Ich habe diese Seite wiederbelebt, weil das Territorialverhalten im Rahmen der sozialen Verhaltensweisen eine sehr wesentliche Rolle spielt, wie ich meine.
In mehreren Diskussionsbeiträgen wurde damals auf ein breites Spektrum von Verhaltensweisen in diesem Zusammenhang hingewiesen. Da gibt es bekanntlich friedfertige Ameisen, die fremden Arten oder auch anderen Populationen der eigenen Art ausweichen und da gibt es Arten mit hohem Aggressionspotential gegenüber anderen Nestern der eigen Art oder gegenüber fremden Arten.
Es geht jedenfalls immer um Konkurrenz bei Futterquellen, günstige Nistmöglichkeiten usw.
In diesem Zusammenhang habe ich auf rituell geprägte Streitigkeiten etwa zwischen verschiedenen Nestern von Lasius niger hingewiesen.
Das unten dargestellte Bild zeigt das Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Nestpopulationen von Tetramorium
sp.(caespitum). Beide etwa gleich starken Völker schickten ihre jeweilige Streitmacht in die Arena. Da wurde gezogen, gebissen und hin und wieder wohl auch der Stachel eingesetzt (nur zur Machtdemonstration?) und es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen: Ich hatte den Eindruck, dass jede einmal "drankommen" wollte, um den Gegner zu testen.
Innerhalb von 1,5 Stunden habe ich den Kampfort mehrmals kontrolliert und konnte in dieser Zeitspanne keine einzige tote Tetramorium-Arbeiterin feststellen.
Also auch hier: ein rituelles Kampfgeschehen, welches möglicherweise zur Auslotung der Kampfstärke des Gegners diente und gleichzeitig wohl auch einem Abstecken der Territorialansprüche.