ReHi,
erschreckend ist es in der Tat, da gebe ich Dir recht... und je stärker Du Dich in die Materie einliest, desto mulmiger wird Dir.
Das größte Problem ist eigentlich, das nach der Invasionsbiologie Jahrzehnte zwischen Infektion und Ausbruch vergehen können. Das gilt für Ameisenkolonien ebenso wie für eingeschleppte Krankheiten/Parasiten. Das zweite große Probem: die Infektionen der Umwelt zeigen sich erst NACH Ausbruch... und somit werden Risiken gerne auf die leichte Schulter genommen! "Wieso? Ist doch noch nix passiert?"
Die katastrophalen Auswirkungen der Varroa-Milbe scheinen schon wieder vergessen... raffte diese eingeschleppte Milbe doch mehr als die Hälfte unserer Bienenvölker dahin! Und was antworten die Ignoranten? "Wieso, die Honigbiene ist doch eh nicht einheimisch..." Was soll man dazu noch sagen???
Also lieber keine Ameisen aus dem Urlaub mitbringen, schon gar nicht, wenn man ihre ökologischen Ansprüche nicht kennt.
Der Urlaub ist nichtmal die schlimmste Gefahr... denke einfach mal an die regen XXX spec. - Angebote der Shops, auch noch stolz auf der Startseite präsentiert. Eine Pheidole spec. wird/wurde ohne jegliche Bestimmung verkauft und gekauft! Hauptsache schön bunt... und exotisch... Was man sich da wirklich ins Haus holt, sei völlig dahingestellt.
Ich bleibe jedenfalls bei den einheimischen Arten in der Haltung.
Eine nette Entscheidung, die Du aber in ein paar Monaten aufgeben wirst :-)
Wichtig ist vor allem der verantwortungsbewusste Umgang mit diesen Tieren, Erfahrungen in Sachen Ausbruchsschutz und das absolute Vertrauen in die eigene Zuverlässigkeit. Die Infektionsthreads müssen fest in Deinem Wissen und Handeln verankert sein...
Die (heimischen) Ameisenkolonien gehören zu den wichtigsten und weitreichendsten Faktoren unseres Ökosystems! Wie bedenkenlos Halter und Händler damit umgehen, verschlägt mir oft genug die Sprache...
Und warum rege ich mich darüber auf? Easy, diese Menschen riskieren
meine Umwelt, in der
ich lebe....
Einen guten Schritt in die richtige Richtung ist mE einer der Shops gegangen: Verzicht von Exotenverkäufen!
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!