Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
-
- Ameisenhalter
- Beiträge: 1060
- Registriert: 7. Juli 2019, 14:37
- Auszeichnung: 3
- Hat sich bedankt: 573 Mal
- Danksagung erhalten: 1321 Mal
#369 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
ich knüpfe mal direkt am letzten Bericht an. Gestern habe ich den ersten echten Praxistest gemacht.
Doch vorher muss ich noch eine Änderung des Nicobulars bekannt geben. Das ist kein "entsaugen", sondern "antsaugen" mit dem "Antsauger (nicht Handsauger)
So sah es gestern Mittag vorher aus:
Und ich hab sie fast alle gekriegt. Einmal habe ich den Kork angesaugt, da sind viele geflohen. Aber wenn ich vorsichtig bin, ist die Quote super. Und das ist das Ergebnis von 2 bis 3 Minuten antsaugen.
Die haben so gut wie alle Flügel. Zum Vergleich 20 bis 30 Minuten Wegpinzettieren im Steinbruch.
Ach ja, Schwärmen macht offensichtlich durstig. So sieht's an den Tränken aus, wenn alle anderen Schwärmer schon wieder verschwunden sind. Nachdurst?
Erst vor ein paar Tagen habe ich über den vermeintlich schnell wachsenden Friedhof geschrieben. Das war noch untertrieben, wie sich heute herausgestellt hat. Ich habe mich gewundert, dass auch der Müllhaufen schneller als normal wächst.
Dann habe ich genauer hingeschaut.
Das ist gar kein Müllhaufen mehr. Da liegen jede Menge tote Arbeiterinnen! Sieht so aus, als ob die Kolonie gerade einiges verkraften muss. Eine doppelte Sterbewelle sozusagen. Aber keine Sorge, es sind noch genügend Nicos übrig
Die Geflügelten werden aber weiterhin weniger werden. Die anderen hoffentlich nicht.
Grüße vom Pinco
ich knüpfe mal direkt am letzten Bericht an. Gestern habe ich den ersten echten Praxistest gemacht.
Doch vorher muss ich noch eine Änderung des Nicobulars bekannt geben. Das ist kein "entsaugen", sondern "antsaugen" mit dem "Antsauger (nicht Handsauger)
So sah es gestern Mittag vorher aus:
Und ich hab sie fast alle gekriegt. Einmal habe ich den Kork angesaugt, da sind viele geflohen. Aber wenn ich vorsichtig bin, ist die Quote super. Und das ist das Ergebnis von 2 bis 3 Minuten antsaugen.
Die haben so gut wie alle Flügel. Zum Vergleich 20 bis 30 Minuten Wegpinzettieren im Steinbruch.
Ach ja, Schwärmen macht offensichtlich durstig. So sieht's an den Tränken aus, wenn alle anderen Schwärmer schon wieder verschwunden sind. Nachdurst?
Erst vor ein paar Tagen habe ich über den vermeintlich schnell wachsenden Friedhof geschrieben. Das war noch untertrieben, wie sich heute herausgestellt hat. Ich habe mich gewundert, dass auch der Müllhaufen schneller als normal wächst.
Dann habe ich genauer hingeschaut.
Das ist gar kein Müllhaufen mehr. Da liegen jede Menge tote Arbeiterinnen! Sieht so aus, als ob die Kolonie gerade einiges verkraften muss. Eine doppelte Sterbewelle sozusagen. Aber keine Sorge, es sind noch genügend Nicos übrig
Die Geflügelten werden aber weiterhin weniger werden. Die anderen hoffentlich nicht.
Grüße vom Pinco
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor PincoPallino für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Doli • Rapunzula
-
- Ameisenhalter
- Beiträge: 1060
- Registriert: 7. Juli 2019, 14:37
- Auszeichnung: 3
- Hat sich bedankt: 573 Mal
- Danksagung erhalten: 1321 Mal
#370 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
auch diese Woche ist die Schwärmerei der Nicos das bestimmende Thema, aber nicht das einzige.
Meine Bemühungen der letzten Wochen scheinen etwas gebracht zu haben. Ich konnte heute Mittag zum ersten Mal weniger Männchen als sonst auf Hongkongs Dach sehen. Auch insgesamt macht Hongkong einen eher leereren Endruck. Die Kammern, die ich von vorne einsehen kann, erscheinen deutlich leerer und auch an der Außenseite rechts, wo sonst immer ganz viele Männchen saßen, ist es deutlich leerer geworden.
Ähnlich war es heute Mittag im Steinbruch. Ich habe kaum noch Prinzessinnen gesehen. Es hätte sich nicht gelohnt, dafür die Pinzette rauszuholen.
Im Dschungel ist hingegen noch viel mehr los. Aber da habe ich bisher auch seltener antsaugt. Und: Ich war heute spät dran, könnte also ihren Höhepunkt schon verpasst haben.
Andererseits ist so eine Schwarmzeit auch irgendwann wieder vorbei und die mittaglichen Aktivitäten lassen wieder nach. Die Übergangsphase hat bestimmt schon eingesetzt. Nächstes Jahr bin ich mit dem Antsauger besser vorbereitet. Und auch in den nächsten Wochen und über das Jahr werde ich ihn immer mal einsetzen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Der Akku des Saugers ist übrigens genauso stark wie die Saugleistung. Er hält gerade so einen längeren Einsatz durch. Wenn ich Hongkong und den Dschungel mache, wird es immer knapp mit Energie. Dafür ist die Saugleistung für meine Ansprüche ideal. Ich kann damit auch auf Blättern im Dschungel saugen, ohne die Blätter selbst einzusaugen, meistens jedenfalls (und auch ein bisschen pflanzen-spezifisch). Sogar einzelen Exemplare aus einer Gruppe lassen sich erwischen, wenn die einzelnen nicht zu dicht aneinander sitzen. 1 cm reicht da völlig aus. Und durch die Flügel scheinen die Geschlechtstiere stärker angesaugt zu werden als die normalen Arbeiterinnen (Aerodynamik, Vermutung/Beobachtung). Das hilft bei der Auslese auch.
Letzte Woche war die Müllabfuhr im Steinbruch. Im Haufen war wieder jede Menge Watte vom Friedhof.
Als ich gerade ein Vergleichsbild gemacht habe, ist mir der schon wieder stark gewachsene Müllhaufen aber weniger aufgefallen als der Friedhof. Der ist ganz dunkel von einer neuen, dicken Schicht Toter. Alle, die ich letzte Woche antsorgt habe, wurden durch neue Tote ersetzt. Das ging schnell! Ich kann mich nicht daran erinnern, das schon mal in dem Ausmaß beobachtet zu haben.
Der andere Schwerpunkt heute ist mal wieder Watte.
Und dann ist da noch die Watte im Lab. Sie bauen immer noch weiter, aber nicht mehr so schnell wie anfangs.
Die saubere Watte im RG-Bereich erinnert mich immer noch an frisch gefallenen Schnee, aber auch hier wird es langsam schmutziger. Dafür wächst dieser Bereich schneller als der andere, wo die Bauarbeiten ziemlich ins Stocken geraten sind.
An der Tankstelle sind manche Zapfsäulen in letzter Zeit weniger beliebt.
Aber Invertzucker, die beiden RG hinten im Bild, geht immer (und ist noch nie ausgelaufen). Manchmal liegt die mangelnde Nachfrage aber auch an einem ausgelaufenen RG. So wie heute.
Die anderen Gründe kann ich nicht nachvollziehen. Könnte es daran liegen, dass die entsprechenden süßen Zutaten immer älter werden? Sie stehen ungekühlt in einem Küchenschrank (Ahorn-, Reissirup, Agaven-Dicksaft etc.).
Ich habe auch immer öfter Probleme mit ausgelaufenen RG. Keine Ahnung warum. Ich hab an meiner Technik nichts verändert. Und zumindest zwischenzeitlich hat es auch wieder gut funktioniert. Ich muss da wohl mal ausgiebige Versuche unternehmen. Passiert das auch, wenn die Nicos keinen Zugang zu den RG haben? Ist es die Mischung? Sitzen die Wattestopfen nicht richtig? Sind es die Nicos, die an der Watte ziehen und so selber für's Auslaufen sorgen?
Wie so oft in der Ameisenhaltung wünscht man sich, sie einfach fragen zu können. Aber das ist ja irgendwie auch das Spannende daran. Man ist jeden Tag ein kleiner Forscher
Die Schnecke lebt auch noch. Obwohl ich an vielen Blättern ihre Fraßspuren sehe, wächst sie nicht. Unglaublich, was die alles verputzt bei ihrer Größe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie alleine ist und auch sonst keine Blätterfresser im Dschungel leben. Noch nicht...
Ach ja, dass ihr die Schnecke sehen könnt, liegt auch an den frisch geutzten Scheiben des Dschungels. Wobei ich korrekterweise den Singular benutzen müsste. Ich habe nur die große Frontscheibe von innen geputzt. Ganz simpel mit einem Schwamm und Wasser. Danach trocken mit einem Küchentuch hinterher. Nicht perfekt streifenfrei und sauber, aber besser als die Algen. Die beiden Seitenfenster putze ich nicht mehr. Der Bewuchs ist zu stark. An beiden Seiten habe ich den Ranken gestattet, sich an der Scheibe auszubreiten. Soll es doch zuwachsen. Von rechts habe ich sowieso kaum Einblick und von links dann halt nach und nach weniger. Dafür ist es halt ein Dschungel. Da gibt es keine Baumpfleger und Landschaftsgärtner.
Krass, ich dachte, ich hätte heute nicht viel zu berichten...
Grüße vom Pinco
auch diese Woche ist die Schwärmerei der Nicos das bestimmende Thema, aber nicht das einzige.
Meine Bemühungen der letzten Wochen scheinen etwas gebracht zu haben. Ich konnte heute Mittag zum ersten Mal weniger Männchen als sonst auf Hongkongs Dach sehen. Auch insgesamt macht Hongkong einen eher leereren Endruck. Die Kammern, die ich von vorne einsehen kann, erscheinen deutlich leerer und auch an der Außenseite rechts, wo sonst immer ganz viele Männchen saßen, ist es deutlich leerer geworden.
Ähnlich war es heute Mittag im Steinbruch. Ich habe kaum noch Prinzessinnen gesehen. Es hätte sich nicht gelohnt, dafür die Pinzette rauszuholen.
Im Dschungel ist hingegen noch viel mehr los. Aber da habe ich bisher auch seltener antsaugt. Und: Ich war heute spät dran, könnte also ihren Höhepunkt schon verpasst haben.
Andererseits ist so eine Schwarmzeit auch irgendwann wieder vorbei und die mittaglichen Aktivitäten lassen wieder nach. Die Übergangsphase hat bestimmt schon eingesetzt. Nächstes Jahr bin ich mit dem Antsauger besser vorbereitet. Und auch in den nächsten Wochen und über das Jahr werde ich ihn immer mal einsetzen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Der Akku des Saugers ist übrigens genauso stark wie die Saugleistung. Er hält gerade so einen längeren Einsatz durch. Wenn ich Hongkong und den Dschungel mache, wird es immer knapp mit Energie. Dafür ist die Saugleistung für meine Ansprüche ideal. Ich kann damit auch auf Blättern im Dschungel saugen, ohne die Blätter selbst einzusaugen, meistens jedenfalls (und auch ein bisschen pflanzen-spezifisch). Sogar einzelen Exemplare aus einer Gruppe lassen sich erwischen, wenn die einzelnen nicht zu dicht aneinander sitzen. 1 cm reicht da völlig aus. Und durch die Flügel scheinen die Geschlechtstiere stärker angesaugt zu werden als die normalen Arbeiterinnen (Aerodynamik, Vermutung/Beobachtung). Das hilft bei der Auslese auch.
Letzte Woche war die Müllabfuhr im Steinbruch. Im Haufen war wieder jede Menge Watte vom Friedhof.
Als ich gerade ein Vergleichsbild gemacht habe, ist mir der schon wieder stark gewachsene Müllhaufen aber weniger aufgefallen als der Friedhof. Der ist ganz dunkel von einer neuen, dicken Schicht Toter. Alle, die ich letzte Woche antsorgt habe, wurden durch neue Tote ersetzt. Das ging schnell! Ich kann mich nicht daran erinnern, das schon mal in dem Ausmaß beobachtet zu haben.
Der andere Schwerpunkt heute ist mal wieder Watte.
Und dann ist da noch die Watte im Lab. Sie bauen immer noch weiter, aber nicht mehr so schnell wie anfangs.
Die saubere Watte im RG-Bereich erinnert mich immer noch an frisch gefallenen Schnee, aber auch hier wird es langsam schmutziger. Dafür wächst dieser Bereich schneller als der andere, wo die Bauarbeiten ziemlich ins Stocken geraten sind.
An der Tankstelle sind manche Zapfsäulen in letzter Zeit weniger beliebt.
Aber Invertzucker, die beiden RG hinten im Bild, geht immer (und ist noch nie ausgelaufen). Manchmal liegt die mangelnde Nachfrage aber auch an einem ausgelaufenen RG. So wie heute.
Die anderen Gründe kann ich nicht nachvollziehen. Könnte es daran liegen, dass die entsprechenden süßen Zutaten immer älter werden? Sie stehen ungekühlt in einem Küchenschrank (Ahorn-, Reissirup, Agaven-Dicksaft etc.).
Ich habe auch immer öfter Probleme mit ausgelaufenen RG. Keine Ahnung warum. Ich hab an meiner Technik nichts verändert. Und zumindest zwischenzeitlich hat es auch wieder gut funktioniert. Ich muss da wohl mal ausgiebige Versuche unternehmen. Passiert das auch, wenn die Nicos keinen Zugang zu den RG haben? Ist es die Mischung? Sitzen die Wattestopfen nicht richtig? Sind es die Nicos, die an der Watte ziehen und so selber für's Auslaufen sorgen?
Wie so oft in der Ameisenhaltung wünscht man sich, sie einfach fragen zu können. Aber das ist ja irgendwie auch das Spannende daran. Man ist jeden Tag ein kleiner Forscher
Die Schnecke lebt auch noch. Obwohl ich an vielen Blättern ihre Fraßspuren sehe, wächst sie nicht. Unglaublich, was die alles verputzt bei ihrer Größe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie alleine ist und auch sonst keine Blätterfresser im Dschungel leben. Noch nicht...
Ach ja, dass ihr die Schnecke sehen könnt, liegt auch an den frisch geutzten Scheiben des Dschungels. Wobei ich korrekterweise den Singular benutzen müsste. Ich habe nur die große Frontscheibe von innen geputzt. Ganz simpel mit einem Schwamm und Wasser. Danach trocken mit einem Küchentuch hinterher. Nicht perfekt streifenfrei und sauber, aber besser als die Algen. Die beiden Seitenfenster putze ich nicht mehr. Der Bewuchs ist zu stark. An beiden Seiten habe ich den Ranken gestattet, sich an der Scheibe auszubreiten. Soll es doch zuwachsen. Von rechts habe ich sowieso kaum Einblick und von links dann halt nach und nach weniger. Dafür ist es halt ein Dschungel. Da gibt es keine Baumpfleger und Landschaftsgärtner.
Krass, ich dachte, ich hätte heute nicht viel zu berichten...
Grüße vom Pinco
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor PincoPallino für den Beitrag (Insgesamt 3):
- Doli • Rapunzula • Erne
-
- Halter
- Beiträge: 902
- Registriert: 22. April 2021, 21:32
- Auszeichnung: 1
- Hat sich bedankt: 714 Mal
- Danksagung erhalten: 883 Mal
#371 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Ich würde die Reagenzgläser mal mit farbiger Watte verschließen ( mit so etwas https://www.kaufland.de/product/4283615 ... dHEALw_wcB) .. um zu sehen, ob sie daraus ihre Watte zum Bauen klauen oder ob es ihnen egal ist woher sie kommt.
So könntest du genau sehen, woher sie diese holen.
So könntest du genau sehen, woher sie diese holen.
-
- Ameisenhalter
- Beiträge: 1060
- Registriert: 7. Juli 2019, 14:37
- Auszeichnung: 3
- Hat sich bedankt: 573 Mal
- Danksagung erhalten: 1321 Mal
#372 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo Anja,
dafür brauche ich keine farbige Watte. Sie holen sie sich aus allen Tränken, vor allem aber aus den RGs. Das sehe ich regelmäßig.
dafür brauche ich keine farbige Watte. Sie holen sie sich aus allen Tränken, vor allem aber aus den RGs. Das sehe ich regelmäßig.
-
- Halter
- Beiträge: 902
- Registriert: 22. April 2021, 21:32
- Auszeichnung: 1
- Hat sich bedankt: 714 Mal
- Danksagung erhalten: 883 Mal
#373 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Ah ok.. das war mir nicht klar. Ich dachte, es wäre unklar ob sie nur wassergetränkte Watte oder auch andere nehmen.PincoPallino hat geschrieben: ↑19. Februar 2023, 20:00Hallo Anja,
dafür brauche ich keine farbige Watte. Sie holen sie sich aus allen Tränken, vor allem aber aus den RGs. Das sehe ich regelmäßig.
-
- Ameisenhalter
- Beiträge: 1060
- Registriert: 7. Juli 2019, 14:37
- Auszeichnung: 3
- Hat sich bedankt: 573 Mal
- Danksagung erhalten: 1321 Mal
#374 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
ich habe gerade ein ziemlich schlechtes Gewissen. Aber ich erzähle lieber von vorne.
Ich habe in den letzten Tagen verstärkt die Tankstelle beobachtet, da ich ja desöfteren Probleme mit leckenden Zapfsäulen habe. Ich mache auch separate Experimente dazu. Aber das kommt später.
Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade die ersten beiden Säulen kaum besucht wurden.
Hinten gibt es Invertzucker, der macht überhaupt keine Probleme. Ein paar Tage später gab es dann vorne Apfelsüße-Schorle (dunkel).
Am nächsten Morgen...
Und in der Nacht ist es wahrscheinlich passiert. Die nächsten beiden Tage war dann dort auch wenig los.
Und eben habe ich es dann gesehen. Wobei ich mich zuerst nur gewundert habe, warum ausgerechnet an der Stelle jetzt so ein Stau ist. Das war aus dem Augenwinkel, dann habe ich genauer hingeschaut...
Ich schätze also, dass diese Falle da schon seit mindestens 4 Tagen gestellt ist. Versteht ihr jetzt mein schlechtes Gewissen?
Da musste ich natürlich sofort reagieren.
Das hat sie ganz schön irritiert, aber bestimmt nicht so sehr wie die klebrige Falle die Tage zuvor. Das sind die bekannten Verluste.
Eine Stunde später durften die Nicos sich dann wieder frei bewegen. Und sie machten gleich ausgiebig Gebrauch davon. So langsam füllen sich auch die Zapfsäulen wieder. Aber gereinigte Schläuche verzögern natürlich immer alles. Die seit Jahren gelegten Pheromonspuren sind plötzlich weg...
Wieder was gelernt. Defekte Tankstellen können große Probleme verursachen. Wie bei den Menschen. Aber das passiert natürlich nicht nochmal. Deswegen mache ich auch gerade die bereits angekündigten Versuche.
Manche der angebotenen Schorlen laufen manchmal aus. Nicht immer. Ich kann noch kein System dahinter erkennen. Klar ist nur, dass Invert-, Haushalts- und brauner Zucker keine Probleme verursachen. Agaven-Dicksaft auch eher weniger bis gar nicht. Ich weiß halt nicht immer genau, was in welchem RG ist. Bei ähnlichen Farben kann man leicht durcheinander kommen.
Letzte Woche ging es mit fünf verschiedenen RGs los.
Keine 24 Stunden später war die Apfelschorle halb ausgelaufen.
Am nächsten Morgen hatten sich dann auch Reissirup und Honig teilweise verabschiedet.
Agavendicksaft und Ahornsirup haben sich bis zum Ende des Versuchs gehalten und wurden dann zur Tankstelle und in den Steinbruch gebracht.
Heute habe ich die zweite Testrunde begonnen.
Nach ca. fünf Stunden gibt es noch keine Veränderungen.
Ganz ganz ganz aufmerksame Leser haben eben etwas bemerkt. Eins der aktuellen RG enthält Kokoswasser. Das habe ich vor ein paar Tagen im Supermarkt in einem kleinen Tetrapak entdeckt. Scheint sich um das pure Wasser bzw. die MIlch aus der Kokosnuss zu handeln. Das habe ich schon lage gesucht und bisher nur mit Kokosnuss bekommen. Viel praktischer so. Und die Nicos mögen es.
Der Tod zieht sich die letzten Woche viel zu sehr durch diesen Bericht. Aber was soll ich machen? Es ist halt ein Bericht.
Auch im Müll sind viele Leichen. Das sind wirklich außergeöhnlich viele Tote für einen so kurzen Zeitraum - ein richtiges Massengrab. Die klebrige Falle (s.o.) würde ich dafür nicht verantwortlich machen. Kann aber auch eine normale Sterbewelle sein. Oder sie haben einen zweiten Friedhof aufgelöst. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.
Die Schwärmerei wird weniger, der Trend hält an. Wahrscheinlich ist die Zeit einfach vorbei. Aber meine Antsauger-Aktionen haben bestimmt auch dazu beigetragen. Das ist wirklich eine effektive Methode. Diesen Winter habe ich die Kolonie um einige Tausend Geschlechtstiere erleichtert. Und ich mache weiter.
Vor ca. zwei Wochen haben sie im Dschungel mal wieder eine Heuschrecke gefunden. Damit haben sie immer lange zu tun. Sich da durch zu knabbern, dauert. Nach zwei Tagen war dann nur noch der harte Teil des Außenskeletts vorhanden.
Auch die Bodencrews hat sich schon versammelt. Die kleinen weißen Punkte sind Asseln. Und die Schnecke sitzt im Vordergrund an der Scheibe.
Ein paar Tage später
Der Schimmel ist schon wieder weg und die Heuschrecke verschwindet so langsam im Boden. Daraus werden bald schon Pflanzen Ich liebe dieses kleine Ökosystem in meinem Wohnzimmer! Aus Tod entsteht Leben. Damit schließt sich auch der Kreis in diesem Bericht
Und im Moment zeigt sich hier in Münster auch regelmäßig die Sonne. Die taucht den Dschungel immer in ein ganz besonderes Licht. Ein schöner Abschluss, wie ich finde.
Aus anderen Perspektiven hatte ich natürlich wieder mit Reflexionen zu kämpfen. Oder Kamera und Hand verursachen blöde Schatten. Tja, Sonne und Glas, was soll man da machen...?
Grüße vom Pinco
PS: Der Dschungel kommt übrigens seit Beginn ohne Zugabe von künstlichem Dünger aus. Und so wie es aussieht, ist das auch nicht nötig. Die Biomasse wächst und wächst auch ohne. Insekten machen den Unterschied...
ich habe gerade ein ziemlich schlechtes Gewissen. Aber ich erzähle lieber von vorne.
Ich habe in den letzten Tagen verstärkt die Tankstelle beobachtet, da ich ja desöfteren Probleme mit leckenden Zapfsäulen habe. Ich mache auch separate Experimente dazu. Aber das kommt später.
Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade die ersten beiden Säulen kaum besucht wurden.
Hinten gibt es Invertzucker, der macht überhaupt keine Probleme. Ein paar Tage später gab es dann vorne Apfelsüße-Schorle (dunkel).
Am nächsten Morgen...
Und in der Nacht ist es wahrscheinlich passiert. Die nächsten beiden Tage war dann dort auch wenig los.
Und eben habe ich es dann gesehen. Wobei ich mich zuerst nur gewundert habe, warum ausgerechnet an der Stelle jetzt so ein Stau ist. Das war aus dem Augenwinkel, dann habe ich genauer hingeschaut...
Ich schätze also, dass diese Falle da schon seit mindestens 4 Tagen gestellt ist. Versteht ihr jetzt mein schlechtes Gewissen?
Da musste ich natürlich sofort reagieren.
Das hat sie ganz schön irritiert, aber bestimmt nicht so sehr wie die klebrige Falle die Tage zuvor. Das sind die bekannten Verluste.
Eine Stunde später durften die Nicos sich dann wieder frei bewegen. Und sie machten gleich ausgiebig Gebrauch davon. So langsam füllen sich auch die Zapfsäulen wieder. Aber gereinigte Schläuche verzögern natürlich immer alles. Die seit Jahren gelegten Pheromonspuren sind plötzlich weg...
Wieder was gelernt. Defekte Tankstellen können große Probleme verursachen. Wie bei den Menschen. Aber das passiert natürlich nicht nochmal. Deswegen mache ich auch gerade die bereits angekündigten Versuche.
Manche der angebotenen Schorlen laufen manchmal aus. Nicht immer. Ich kann noch kein System dahinter erkennen. Klar ist nur, dass Invert-, Haushalts- und brauner Zucker keine Probleme verursachen. Agaven-Dicksaft auch eher weniger bis gar nicht. Ich weiß halt nicht immer genau, was in welchem RG ist. Bei ähnlichen Farben kann man leicht durcheinander kommen.
Letzte Woche ging es mit fünf verschiedenen RGs los.
Keine 24 Stunden später war die Apfelschorle halb ausgelaufen.
Am nächsten Morgen hatten sich dann auch Reissirup und Honig teilweise verabschiedet.
Agavendicksaft und Ahornsirup haben sich bis zum Ende des Versuchs gehalten und wurden dann zur Tankstelle und in den Steinbruch gebracht.
Heute habe ich die zweite Testrunde begonnen.
Nach ca. fünf Stunden gibt es noch keine Veränderungen.
Ganz ganz ganz aufmerksame Leser haben eben etwas bemerkt. Eins der aktuellen RG enthält Kokoswasser. Das habe ich vor ein paar Tagen im Supermarkt in einem kleinen Tetrapak entdeckt. Scheint sich um das pure Wasser bzw. die MIlch aus der Kokosnuss zu handeln. Das habe ich schon lage gesucht und bisher nur mit Kokosnuss bekommen. Viel praktischer so. Und die Nicos mögen es.
Der Tod zieht sich die letzten Woche viel zu sehr durch diesen Bericht. Aber was soll ich machen? Es ist halt ein Bericht.
Auch im Müll sind viele Leichen. Das sind wirklich außergeöhnlich viele Tote für einen so kurzen Zeitraum - ein richtiges Massengrab. Die klebrige Falle (s.o.) würde ich dafür nicht verantwortlich machen. Kann aber auch eine normale Sterbewelle sein. Oder sie haben einen zweiten Friedhof aufgelöst. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.
Die Schwärmerei wird weniger, der Trend hält an. Wahrscheinlich ist die Zeit einfach vorbei. Aber meine Antsauger-Aktionen haben bestimmt auch dazu beigetragen. Das ist wirklich eine effektive Methode. Diesen Winter habe ich die Kolonie um einige Tausend Geschlechtstiere erleichtert. Und ich mache weiter.
Vor ca. zwei Wochen haben sie im Dschungel mal wieder eine Heuschrecke gefunden. Damit haben sie immer lange zu tun. Sich da durch zu knabbern, dauert. Nach zwei Tagen war dann nur noch der harte Teil des Außenskeletts vorhanden.
Auch die Bodencrews hat sich schon versammelt. Die kleinen weißen Punkte sind Asseln. Und die Schnecke sitzt im Vordergrund an der Scheibe.
Ein paar Tage später
Der Schimmel ist schon wieder weg und die Heuschrecke verschwindet so langsam im Boden. Daraus werden bald schon Pflanzen Ich liebe dieses kleine Ökosystem in meinem Wohnzimmer! Aus Tod entsteht Leben. Damit schließt sich auch der Kreis in diesem Bericht
Und im Moment zeigt sich hier in Münster auch regelmäßig die Sonne. Die taucht den Dschungel immer in ein ganz besonderes Licht. Ein schöner Abschluss, wie ich finde.
Aus anderen Perspektiven hatte ich natürlich wieder mit Reflexionen zu kämpfen. Oder Kamera und Hand verursachen blöde Schatten. Tja, Sonne und Glas, was soll man da machen...?
Grüße vom Pinco
PS: Der Dschungel kommt übrigens seit Beginn ohne Zugabe von künstlichem Dünger aus. Und so wie es aussieht, ist das auch nicht nötig. Die Biomasse wächst und wächst auch ohne. Insekten machen den Unterschied...
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor PincoPallino für den Beitrag (Insgesamt 3):
- Erne • Rapunzula • Doli
- Erne
- Administrator
- Beiträge: 4121
- Registriert: 18. April 2014, 11:00
- Hat sich bedankt: 5711 Mal
- Danksagung erhalten: 4708 Mal
- Kontaktdaten:
#375 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Flüssigkeiten und Ameisen, mitunter gibt es interessante Resultate, besonders mit dem Hintergrund, das Flüssigkeiten unbeabsichtigt auslaufen.
Für mich eine Dokumentation was dabei herauskommen kann.
Der von Dir mit Bilder verdeutlichte „Dschungel“ ist der sehr pflegeaufwendig, müssen die Pflanzen viel gestutzt werden?
Grüße Wolfgang
Für mich eine Dokumentation was dabei herauskommen kann.
Der von Dir mit Bilder verdeutlichte „Dschungel“ ist der sehr pflegeaufwendig, müssen die Pflanzen viel gestutzt werden?
Grüße Wolfgang
-
- Ameisenhalter
- Beiträge: 1060
- Registriert: 7. Juli 2019, 14:37
- Auszeichnung: 3
- Hat sich bedankt: 573 Mal
- Danksagung erhalten: 1321 Mal
#376 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo Wolfgang,
der ist nicht nur nicht sehr pflegeaufwendig, sondern eigentlich eher gar nicht
Zwischenzeitlich war das mal anders. So zu der Zeit als die Pflanzen so hoch wurden, dass sie an den Glasdeckel gewachsen sind. Ich habe sie da tatsächlich immer wieder zurückgeschnitten, damit die Nicos nicht an den Deckel kommen. Dass sie das konnten, hatte aber auch Vorteile. Vorher sind nämlich tagsüber immer Männchen an den Deckel geflogen und dann dort geblieben. Es waren also eigentlich immer schon Nicos am Deckel. Mit den Pflanzen hatten sie aber auch wieder einen Rückweg, so dass ich jetzt abends den Deckel abnehmen kann und es sitzen nur noch wenige darauf. Die Pflanzen schneide ich schon lange nicht mehr. Sie arrangieren sich anders mit dem begrenzten Platz und wachsen mehr in die Breite. Am Übergang zum Rahmen gibt es schon seit längerer Zeit kaum noch Brücken aus Blättern. Wenn ich den Deckel abnehme, klettert nur ganz vereinzelt mal eine Ameise auf den Rahmen. Die Pflanzen sind da auch sehr kooperativ.
Also, je mehr ich den Dschungel sich selbst überlasse, desto besser funktioniert er. Verallgemeinern würde ich das aber nicht. Im Moment ist der einzige Aufwand, einmal in der Woche zu giessen. Ausbruchschutz mache ich ein bis zwei Mal im Jahr neu, aber auch nur noch das Öl unter dem Rahmen. Beleuchtung läuft per Zeitschaltuhr. Würde ich noch eine Beregnungsanlage einbauen, wäre es ein Selbstläufer. Müll entfernen ist nicht nötig und ganz nebenbei auch völlig unmöglich.
Letztens habe ich mal wieder die Scheiben geputzt, aber das ist ja nicht wirklich notwendig. Außer am Deckel, durch den soll ja noch Licht kommen.
Kurzfassung: Zur Zeit investiere ich durchschnittlich 10 MInuten pro Woche in die Pflege des Dschungels.
Grüße vom Pinco
der ist nicht nur nicht sehr pflegeaufwendig, sondern eigentlich eher gar nicht
Zwischenzeitlich war das mal anders. So zu der Zeit als die Pflanzen so hoch wurden, dass sie an den Glasdeckel gewachsen sind. Ich habe sie da tatsächlich immer wieder zurückgeschnitten, damit die Nicos nicht an den Deckel kommen. Dass sie das konnten, hatte aber auch Vorteile. Vorher sind nämlich tagsüber immer Männchen an den Deckel geflogen und dann dort geblieben. Es waren also eigentlich immer schon Nicos am Deckel. Mit den Pflanzen hatten sie aber auch wieder einen Rückweg, so dass ich jetzt abends den Deckel abnehmen kann und es sitzen nur noch wenige darauf. Die Pflanzen schneide ich schon lange nicht mehr. Sie arrangieren sich anders mit dem begrenzten Platz und wachsen mehr in die Breite. Am Übergang zum Rahmen gibt es schon seit längerer Zeit kaum noch Brücken aus Blättern. Wenn ich den Deckel abnehme, klettert nur ganz vereinzelt mal eine Ameise auf den Rahmen. Die Pflanzen sind da auch sehr kooperativ.
Also, je mehr ich den Dschungel sich selbst überlasse, desto besser funktioniert er. Verallgemeinern würde ich das aber nicht. Im Moment ist der einzige Aufwand, einmal in der Woche zu giessen. Ausbruchschutz mache ich ein bis zwei Mal im Jahr neu, aber auch nur noch das Öl unter dem Rahmen. Beleuchtung läuft per Zeitschaltuhr. Würde ich noch eine Beregnungsanlage einbauen, wäre es ein Selbstläufer. Müll entfernen ist nicht nötig und ganz nebenbei auch völlig unmöglich.
Letztens habe ich mal wieder die Scheiben geputzt, aber das ist ja nicht wirklich notwendig. Außer am Deckel, durch den soll ja noch Licht kommen.
Kurzfassung: Zur Zeit investiere ich durchschnittlich 10 MInuten pro Woche in die Pflege des Dschungels.
Grüße vom Pinco
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor PincoPallino für den Beitrag:
- Erne