fertigst, dann schau, dass du am besten auch ein Thermo- und Hygrometer so mit einplanst, dass die nestfeuchte und Temperatur gemessen wird. Wie schon angesprochen, kann es bei Temperaturunterschieden zwischen Nest und Umgebung zu Kondenswasserbildung kommen. Da musst du dann auch ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark du befeuchten darfst, damit du keine kritischen Werte erreichst. Das ist bei unterschiedlichen Temperaturniveaus nicht so einfach, deshalb wäre ein Thermo- und Hygrometer im Nest hilfreich.

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Ich dachte halt, dass es am einfachsten ist die Matte von außen anzubringen.


Es ist die einfachste (neben Wärmespots), allerdings gilt es, den Sinn zu hinterfragen. ;)
Es wäre weder effizient, noch einfach zu regeln. Planst du diese Möglichkeit ein, und sie erzielt nicht den gewünschten Effekt, kannst du nicht mehr umbauen, dann heißt es meistens improvisieren, und dann wirds erst richtig schwer, die Temperaturregelung auf die Reihe zu kriegen.

Wie Boro auch schon anmerkte, wäre es vielleicht noch einfacher, wenn du einfach im gesamten Becken eine leicht erhöhte Temperatur erzeugst mit einer Lampe. Und dann halt nach Gefühl oder mit Zeitschaltuhr diese regelst. Es ist immer die Frage, wieviel Aufwand du dafür betreiben willst, ausschließlich das Nest zu erwärmen. Nest + arena zu erwärmen ist easy, nur das Nest etwas aufwendiger.

lg
syafon


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#20 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von GerhardSchr » 27. August 2010, 13:38

hi
ich hatte http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/ameisensonnenbank-selbstgebaut-t39042.html im forum mal gefunden, eventuell hilft das.

Gruß
GerhardSchr



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