(Quellehier)Jesus war nach Mk 6,3 EU und Lk 1,27 EU das erste Kind von Maria und galt nach Lk 4,22 EU als Sohn von Josef, beide aus Nazaret. Seine Vorfahrenlisten (Mt 1; Lk 3) betonen seine väterliche Stammlinie und stellen ihn als Nachkommen des Königs David dar (Röm 1,3 EU). Dieselben Texte betonen, Jesus sei vom Heiligen Geist gezeugt worden (Mt 1,18 EU; Lk 1,35 EU). Diese Jungfrauengeburt sahen Urchristen jĂĽdischer Herkunft nicht unbedingt als Gegensatz zur natĂĽrlichen Zeugung. Sie nannten Maria im NT parthenos, was in der Septuaginta sowohl „junge Frau“ als auch „Jungfrau“ bedeutet.
Einige Stellen des jĂĽdischen Talmud stellen einen Jesus als uneheliches Kind dar; ob sie sich auf den Nazarener beziehen, ist fraglich. Der Historiker Gerd LĂĽdemann vermutet im Anschluss an Celsus, ein Römer habe Maria vergewaltigt. Daraus erklärt er Jesu Benennung als „Sohn der Maria“ anstelle des ĂĽblichen „Jeschua ben Josef“ und seine AuĂźenseiterrolle in seiner Heimatstadt. Urchristen hätten dies zur göttlichen Herkunft umgedeutet.
(Quelle hier)Matthäus fĂĽhrt im 1. Kapitel seines Evangliums die Abstammung Jesu von Abraham ĂĽber König David bis zu Josef auf, nicht zu Maria. Direkt danach schlieĂźt sich das Thema Jungfrauengeburt an. Dazu zitiert Matthäus (1, 23) den Vers Jesaja 7, 14 und verändert diesen in: „Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären…“.
Pinchas Lapide und mit ihm unzählige andere Theologen weisen darauf hin, dass im Urtext bei Jesaja die „Alma“ (die junge Frau) ein Kind gebären wird, nicht die „Betula“ (die Jungfrau).
Pinchas Lapide „Ist die Bibel richtig ĂĽbersetzt?“ Band 1 GTB, 1997
s.v.p.
LG, Ossein.